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Veröffentlicht am 19.01.2020

Vermisste Frauen in den Händen eines Wahnsinnigen

Die letzte Fahrt
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"Die letzte Fahrt" ist ein Krimi von Petra Mattfeldt. Scheinbar in aller Ruhe sitzt eine Frau auf einer Parkbank auf einem Autobahnrastplatz. Doch sie wurde nur aufwendig in Szene gesetzt, denn sie ist ...

"Die letzte Fahrt" ist ein Krimi von Petra Mattfeldt. Scheinbar in aller Ruhe sitzt eine Frau auf einer Parkbank auf einem Autobahnrastplatz. Doch sie wurde nur aufwendig in Szene gesetzt, denn sie ist tot. Vom Aussehen gleicht sie Carla Bornkamp, einer seit Monaten vermissten Frau. Doch schnell stellt sich heraus, dass es sich um eine andere Frau handelt, die bereits seit vielen Jahren als vermisst gilt und ihr Tod aber erst vor kurzem eintrat. Was geschah in all den Jahren dazwischen? Als Ermittler lässt die Autorin dabei zwei befreundete Männer agieren, den Kriminalhauptkommissar Labrenz und den Journalisten Cramer. Letzterer hat sich richtiggehend in den Fall verbissen und setzt alles daran Labrenz zu unterstützen und dem Verschwinden der Frauen auf den Grund zu gehen. Die Geschichte wird dabei in zwei Handlungssträngen erzählt. Zum einen die laufenden Ermittlungen um dem Täter auf die Spur zu kommen, zum anderen die Erlebnisse der entführten Frauen mit ihrem Peiniger in ihrem Gefängnis. Während die Ermittlungsarbeit mit klassischen Befragungen und Recherchen voranschreitet, wird der Leser aber auch mit den Qualen der Frauen konfrontiert. Dabei wird der wahnsinnige Täter von der Autorin so überzeugend dargestellt, dass man fast selbst mit der Angst der Frauen beim Lesen konfrontiert ist. Man hält den Atem an, Gänsehautfeeling pur. Während des gesamten Krimi bleibt daher die Spannung immer auf hohem Level, so dass man einfach nur immer weiterlesen möchte. Man fiebert mit den Opfern in der Gewalt des Psychopathen richtig mit. Für mich ein hervorragender Krimi von Petra Mattfeldt, den ich jederzeit weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 13.01.2020

Die Exorzistin und der Glasmacher

Der Todesschöpfer
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"Der Todesschöpfer" ist der zweite Band aus der Klara-Frost-Reihe von Elias Haller. Kriminalhauptkommissarin Klara Frost bekommt es diesmal mit einem besonders perfiden Täter zu tun. Einer, der über das ...

"Der Todesschöpfer" ist der zweite Band aus der Klara-Frost-Reihe von Elias Haller. Kriminalhauptkommissarin Klara Frost bekommt es diesmal mit einem besonders perfiden Täter zu tun. Einer, der über das Darknet Glasskulpturen mit eingearbeiteten Leichenteilen verkauft. Kurz darauf verschwindet auch noch die Ehefrau eines Glasfabrikanten und das BKA interessiert sich ebenfalls für den Fall. Schnell wird Klara Frost klar, das sie es mit einem Serientäter in völlig anderen Dimensionen zu tun hat. Bereits im Prolog wirft der Autor den Leser mitten ins dramatische Geschehen um danach die Zeit vier Tage zurückzudrehen. So ist zwar bekannt was kommt, aber der Weg dorthin wird erst nach und nach aufgezeigt. Spannend, teilweise mit Gruselfaktor erlebt man die Ermittlungen der Kriminalhauptkommissarin sowie die Machenschaften des Täter. Immer mehr nimmt die Geschichte rasant Fahrt auf, bis es zum Showdown kommt. "Der Todesschöpfer" ist ein gelungener und actionreicher Thriller, der Hochspannung garantiert und den Leser in seinen Bann zieht.

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Die Spur führt in die Vergangenheit

Kein Grab für die Ewigkeit
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"Kein Grab für die Ewigkeit" ist der fünfte Band aus der Fin-O'Malley-Reihe von Carolin Römer und zugleich mein erster gelesener Krimi der Autorin. Fin O'Malley ist ein Ex-Polizist, der gerade versucht ...

"Kein Grab für die Ewigkeit" ist der fünfte Band aus der Fin-O'Malley-Reihe von Carolin Römer und zugleich mein erster gelesener Krimi der Autorin. Fin O'Malley ist ein Ex-Polizist, der gerade versucht seinem Leben einen neuen Plan zu geben. Er hat es in das Finale einer Koch-Show geschafft und wartet im Studio gespannt auf seinen Auftritt. Doch dieser verzögert sich, da alle Sender gerade über einen aktuellen Entführungsfall eines Jugendlichen von prominenten Eltern berichten. Und dann erreicht ihn auch noch der Anruf seiner Ex-Frau mit der Nachricht die gemeinsame Tochter wäre verschwunden. Schon gerät er mitten zwischen die Fronten bei der Aufklärung eines neuen Fall. Ich kannte diese Reihe noch nicht und wurde durch mein Faible für Irland am Verlagsstand auf der Frankfurter Buchmesse auf diesen Krimi aufmerksam. Mit Fin O'Malley hat die Autorin einen Protagonisten am Start, der mir auf Anhieb gefiel. Erst mit Sorge um die eigene Tochter, dann mit Verantwortungsbewusstsein gegenüber seiner Ex-Frau bis hin zum Ermittler, der seinem Spürsinn als Ex-Polizist folgt. Genau dieser systematische Aufbau der Story, in der sich immer mehr Wendungen und Geheimnisse innerhalb der Familie des Entführungsopfer auftun, gefiel mir sehr. Eingebettet in dem Flair von Irland hat Carolin Römer hier einen klassischen Krimi geschrieben, der für den Leser eine konstante Spannung bereithält. Mir hat dieser Band sehr gut gefallen und ich frage mich warum ich noch nicht früher auf diese Reihe aufmerksam wurde. Da werde ich sicherlich auch noch die vier Vorgängerfälle rund um Fin O'Malley lesen.

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Veröffentlicht am 23.12.2019

Das tödliche Ende einer Freundschaft

Worüber wir schweigen
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"Worüber wir schweigen" ist ein Thriller der österreichischen Autorin Michaela Kastel. Sie erzählt dabei die Geschichte mehrerer Jugendlichen, deren Verhältnis von Freundschaft und Liebe zwangsweise mit ...

"Worüber wir schweigen" ist ein Thriller der österreichischen Autorin Michaela Kastel. Sie erzählt dabei die Geschichte mehrerer Jugendlichen, deren Verhältnis von Freundschaft und Liebe zwangsweise mit dem Tod einer der ihrigen endet. Dabei bedient sich die Autorin mehrerer Zeitebenen. Beginnend in der Kindheit mit der Freundschaft von Melanie und Nina bis über deren Jugendzeit in die heutige Gegenwart. Für den Leser wird schnell klar, dass einer der Jugendlichen ums Leben kam, aber was sich dahinter verbirgt wird sukzessiv erst nach und nach klar. Michaela Kastel liefert keinen rasanten oder gar blutigen Thriller. Vielmehr erzeugt sie mit dem Beziehungsgeflecht der handelnden Personen eine fast düstere Stimmung. Diese lebt mit den Gefühlsschwankungen der Jugendlichen, mit ihren Ängsten und Nöten, aber auch von ihrer Verletzlichkeit. Vielleicht muss man diesen Thriller eher als spannendes menschliches Drama bezeichnen. Auf alle Fälle schafft er es, dass der Leser immer bei der Stange gehalten wird und das Buch damit zum Pageturner wird. Michaela Kastel formt hier über die gesamte Länge ein Puzzle, das tatsächlich für den Leser erst am Ende komplett wird. "Worüber wir schweigen" ist kein Mainstream-Thriller, vielmehr beklemmend und düster, aber doch eine klare Leseempfehlung. Michaela Kastel beweist mit ihrem zweiten Buch erneut, dass sie in diesem Genre ganz eigene Wege geht.

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Veröffentlicht am 21.12.2019

Der alltägliche Wahnsinn im Mietshaus

Der Nomade im Speck
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"Der Nomade im Speck" ist ein Roman von Thorsten Fiedler. Der Autor hat in diesem Buch seine eigenen Erfahrungen mit Mietnomaden niedergeschrieben. Ein Mietshaus als Kapitalanlage angeschafft, aber damit ...

"Der Nomade im Speck" ist ein Roman von Thorsten Fiedler. Der Autor hat in diesem Buch seine eigenen Erfahrungen mit Mietnomaden niedergeschrieben. Ein Mietshaus als Kapitalanlage angeschafft, aber damit sich nur Ärger und Sorgen eingehandelt. Im allgemeinen Weltbild wird oft der Vermieter als Kapitalist oder Miethai dargestellt. Thorsten Fiedler zeigt in diesem Buch mal die andere Seite auf. Gewürzt mit viel Witz arbeitet er selbst erlebte Ereignisse als Vermieter auf. Amüsiert habe ich die kurzen Kapitelepisoden gelesen, immer mit dem Bewusstsein wie beängstigend es sein müsste in gleicher Situation zu sein. Denn im Regelfall hat ein durchschnittlicher Vermieter eben auch seine Verpflichtungen monatlich an die Bank, etc. zu erfüllen. Dem Autor unterstelle ich daher tatsächlich Nerven wie Stahlseile, denn ich wüsste nicht ob ich diese immer so gehabt hätte oder irgendwann zum Massenmörder geworden wäre. ;) Als Leser kann man sich allerdings in aller Ruhe zurücklehnen und diese humorige und mit viel Ironie gespickte Lektüre genießen. Aber natürlich kann man auch wunderbar zwischen den Zeilen erlebte Fallstricke und Behördenwahnsinn erkennen, mit dem der Autor und seine Familie konfrontiert waren. Die Logik dahinter erkennt man dann oft auch nicht anders als Herr Fiedler. Einzig in den letzten Kapiteln ist der Autor ein klein wenig abgeschweift, stört aber die Gesamtheit der Lektüre nicht. Für Leute die sich auch mal mit dem Gedanken tragen eine Wohnung zu vermieten ist dieses Buch sicherlich neben etlichen Ratgebern ein humoriger Erlebnisbericht der anderen Art.

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