Profilbild von kayla

kayla

Lesejury Star
offline

kayla ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kayla über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2020

Besser als "Factually married", schlechter als "Friends without benefits"

The Logic of Kissing (Knitting in the City 4)
0

Der Strickkreis aus Chicago lässt nichts anbrennen! Die Protagonistin Dr. Sandra Fielding kenne ich schon aus dem Band „Friends without benefits“.
Sie arbeitet als erfolgreiche Kinder- und Jugendpsychiaterin ...

Der Strickkreis aus Chicago lässt nichts anbrennen! Die Protagonistin Dr. Sandra Fielding kenne ich schon aus dem Band „Friends without benefits“.
Sie arbeitet als erfolgreiche Kinder- und Jugendpsychiaterin in einem Krankenhaus der Windy City. Leider ist sie in ihrem Privatleben nicht so erfolgreich. Ihre Dates im indischen Restaurant der Patels enden regelmässig mit einer Heulorgie ihrer potentiellen Partner, da Sandra es sich nicht verkneifen kann, die Männer zu analysieren. Sie möchte endlich eine Familie gründen und sie steht total auf „Hedgefonds-Manager“. Eines Tages spricht der gutaussehende Kellner Alexander sie an. Obwohl er jünger als sie ist, beginnen die beiden eine Beziehung miteinander. Der geheimnisvolle Alex gibt der Menschenkennerin Sandra Rätsel auf…

Ich liebe die „Knitting in the City“-Reihe von Penny Reid & ich habe alle bereits auf Deutsch publizierten Bände der Serie gelesen. Der Wert der Freundschaft ist in den Geschichten ebenso wichtig wie die Macht der Liebe.
„The Logic of Kissing“ war zu Beginn meiner Lektüre ein absoluter Volltreffer. Es gab ein Wiedersehen mit dem Strickkreis aus Chicago, der Star Wars – Fan Sandra war mir auch sympathisch, es gibt lustige Passagen und Sandras Vorliebe für Motto -Shirts macht sie menschlich.
Penny Reid beschreibt jedoch gleich im ersten Drittel das gute Aussehen des männlichen Protagonisten en détail, was ich schade finde, da es schwierig ist, Tiefe in einer Figur zu erkennen, wenn sie gleich als überirdisch gutaussehend beschrieben wird. Alex ist ein Mensch mit Problemen, mir war aber Vieles in diesem Roman einfach zu konstruiert. Reid folgt in ihrer Reihe scheinbar dem immer gleichen „Strickmuster“: Frau trifft einen gutaussehenden Kerl, es gibt einen Konflikt, dieser wird schnell aufgelöst, dann gibt es noch einen viel größeren Konflikt und einen Kriminalfall. Dies funktioniert in den Stephanie-Plum-Romanen von Janet Evanovich sehr gut, da bei Evanovich schon die „Grundzutaten“ sehr skurril sind (eine Kopfgeldjägerin, ihre Kollegin ist eine Ex – Bordsteinschwalbe). Bei Penny Reid sind alle Protagonistinnen Karrierefrauen in absolut respektablen Berufen: sie sind Ärztinnen, Krankenschwestern, Psychiaterinnen und IT-Spezialistinnen (wie Janie). Daher wirken die Unterwelt/Geheimdienstelemente in den Erzählungen irgendwie unpassend auf mich. Man muss die Romane daher wie Erotik-Märchen lesen, und man muss explizite Szenen mögen, sonst wird man beim Lesen keine Freude haben. „The Logic of Kissing“ gefiel mir zu Beginn richtig gut; manche Kapitel wurden mit Horoskopen eingeleitet, da Sandra auf die Macht der Sterne schwört. Die locker – leichte Erzählung weist keinerlei Längen auf. Ich war stets gespannt auf das nächste Kapitel. Leider änderte sich mein Leseeindruck nach der Hälfte des Romans, da die Autorin einfach viel zu dick auftrug und regelrecht melodramatische Szenen präsentierte, in denen vor Liebe geweint wurde. Außerdem fand ich Sandras pseudofranzösische Weisheiten nicht geistreich, sondern blöde. Sie passen für mich nicht zum Bild einer superschlauen Medizinerin. Ich will auch nichts über Männer lesen, die ihre Einrichtung zertrümmern. Auch Sandras Ausführungen über ihren texanischen Vater fand ich nervtötend, da bediente sie jedes Klischee über Texaner: „Nicht alle Texaner sind so, aber er hat ganz bestimmte Vorstellungen darüber, wie die Welt zu sein hat“.
Auch über den Tippfehler - „Ich Blick war wach und aufmerksam“ (43 % im E-book)- ärgerte ich mich, da das E-book nicht von einem Selfpublisher veröffentlicht wurde. Nennt mich „Rechtschreibnazi“ (bzw. „Druckfehlernazi“), aber ich erwarte auch in einem Buch, das kein Printexemplar ist, ein tadelloses Korrektorat. Toll fand ich aber die Nebenfiguren, etwa den Arzt Thomas. Und am Schluß, wie könnte es in dem Genre anders sein, gibt es ein glückliches Ende.

Fazit:

Spannung meets Romantik:
„ The Logic of Kissing“ gefiel mir sehr viel besser als der Auftaktband der Reihe („Love factually“), aber er gefiel mir nicht so gut wie der Band „Friends without benefits“. Dennoch habe ich mich über das Wiedersehen mit den strickbegeisterten Freundinnen aus Chicago gefreut. „The Logic of Kissing“ ist genau das Richtige, wenn man Lust auf einen Liebesroman hat (Auch wenn die Liebesszenen nicht immer mein Fall waren). Ich hatte den Roman nach wenigen Tagen ausgelesen, der locker-leichte Stil der Autorin passt perfekt zum Genre. Daher vergebe ich für „The Logic of Kissing“ 3,5 von insgesamt fünf möglichen Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2020

Die eiserne See

Die Eiserne See - Wilde Sehnsucht
0

Zum Inhalt:

In diesem Fantasyroman mit Steampunk-Elementen gibt es zwei Antagonisten, die Inspektorin Wilhelmina und den Herzog Rhys. Letzterer gilt als Kriegsheld und Haudegen, da er England von der ...

Zum Inhalt:

In diesem Fantasyroman mit Steampunk-Elementen gibt es zwei Antagonisten, die Inspektorin Wilhelmina und den Herzog Rhys. Letzterer gilt als Kriegsheld und Haudegen, da er England von der "Horde" befreite. Wilhelmina muss ihm einen Besuch abstatten, da ein Mord in seinem Haus geschah, und so nehmen die Ereignisse ihren Lauf...
Der Roman ist durchaus unterhaltsam, Luftschiffe, Dampfmaschinen und sonstige Automaten dienen dazu, den Roman im Genre des Steampunk zu verorten. Der Romantikanteil wiegt jedoch schwerer, und so kann Meljean Brooks Werk vor allem Romance - Leserinnen erfreuen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2020

Whodunit

Hamish Macbeth und der tote Witzbold
0

Über die Autorin:

„M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen ...

Über die Autorin:

„M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern…“ (Verlagsinfo)

„Hamish Macbeth und der tote Witzbold“ ist der 7. Band der Reihe rund um einen Polizisten aus Schottland.
Obwohl ich die Reihe vor der Lektüre nicht kannte, hatte ich keine Verständnisprobleme. Ein Quereinstieg ist also möglich.
Die Autorin erzählt routiniert, außerdem scheint mir das Ganze auch eine Hommage an die große Agatha Christie zu sein, da es ein klassisches „Whodunit“ vor ländlicher Kulisse ist.
Als Constable Hamish Macbeth an einen Tatort gerufen wird, glaubt er zunächst, dass es sich um einen schlechten Scherz handelt- denn der exzentrische Andrew Trent soll das Zeitliche gesegnet haben. Und er ist tatsächlich tot, mausetot.
Er hatte seine Angehörigen auf seinen eingeschneiten Landsitz in Schottland eingeladen, unter der Vorspiegelung falscher Tatsachen. Ewig schleichen die Erben! Trent, der bekannt war für seine schlechten Witze, gab vor, im Sterben zu liegen.
Ironie des Schicksals – wurde er ermordet?
Als Macbeth die Ermittlungen aufnimmt, ist es für ihn zunächst nicht leicht, Licht ins Dunkel zu bringen. Doch seine Kombinationsgabe und sein Gespür für Nuancen lassen ihn nicht im Stich. Als ein zweiter Mord geschieht, gibt es definitiv nichts mehr zu Lachen für alle Beteiligten…

„Hamish Macbeth und der tote Witzbold“ ist ein netter Krimi für Zwischendurch. Man wird gut unterhalten, auch wenn die Autorin keinen Spannungskracher präsentiert. Ich mochte die Topoi, Hamish ist ein menschlicher Ermittler mit privaten Problemen, das setting ist toll, natürlich gibt es einen Zustand der Isolation, verursacht durch äußere Einflüsse. Eine schöne Lektüre für den Winter, auch wenn ich ein wenig mehr erwartet habe, etwa eine präzisere Charakterisierung der Figuren.

Fazit:

Very British. Skurrile Figuren, schwarzer Humor und Mord!

  • Einzelne Kategorien
  • Humor
  • Cover
  • Geschichte
  • Spannung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 21.12.2019

Hexer wider Willen?

Das Schwert der Vorsehung
0

Ein Kurzgeschichtenband. Der Hexer Geralt von Rivia ist ein tragischer Held, denn er zweifelt an seiner Bestimmung. Der Monsterjäger fragt sich, wer die wahren Ungeheuer sind, womöglich die Menschen?
Als ...

Ein Kurzgeschichtenband. Der Hexer Geralt von Rivia ist ein tragischer Held, denn er zweifelt an seiner Bestimmung. Der Monsterjäger fragt sich, wer die wahren Ungeheuer sind, womöglich die Menschen?
Als Mutant erfährt er häufig, dass die Menschen ihn als widernatürliche Kreatur ablehnen.
Mit seiner großen Liebe Yen führt er das, was man heute wohl „on-off-Beziehung“ nennen würde. Zum Glück gibt es aber noch seinen besten Freund, den Barden Rittersporn, der sich einen Wettbewerb mit der Sängerin „Äuglein“ liefern muss. Äuglein hat ein Auge auf Geralt geworfen, aber er liebt sie einfach nicht und geht zunächst nicht auf ihre Annäherungsversuche ein, später dann doch (aus Mitleid?). Manchmal denke ich, dass der „Hexer“ – Zyklus eine wandelnde Männerphantasie ist. Geralt macht alle Frauen durch seine bloße Anwesenheit verrückt. Immer wieder heisst es, dass er als Mutant nicht fähig sei, etwas zu fühlen. Er möchte seine geliebte Yen aber nicht teilen, reagiert auf den Nebenbuhler ziemlich allergisch.
Dieser Band war ziemlich zäh, teilweise zog sich das Ganze ziemlich in die Länge. Gut gefielen mir aber die Sagen – und Märchenelemente der Geschichte. Drachenjagd! Menschen, Tiere, Sensationen. Der Stil des Autors ist in diesem Band jedoch nichts Besonderes, die Erzählweise ist linear.
Daher vergebe ich für „Das Schwert der Vorsehung“ 3,5 - 4 Sterne.
„Der letzte Wunsch“ hat mir besser gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.07.2019

Aus einer Zweck - WG wird die große Liebe

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
0


Der Roman „Love to share - Liebe ist die halbe Miete" stand lange auf meiner Wunschliste, als ich ihn dann endlich lesen durfte (ein dickes Dankeschön an den Verlag!) habe ich mich riesig gefreut! Im ...


Der Roman „Love to share - Liebe ist die halbe Miete" stand lange auf meiner Wunschliste, als ich ihn dann endlich lesen durfte (ein dickes Dankeschön an den Verlag!) habe ich mich riesig gefreut! Im Original heißt die Geschichte „The flatshare“, das Layout der deutschen Ausgabe finde ich aber pfiffiger, ebenso den Titel „Love to share“.
Es ist das Debut der Autorin Beth O’Leary, die hauptberuflich als Lektorin arbeitet, und da es ihr erster Roman ist, vergebe ich
dreieinhalb von insgesamt fünf möglichen Sternen (Debut-Bonus) für die Erzählung. Ich finde, es wäre Sache des Lektors gewesen, korrigierend einzugreifen. Der Roman ist so überfrachtet, dass ich zwischendurch schwer genervt war, man hätte auch einfach fünfzig Prozent kürzen können, da die Geschichte insgesamt etwas zu lang geraten ist. Es gibt eine Haupthandlung und viele subplots. Rund um jede Nebenhandlung hätte die Autorin theoretisch einen gesonderten Roman „stricken“ können. Trotz der Langatmigkeit fand ich den Roman (kurioserweise) spannend, ich wollte stets wissen, wie es weiter geht mit dem eigentlichen Hauptplot! Am Ende war ich aber einigermaßen versöhnt, da ich jeden sublot hinreichend gut aufgelöst fand, wenn alle Nebenhandlungen einfach so im Sand verlaufen wären, hätte es mich noch mehr gefuchst.

Worum geht’s?
Leons Bruder Richie sitzt unschuldig im Gefängnis, daher braucht Leon, der als Krankenpfleger kein üppiges Gehalt hat, dringend Geld um seinen Bruder zu unterstützen. Es trifft sich gut, dass Tiffany „Tiffy“ Moore dringend eine Bleibe sucht, denn ihr Freund Justin hat zum x-ten Mal mit ihr Schluss gemacht und sich eine neue Verlobte angelacht. Tiffy will also aus der gemeinsamen Wohnung raus und schnell etwas Bezahlbares in London (!) finden. Tiffy arbeitet tagsüber, Leon nachts, also zieht Tiffy bei Leon (der nur ein Bett besitzt) ein, sie kommunizieren über Klebezettel und lernen sich erst nach fünfeinhalb Monaten kennen, dann aber auf eine Weise, die klischeehafter nicht sein könnte. Leider gibt es im Roman für mein Empfinden zu viele kitschige Szenen. Das Ende könnte direkt aus einem Hollywoodfilm stammen, den Epilog hätte ich nicht gebraucht. Wie gesagt, der Lektor hätte das Ganze straffen und kürzen, kürzen, kürzen müssen. Trotzdem habe ich den Roman in einer Woche ausgelesen, grottenschlecht ist er also nicht.
Die Figuren hätten ruhig etwas besser charakterisiert sein können. Tiffy hat mich von Anfang an genervt, sie ist irgendwie ein bisschen dumm. So denkt sie sich anfangs, dass die Urlaube und der Sex mit ihrem Exfreund Justin ganz klasse waren, um ein paar Seiten später zu bemerken, dass sie die großen Geschenke ihres Exfreundes schon immer gestört hätten. Was denn nun? Der Exfreund gerät im Verlauf der Geschichte zum manipulativen Stalker und Tiffy zum armen Opfer (ebenso wie Leons Mutter übrigens, die immer bei den falschen Männern blieb…Holzhammer!). Der Handlungsstrang rund um Justin hat mich richtig deprimiert, daher finde ich, dass der Roman kein Wohlfühlbuch und keine ideale Sommerlektüre ist. Die Autorin hätte sich entscheiden müssen, ob sie einen leichten Liebesroman oder ein Drama verfassen will. Überhaupt gibt es viel Drama in dem Buch. Dass Leon in einem Hospiz arbeitet, fand ich aber gut, ebenso seinen Einsatz für seine Patienten; dieser Einsatz endet nicht mit Leons Schichtende. Ich mochte ihn! Leon ist ein nachdenklicher, stiller Typ, den Tiffy vom Foto her nicht heiß findet, dann aber, als sie ihn nackt sieht, findet sie, er habe Modelqualitäten, die er – Zufall, Zufall – für ihre Arbeit als Lektorin einsetzen soll. Die Lektoratsarbeit im DIY – Verlag war ein Pluspunkt! Tiffy betreut eine Hippieautorin, die einen Hit namens „Häkel dich frei“ landet, das fand ich witzig und originell. Tiffys crazy Kleidungsstil erinnerte mich aber zu sehr an Lou Clarke aus „ Ein ganzes halbes Jahr“ (der Roman wird neben „Twilight“ explizit genannt), und ihre Freunde Gerty und Mo ähnelten irgendwie Bridget Jones‘ Clique, wobei Bridget Jones Freunde Figuren mit mehr Tiefe sind.
Mir gefiel aber Leons reduzierte Ausdrucksweise, dieses Stilmittel fand ich richtig gut (es wirkt im englischen Original sicher noch besser!). Dazu passten aber nicht Leons post – its, auf welchen er immer ausführlicher schrieb (es sollte seine Charakterentwicklung illustrieren, schon klar). Treffenderweise denkt sich Tiffy an einer Stelle, dass eine Kommunikation über whatsapp mehr Sinn machen würde. Überhaupt gibt es so manchen Widerspruch bzw. Logiklöcher im Roman …hallo liebes Lektorat des Originals?
Tiffy und Leon werden eigentlich erst im letzten Drittel des Romans ein Paar, anfangs gibt es auch noch Leons Freundin. Bis zu diesem Punkt verliert sich die Story leider auch in Nebensächlichkeiten und Details, die unwichtig für den plot sind. Einiges fand ich schlicht nicht glaubwürdig und arg konstruiert, es gab auch deus ex machina Momente. Manches hätte die Autorin anders lösen können, finde ich.
Aber es gab auch lesenswerte Aspekte. Ich mochte Leon und seinen Bruder Richie. Auch die Autorin Katherin fand ich schwer in Ordnung! London als Handlungsort ist super, zwischendurch geht es dann nach Brighton, wo sich Tiff den Knöchel verstaut, mit dem sie dann später eine Treppe „hochjoggen“ kann, während sie dann ein paar Seiten später in London feststellt, dass er schmerzt. Hallo Logik?
Es ist klar, dass man als Autor irgendwann betriebsblind wird, daher sollten anderen (Korrektur)lesern Fehler im Text vor der Publikation auffallen. Eine klare Struktur hätte geholfen – Exposition/Hauptteil/Schluss. Am Schluss führt die Autorin neue Figuren und Handlungsstränge ein, dies hätte sie im Hauptteil abhandeln müssen, finde ich.
Das Ende von „Love to share“ ist zuckersüß, klischeehaft wie in einem Hollywoodfilm. Ich hätte ein offenes Ende bevorzugt!

Fazit:
Aus einer Zweckgemeinschaft wird Liebe! Diese Grundidee finde ich super.
Leon ist ein toller Protagonist und Katherin ist ein echtes Original, und einer von Leons Patienten ist sehr liebenswert, auch wenn eine andere Patientin ein wandelndes altkluges Klischee ist. Ich finde es aber toll, wie die Autorin zeigt, dass Krankheit und Tod auch zum Leben gehören.
Ich bereue es nicht, das Buch gelesen zu haben, auch wenn meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllt wurden. Trotz aller Mängel ist der Roman spannend. Manches ist sicher Geschmackssache. Ich denke, jeder Leser und jede Leserin sollte
sich selbst eine Meinung bilden. Von mir gibt’s 3,5 von insgesamt 5 möglichen Sternen für die Liebesgeschichte rund um eine ungewöhnliche Zweck – WG.