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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2020

subtil düster

Worüber wir schweigen
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In ihrer Jugend haben die Freundinnen Nina und Mel mit den Nachbarsgeschwistern Tobias und Dominik eine furchtbare Tragödie erlebt. Unter einander haben die Freunde immer wieder Reibereien, doch dieser ...

In ihrer Jugend haben die Freundinnen Nina und Mel mit den Nachbarsgeschwistern Tobias und Dominik eine furchtbare Tragödie erlebt. Unter einander haben die Freunde immer wieder Reibereien, doch dieser Tag verändert alles.
Jahre später kehrt Nina zurück in ihr Elternhaus. Ihr einziger Gedanke: Rache.
Michaela Kastel hat mit „worüber wir schweigen“ einen ganz ruhigen und subtilen Thriller geschrieben, der mich keine Sekunde losgelassen hat. Sie spielt mit den Beziehungen und Gefühlen ihrer Protagonisten und zeigt so menschliche Abgründe auf.
Erzählt wird aus unterschiedlichen Sichten und Zeiten. So erfährt man sowohl aus der Kindheit und Jugend und Gegenwart der vier Freunde. Doch nicht nur direkt aus ihrer Sicht, sondern auch aus der von Ninas Vater, was einen etwas distanzierteren Blick auf die Geschehnisse ermöglicht.
Die Charaktere sind nicht ganz einfach. Keiner der Protagonisten ist wirklich ein Sympathieträger und alle tragen Probleme mit sich herum, aber gerade das hat es für mich interessant gemacht.
Ich habe mich oft gefragt, was die Beziehung zwischen den Vieren so vergiftet haben könnte und das Ergebnis ist wirklich schockierend.
Ein sehr atmosphärischer Thriller!

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.01.2020

wieder ein Genuss

Bis ans Ende der Ewigkeit
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Phoebe und Marcus sind schon seit einer Weile ein Paar – es gibt nur ein Problem. Marcus ist ein Vampir. Phoebe beschließt sich zum Vampir wandeln zu lassen, um für immer an Marcus Seite leben zu können. ...

Phoebe und Marcus sind schon seit einer Weile ein Paar – es gibt nur ein Problem. Marcus ist ein Vampir. Phoebe beschließt sich zum Vampir wandeln zu lassen, um für immer an Marcus Seite leben zu können. Doch das Leben als Jungvampir ist nicht so einfach wie erwartet.
Ich habe ewig gehofft, dass Deborah Harkness ein weiteres Buch verfasst, denn die All Souls Trilogie habe ich verschlungen. Nachdem ich dann auch noch die Serie gesehen habe, war ich unheimlich Neugierig auf einen weiteren Ausflug in die übernatürliche Welt.
Mit „bis ans Ende der Ewigkeit“ treffen wir die alten Bekannten aus der Trilogie wieder. Besonders Diana spielt eine tragende Rolle und Teile der Handlung werden aus ihrer Sicht erzählt. Man erfährt ganz alltägliche Probleme aus dem Eheleben oder der Kindererziehung, aber natürlich darf auch eine übernatürliche Bedrohung nicht fehlen.
Auch Marcus kennen wir schon als Matthews eigensinniger aber liebenswerter Vampirsohn und ich war sehr gespannt darauf ihn noch besser kennen zu lernen. Der Leser erfährt so einiges über Marcus Vergangenheit und die Vater-Sohn-Beziehung zwischen ihm und Matthew.
Neu-Vampirin Phoebe spielt die Hauptrolle in diesem Buch. Eine sehr sympathische Frau, die aber immer wieder von ihren neuen Instinkten in die Irre geführt wird. Auch ihre Entwicklung wird über die Handlung hinweg sehr ausführlich dargestellt.
Sprachlich hat die Autorin wieder einmal überzeugt. Sie versteht es detailreiche und bildgewaltige Szenen zu schaffen. Leider ist durch die ausführlichen Beschreibungen die Spannung hin und wieder auf der Strecke geblieben.
Für alle Fans der Trilogie kann ich das Buch nur empfehlen. Auch wenn das Buch einen unabhängigen Handlungsstrang beginnt, denke ich nicht, dass man als Neueinsteiger damit seine Freude hat. Das Buch lebt von Anspielungen auf frühere Ereignisse und der Leser braucht einige Vorkenntnisse.

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Veröffentlicht am 23.09.2019

super Herbstlektüre

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse
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Als Charlotte von einem unerwarteten Erbe ihrer Tante erfährt, die sie jedoch nie kennengelernt hat, reist sie sofort nach London. Die Schwedin ist erfolgreiche Unternehmerin, hat aber schwer mit dem ...

Als Charlotte von einem unerwarteten Erbe ihrer Tante erfährt, die sie jedoch nie kennengelernt hat, reist sie sofort nach London. Die Schwedin ist erfolgreiche Unternehmerin, hat aber schwer mit dem Tod ihres Mannes zu kämpfen. Charlotte will sich den geerbten Buchladen nur einmal kurz ansehen und am liebsten auch sofort verkaufen, umso schnell wie möglich wieder nach Schweden zurückkehren zu können, doch es kommt natürlich anders als geplant. Der alte, aber sehr gemütliche Laden mit seinen liebenswerten Mitarbeitern steht kurz vor dem Konkurs, doch Charlottes Herz beginnt an dem Buchgeschäft zu hängen und sie gibt alles, um ihn zu erhalten. Die neue Herausforderung, die Begeisterung der Mitarbeiter und der störrische Buchhandlungskater geben Charlotte allmählich wieder ihren Lebensmut zurück.

Frida Skybäck hat einen Roman fürs Herz geschrieben. Perfekt für einen Herbsttag, mit Decke, Tee und am besten noch einer Katze auf dem Schoß.
Der Leser erlebt nicht nur die gegenwärtigen Anstrengungen um die kleine Buchhandlung, sondern bekommt auch in Rückblenden Einblicke aus dem Leben von Charlottes Mutter Kristina und ihrer Tante Sara. Ein schwerer Streit hat die Beziehung der Beiden für immer zerstört. Stück für Stück erfährt der Leser den Grund für das Zerwürfnis.
Die Autorin erzählt sehr liebevoll und warmherzig von den Bewohnern der Buchhandlung, ihren schrulligen Eigenschaften, ihren Sorgen und der Liebe zum Lesen. Die Charakterzeichnungen sind einfach super gelungen und das Buch vermittelt eine gemütliche Atmosphäre.
Die Geschichte war für mich jedoch ein Stück weit zu vorhersehbar und wurde dadurch stellenweise etwas langatmig.
Dennoch ein schöner Schmöker für die Seele.

Veröffentlicht am 26.08.2019

perfekte Strandlektüre

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
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Dieses Buch beginnt mit dem Ende und gerade weil es danach so harmonisch doch noch von Anfang an erzählt, wollte ich unbedingt erfahren, wie es zu diesem dramatischen Ende kommen konnte.
Erin und Mark ...

Dieses Buch beginnt mit dem Ende und gerade weil es danach so harmonisch doch noch von Anfang an erzählt, wollte ich unbedingt erfahren, wie es zu diesem dramatischen Ende kommen konnte.
Erin und Mark sind glücklich verliebt. Obwohl Mark seinen Job verloren hat und Selbstzweifel hegt, will das junge Pärchen sich nicht unterkriegen lassen. Ihre Flitterwollen sollen etwas ganz besonderes werden. Geld hin oder her. Doch auf Bora Bora machen die Beiden beim Tauchen einen erschreckenden – und für sie auch sehr verlockenden Fund, der sie immer weiter in den Abgrund zieht. Denn wie weit ist der Einzelne bereit zu gehen, zerbricht daran eine Beziehung, setzten sie vielleicht sogar ihr Leben aufs Spiel?
Mich hat dieser Thriller von Anfang bis Ende wirklich gut unterhalten, obwohl er eine relativ lange Anlaufphase hat und zunächst nicht viel Thrillerstimmung aufkommt. Er ist nicht Actionreich und blutig, wie man das von manch anderen kennt. Doch nach und nach kommen dann doch einige Spannungselemente hinzu.
Eine schöne Urlaubslektüre, bei der man sich immer Fragen kann: Was hätte ich getan?

Veröffentlicht am 26.08.2019

spannender Thriller mit Gänsehautgarantie

Kalte Wasser
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Lauren erwacht nachts im Krankenhaus als sie eine Frauenstimme grausame Reime singen hört. Sie ist noch erschöpft von der Geburt ihrer Zwillinge und doch glaubt sie nicht an einen Albtraum als die unheimliche ...

Lauren erwacht nachts im Krankenhaus als sie eine Frauenstimme grausame Reime singen hört. Sie ist noch erschöpft von der Geburt ihrer Zwillinge und doch glaubt sie nicht an einen Albtraum als die unheimliche Frau ihr einen Tausch vorschlägt. Eins ihrer kranken Kinder gegen eins von Laurens gesunden.
Die junge Mutter ist außer sich. Bei ihrem Mann Patrick ist nichts von seiner verständnisvollen Art übrig geblieben. Einzig Polizistin Harper scheint Laurens Geschichte ein wenig Glauben zu schenken…
Autorin Melanie Golding spielt mit den Gedanken ihrer Leser. Nie kann man sich ganz sicher sein, was Wahrheit ist und was Fiktion. Erlebt Lauren diesen Albtraum wirklich, oder ist sie einfach durch die Geburt so erschöpft, dass sie sich alles nur einbildet? Bis zum Ende war ich mir nicht sicher und total in dieser gruseligen Stimmung gefangen.
Erzählt wird die Geschichte aus Laurens und Jo Harpers Sicht. So kann man sowohl die mystische, als auch die analytische Stufe der Handlung super miterleben und vielleicht auch besser einordnen. Während Jo wohl der Sympathieträger der Story ist, schwanken Laurens Gemütszustände derart, dass man sie nicht wirklich ins Herz schließen, aber durch den eindringlichen Schreibstil sehr wohl mit ihr fühlen kann.
Ein toller Thriller mit Gänsehautfaktor.