Profilbild von Booknaerrisch

Booknaerrisch

Lesejury Star
offline

Booknaerrisch ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Booknaerrisch über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2020

Ein für mich würdiges und gelungenes Finale

Dark Palace – Für wen wirst du kämpfen?
0

Nachdem ich vor ein paar Tagen erst Band zwei der Trilogie inhaliert habe, wollte ich den Abschluss natürlich nicht wirklich lange warten lassen.
Und tja, knappe 48 Stunden und 500 Seiten später bin ich ...

Nachdem ich vor ein paar Tagen erst Band zwei der Trilogie inhaliert habe, wollte ich den Abschluss natürlich nicht wirklich lange warten lassen.
Und tja, knappe 48 Stunden und 500 Seiten später bin ich absolut froh, mich so entschieden zu haben - das Finale hat es echt in sich!

Die Geschichte beginnt ohne große Umschweife dort, wo Buch 2 endete.
Trotz Abis Rettung durch Gavar und ihrem sehr knappen Entkommen des Blutmarkts, nagt Jenners Verrat doch schwer an ihr - wer kann es ihr verübeln!
Und auch das vereinte Trio, bestehend aus Luke, Silyen und Dog geht seinen Weg, wobei dieser mich wegen der komplett unterschiedlichen Charaktere natürlich am meisten gefesselt hat. Gerade hier sind die Veränderungen und Entwicklungen auf Grund der extremen Ausgangsbasis selbstverständlich am eklatantesten - weiter möchte ich jedoch an dieser Stelle nicht vorgreifen. Es sei nur eins gesagt: lesenswert!

Und obwohl die Gefahr des Blutmarkts überstanden ist, befinden sich doch viele noch in Gefangenschaft und auch die Herrschaft der Ebenbürtigen ist noch nicht beendet - viele hohe Ziele, die um die persönlichen Einzelziele, wie zum Beispiel Coiras Rettung, noch ergänzt werden. Ihr seht, es ist einiges los! Und so kommt es auch, dass der Finalband nicht eine einzige Seite Geplänkel oder Langeweile aufweist. Atemlos geht es von Schauplatz zu Schauplatz, wo Intrigen und Pläne geschmiedet, sowie Allianzen gegründet werden. Und ja, auch dieses Mal weiß der Leser oft nicht, was der ein oder andere tatsächlich im Schilde führt - ein gelungenes Verwirrspiel.
Zusätzlich werden neue Welten betreten, geheimnisvolle Handlungsstränge vorangetrieben und so der magische, mysteriöse Aspekt noch weiter und vor allem bildgewaltig ausgebaut. Und sorry, leider müssen wir auch wieder den ein oder anderen traurigen Verlust erleiden - nicht selten geht das dann auch recht blutig vonstatten...

Alles in allem würde ich dieses Finale als absolut gelungen bezeichnen. Nie abgedroschen, durchgehend spannend, voller Veränderung und Wechsel, ist der einzige konstante und bleibende Aspekt die enthaltene Sozialkritik. Und obwohl ich mir vorstellen kann, dass der Schluss die Leserschaft eventuell spalten könnte -ja, ich war auch kurz unschlüssig-, ist die gefundene Lösung trotz bleibender Fragen doch glaubhaft und nachvollziehbar.
Und lässt die letzte Tür zumindest noch einen klitzekleinen Spalt offen ;)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.01.2020

einfach genial, ich freue mich schon wahnsinnig auf das Finale!

Dark Palace – Die letzte Tür tötet
0

Nachdem Band 1 der Reihe doch recht spannend endete, jedoch auch ein paar kleine Details aufwies, die mir nicht so gut gefallen haben, war ich doch sehr neugierig, was bei dieser Fortsetzung überwiegen ...

Nachdem Band 1 der Reihe doch recht spannend endete, jedoch auch ein paar kleine Details aufwies, die mir nicht so gut gefallen haben, war ich doch sehr neugierig, was bei dieser Fortsetzung überwiegen würde.

Wie erhofft, könnte mich der Schreibstil von Vic James wieder komplett überzeugen. Lebendig und detailliert wird uns das Geschehen um Abi, Luke sowie den zuvor eingeführten Charakteren recht bildhaft vor Augen geführt. So schafft sie es auch, die einzelnen Personen aus deren Perspektive erzählt wird, deutlich voneinander abzugrenzen, sodass jeder für sich einzigartig ist und trotz der großen Anzahl nie eine Verwechslungsgefahr besteht.
Zusätzlich dazu lässt sie auch kleine Erinnerungshilfen zu den einzelnen Personen und Handlungsstränge einfließen, sodass das bisherige Geschehen schnell wieder präsent ist.
Und hat sie in Band 1 sehr mit dem Überraschungseffekt und der Undurchsichtigkeit der Ziele und Motivationen der einzelnen Personen gespielt, muss ich sagen: es wird noch besser! Abgesehen von einer Person, die sich leider exakt so entwickelt hat, wie befürchtet, wusste man bei den meisten nie wirklich, wer Freund und wer Feind ist, bzw. wer ehrlich ist und wer ein falsches, durchtriebenes Spiel spielt.

Ähnliches kann ich vom Verlauf berichten. Spannend, abwechslungsreich und zumeist unerwartet entwickeln sich die einzelnen Stränge voneinander weg und wieder aufeinander zu, jedoch nicht ohne den ein oder anderen Verlust mit sich zu bringen - und ja, davon kommen leider einige auf uns zu...

Habe ich im Reihenauftakt noch die ausbaufähige Spannung kritisiert, gibt es in diesem Trilogiemittelband für mich nichts mehr zu meckern. Jetzt, da die Einführung der Personen und jeweiligen Richtungen gegeben war, wurde kein Pulver mehr unnötig verschossen. Die Geschehen greifen ineinander, der Kampf um Macht, Gerechtigkeit und das nackte Überleben hält den Leser nahezu durchgehend im Bann.
Und war in Band 1 schon eine gute Prise von Machtgier, Intrigen, Hass und Gewalt zu erkennen, seid versichert - das potenziert sich deutlich nach oben. Sehr blutig, grausam und gnadenlos wird hier geschildert und ja, stellenweise auch quasi in Blut gewatet - einfach genial, ich freue mich schon wahnsinnig auf das Finale!
Vor allem, da ich doch wirklich, wirklich nicht nur gespannt bin, wer überleben wird, sondern eher darauf, ob Gut oder Böse in den einzelnen Personen überwiegen wird...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2019

Eine geliebte Reihe findet ihren Abschluss, ich werde die Scythewelt definitiv vermissen

Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten
0

Es ist soweit. Der letzte Teil der Scythe-Trilogie hat seinen Weg in mein Regal gefunden.
Band 1 und 2 habe ich geliebt, umso gespannter war ich also, wie das Ganze enden wird. Gleichzeitig hatte ich jedoch ...

Es ist soweit. Der letzte Teil der Scythe-Trilogie hat seinen Weg in mein Regal gefunden.
Band 1 und 2 habe ich geliebt, umso gespannter war ich also, wie das Ganze enden wird. Gleichzeitig hatte ich jedoch auch Bedenken, ob die Details alle noch präsent genug sein würden, um gut in die Story eintauchen zu können - zumal Band 2 ja nun doch etwas länger her ist, als erwartet. Aber durch kurze Erinnerungshilfen hat Neal Shusterman perfekt vorgesorgt! Sie helfen immer wieder auf die Sprünge, ohne penetrant oder zu viel zu werden.

Da wir vom Finale reden, möchte ich dem Geschehen wegen möglicher Spoiler nicht zu sehr vorgreifen, es soll ja spannend bleiben. Nur so viel: die Ausgangssituation ist exakt so, wie Band 2 endete.
Außer Greyson sind alle zu Widerlingen herabgestuft, somit ist der Thunderhead für den Rest der Menschen verstummt.
Scythe Faraday ist auf der Suche nach der Lösung des Rätsels um das Land Nod und Scythe Goddard nutzt das allgemeine Chaos um seine Ziele zu verfolgen.
Tja und Anastasia und Luzifer... Wer weiß, wer weiß...
Fakt ist, dass Chaos, Tod und Untergang drohen und schnell eine Lösung gefunden werden sollte.

Ich glaube nicht, dass ich zum Stil des Autors noch etwas sagen muss, oder? Gewohnt flüssig, kreativ und gespickt mit so manchem Schmunzler, aber auch traurigen Gedanken. Nicht nur, dass wir Charakteren begegnen, mit denen wir definitiv nicht gerechnet hatten, wir werden auch an einigen Stellen mit Emotionen konfrontiert, die so nicht zu erwarten waren. Ihr seht. es ist gerade echt schwierig etwas hierüber zu schreiben, ohne euch die Nase lang zu machen... Aber tiefer kann ich ohne zu spoilern leider nicht ins Detail gehen, sorry! Fakt ist, dass ihr so mancher Überraschung begegnen werdet, sowohl den Verlauf, als auch die Entwicklung der Charaktere betreffend. Auf jeden Fall kann ich auch noch zusätzlich verraten, dass auch viel über Nebenschauplätze stattfindet, die mich sehr gefreut haben. So, das muss jetzt aber reichen :D

Neal Shusterman hat es geschafft, einen fesselnden, nervenaufreibenden und abwechslungsreichen Abschluss seiner Trilogie zu kreieren, die FAST keine Fragen offen lässt - vielleicht war das ja aber auch eine kleine Hintertür für eine Fortsetzung oder ein Spin-Off, wer weiß? Ich würde bestimmt weiterlesen! Vor allem weil ich nicht nur den Humor, den Stil und den Ideenreichtum des Autors mag, sondern weil ich absolut fasziniert bin, dass man 600 Seiten schreiben kann, ohne auch nur eine einzige Seite durchhängen zu lassen. Im Gegenteil! Was das Ende des Buches betrifft, hätte ich mir sogar noch ein paar Seiten mehr gewünscht - da wäre noch was gegangen ;)

Eine geniale Reihe und ein gelungener Abschluss - Ich liebe es!!!

Veröffentlicht am 11.11.2019

ich bin ein bisschen verliebt... Ein klares Highlight!

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke
0

Manche von euch mögen sich gerade fragen, wie ich -als jemand, der nicht unbedingt auf Romantik in Büchern steht- dazu komme, Cassardim zu lesen.
Die Antwort lautet schlicht und ergreifend, dass ich bislang ...

Manche von euch mögen sich gerade fragen, wie ich -als jemand, der nicht unbedingt auf Romantik in Büchern steht- dazu komme, Cassardim zu lesen.
Die Antwort lautet schlicht und ergreifend, dass ich bislang Julia Dippel zwar bereits zwei mal live erleben durfte, aber noch nicht eins ihrer Werke gelesen habe.
Darüber hinaus klang die Story einfach zu gut, da dachte ich mir, dass ich eventuell auch mal über die Liebessachen "hinwegsehen" könnte - zumindest falls das Motiv nicht zu ausgeprägt werden sollte.
Und seien wir ehrlich: das Grundthema klingt jetzt im ersten Moment nicht nach der Neuerfindung des Rads, oder? Mädchen trifft Junge, sie mögen sich nicht, aber dennoch ist da eine dunkle Anziehung.
Nur... Dass Amaia eben kein normales Mädchen ist, sondern schon ziemlich alt, dass sie andere mit der "Macht der Worte" quasi fernsteuern kann und dass sie und ihre 5 Geschwister regelmäßig "manipuliert" werden, Dinge zu vergessen - sie aber die einzige ist, die diesem Zwang etwas entgegenzusetzen hat. Heimlich zwar, aber immerhin.
Und auch Noár ist definitiv kein "normaler" Junge und schon gar nicht nur der Badboy, den man im ersten Moment sehen möchte. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, müsst ihr selbst entscheiden!
Fakt ist, dass die beiden uns auf eine abenteuerliche Reise nach Cassardim mitnehmen, auf der Noár nicht die größte Gefahr sein wird! Oder vielleicht doch??? Gute Frage!

Mir wurde jedenfalls sehr schnell klar, dass die Autorin wohl keine Geschichte abliefern wird, die zum Großteil auf die Romantik ausgelegt ist. Dafür ist sie zu spannend, zu nervenaufreibend und ja, auch zu blutig! Das Leben, das Amaia unfreiwillig führt, war von Anfang an gefährlich. Aber die Gefahren werden von Seite zu Seite größer und auch phantastischer! Die Ereignisse überschlagen sich eigentlich fast durchgehend, Action und Atemlosigkeit en masse!

Abgerundet wird das Ganze noch durch das Setting und die Charaktere. Beides wurde mit so viel Liebe zum Detail und Ideenreichtum kreiert, dass man sowohl Landschaft, Flora und Fauna vor Augen sehen kann, als auch die einzelnen Personen hassen und lieben lernt. Natürlich gibt es bei letzteren auch eine gehörige Portion Intrigen, Lügen und Geheimnisse, sodass man oftmals nicht weiß, wem man nun trauen kann. Wie man sich vielleicht denken kann, führt das unweigerlich zu der ein oder anderen Überraschung.

Ihr seht, ich bin ein bisschen verliebt. JAAAA, ich gebs ja zu! Selbst der Romantikteil hat mir sehr gut gefallen - nicht zu viel und nicht zu wenig. Er hat mich zum Schmunzeln und Mitfiebern gebracht und ja, ein Stück weit war Noár zugegeben schon auch sexy ;)

"Cassardim - Jenseits der goldenen Brücke" hat mich definitiv überrascht. Die Geschichte und das Gesamtkonstrukt drumherum konnten mich enorm packen und neugierig machen, wie das Ganze weitergeht. Für mich ein klares 520-Seiten Highlight, das ich in 2 Tagen verschlungen habe und mich kribbelig der Fortsetzung entgegenfiebern lässt. Bitte mehr!!!

Veröffentlicht am 08.11.2019

eine gelungene Ein- und ENTführung in ein fesselndes Fantasyabenteuer

Das Erbe der Elfen
0

Ich selbst habe den Witcher nicht gespielt und hatte, bis ich das Buch zum ersten Mal in der Hand hielt, auch noch nicht gewusst, dass eine Fernsehserie dazu in Arbeit ist. Ehrlich gesagt wurde ich rein ...

Ich selbst habe den Witcher nicht gespielt und hatte, bis ich das Buch zum ersten Mal in der Hand hielt, auch noch nicht gewusst, dass eine Fernsehserie dazu in Arbeit ist. Ehrlich gesagt wurde ich rein von einer interessanten Klappe und meiner Lust auf gute Fantasy getrieben.

Nun habe ich den ersten der fünf Bände beendet und muss gestehen, dass ich zu Beginn recht skeptisch war, ob ich diesen zu Ende lesen würde.
Natürlich bin ich diesen fantasyliken, opulenten Sprachstil, der zumeist etwas mittelalterlich wirkt, gewohnt - aber der Autor geht hier sogar noch ein Stück weiter.
Er nutzt zum Teil Worte, die -gelinde gesagt- wohl „etwas aus der Mode“ sind, wie „Hundsfott“ oder „poussieren“, die mich zwar nicht gestört haben, von denen ich mir aber vorstellen könnte, dass so manch jüngerer Leser sie eventuell nachschlagen muss.
Was für mich jedoch gewöhnungsbedürftig und anfangs anstrengend war, sind die sprunghaften Sätze, die zudem oftmals wörtliche Rede beinhalten. Manchmal war man etwas unsicher, wer nun gerade spricht. Das legt sich zwar im Laufe der Geschichte etwas -zumal stellenweise nur zwei Personen zur gleichen Zeit behandelt werden-, wirkt jedoch auch dort teilweise einfach etwas abgehackt. Vor allem wenn einer der Protagonisten mal wieder den Halbsatz mit einem Geräusch wie "ohhh" beendet. Ich könnte mir vorstellen, dass das vielleicht im TV besser wirken wird, beim Lesen hat es mir jedoch nicht so wirklich gefallen ;)

Wenn man sich von dieser Hürde jedoch nicht abschrecken lässt, wird man mit einer ebenso fantasievollen und durchdachten, wie grausamen Welt belohnt. Magie, Elfen, Zwerge, Schicksal und Weissagungen halten uns in einer Geschichte voller Gewalt, Blutvergießen und Krieg gefangen, in der Hoffnung auf Rettung durch -ja, wen eigentlich? Wir entdecken mehrere Protagonisten, manche mehr, manche weniger sympathisch - und ja, bei manchen ändert sich die erste Empfindung auch mit jeder weiteren gelesenen Seite. Aber wohin das Ganze führt, bleibt das große Geheimnis!
Auffällig ist jedoch der Umgang mit vielen Problemen, die wir leider nur allzu gut kennen, wie Rassismus, Hass und Fanatismus. So entsteht zeitgleich ein gleichwohl fiktives wie realitätsnahes Abenteuer, das nicht nur unterhält, sondern auch gesellschaftskritisch ist. Das fand ich persönlich sehr gelungen und vor allem wichtig!

Ehrlich gesagt war ich dann doch etwas schockiert, als ich feststellte, dass das Buch bereits zu Ende ist, und eigentlich, außer der Einführung in die Charaktere, Schicksale und ein Teil des beschrittenen Wegs, nicht wirklich viel passiert ist. Okay, ein paar Kämpfe gab es natürlich auch, aber nicht wirklich in dem von mir erwarteten Umfang.
Umso verblüffter war ich jedoch, als ich noch deutlicher merkte, dass ich mich trotz fehlendem Showdown oder Ähnlichem, nicht eine einzige Seite lang gelangweilt oder etwas vermisst habe! Im Gegenteil: ich hätte am liebsten sofort weitergelesen!

Für mich war "Das Erbe der Elfen" eine gelungene Ein- und ENTführung in ein fesselndes Fantasyabenteuer, das Lust auf mehr macht!