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Veröffentlicht am 04.01.2020

Grundlage für das Grishaverse

Die Grisha-Trilogie
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Allgemeines:

Am 01.10.2019 war es endlich soweit: Der Grisha-Schuber ist bei Knaur Fantasy erschienen. Erstmals können alle Bände der Trilogie in einem Schuber zusammen erworben werden. Zudem wurden die ...

Allgemeines:

Am 01.10.2019 war es endlich soweit: Der Grisha-Schuber ist bei Knaur Fantasy erschienen. Erstmals können alle Bände der Trilogie in einem Schuber zusammen erworben werden. Zudem wurden die Bücher auch neu gestaltet. Inhaltlich ist natürlich alles gleichgeblieben, optisch wurden sie jedoch wirklich aufgewertet. Wenn ich ehrlich bin, ist die Grisha-Reihe zum ursprünglichen Erscheinungstermin an mir vorbeigegangen. Die Cover wirkten nichtssagend, austauschbar, pastellig und insgesamt an eine jüngere Zielgruppe gerichtet. Nach der Neugestaltung wirkt die Reihe in meinen Augen erwachsener, ansprechender und für eine breitere Gruppe Lesender geeignet. Ein gutes Cover macht viel aus.

Der Grisha-Schuber enthält folgende Bücher: Goldene Flammen, Eisige Wellen und Lodernde Schwingen. Zusammen könnt ihr 1232 Seiten aus Leigh Bardugos Feder lesen. Falls ihr gerne Das Lied der Krähen oder andere Bücher von Bardugo lesen möchtet, bildet die Grisha-Trilogie die Basis für ebendiese Lektüre.

Inhalt:

„Alina ist eine einfache Kartografin in der Ersten Armee des Zaren von Ravka. Jemand, der entbehrlich ist – ganz anders als ihr Kindheitsfreund Malyen, der erfolgreiche Fährtenleser und Frauenschwarm. Doch als Alina Mal bei einem Überfall auf unerklärliche Weise das Leben rettet, ändert sich alles für sie, denn sie findet heraus, dass sie eine Grisha ist, die über große Macht verfügt.
Alina wird ins Trainingslager der Grisha versetzt, der magischen und militärischen Elite Ravkas. Dort findet sie einen ganz besonderen Mentor: Den ältesten und mächtigsten der Grisha, der nur der »Dunkle« genannt wird und der schon bald ganz eigene Pläne mit Alina verfolgt.

Als in Ravka ein blutiger Bürgerkrieg ausbricht, wird Alina darin zur Schlüsselfigur – ebenso wie ein anderer, der mehr ist, als er zu sein vorgibt: Nikolai Lantsov. Freibeuter, Soldat und Bastard eines mächtigen Mannes.

Mit dem vom Krieg zerrissenen Ravka, dem ausgeklügelten Magie-System der Grisha und ihren lebendigen, facettenreichen Charakteren hat Leigh Bardugo eine faszinierende, innovative Welt geschaffen, die weltweit Millionen Fans begeistert.“ (Quelle: Verlagsseite Droemer Knaur)

Meine Meinung:

Da ich in dieser Rezension alle Bücher des Schubers rezensiere, werde ich sie aufteilen. Natürlich versuche ich, euch nicht zu spoilern und euch die Reihe trotzdem schmackhaft zu machen.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht mit dieser Reihe ins Grishaverse gestartet bin. Und ich bereue es! Vielfach habe ich gelesen, dass es keine Rolle spielen würde, dass man ruhig mit dem Lied der Krähen beginnen kann. Wieso sagen das so viele? In meinen Augen fehlt ein grundlegendes Wissen über die Charaktere, ihre Vergangenheit, das Worldbuilding und die Machtstrukturen, wenn man die Trilogie nicht gelesen hat. Wie gerne hätte ich erst diese Bücher gelesen und dann mit dem Lied der Krähen weitergemacht. Ich kann es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ändern. Ihr vielleicht schon.

Rückblickend macht Bardugo als Schriftstellerin eine interessante Entwicklung durch, die ihr bei einem chronologischen Vorgehen vermutlich noch differenzierter betrachten könnt. Bardugos Grisha-Trilogie wirkt an ein jüngeres Publikum gerichtet, vielleicht wird ebendieser Eindruck bei mir auch verstärkt, weil die Charaktere im Lied der Krähen älter sind und sich dort bereits in einem anderen Abschnitt ihrer persönlichen Entwicklung befinden.


Goldene Flammen

Im ersten Band der Reihe geschieht das, was wir von einem ersten Band erwarten. Bardugo führt die Charaktere ein, beginnt mit dem Worldbuilding einer komplex anmutenden Welt und entfaltet erste Handlungsstränge. Unverkennbar ist dabei ihr Schreibstil. Sie schafft es innerhalb kürzester Zeit Bilder vor meinen Augen zu kreieren. Mir fiel es leicht, ihre Welt zu sehen und während der Lektüre in ebendieser zu verschwinden. Die Protagonisten Maljen und Alina sind auf ihre eigene Art und Weise sympathisch, obwohl oder gerade, weil sie keine typischen Helden verkörpern. Insgesamt lesen wir mit dieser Trilogie Jugendbücher. Wir wissen also alle, dass sich irgendwo eine Liebesgeschichte versteckt, dass es tragisch wird, und mit Sicherheit noch eine dritte Person um die Kurve kommen wird. Vielleicht bin ich einfach ein zu großer Bardugo-Fan, vielleicht konnte sie mich im Lied der Krähen von ihren etwas erwachseneren Charakteren so sehr überzeugen, dass ich über die wenig innovativen Grundstrukturen dieser Storyline hinwegsehen kann? Oder reichten dafür schon Bardugos komplexe Welt, die erste Armee, der Zar oder die Idee der Grisha an sich aus?

Eisige Wellen

In diesem zweiten Band der Trilogie sind mir viele Zusammenhänge innerhalb des Grishaverse noch klarer geworden. Ich habe ihn nahezu inhaliert. Viele Charaktere konnte ich in diesem Band stärker ins Herz schließen, da sie sich stetig und überzeugend weiterentwickeln. Vor allem Stormhond empfand ich als sehr gut ausgearbeitet, erfrischend und bedeutend. Der ein oder andere Verdacht, welchen ich bereits im Vorfeld hegte, wurde bestätigt. Das Ende dieses Buches hat mich fertiggemacht. Ich konnte einfach nicht weiterlesen. Am liebsten hätte ich das sofort getan, zur Sicherheit musste ich aber ein paar Tage vergehen lassen, um mich auf die abschließenden Ereignisse vorzubereiten.


Lodernde Schwingen

Aufgrund eines Details, das ich durch meine vorhergehende Lektüre von Thron aus Gold und Asche meinte zu kennen, hatte ich Angst, die Trilogie zu beenden. Angst vor einem bestimmten Ereignis, das in meinen Augen eintreffen musste. Ich hatte schließlich bereits davon gelesen. Aber wie so oft zeigte sich erneut, dass Bardugo eine Wortkünstlerin ist. Sie hat etwas beschrieben, in das ich meine eigene Interpretation erwartbarer Ereignisse gelegt habe. Wieder einmal zeigte sie mir, dass ich den genauen Wortlaut beachten muss. Das, was ich erwartete, passierte zum Glück nicht. Für mich hat das dem abschließenden Roman eine völlig neue Spannungskurve gegeben. Plötzlich war wieder alles möglich, ich kannte das Ende der Trilogie doch nicht.

Nach wie vor bin ich gespannt, was uns in den nächsten Jahren noch von Leigh Bardugo erwartet. Bald erscheint von ihr Das neunte Haus. Ein Buch, das ich ebenfalls gerne lesen möchte. Für alle Netflix-Abonnenten hat sie auch noch etwas Großes in Petto: Das gesamte Grishaverse wird verfilmt. Dabei soll auch die Handlung vom Lied und Gold der Krähen eine Rolle spielen. Inhaltlich kann ich mir das noch gar nicht vorstellen. Was passiert, wenn die Handlung der Trilogie mit der Dilogie vermischt wird? Oder ist es doch chronologisch geplant? Wir können uns in jedem Fall auf eine gute Fantasyserie freuen!

Fazit:

Unbedingt als Einstiegstrilogie in das Grishaverse lesen. Nur mit dieser Trilogie ist ein umfassendes Verständnis für das Besondere, die Magie und die Entwicklung des Grishaverse möglich. Insgesamt empfinde ich Leigh Bardugos Krähen nach wie vor als inhaltlich stärker. Aber diese Trilogie rundet das Grishaverse einfach ab. Ohne sie ist man nicht in der Lage, alles zu verstehen. Und wenn man sich erstmal eingelesen hat, kann man nicht genug von ihr kriegen.

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Veröffentlicht am 28.12.2019

Eine Hommage an die Fantasy

Strange the Dreamer - Ein Traum von Liebe
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Allgemeines:

Strange the Dreamer wurde in sich geteilt. Der zweite Band, der durch diese Teilung entstand, erschien am 27.11.2019 als Hardcover ohne Schutzumschlag bei One, einem Imprint von Bastei Lübbe.

Das ...

Allgemeines:

Strange the Dreamer wurde in sich geteilt. Der zweite Band, der durch diese Teilung entstand, erschien am 27.11.2019 als Hardcover ohne Schutzumschlag bei One, einem Imprint von Bastei Lübbe.

Das Buch trägt den Titel Ein Traum von Liebe und hat, ähnlich wie der Vorgänger, 382 Seiten. Es wird ab einem Lesealter von 14 Jahren für junge Erwachsene empfohlen. Persönlich würde ich das empfohlene Lesealter etwas hochsetzen, 16 erscheint mir schlüssiger.

Inhalt:

„Folge weiter der Geschichte von Lazlo und Sarai in der Verborgenen Stadt Weep

Sagenumwoben, voller Schönheit, Wunder und Mysterien – so hat Lazlo sich die Verborgene Stadt, über die er so viel gelesen hat, immer vorgestellt. Doch Weep hütet ein düsteres Geheimnis, dem Lazlo und seine Gefährten auf den Grund gehen sollen. Welche Rolle spielt dabei Sarai, das blauhäutige Mädchen, welches ihm immer wieder in seinen Träumen begegnet? Nacht für Nacht treffen sich die beiden, und Lazlo spürt, wie das Band zwischen ihnen immer stärker wird. Doch hat ihre Liebe eine Chance?“ (Quelle: Bastei Lübbe)

Meine Meinung:

Für alle, die es noch nicht wissen, möchte ich auch an dieser Stelle aufschreiben, dass Strange the Dreamer im Original nicht aus zwei Teilen besteht. Im Deutschen wurde es lediglich geteilt. Da dies auf großen Unmut bei den Lesern stieß, hat der Verlag sich auf seiner Instagramplattform zur Teilung geäußert. Laut des Verlags hätte der Roman aufgrund seines Umfangs zu einem teureren Preis angeboten werden müssen. Deshalb haben sie sich dafür entschieden, ihn zu teilen und somit auch für jüngere Leser, die nur ein Taschengeld haben, erschwinglich zu machen. Diese Logik hinkt sehr, was viele Leser wiederum auch bemerkt und zum Ausdruck gebracht haben. Insgesamt kosten beide Bände nun zusammen etwa 50 €, sind weder besonders dick noch besonders aufwändig gestaltet. Ein teures, zumeist dickes und aufwändig gestaltetes gebundenes Buch mit Schutzumschlag liegt maximal (und in Ausnahmefällen) bei 39,95 €. Jeder kann sich seinen Teil dazu denken, aber stimmig wirkt die Begründung der Teilung nach wie vor nicht, das muss ich als kritische Rezensentin leider anmerken.

Mit dem Wissen, dass im Original keine Teilung in einen ersten und zweiten Band stattgefunden hat, fällt es mir immer schwerer, die beiden Romane losgelöst voneinander zu betrachten. In meiner Rezension zum ersten Teil ist mir dies noch gelungen, da ich den zweiten noch nicht kannte (Rezi findet ihr hier). Mittlerweile ist mir dies nicht mehr möglich. Das liegt daran, dass Taylor eine wirkliche Hommage an die Fantasy geschrieben hat. Wenn man beide Teile als den einen betrachtet, der im Original existiert…

Protagonist Lazlo Strange ist genau der Träumer, mit dem wir uns als Leser von fantastischen Geschichten so gut identifizieren können. Weil er das tut, was wir jeden Tag tun und wovon wir jeden Tag träumen. Er träumt nicht länger nur von fantastischen Geschichten und Welten. Nein, er stürzt sich Hals über Kopf in ebendiese und verwirklicht so ganz nebenbei auf seine selbstverständliche Art und Weise viele unserer eigenen Träume.

Ein Traum von Liebe hat alles, was ich im ersten Teil des Buches noch vermisst habe. Logischerweise, da es ja kein richtiges Buch, sondern nur der erste Teil einer Geschichte war, die sich im Laufe eines langen Romans entfalten sollte. Das tut sie im weiteren Verlauf der Handlung, was von der Autorin genauso impliziert und angelegt worden ist.

Gewohnt poetisch und ohne Brüche im Schreibstil erzählt Taylor ihre fantastische Geschichte bildgewaltig weiter. Dabei strebt die Handlung einem Höhepunkt zu, der bereits im Prolog angedeutet worden ist. Taylor ist knallhart. Sie traut sich, ihre Leser fertigzumachen. Sie nimmt ihre Gefühle und tut mit ihnen, was sie will. Und sie beherrscht diese Kunst wie keine andere. Ich wollte das Buch am liebsten aus der Hand legen und nichts von dem lesen, was sie uns da gegen Ende des Buches erzählt. Gleichzeitig musste ich weiterlesen. Ihre Wörter sind wie ein Sog, fangen die Leser ein und entlassen sie nicht mehr aus ihrer Welt. Aus genau diesem Grund wäre es so fabelhaft gewesen, das Buch in einem Stück lesen zu können. Mit Sicherheit würde es dann auch noch mehr Leser begeistern. Wenn man sich nicht so gut mit der Materie auskennt, ist man von dem wirklich in sich nicht schlüssig beendeten ersten Teil vermutlich mehr als irritiert.

Sowohl die Faranji als auch die Götterkinder schaffen es, den Leser auf ihre jeweilige Seite zu ziehen. Alle Perspektiven sind so nachvollziehbar, dass man einfach zwischen beiden Seiten vermitteln möchte. Nach wie vor bin ich gespannt, ob es wirklich die Querverbindungen zu Daughter of Smoke and Bone gibt, die ich bereits vermute. Taylor wäre nicht sie selbst, wenn sie uns dahingegend nicht überraschen und begeistern würde, oder?

Ich kann Muse of Nightmares kaum erwarten. Obwohl ich mir vom Verlag wirklich wünschen würde, die erneute Teilung in zwei Bände zu überdenken.

Fazit:

Es lohnt sich absolut, den zweiten Teil von Strange the Dreamer ebenfalls zu lesen. Laini Taylor gelingt es, ihre Leser zu überraschen. Im zweiten Teil des Buches wird es noch magischer, die Handlung spitzt sich zu und läuft einem Ende entgegen, das ich so nicht erwartet hätte. Ran an die Seiten!

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Veröffentlicht am 08.12.2019

Spannend bis zur letzten Seite

King of Scars
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Allgemeines:

King of Scars – Thron aus Gold und Asche ist am 20.08.2019 als Paperback mit 512 Seiten im Knaur Verlag erschienen. Es bildet den ersten Teil einer Dilogie, die im Grishaverse angesiedelt ...

Allgemeines:

King of Scars – Thron aus Gold und Asche ist am 20.08.2019 als Paperback mit 512 Seiten im Knaur Verlag erschienen. Es bildet den ersten Teil einer Dilogie, die im Grishaverse angesiedelt ist.

Es empfiehlt sich, zuerst die Grishatrilogie (Goldene Flammen, Eisige Wellen, Lodernde Schwingen), dann Das Lied der Krähen und das Gold der Krähen und erst abschließend King of Scars zu lesen.

King of Scars ist ein aufwändig gestaltetes Paperback mit haptischen Elementen auf dem Cover und einem schwarzen Buchschnitt. Auch die Innengestaltung wurde mit viel Liebe zum Detail vorgenommen. Insgesamt entsteht dadurch bereits der rein optische erste Eindruck, ein hochwertiges Buch in Händen zu Halten.

Inhalt:

„Niemand weiß, was der junge König von Ravka, während des blutigen Bürgerkrieges durchgemacht hat. Und wenn es nach Nikolai selbst geht, soll das auch so bleiben.
Jetzt, wo sich an den geschwächten Grenzen seines Reiches neue Feinde sammeln, muss er einen Weg finden, Ravkas Kassen wieder aufzufüllen, Allianzen zu schmieden und eine wachsende Bedrohung für die einstmals mächtige Armee der Grisha abzuwenden.
Doch mit jedem Tag wird in dem jungen König eine dunkle Magie stärker und stärker und droht, alles zu zerstören, was er aufgebaut hat. Schließlich begibt Nikolai sich mit einem jungen Mönch und der legendären Grisha-Magierin Zoya auf eine gefährliche Reise zu jenen Orten in Ravka, an denen die stärkste Magie überdauert hat. Denn nur dort besteht eine Chance, sein dunkles Vermächtnis zu bannen.
Einige Geheimnisse sind jedoch nicht dafür geschaffen, verborgen zu bleiben – und einige Wunden werden niemals heilen.“ (Quelle: Knaur Taschenbuch)

Meine Meinung:

Ich habe zu Beginn dieser Rezension einen sehr wichtigen Tipp für euch.. Lest dieses Buch bitte erst nach der Grisha-Trilogie. Ich habe mich an die Empfehlungen aus dem Internet gehalten und daran geglaubt, dass man die Bücher losgelöst voneinander lesen kann. Ja, das kann man. Man versteht jedoch nur die Hälfte, wenn man die großen Zusammenhänge nicht kennt. Also orientiert euch bitte nicht an den Ratschlägen, die ihr so findet, sondern an mir. Lest alles schön der Reihe nach, dann habt ihr viel mehr Lesefreude mit dem Grishaverse.
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Bildquelle: Jane Fetzer, Knaur Verlag

Bevor ich also diese Rezension wirklich schreiben konnte, musste ich mir erst die Grisha-Trilogie zulegen und diese verschlingen. Nach der Lektüre hätte ich dann eigentlich nochmal Das Lied der Krähen, Das Gold der Krähen und King of Scars lesen müssen. Dafür hatte ich leider keine Zeit. Trotzdem sind mir nun viele Zusammenhänge aus King of Scars wesentlich klarer. Plötzlich verstehe ich den tieferen Sinn des Buches und konnte durchdringen, wie komplex die Charaktere angelegt sind. Ich plädiere für eine deutlichere Kennzeichnung der einzuhaltenden Lesereihenfolge.

King of Scars ist ein Buch, in dem euch bekannte Charaktere begegnen, die im Laufe der Handlung alle eine weitere, tiefere Facette erhalten. Dazu gehört unter anderem Nina, aber eben auch Nikolai Lantsov. In Hinblick auf die Grisha-Trilogie ist Nikolai ein Charakter, der eine unglaubliche Entwicklung durchmacht. Bardugo hat das Grishaverse so komplex angelegt, ich kann mir gar nicht vorstellen, was sie noch alles für uns bereithält. Auch Zoya werdet ihr ins Herz schließen, falls ihr das noch nicht getan haben solltet (sie macht es einem ja nicht so leicht…). Bardugo ermöglicht es, dass ihre Leser eine Art Rundumblick über ihre Charaktere erhalten. Langsam aber sicher lernen wir alle bekannten näher kennen, treffen jedoch auch noch auf bisher völlig unbekannte Charaktere.

Dafür lohnt es sich, das erste Drittel des Buches auszuhalten. Dieses Drittel ist in meinen Augen eher strategisch und trockener geprägt. Es passiert nicht viel und gleichzeitig doch sehr viel. Aber eben nicht auf der Handlungsebene, eher auf der zwischenmenschlichen Ebene. Kunstvoll beginnt die Autorin auf diese Art und Weise die Handlung zu entfalten und erweckt in ihren Lesern eine gewisse Spannung, ein Warten auf den eigentlichen Beginn der Handlung. Diese ist so fesselnd, dass es mir schwerfiel, das Buch aus der Hand zu legen.

Fazit:

Ein Buch, das den Leser erneut in das faszinierende Grishaverse entführt. King of Scars ist kein Buch, um in Bardugos Welt einzusteigen. Ich würde empfehlen, mindestens zuerst die Grisha-Trilogie zu lesen, um alle Zusammenhänge zu verstehen.

Veröffentlicht am 01.12.2019

Ein Buch voller Zeilenliebe

Buchstabenzauber
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Allgemeines:

Buchstabenzauber ist am 09.09.2019 als gebundenes Buch beim Mosaikverlag, einem Verlag der Verlagsgruppe Random House, erschienen. Das Büchlein hat 172 Seiten und einige Abbildungen.

Autor ...

Allgemeines:

Buchstabenzauber ist am 09.09.2019 als gebundenes Buch beim Mosaikverlag, einem Verlag der Verlagsgruppe Random House, erschienen. Das Büchlein hat 172 Seiten und einige Abbildungen.

Autor ist zum einen der beliebte Moderator der Sendung mit der Maus. Viele von euch kennen ihn mit Sicherheit von früher, oder? Christoph Biemann hat Buchstabenzauber in Zusammenarbeit mit Thomas Montasser, der unter anderem als Germanistikdozent arbeitet, verfasst.

Inhalt:

„Lesen ist der Schlüssel zur Welt, das weiß jedes Kind. Und doch tun sich viele unserer Jüngsten schwer damit, sich fürs Lesen zu begeistern und einen Zugang zu Büchern und Geschichten zu finden. Eltern sind dabei oft ratlos, wie es ihnen gelingen kann, den Nachwuchs von den Bildschirmen wegzulocken und geben oft einfach entmutigt auf. Christoph Biemann ist allen Eltern, Großeltern und Kindern aus »Die Sendung mit der Maus« bekannt und hat das unglaubliche Talent, komplizierte Dinge einfach darzustellen. Für Alt und Jung ist er mit seinem grünen Pulli wie ein sonntägliches Familienmitglied. Kinder fürs Lesen zu begeistern, ist ihm ein persönliches Anliegen und so erklärt er in diesem Buch gemeinsam mit Thomas Montasser, wie Eltern es endlich schaffen können, ihr Kind in die wundervolle Welt des Lesens zu entführen.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Als Zeilenliebende steht für mich natürlich außer Frage, wie wichtig das Lesen ist. Was es für Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene bedeuten kann. Wobei es hilft, was es anregt und welche Fähigkeiten durch das Lesen außerdem geschult und trainiert werden. Mir ist selbstredend auch vor der Lektüre des Büchleins bewusst gewesen, warum ich lese, warum so viel wie möglich gelesen werden sollte. Und das aus Spaß an der Freude. Denn nur eine positive Konnotierung des Lesebegriffs, eine Erschaffung von Lesemotivation, macht aus uns begeisterte Leser. Einmal erweckte Lesefreude sollte gehegt und gepflegt werden und erzeugt eine intrinsische Motivation, sich einmal mehr mit einem Buch und weniger mit Smartphone, TV oder anderen digitalen Medien zu beschäftigen. Wenn wir lesen, arbeitet unser Vorstellungsvermögen. Wir bereisen ferne Welten und erschaffen unsere eigenen. Positive Lesevorbilder spielen dabei eine große Rolle für unser Selbstbild als Leser oder Nichtleser.

All das und noch viel mehr wusste ich bereits vor der Lektüre von Buchstabenzauber. Dem Buch gelingt es jedoch perfekt, mir all dieses Wissen wieder in Erinnerung zu rufen. Es ist ein Vergnügen, es zu lesen. Zu wissen, dass es vielen Eltern und ihren Kindern, aber auch in Schulen helfen kann, Kinder zu Lesern mit einem positiven Selbstbild als Leser zu machen. Ihr merkt vielleicht bereits, dass Buchstabenzauber für mich sozusagen eine kleine Ode an das Lesen darstellt. Für jeden, der sich noch nicht mit der Thematik auseinandergesetzt hat, ist es in meinen Augen sogar noch wertvoller als für mich selbst.

Thomas Montasser und Christoph Biemann ist eine sinnvolle Zusammenarbeit gelungen, die man als Leser gar nicht bemerkt. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass es sich um ein Sachbuch, eine Art Ratgeber, handelt. Aber auch in diesem Genre gelingt es nicht allen Autoren, flüssig und stringent zusammenzuarbeiten. Das ist den beiden, verpackt in einem angenehm zu lesenden Schreibstil, gut gelungen. Als Leser hat man das Gefühl, dass die Autoren wirklich Lesefreude erzeugen, Eltern und Bezugspersonen von Kindern helfen wollen, Kinder zum Lesen zu bringen. Dabei geben sie Ratschläge, gute Tipps und zeigen konkrete Handlungsmöglichkeiten auf.

Fazit:

Ein Buch voller Zeilenliebe und Buchstabenzauber, mit dem bestimmt viele Kinder und Jugendliche zu begeisterten Lesern werden können.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Zauberhafte Weihnachtsgeschichte

Sternstunde
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Allgemeines:

Sternstunde – Eine Wintererzählung ist bereits am 01.10.2018 erschienen. Das Büchlein ist gebunden und hat 120 Seiten. Autorin Karin Kalisa wird vielen von euch durch ihren ersten Roman „Sungs ...

Allgemeines:

Sternstunde – Eine Wintererzählung ist bereits am 01.10.2018 erschienen. Das Büchlein ist gebunden und hat 120 Seiten. Autorin Karin Kalisa wird vielen von euch durch ihren ersten Roman „Sungs Laden“ ein Begriff sein. Sie lebt in Berlin und erforscht verschiedenste Handlungsfelder.

Sternstunde wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet und ruft bereits durch seine Optik eine schöne Stimmung hervor. Auch die Innengestaltung kann sich sehen lassen, farbig colorierte Bilder der Illustratorin Stephanie Pfeiffer zieren die Anfänge der Kapitel.

Inhalt:

„Eine so zauberhaft wie poetische Weihnachtsgeschichte der Spiegel-Bestseller-Autorin Karin Kalisa, für die Zeit der kurzen Tage und langen Nächte. Der wunderbare Weihnachtsstern soll nur ein Komet gewesen sein, ein Klumpen Gas und Staub? Die fast achtjährige Kim ist fassungslos über das, was sie da im Radio hört. Zwar weiß der Astrophysiker Arthur Sanftleben eine viel spannendere Geschichte zu erzählen, von einem ungewöhnlichen Zusammentreffen von Jupiter und Saturn. Doch erst der gleichaltrige Max, Star-Wars-Fan und Sternenkundiger, zeigt Kim, dass Wissenschaft und Wunder sich nicht ausschließen müssen.
Eine ganz besondere Weihnachtsgeschichte: geheimnisvoll und strahlend wie der Weihnachtsstern selbst.“ (Quelle: Droemer Knaur)

Meine Meinung:

Wer auf der Suche nach einer wundervollen und zauberhaften Geschichte ist, die schnell in Weihnachtsstimmung versetzt und Lust auf die nun bevorstehende gemütliche Zeit macht, sollte zu Sternstunde von Karin Kalisa greifen. Wie bereits der Titelzusatz Eine Wintererzählung suggeriert, erzählt Kalisa eine poetische und herzerwärmende Geschichte, die kurz vor Weihnachten so oder so ähnlich im wahren Leben passieren könnte.

„Im vorletzten Stockwerk eines Hauses, das beinahe hundertundzwanzig Jahre alt war, saß ein Kind, das beinahe acht Jahre alt war, auf dem Küchenfußboden.“ (S. 9)

Protagonistin Kim Goldschmidt hört wie durch Zufall eine Sendung im Radio, in der gesagt wird, dass der Weihnachtsstern nur ein Komet war. Als 8-jähriges Mädchen kann sie das nicht glauben. Sie ist doch schließlich nach dem Weihnachtsstern benannt: Ihr zweiter Name lautet Stella, ihr Spitzname Sternchen. Und warum sollten ihre Eltern sie nach einem Klumpen aus Gas benennen? Das kann nicht sein. Wozu hätte sie dann ihr innig geliebtes Sterneheft angelegt, da ihre Geburt am 24.12. unter diesem Stern stand?

Die kleine Kim ist eigentlich eher eine Einzelgängerin, hat es in der Schule nicht so leicht und gehört zu keiner Gruppe dazu. Sie ist kein Ballettmädchen, aber eben auch kein Junge. Keine der beiden Gruppen akzeptiert sie, sodass sie häufig allein ist. Manchmal wird sie sehr geärgert. Auf ihrer Suche nach der Wahrheit begegnet Kim jedoch vielen einzigartigen Charakteren und findet durch einen großen Zufall auch den Beginn einer wahren Freundschaft. Wir lernen ihre Familie, bestehend aus ihrem coolen großen Bruder und ihren verständnisvollen Eltern, kennen und schätzen, mir persönlich hat es aber vor allem die Familie Sanftleben, die ebenfalls eine große Rolle spielt, angetan.

„Kim hatte sich Arthur Sanftleben als einen langen dünnen Professor vorgestellt, mit wildem Strubbelhaar, großer runder Brille und Zottelpullover, zumal er ja Herr Sanftlebens Onkel war. Aber er war um einiges kleiner als sein Neffe.“ (S. 70)

Diese Familie hat mir so manches Lächeln aufs Gesicht gezaubert und mir wieder einmal auf wunderbare Art und Weise vor Augen geführt, wie unterschiedlich Familienmitglieder sein können und wie schön dieser Umstand ist. Fast schon nebenbei habe ich von Arthur Sanftleben interessante Dinge über Sterne erlernt und mein Wissen im Bereich der Sternenkunde erweitert. Ein Vergnügen zum Vor- oder Selberlesen.

„Kim wurde ganz warm und sanft ums Herz. Alles war genau so, wie es sein sollte, zu Beginn der Weihnachtszeit: Die Küche duftete, und man konnte Mohnkügelchen mit einem kleinen Knacksen zwischen Zunge und Gaumen zerdrücken und ihren bittersüßen Geschmack genießen.“ (S. 45)

Fazit:

Sternstunde ist ein Juwel unter den Weihnachtsbüchern. Es sticht heraus, funkelt und will seine Geschichte erzählen. Eine zauberhafte Weihnachtsgeschichte, die Kinderaugen zum Leuchten bringt und Erwachsenen funkelnde Sternstunden beschert.