Ein Lieblingsbuch
Man hat die Geschichte schon unzählige Male gehört: Schlauer Waisenjunge zieht in die Welt, um den Tod der Eltern zu rächen. Auf seinem Weg trifft er Freunde, Feinde, Lehrer und die Liebe seines Lebens. ...
Man hat die Geschichte schon unzählige Male gehört: Schlauer Waisenjunge zieht in die Welt, um den Tod der Eltern zu rächen. Auf seinem Weg trifft er Freunde, Feinde, Lehrer und die Liebe seines Lebens. Kurz gesagt, eine Geschichte, wie man sie im Fantasy-Genre oft findet. So zumindest scheint es. ABER: Die Art und Weise, in der Rothfuss diesen Stoff verarbeitet, ist anders, neu, aufregend und wunderschön.
Wie durch Zufall verschlägt es einen Schreiber in ein kleines Wirtshaus in einem unbedeutenden Dorf irgendwo im Nirgendwo. Es dauert nicht lange und er findet heraus, dass er es hier keineswegs mit einem normalen Gastwirt zu tun hat. Der Mann, der sich Kote nennt, hinter dem Tresen steht und Apfelkuchen backt, ist niemand anderer als Kvothe, eine Legende. Und er willigt ein, dem Schreiber seine Geschichte zu erzählen. Es ist eine Geschichte, in der Kvothe lernt, arbeitet, Freunde findet, Abenteuer erlebt und, vor allem, scheitert.
Sprache: An dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich Den Namen des Windes nicht auf Deutsch, sondern in Englisch gelesen habe. Somit kann ich zur Übersetzung wenig sagen, das Original ist sprachlich aber brilliant. Patrick Rothfuss hat 20 Jahre lang an diesem Buch gearbeitet und dabei jedes Wort zehnmal umgedreht, und das merkt man. Jede Formulierung, jede Metapher sitzt perfekt. Wenn man genauer auf die Sprache achtet, scheint es sich oft eher um Lyrik zu handeln.
Charaktere: Der Großteil der Geschichte erschließt sich uns durch Kvothes Augen. Er ist ein Genie und weiß es auch. Doch trotz seiner offensichtlichen Alleskönnerei und oft aufgrund seiner Arroganz scheitert er.
Auch alle anderen Charaktere sind sehr gut geschrieben, abwechlungsreich und nie nur leere Puppen.
Mein Fazit: Unbedingt Lesen! Die Königsmörderchronik gehören zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, ich lese sie immer wieder und entdecke jedesmal wieder etwas Neues, das mir bisher entgangen ist. Einziger Nachteil: der dritte Teil ist noch nicht erschienen, und es gibt noch keinerlei Anhaltspunkte, wann sich das ändern wird.