Cover-Bild Geigen der Hoffnung
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17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: adeo Verlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 216
  • Ersterscheinung: 02.02.2017
  • ISBN: 9783863341176

Geigen der Hoffnung

Damit ihr Lied nie verklingt
Zusammengepfercht stehen die Menschen in verriegelten Waggons, die am Bahnsteig auf die Abfahrt warten. Es geht ins Verderben – das ahnen längst alle. Plötzlich hält ein Mann sein Instrument durch eine Luke nach draußen und ruft einem Passanten zu: "Nehmen Sie die Geige! Ich werde ohnehin nie mehr spielen." Zwei Hände greifen in letzter Minute danach, ehe sich der Deportationszug in Bewegung setzt.

Fast 40 Jahre später beugt sich Amnon Weinstein über eine zerkratzte und verfärbte Geige. Mühsam restauriert der Geigenbauer das ramponierte Instrument. Über 60 Geigen hat Amnon Weinstein im Lauf der Jahre aufgespürt und wieder zum Klingen gebracht. Diese "Violins of Hope" werden heute in den größten Konzertsälen der Welt gespielt – und erinnern daran, dass wir das Leid der Opfer nie vergessen dürfen.

Für Recherchen zum Buch war Journalistin Christa Roth mehrfach bei Amnon Weinstein in Tel Aviv zu Gast.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2023

tragisch und bewegend

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„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat – egal, wie es ausgeht.“ – Vaclav Havel (Zitat, S. 51)

In Zusammenarbeit mit Christa Roth schrieb ...

„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat – egal, wie es ausgeht.“ – Vaclav Havel (Zitat, S. 51)

In Zusammenarbeit mit Christa Roth schrieb Titus Müller dieses Buch. Während er eine fiktive Geschichte basierend auf wahren Begebenheiten und Fakten erzählt, berichtet sie von ihren Begegnungen und Gesprächen mit Amnon Weinstein. Beide Teile waren sehr interessant und berührend, wobei mir die Geschichte von Müller besonders zu Herzen ging.

Der Part über Weinstein war sehr spannend. Man erfährt, wie er an die Geigen der verstorbenen KZ-Häftlinge kam, teils aber auch von denjenigen die überlebten. Wie er sie reparierte und rekonstruiert. Zudem dokumentiert er die Geschichten derjenigen, die die Geigen begleitet haben und lässt sie von Orchestermusikern spielen.

Parallel dazu reisen wir nach Dachau und begleiten die Brüder Marek und Stani. Ihr Schicksal hat mich sehr berührt. Ihr Überlebenskampf, die Musik und Nächstenliebe waren sehr bewegend.

Müllers Schreibstil war sehr gefühlvoll, emotional und packend, während Roth eher kühl und sachlich berichtet. Der Wechsel zwischen den beiden Perspektiven hat den Lesefluss nicht gestört.

Insgesamt ein sehr bedrückendes, lehrreiches und berührendes Buch.

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Veröffentlicht am 07.06.2023

ein ganz starkes Buch

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Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an sehr berührt, obwohl ich sagen muss, dass mich der Teil von Titus Müller etwas mehr gepackt hat.

Beide Teile werden abwechselnd erzählt, während Christa Roth ...

Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an sehr berührt, obwohl ich sagen muss, dass mich der Teil von Titus Müller etwas mehr gepackt hat.

Beide Teile werden abwechselnd erzählt, während Christa Roth von ihren Begegnungen und Gesprächen, ihrem Wirken und Streben, der wertvollen Arbeit und dem Geigen des Amnon Weinstein erzählt, führt Titus Müller den Leser nach Dachau, wo er die Brüder Stani und Marek kennenlernt.

Der Mann Amnon Weinstein ist ein beeindruckender Mann. Es ist interessant und spannend zu lesen, wie er an die Geigen verstorbener und überlebender KZ-Häftlinge gelangt ist.

Parallel dazu gibt es die Geschichte der Brüder, die auf Tatsachen beruht.
Sie erleben unfassbares Grauen, doch sie kämpfen und wollen überleben. Die Musik ist das, was ihnen dabei helfen soll. Doch vor allem Marek muss die Erfahrung machen, dass sich Musik an den Toren der Hölle anders anfühlt als zu Friedenszeiten.

Das Buch ist wunderbar geschrieben und auch wenn der Teil von Amnon Weinstein eher nüchtern, sachlich und trocken geschrieben ist, der um die Brüder Stani und Marek Krol emotionaler und bewegender. Dadurch war die Erzählung leichter zu lesen als der Bericht, doch beide Autoren gehen darauf ein, dass Musik Hoffnung schenken kann.

"Geigen der Hoffnung", halb Sachbuch, halb Erzählung, ist ein lesenswertes Buch, das zu Herzen geht.

Veröffentlicht am 09.07.2017

empfehlenswert

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Auch mit diesem historischen Roman konnte mich Titus Müller wieder einmal voll überzeugen! Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt und beruht teilweise auf wahren Begebenheiten, wie in einem ...

Auch mit diesem historischen Roman konnte mich Titus Müller wieder einmal voll überzeugen! Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt und beruht teilweise auf wahren Begebenheiten, wie in einem interessanten Nachwort ausführlich erläutert wird. Auch einige Farbfotos runden das Erzählte gut ab. Handlungsstrang Nummer Eins spielt in der Zeit des Nationalsozialismus' und handelt von zwei Brüdern und ihren Erlebnissen in einem Konzentrationslager. Handlungsstrang Nummer Zwei spielt nahezu in der Jetztzeit in Israel und handelt von der Familie eines Geigenrestaurateurs. Spätestens seit Fania Fénélons Buch über das Mädchenorchester von Auschwitz weiß man von den Schicksalen ungezählter Sänger und Musiker in den Konzentrationslagern. Hier wird von den Instrumenten berichtet, die von Überlebenden oder Hinterbliebenen in die Obhut besagter Geigenrestaurateursfamilie gegeben wurden. Instrumente, die heute weltweit wieder gespielt werden und somit in gewisser Weise stellvertretend für ihre ehemaligen Besitzer nachträglich über die Nationalsozialisten triumphieren. Wirklich ein interessantes und zugleich sehr bewegendes Buch. Auf jeden Fall ein sehr empfehlenswertes!

Veröffentlicht am 15.12.2016

Geigen der Hoffnung

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In „Geigen der Hoffnung“ werden von Titus Müller und Christa Roth zwei Geschichten erzählt. Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen.

Die Journalistin Christa Roth widmet sich mit ihrem Beitrag ...

In „Geigen der Hoffnung“ werden von Titus Müller und Christa Roth zwei Geschichten erzählt. Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen.

Die Journalistin Christa Roth widmet sich mit ihrem Beitrag dem Geigenbauer Amnon Weinstein, der ein ganz besonderes Erbe bewahrt. In seiner Geigenwerkstatt in Tel Aviv finden sich mehr als 60 Geigen und diese haben gemein, dass sie im Dritten Reich vornehmlich von KZ-Häftlingen gespielt wurden.
Inzwischen haben einige dieser Instrumente ein neues Leben bekommen und werden als „Violins of Hope“ in besonderen Konzerten auf der ganzen Welt gespielt.

Während der Beitrag von Christa Roth über Amnon und seine Geigen eher sachlich geschrieben ist, ging mir der „Romanteil“ über Marek und Stani, zwei jüdische Häftlinge im KZ Dachau von Titus Müller direkt ins Herz und hat beim Lesen für einige Momente mit tränenfeuchten Augen, einem dicken Kloß im Hals und kaltem Schaudern gesorgt.

Der Beitrag von Titus Müller basiert auf wahren Gegebenheiten und ist von einem Schicksal inspiriert, zu dem sich am Ende des Buchs genauere Informationen finden.

Mir hat die Mischung aus journalistischer Recherche und romanhafter Erzählung gut gefallen. Der journalistische Anteil war informativ, etwas distanziert und durch einige Zeitsprünge manchmal nicht ganz einfach zu lesen. Im Gegensatz dazu hat mich Mareks Geschichte im KZ Dachau emotional so mitgerissen, dass ich über die Wechsel zwischen den einzelnen Buchteilen und ihren unterschiedlichen Schreibstilen nicht undankbar war, da ich so etwas Luft holen und Abstand gewinnen konnte.

Mir hat „Geigen der Hoffnung“ etwas über das Dritte Reich erzählt, was mir bisher noch nicht so im Detail bekannt war und beleuchtet einerseits ein dunkles Kapitel beschreibt aber zugleich die Kraft der Musik und das diese im wahrsten Sinne des Wortes „Leben retten“ kann.