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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2020

Die Vergangenheit holt Dich ein

Auferstehung
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"Auferstehung" ist der siebte Band der Jan-Fabel-Reihe von Craig Russell. Der Chef der Hamburger Mordkommission bekommt es diesmal mit einer Leiche zu tun die bei Bauarbeiten entdeckt wird. Es handelt ...

"Auferstehung" ist der siebte Band der Jan-Fabel-Reihe von Craig Russell. Der Chef der Hamburger Mordkommission bekommt es diesmal mit einer Leiche zu tun die bei Bauarbeiten entdeckt wird. Es handelt sich dabei um eine Frau, die vor 15 Jahren spurlos verschwand. Gleichzeitig gelingt einem Serienvergewaltiger die Flucht aus der Haftanstalt mittels einem fingierten Herzstillstand. Jan Fabel, selbst durch eine Nahtod-Erfahrung geprägt als er bei einem Einsatz vor zwei Jahren angeschossen wurde, versucht mehr über diesen Cold Case in Erfahrung zu bringen. Doch dann beginnt eine Mordserie, bei der die Opfer alle eine Verbindung zu der aufgefundenen Leiche hatten. Was steckt dahinter? Craig Russell vermischt mehrere Themen in diesen Krimi. Geht es anfangs noch um Nahtod-Erfahrung, dann um ein Verbrechen dass die Ursprünge in der Nazizeit zu haben scheint und letztendlich dann um Studenten und ihren Hang zum Gothic-Kult. Genau diese teils konfuse Vermischung erschwerte mir lange in die Story hineinzukommen, manches war irgendwie nur Seiten füllen. Bedingt dadurch plätscherte die Geschichte auch nur so dahin. Erst als sich der Autor auf seinen eigentlichen Handlungsstrang besann, kam auch die nötige Spannung auf, die ein Krimi benötigt. Diese wurde dann aber auch glücklicherweise bis zum Ende gehalten. In Summe daher für mich ein Krimi mit Licht und Schatten, der nicht an seine Vorgängerbände herankommt.

Veröffentlicht am 10.09.2020

Der Jig Saw Man und seine Körper-Puzzle

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
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"Jig Saw Man - Im Zeichen des Killers" ist der erste Roman von Nadine Matheson. Detective Inspector Henley hatte einst diesen Serienkiller ins Gefängnis gebracht. Fast wäre sie dabei selbst eines seiner ...

"Jig Saw Man - Im Zeichen des Killers" ist der erste Roman von Nadine Matheson. Detective Inspector Henley hatte einst diesen Serienkiller ins Gefängnis gebracht. Fast wäre sie dabei selbst eines seiner Opfer geworden. Als plötzlich mehrere zerstückelte Leichen gefunden werden, werden Erinnerungen wach. Aber der Jig Saw Man sitzt hinter Gitter, haben sie und ihr Kollege Ramouter es mit einem Nachahmungstäter zu tun? Als ich den Klappentext dieses Thriller las, sprach er mich sofort an. Ich erhoffte mir ein psychologisches Katz und Maus Spiel zwischen Ermittler und Täter. Ein Puzzle, das den Leser fesselt. Leider wurde dieser Thriller aber meinen Erwartungen nicht gerecht. Man wird zwar schnell mit ordentlich Opfern konfrontiert, aber dies ist fast schon eine Aneinanderreihung. Aber dann schweift die Autorin immer wieder in das Privatleben von Henley ab. Normalerweise ist das für mich kein Problem, hier führt es aber immer wieder zum Spannungsabriss. Die Ermittlerin Henley wurde mir dadurch auch nicht sympathischer. Sehr früh hatte ich eine Theorie bzgl. des Täters, die sich dann im Laufe des Buches auch als korrekt erwies. Zwischendurch blitzten immer wieder gute Ansätze auf, aber sie reichen nicht aus um aus der Geschichte einen fesselnden Thriller zu machen. Die Grundidee ist durchaus sehr gut, aber in der Umsetzung fehlte einfach der letzte Schliff. Eigentlich schade, denn man hätte mehr daraus machen können. So reiht sich dieser Thriller für mich eher in die breite Masse ein, hinterlässt damit keinen bleibenden Eindruck.

Veröffentlicht am 10.05.2020

Telefonterror und verschwundene Frauen

Klingeltod und Kaiserschmarrn
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"Klingeltod und Kaiserschmarrn" ist ein Alpenkrimi von Kate Delore. Dieser spielt im Raum Garmisch, wo Emma von ihrer Großmutter ein Häuschen geerbt hat. Zeitgleich ist ihr Bruder Valentin dort bei der ...

"Klingeltod und Kaiserschmarrn" ist ein Alpenkrimi von Kate Delore. Dieser spielt im Raum Garmisch, wo Emma von ihrer Großmutter ein Häuschen geerbt hat. Zeitgleich ist ihr Bruder Valentin dort bei der örtlichen Polizei tätig. Emma erhält immer wieder ominöse Anrufe, die ihre Ängste schüren. Denn sie kämpft immer noch damit, seit sie von ihrem Exfreund tätlich angegriffen wurde. Als dann auch noch ihre Nachbarin spurlos verschwindet, spitzt sich für Emma alles zu und sie will dem Geschehen auf den Grund gehen. Doch dann ist auch sie verschwunden und ihr Bruder macht sich verzweifelt auf die Suche nach ihr. Die Autorin packt in diesen Krimi gleich mehrere Handlungsstränge. Anfangs tat ich mich schwer diesen Szenensprüngen zu folgen und sie zu kombinieren. Neben den Protagonisten agieren dabei etliche Personen, was die Zuordnung ein wenig erschwerte. Aber nach und nach kam ich besser in die Story und es kristallisierte sich das Kernthema heraus. Gleiches gilt für den Spannungsbogen, denn dieser beginnt auch gemächlich und baut sich dann so richtig erst im letzten Drittel auf. "Klingeltod und Kaiserschmarrn" ist für mich ein netter bayerischer Regionalkrimi für zwischendurch, der sein Potential nicht ganz ausschöpft aber durchaus unterhält. Das kleine bayerische Wörterbuch am Ende ist eine nette Ergänzung für Leser, die des bayerischen Dialekts nicht mächtig sind.

Veröffentlicht am 07.05.2020

"Venedig den Venezianern" - Der Aufruf der "Grauen Eminenz"

Wenn die Gondeln untergehen
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"Wenn die Gondeln untergehen" ist ein Venedig-Krimi von Stefan Maiwald. In Venedig gibt es geheimnisvolle Anschläge auf prominente Besucher der Stadt. Der Münchner Kommissar Hempel hatte vor einiger Zeit ...

"Wenn die Gondeln untergehen" ist ein Venedig-Krimi von Stefan Maiwald. In Venedig gibt es geheimnisvolle Anschläge auf prominente Besucher der Stadt. Der Münchner Kommissar Hempel hatte vor einiger Zeit die italienische Polizei erfolgreich bei einem Kunstfälscherfall unterstützt. Als nun ein Anschlag auf einen deutschen Ex-Fußballer passiert, wird er zur Unterstützung nach Venedig entsandt um dort gemeinsam mit Majorin Barbara Goldoni zu ermitteln. Begleitet wird er von seinem Vater, der Schritt und Tritt seines Sprosses als besserer Herr begleitet. Der Autor greift hier ein interessantes Thema für diesen Krimi auf. Venedig ist eine Stadt, die gänzlich von Touristen überrannt ist und es gibt einen Geheimbund, der die Stadt davon befreien möchte. "Venedig den Venezianern!" ist die Parole dieses Bundes. So werden einige Spuren für den Leser gelegt: Ein geheimnisvoller Maskenmacher, ein dubioser Chinese oder auch ein Waffennarr mit dem dementsprechenden Arsenal an Schusswaffen. Gleichzeitig versucht Stefan Maiwald dem Kommissar Hempel eine Portion Witz und etwas Tollpatschigkeit mit auf den Weg zu geben. Dies gelingt teilweise, aber nicht immer. Des öfteren verliert sich der Autor auch in kurze Detailerklärungen, wie zum Beispiel der Auflistung der Waffenmodelle oder ähnlichem. Dies führte für mich immer wieder zu leichten Abrissen im Lesefluss. Damit komme ich auf den Kern: "Wenn die Gondeln untergehen" ist als Venedig-Krimi deklariert. Mir fehlte aber lange Strecken das wesentliche Element eines Krimis - die Spannung. Diese kommt erst richtig gegen Ende des Buches auf beim Showdown. So hinterlässt dieser Krimi für mich einen zwiespältigen Eindruck. Auf der einen Seite die interessante Grundthematik und andererseits die etwas seichte Ausarbeitung. Hier wäre eindeutig mehr bzgl. Spannung möglich gewesen.

Veröffentlicht am 02.01.2020

Tannenfall - Der Ort auf keiner Karte

Tannenfall. Der erste Schnee
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"Der erste Schnee" ist der erste Teil der Tannenfall-Saga von Bernhard Hofer. Die Staatsanwältin Marlene Castor nimmt sich mit ihrer Tochter eine Auszeit und fährt in den österreichischen Luftkurort Semmering. ...

"Der erste Schnee" ist der erste Teil der Tannenfall-Saga von Bernhard Hofer. Die Staatsanwältin Marlene Castor nimmt sich mit ihrer Tochter eine Auszeit und fährt in den österreichischen Luftkurort Semmering. Inmitten der Berge will sie zur Ruhe kommen, aber in dieser Abgeschiedenheit sollen junge Frauen verschwinden. Alles rankt sich um den Ort "Tannenfall", der aber auf keiner Karte verzeichnet ist. Was entspringt Halluzinationen und was der Wahrheit? Wer ist gut und wer böse? All diese Fragen hält der Autor für den Leser bereit. Leider habe ich mich dabei sehr schwer getan in die Story reinzukommen. Immer wieder rätselte ich wie alles zusammenhängt und kam nicht wirklich auf einen Nenner. Zwar wird das düstere Seelenleben von Marlene Castor immer wieder gut in Szene gesetzt, aber mir erschloss sich doch nur zögerlich wo die Reise im Roman hingeht. Erst spät erkannte ich für mich was das eigentliche Kernthema ist und letzendlich hatte ich am Ende doch offene Fragen. "Tannenfall - Der erste Schnee" ist vom Schreibstil durchaus sehr gut, thematisch konnte es mich aber leider nicht ganz einfangen und überzeugen.

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