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Veröffentlicht am 26.02.2020

Keine Haie, keine Wale, aber Aale, Aale, Aale

Das Evangelium der Aale
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Keine Haie, keine Wale, aber Aale, Aale, Aale.

Das war der Ruf eines Marktschreiers, den ich vor vielen Jahren auf einem Fischmarkt gesehen habe und der mir irgendwie in Erinnerung blieb. Obwohl mein ...

Keine Haie, keine Wale, aber Aale, Aale, Aale.

Das war der Ruf eines Marktschreiers, den ich vor vielen Jahren auf einem Fischmarkt gesehen habe und der mir irgendwie in Erinnerung blieb. Obwohl mein Vater gern angelte und mein Mann mit seinem Großvater früher oft Aale angeln war, wusste ich bis dato nicht über diesen so faszinierenden Fisch. Daher habe ich mich sehr über dieses Buch gefreut.

Patrik Svensson erzählt abwechselnd über den Aal und über seine Kindheit und die Angelausflüge mit seinem Vater. Er schafft es vortrefflich, Roman und Sachbuch zu einer Einheit zu verschmelzen, ohne sie miteinander zu vermischen. Der Mensch, der Junge kommt dem Leser dabei ebenso nah wie der Aal. Man lernt einiges über beide und doch bleibt vieles im Verborgenen.

Wussten Sie, dass sich schon Aristoteles mit dem Aal beschäftigte? Dass Freud Aale sezierte? Dass der Aal nicht nur in Grass' Blechtrommel in der Literatur erwähnt wird? Wissen Sie, wie alt Aale werden? Wo sie zur Welt kommen? Wie sie ihr Leben gestalten? Glauben Sie mir, die Antworten werden Sie oft verblüffen. Ich habe in diesem Buch eine Menge über einen Fisch gelernt, über den wir eigentlich gar nichts wissen.

Wenn in einem Buch über Angeln berichtet wird und auch über Forschung, dann wird natürlich auch über das Töten berichtet. Das ist für Tierfreunde wie mich nicht immer leicht zu lesen. Aber es gehört eben zu dieser Geschichte dazu. Svenssons Verhältnis zu seinem Vater, welches er über das Angeln erläutert, wäre weit weniger authentisch gewesen, hätte er das Töten der Tiere nicht thematisiert.

Es ist ein Buch der leisen Töne, ein Buch, das nachklingt, ein Buch, über das man mit befreundeten Anglern spricht und für mich eine absolut lesenswerte Lektüre.

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Das traurige Ende des Jungen namens Lol

Im Netz des Lemming
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Jugendsprache ist für uns Erwachsene oft schwer zu verstehe. Das ist ja auch der Sinn dahinter. In der Sprache des Internets kennen wir uns hingegen schon besser aus, die meisten jedenfalls. Leopold Wallisch, ...

Jugendsprache ist für uns Erwachsene oft schwer zu verstehe. Das ist ja auch der Sinn dahinter. In der Sprache des Internets kennen wir uns hingegen schon besser aus, die meisten jedenfalls. Leopold Wallisch, der Lemming, hat auch damit so seine Probleme und vermutet, dass der beste Freund seines Sohnes Lol heißt. Sie schmunzeln? So ging es mir auch, aber das Schmunzeln gefror mir bald im Gesicht.

Lemming und Mario, eben jener Freund des Sohnes, müssen beide in dieselbe Richtung fahren. Lemming zur Arbeit, Mario nach Hause. Und so sitzen sie in der Bahn nebeneinander und unterhalten sich. Mario bekommt eine Nachricht auf sein Handy, verlässt die Straßenbahn und stürzt sich in den Tod. Der Lemming möchte ihn aufhalten, doch alles, was ihm bleibt, ist die Jacke des Jungen. Lemming, der letzte, der den Jungen lebend gesehen hat, wird zum perfekten Opfer für die Medien. De Medien ist klar: er hat Mario in den Selbstmord getrieben. Die Gesellschaft stellt sich gegen ihn. Nur sein Freund, der Polizist Polivka, hält zu ihm. Schaffen sie es, gegen den Hass anzukämpfen und Marios Tod aufzuklären?

Dieses Buch ist ein wahrer Lesegenuss. Unglaublich fesselnd und sprachgewandt geschrieben, reißt es den Leser in eine Welt des Cybermobbings und auch der Politik und bietet kaum Möglichkeiten, Atem zu holen. Cybermobbing, die Politik Österreichs und die Asylpolitik im Allgemeinen finden ihren Raum und durchdringen die Gedanken des Lesers. Gerade, wer als Kind selbst Mobbingopfer war, wird dieses Buch mit einem beklemmenden Gefühl lesen und froh sein, dass es zu seiner Zeit noch kein Internet gab. Man hinterfragt beim Lesen aber auch sein eigenes Verhalten. Wenn ich Aussagen von mehreren unterschiedlichen Quellen lese, wie reagiere ich? Hinterfrage ich sie wirklich jedes mal, ober springe ich nicht doch manchmal auf den Zug der vorschnellen Verurteilung?

Für mich war dieses Buch ein Leseerlebnis der besonderen Art. Der Schreibstil, dem man das Österreichische anmerkt, war absolut was fürs Herz. Ich liebe die Anspielungen, den Humor, der immer mal wieder durchblitzt und die Wortgewandtheit des Autors. Die Tiefe der Themen machte zeitweilen atemlos. Gerade die Rolle der sozialen Netzwerke im Leben von uns allen sollte man nie aus den Augen verlieren. Bieten sie einerseits Außenseitern die Möglichkeit, unter einem Pseudonym plötzlich wieder am Leben teilzuhaben, haben sie doch auch die Macht, Leben zu zerstören und das auch von Menschen, die sich eigentlich aus sozialen Netzwerken raushalten. Cybermobbing ist für den Mobbenden viel einfacher als das reale Mobbing, da man schön bequem und quasi ohne Angst vor Gegenwind Menschen fertigmachen kann. Für den Betroffenen ist es aber die Hölle, bekommen doch nicht nur wenige Menschen, sondern das ganze Umfeld mit, was los ist.

Dies ist ein Buch, das nachwirkt. Das beschäftigt, lange nachdem man es zugeklappt hat. Und deshalb verdient es die volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 25.01.2020

Schon jetzt ein Highlight 2020

Knochengrab (Ein Sayer-Altair-Thriller 2)
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Knochengrab ist der zweite Fall für FBI Agentin Sayer Altair. Ich kannte den ersten Teil nicht, hatte aber keinerlei Probleme, mich in dieses Buch einzufinden. Die Referenzen auf Teil 1 machen jedoch große ...

Knochengrab ist der zweite Fall für FBI Agentin Sayer Altair. Ich kannte den ersten Teil nicht, hatte aber keinerlei Probleme, mich in dieses Buch einzufinden. Die Referenzen auf Teil 1 machen jedoch große Lust, auch diesen zu lesen.

Agent Max Cho wandert mit seiner ausgebildeten Spürhündin Kona durch den Nationalpark, als diese plötzlich anschlägt, weil sie eine Leiche erschnüffelt hat. Es ist aber nicht nur eine Leiche, sondern eine ganze Grube voller Knochen. Was Anfangs wie ein Cold Case aussieht, entwickelt sich schnell zu einem aktuellen Fall, als zwei frische Leichen in der Grube gefunden werden. Handelt es sich um zwei verschiedene Fälle, die nur zufällig den gleichen Leichenablageort haben, oder gehören die Fälle irgendwie zusammen? Zudem ist eine junge Frau mit ihrer Tochter verschwunden. Sayer muss mit einem bunt zusammengewürfelten Team ermitteln und kämpft gegen die Zeit.


Ich habe dieses Buch verschlungen und konnte es ab etwa der Hälfte nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte baut sofort Spannung auf, die tatsächlich auch bis zum Schluss aufrechterhalten wird. Das Ende hat mich auch sehr überrascht und ich musste nach der Lektüre über das Buch sprechen. Das passiert sehr selten bei Thrillern.

Die Protagonisten sind alle sehr gut dargestellt und man hat sofort ein Bild von ihnen vor Augen und schließt sie, mehr oder weniger, ins Herz. Die Perspektivenwechsel sind sehr gut gewählt und stören den Lesefluss keineswegs. Gut ausgearbeitete Protagonisten sorgen natürlich dafür, dass man auch mitleidet und es gibt einige Szenen, die dem Leser doch unter die Haut gehen. Manchmal möchte man das Buch am liebsten weglegen, kann das aber aufgrund der Spannung einfach nicht. Man liegt also quasi sich windend im Bett und liest. Das Ermittlerteam besteht aus sehr unterschiedlichen, aber allesamt sympathischen Ermittlern. Ich mag diese Diversität sehr. Es ist ein bunt zusammengewürfelter Haufen, alle nicht perfekt, aber alle völlig auf den Fall konzentriert. Dadurch hat man fast das Gefühl, selbst Teil des Teams zu sein. Auch sehr gut gefällt mir, dass Sayer Psychopathen und ihre Gehirne erforscht und sich so ein psychologischer Aspekt ins Buch webt.

Ohne zu viel zu verraten kann ich sagen, dass der Hund nicht zu Schaden kommt. Ich selbst hasse es, wenn Tiere sterben und weiß, dass es anderen Lesern auch so geht.




Ein unglaublich toller Thriller mit psychopathischem Mörder. Ich weiß jetzt schon, dass dieses Buch zu den Top 10 2020 gehören wird.

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Wer Teil 1 mag, wird Teil 2 lieben

Die Raben Kastiliens
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Nachdem mich der erste Teil der Venetian Vampires Reihe absolut begeistert hat, hatte ich hohe Erwartungen an Teil 2 und diese wurden nicht enttäuscht.

In diesem Buch lernen wir den Vampir Angel genauer ...

Nachdem mich der erste Teil der Venetian Vampires Reihe absolut begeistert hat, hatte ich hohe Erwartungen an Teil 2 und diese wurden nicht enttäuscht.

In diesem Buch lernen wir den Vampir Angel genauer kennen, der im 17. Jahrhundert seine Frau und seinen Tod an die Pest verliert. Angel wird schwer verwundet und dem Tode überlassen, doch wenn das Leben zu Ende zu sein scheint, hat das Schicksal manchmal doch andere Pläne und so rettet und verwandelt Vittorio, einer der Ältesten der Raben Kastiliens, Angels Leben.

Doch es mussten Jahrhunderte vergehen, bis Angel sein Herz wieder völlig öffnen konnte. Die Italienerin Victoria eroberte sein Herz im Sturm. Doch auch Veronicas Leben ist nicht sicher. Ihr Arbeitsplatz wird von einem mächtigen Tycoon bedroht und schon bald müssen die Raben erfahren, dass alte Feinde wieder erstarken und die Existenz der Raben Kastiliens bedrohen.

Es ist, als würde der Leser nach Hause kommen und alte Bekannte treffen. Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und war schon nach wenigen Seiten wieder in der Handlung gefangen. Was mir besonders gefallen hat war, dass es einige Parallelen zum ersten Teil gab, man also einiges schon erahnen konnte, wie zB die Verwandlung, doch gab es überall neue Nuancen, die es eben nicht zu einer bloßen Wiederholung machten. Da hat sich die Autorin wirklich Mühe gegeben.

Wie auch im ersten Teil ist die Handlung sehr spannend und die Charaktere gut ausgearbeitet. Man lernt die einzelnen Protagonisten noch besser kennen und lieben und fiebert wirklich mit. Auch hier herrscht wieder die richtige Mischung zwischen Spannung und Romantik und ich muss sagen, dass ich die Story dieses Teiles sogar noch besser fand. Gerade das Ende ist unglaublich gut. Es taucht ein neuer Protagonist auf, der einem viele Rätsel aufgibt.

Ich fand Veronica ein wenig zu gut, zu glatt, aber das liegt einfach daran, dass ich Protagonisten mit Ecken und Kanten liebe. Es störte mich nicht wirklich, fiel mir aber auf.

Man kann diesen Teil sicher allein lesen, aber um ihn wirklich genießen zu können, sollte man den ersten Teil lesen.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für Fans guter Vampirromane mit viel Gefühl und netten Vampiren, die aber auch einem guten Kampf nicht abgeneigt sind

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Empfehlenswert für alle Frauen

Somebody told me
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Dieses Buch ist wirklich empfehlenswert für alle Frauen ab 40, denn hier wird auf wundervolle, wertschätzende und unaufgeregte Art und Weise über die Wechseljahre aufgeklärt und am Ende wissen wir: wir ...

Dieses Buch ist wirklich empfehlenswert für alle Frauen ab 40, denn hier wird auf wundervolle, wertschätzende und unaufgeregte Art und Weise über die Wechseljahre aufgeklärt und am Ende wissen wir: wir werden es schaffen und es gibt einiges, was wir tun können.

Als Freund der ganzheitlichen Medizin finde ich es wundervoll, dass genau da der Fokus des Buches liegt. Denn gerade durch die richtige Ernährung können wir vieles auffangen. Das Thema Ernährung ist auch eine große Säule des Buches und ist wirklich informativ und sehr gut aufbereitet. Vielleicht wären noch ein, zwei Rezepte schön gewesen, für all jene, die einfach mal loslegen wollen und noch ein wenig an die Hand genommen werden müssen, aber das wäre nur das absolute i- Tüpfelchen gewesen.

Mir gefällt der Aufbau des Buches sehr. Im ersten Teil lernen wir, was in den Wechseljahren passiert, was für Symptome auftauchen können und wann Symptome zu Krankheiten werden können. Wir wissen nach diesem Teil wirklich, was uns erwartet und verlieren die Angst davor. Im zweiten Teil kommen wir ins Handeln: welche Untersuchungen ergeben Sinn? Was ist mit Sport? Wie sieht die richtige Ernährung aus? Wir lernen, dass wir die Wechseljahre nicht passiv erdulden müssen, sondern uns wirklich selbst helfen können.

Ein wertschätzend geschriebenes, wirklich hilfreiches Buch, welches jede Frau lesen sollte.