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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2020

Zu Vorhersehbar

Niemand wird sie finden
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Dieser Jugendthriller klang vielversprechend: Eine vermisste Freundin, ein großes Geheimnis und die bittere Erkenntnis einen Menschen doch nicht so gut gekannt zu haben,wie man glaubte. Auch die bisherigen ...

Dieser Jugendthriller klang vielversprechend: Eine vermisste Freundin, ein großes Geheimnis und die bittere Erkenntnis einen Menschen doch nicht so gut gekannt zu haben,wie man glaubte. Auch die bisherigen Bewertungen zeichnen ein überaus positives Bild von diesem Buch ab. Kaum eine Rezension bewertet schlechter als 4/5. Was also ist bei mir schief gelaufen?

Nun das frage ich mich auch, denn so richtig den Finger drauf zeigen kann ich nicht. Was ich sagen kann ist, dass ich bis zum Schluss keinen richtigen Zugang zum Buch gefunden habe. Weder die Charaktere noch die Handlung konnten mich wirklich packen. Mir brannte nicht die Frage unter den Nägeln „Was ist mit January passiert“ Ich war zwar neugierig aber die Ungewissheit ließ mich nicht so mitfiebern wie z.B z.B bei Soul Beach.

Woran lag mein Mangel an Interesse also? An dem Schreibstil? Wohl kaum, denn der ist locker jugendlich wie in vielen anderen Jugendbüchern auch. An den Charakteren? Bedingt. Wie schon erwähnt fand ich einfach keinen Zugang zu ihnen. Ich fand zwar Flynns und auch besonders Kaz und Micahs Persönlichkeiten sehr interessant und gut ausgearbeitet, es fiel mir jedoch schwer so richtig mitzufühlen. Warum genau kann ich leider nicht genau sagen. January war bis zum Schluss ein sehr mysteriöser Charakter für mich und ich bin mir nicht ganz sicher, ob mir das gefällt oder nicht, kann mir aber gut vorstellen, dass viele Leser January überaus interessant und vielschichtig empfinden werden.

Auch die Handlung empfand ich nicht als übermäßig spannend und an vielen Stellen ziemlich vorhersehbar. So war mir z.B ziemlich schnell klar wer der Täter war. Pluspunkt gibt es aber für das Ende. Die allerletzte Wendung ind er Geschichte fand ich gut durchdacht und gut umgesetzt. Auch wie mit dem Thema Homosexualität umgegangen wird und insbesondere die Entwicklung des Protagonistin diesbezüglich hat mir sehr gefallen. Hier spreche ich ein großes Lob an Roehrig aus, dass er es geschafft hat dieses sensible Thema gekonnt und für Jugendliche geeignet umzusetzen.

Fazit:


Leider konnte mich dieser Jugendthriller nicht mitreißen und war in meinen Augen an vielen Stellen vorhersehbar. Ein Lob verdient das Buch allerdings für seine gekonnte Auseinandersetzung mit dem Thema Homosexualität.

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Konnte mich nicht erreichen

Die Krone der Sterne
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Meine Meinung:
Mit Kai Meyer verbinde ich eine Art Hassliebe. Eins meiner ersten Fantasy Bücher war die fließende Königin und so denke ich immer mit einer gewissen Nostalgie daran, auch wenn es mir in ...

Meine Meinung:


Mit Kai Meyer verbinde ich eine Art Hassliebe. Eins meiner ersten Fantasy Bücher war die fließende Königin und so denke ich immer mit einer gewissen Nostalgie daran, auch wenn es mir in eigenhändig gar nicht sooo gut gefallen hat. Denn so ganz komm ich mit Kai Meyers Stil nicht klar, es gibt zwar das ein oder andere Buch, dass mir gut gefällt, doch im Großen und Ganzen werden wir wohl keine Freunde.
Bei die Krone der Sterne wollte ich Coveropfer es aber unbedingt nochmal probieren. Ich wollte es wirklich aus tiefsten Herzen mögen, doch leider sollte es wohl nicht so sein.

Mit die Krone der Sterne wagt sich Kai Meyer auf in neue Galaxien und erprobt sich im Science Fiction Genre. Vermischen tut er das Ganze mit einer Portion Magie und Mystik und heraus kommt eine sehr komplexe Space Opera.
Ort des Geschehens ist die Galaxie Tiamande, die von de geheimnisvollem Hexenorden, deren Anführerin die Gottkaiserin ist, beherrscht wird. Jedes Jahr werden junge Mädchen als Bräute zu der Gottkasierin geschickt, Was mit ihnen geschieht weiß keiner. Die junge Iniza ist als ebensolche Braut ausgewählt worden, doch fasst sie mit Glanis, ihrem Geliebten, einen Fluchtalkan. Doch schnell wird deutlich, dass es nicht so einfach ist und die beiden müssen sich auch noch mit dem grummeligen Waffenmeister Kranit und der sturen Alleehändlerin Shara herumschlagen. Noch dazu, sind die Hexen nicht die einzige Bedrohung...

Soweit so gut. Wer nun hinter dieser Beschreibung einen action geladenen Roman erwartet, hat Recht!. Man kann über dieses Buch sagen was man will, aber nicht, dass dem Leser nichts geboten wird. Hier eine brenzlige Flucht, da eine wilde Laserschießerei und eine dramatische Kampfszene noch oben drauf. Mitunter war das fast schon zu viel des Guten. Nun möchte man meinen ich hätte vor Spannung das Buch durchflogen wie das Raumschiff Nachtwärts durch das All saust. Dem war leide nicht so und das lag für mich hauptsächlich an den Charakteren.

Ich habe einfach zu keinem eine Verbindung aufbauen können. Hätte es einen Riesen Knall gegeben und jeder dieser zusammengewürfelten Weltraumtruppe wäre gestorben, mich hätte es nicht gekratzt. Kein bisschen!. Ironischerweise war der Charakter den ich noch am meisten mochte und am sympathischsten fand eine Maschine xD Eine Androidin zwar, aber es bleibt eine Maschine. Kranit und Shara waren auch noch ganz ok, wenn auch etwas unflexibel und in ihrer Persönlichkeit sehr einseitig. Mit Indiza und Glanis konnte ich überhaupt nichts anfangen. Die beiden blieben für mich sehr blass.
Sie lieben sich, ok. Aber man erfährt als Leser nicht, wie sie sich näher kennen gelernt haben, warum sie sich verliebt haben oder was sie so sehr am anderen mögen. Trotz einiger fast schon melodramatischer Szenen ließ mich ihre Liebe kalt.

Das alles führte dann dazu, dass ich Kai Meyers durchaus lebhafte Sprache und fantasievolle Welt nicht wirklich genießen konnte. Er entwirft mit Tiamande eine sehr komplexe, vielschichtig und interessante Welt. Man kommt gut mit ihr aus, da die nötigen Informationen eingestreut werden. Wenn es nötig ist.
Nichtsdestotrotz fühlte ich mich selbst, als schwebte ich lose im All herum und beobachte das Treiben der Erdlinge aus Millionen Meilen Entfernung. Der Gruppe passieren zwar unentwegt spannende Dinge und gerade zum Ende hin wird es rasanter, aber es interessierte mich einfach nicht, was mit ihnen geschah.

Fazit


Leider schafften es die Charaktere aus Die Krone der Sterne nicht, mich abzuholen und zu begeistern. Da half auch der gelungene und interessante Weltenentwurf nichts mehr.

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Flach und unausgereift

Medusas Fluch
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Nach dem ich durch meine lieben Mitblogger auf das Buch aufmerksam wurde und gesehen habe, dass sowohl auf Amazon ( nur 4 und 5 Sterne Rezensionen), als auch Lovelybooks (9x 5 1x 4 und 1x 3 Sterne) alle ...

Nach dem ich durch meine lieben Mitblogger auf das Buch aufmerksam wurde und gesehen habe, dass sowohl auf Amazon ( nur 4 und 5 Sterne Rezensionen), als auch Lovelybooks (9x 5 1x 4 und 1x 3 Sterne) alle von diesem Buch schwärmen, musste es einziehen. Leider kann ich überhaupt nicht verstehen, was diese Begeisterung soll, denn mich konnte es nicht überzeugen.

Das Buch ist aus der Sicht von Medusa geschrieben. Abwechselnd sich verschiedene Zeitperspektiven ab. Einmal Medusa, aus der Vergangenheit und ihr gegenwärtiges Alter Ego Marie. Marie/Medusa ist eine Göttin und Tochter von Geia. Diese belegt die junge Gorgone mit einem schrecklichen Fluch, den auch prompt ihr Geliebter Farin zum Opfer fällt. Von Trauer und Verzweiflung überwältigt flieht sie in die Menschenwelt und versteckt sich seitdem dort vor ihrer Mutter und den anderen Göttern. Dies ändert sich, als ihre Freundin Tessa Medusa mit auf eine Kreuzfahrt schleppt wo sie auf den sexy Jendrick trifft.

Gleich zu Beginn: Mit der griechischen Mythologie hat dieses Buch wenig zu tun. Es ist eine sehr freie Adaption von Medusa. SEHR FREI! Die Genealogie der Götter stimmt vorne und hinten nicht und Geia ist auch nicht die Welteinschöpferin. Zudem frage ich mich, warum zum Teufel der Eingang der Götterwelt in Island ist? Was hat Island mit den griechischen Göttern zu tun? Wie auch immer, vielleicht bin ich als ehemalige klassische Archäologie Studentin auch etwas pingelig, was dieses Thema betrifft, andrerseits beweisen Autoren wie Rick Riordan das man die Mythen gekonnt frei adaptieren kann, ohne sie zu sehr zu verhunzen. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich schon schlimmere Verstümmlungen der griechischen Mythologie (hust Mythica) gelesen habe.

Das allein war aber natürlich nicht der einzige Grund, warum mich das Buch nicht erreichen konnte. Vielmehr lag es an den Charakteren und der Handlung.
Die Charaktere wirken alle ziemlich flach auf mich. Medusa und Tessa gehen noch. Die Schilderung ihrer Freundschaft fand ich ganz schön. Jendrick hingegen blieb so blass wie ein Sack Kartoffeln. Am Anfang fand ich ihn einfach nur widerlich machohaft, besonders als er Medusa in die heißen Quellen hinterher stalkt und sie ungefragt betatscht und küsst. Aber weil er so hammer smexy sexy ist ist das natürlich völlig ok. Starkes Frauenbild Adé.
Von null auf hundert ist er dann aber ganz lieb, erklärt seine unsterbliche Liebe und soweiter und sofort. Warum, weshalb, wieso? Keine Ahnung, darauf wird nicht eingegangen.

Stadtessen springt die Handlung in riesen Schritten und lässt vieles unerläutert. Was nicht weiter verwunderlich ist, wenn man versucht Medusas Vergangenheit, die Liebesbeziehung zu Jendrick, den Zwist mit Geia und auch noch eine Verschwörung auf 216 Seiten zu quetschen. Denn so wirkt das Ganze: Gequetscht. Vieles entwickelt sich sprunghaft und wird nicht näher erklärt oder wird ganz abrupt aufgelöst, wie z.b das Ende. Mit 150 Seiten mehr, hätte das hier ein echt gutes Buch werden können. Schade.

Ein Lichtblick ist immerhin der Schreibstil. Der ist sehr angenehm zu lesen. Locker aber nicht zu jugendlich.

Fazit


Das Buch hätte ziemlich gut werden können, wenn die Handlung und Charaktere besser und ausführlicher ausgearbeitet gewesen wären. So ist es eine ziemlich flache Geschichte, die mich persönlich leide nicht überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 21.09.2018

LGBT allein, macht noch keine gute Story

Eine Krone aus Feuer und Sternen
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Dieses Buch klang vom Inhaltstext sofort interessant für mich. Ich finde es toll wenn LGBT immer mehr Einzug in den Fantasy und Jugendbuch Bereich hält und freute mich sehr auf das Buch. Leider wurde ich ...

Dieses Buch klang vom Inhaltstext sofort interessant für mich. Ich finde es toll wenn LGBT immer mehr Einzug in den Fantasy und Jugendbuch Bereich hält und freute mich sehr auf das Buch. Leider wurde ich ziemlich enttäuscht.

Meine Meinung:



The Girl get's the girl
Das wirklich Gute an diesem Buch ist wie gesagt die Liebesgeschichte. Zum einen setzt sie ein Zeichen für Diversität, zum anderen ist sie zu mindestens über dreiviertel des Buches wirklich ganz süß. Mir gefiel das Tempo, in der sich die Beziehung entwickelt. Am Anfang können sich Denna und Mara nämlich nicht besonders gut leiden. Es war schön zu sehen wie aus Abneigung zunächst Freundschaft und dann Liebe wuchs.

Auch fand ich es wundervoll wie Homosexualität in dem Buch dargestellt wurde, nämlich als etwas völlig normales und Alltägliches, was nicht extra als besonders oder ungewöhnlich herausgestellt werden muss. In Manchen LGTB Büchern wird die Besonderheit der dieser Art von Beziehung so betont und jeder Freund und Bekannte des Protagonisten muss immer wiederholen wie einverstanden er damit ist, dass diese Bücher im Endeffekt doch nur wieder schildern, wie anders und ungewöhnlich es ist schwul oder lesbisch zu sein In der Welt von Denna und Mara hingegen sind homosexuelle Beziehungen eine allgemein akzeptierte und gängige Praxis, die der Hetero Beziehung weder in Ansehen noch in sonst was nachsteht. Wie schön wäre es, wenn unsere Gesellschaft auch irgendwann zu dieser Einsicht käme.

LGBT allein, macht noch keine gute Story
Doch so bewundernswert der Fortschritt in Sachen Diversität auch ist. Eine lesbische Beziehung allein reicht nicht um ein gutes Buch hervorzubringen. Der Rest muss auch stimmig sein und das ist er hier leider überhaupt nicht.
Ein anständiges Worldbuilding sucht man hier vergebens. Die karte ist praktisch alles was man an Informationen über die vier Königreiche erhält. So hasst man zum Beispiel in Mynaria Magie, doch warum? Who knows. Der Leser wird mitten in eine Geschichte geworfen, die sich vor allem um Intrigen und Verschwörung dreht, ohne dass sich die Autorin die Mühe macht auch nur die grundlegendsten kulturellen und politischen Gegebenheiten zu erläutern. Ist ja auch völlig egal wie, weshalb, warum irgendwas passiert (Ironie aus).

Nun könnt man meinen, dass wenn auch unbegründet, die Intrigen und die Aufstände wenigstens ordentlich Spannung reinbringen, aber Pustekuchen. Trotz einem Mord ziemlich zu beginn des Buches (bei dem ausgerechten der einzige vernünftige und gut durchdachter Charakter stirbt) und weiteren Vorfällen, empfand ich das Buch als furchtbar langweilig. Ehrlich, ich bin fast eingepennt. Die Charaktere reden über die Vorfälle, dann gehen sie ihren nicht gerade spannenden täglichen Erledigungen nach und reden noch mehr. Wenn sie dabei wenigstens nennenswerte Fortschritte machen würden, aber nein, oft hatte ich das Gefühl, dass sie 100 Seiten brauchen um Rudimentäres herauszufinden.

The good girl and the bad girl
Last but not least fand ich auch die Charaktere nicht gut gelungen. Es fängt schon dabei an, dass sie alle ziemlich lächerliche Zungenbrecher Namen haben mit furchtbar platten Wortspielen im Original: Mara heißt im Original Mare, was auf Englisch Stute heißt und Thandi steht für Thane, was ein alter Adelstitel ist. Das hat sich die Autorin aber suuuper schlau durchdacht. Nenn die Pferdenärrin Stute und den Prinzen Lord als Spitzname, ich lach mich tot (wieder Ironie aus)
Darüber hinaus sind sämtliche Charaktere einfach nur flach. Denna ist die liebe, pflichtbewusste Prinzessin und Mara der rebellische Wildfang ohne jeden Sinn für Verantwortung. Die eine war mir zu naiv, die andere zu egoistisch, gemocht habe ich keine. Good girl, bad girl darauf läuft es hinaus und an diesen stereotypen Charakterzeichnungen ändert sich im verlauf der Handlung nichts. Es ist kaum eine Entwicklung zu erkennen, vom Eingestehen der Liebe mal abgesehen. Die Charaktere bleiben flach und einfallslos.

Was mich auch gestört hat ist, dass sich Denna und Mara beide oft wie kleine Kinder aufführen. Besonders Mara ist oft bockig wie ein fünfjähriges Kind. Zieht Grimassen hinter den Rücken von Anderen und regt sich überhaupt über alles und jeden auf. Denna war wenigstens etwas reifer, was aber auch nur daran liegen könnte, dass fast alle anderen Charaktere, insbesondere die Ratsmitglieder, der Prinz und der König als unglaublich dumm und unfähig dargestellt wurden. So kann man seine Protagonisten auch besser und schlauer darstellen, als sie es sind. Abgesehen von dieser betonen Unfähigkeit könnten die Nebencharaktere auch genauso gut Pappfiguren sein, denn wie auch schon über die Welt erfährt man auch hier nichts zu den Hintergründen.

Fazit:


Nur weil es eine LGBT Story ist, muss es noch lange nicht gut sein. Das zeigt dieses Buch leider sehr deutlich. Ein nicht vorhandenes Wortbuilding, flache Charaktere und eine langweilige Handlung können auch von einer lesbischen Beziehung nicht ausgeglichen werden. Sehr enttäuschend.

Veröffentlicht am 15.09.2017

Es hätte Potenzial gehabt

Spirit Lake
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Das Fabelwesen Wendigo kannte ich bisher nur aus der Serie Supernatural. Umso neugieriger war ich auf dieses Buch, dass mit diesem Wesen aus dem Folklore der amerikanischen Ureinwohner mal was Neues zu ...

Das Fabelwesen Wendigo kannte ich bisher nur aus der Serie Supernatural. Umso neugieriger war ich auf dieses Buch, dass mit diesem Wesen aus dem Folklore der amerikanischen Ureinwohner mal was Neues zu bieten hat. Leider konnte das Buch dann aber nicht das liefern,was ich mir erhofft hatte.

Eigentlich fing alles ganz gut an. Protagonistin Allie landet durch eine Kette von Zufällen im Zeugenschutzprogramm und soll nun ein neues Leben in Spirit Lake, einem winzigen Nest nahe eines Indianerreservat beginnen. Der Ort liegt im Norden der USA und es herrscht tiefster Winter. Und eins muss man Ross lassen: Atmosphäre und Landschaftsbeschreibungen bekommt er hin.
Er schafft es das Schnee- und Eisgestöber so anschaulich zu vermitteln, dass man selbst bei 25C° draußen zu zittern beginnt. Man hat den Eissturm inmitten der endlosen Wälder und den zugefrorenen See geradezu vor Augen. Das ist wirklich gut gelungen.

Der Rest hingegen ist nicht ganz so das Wahre. Die ersten 100 Seiten war ich noch zuversichtlich. Allie kommt in Spirit Lake an und sofort geschehen merkwürdige Dinge und die ganze Stadt ist in Panik vor dem Wendigo. Als Leser will man natürlich gleich wissen was es mit diesem mysteriösem Wesen mit dem Herz aus Eis zu tun hat und daher bleibt der Spannungsbogen zunächst hoch. Auch die erste Begegnung mit Chris fand ich noch ganz gut.

Doch ab der Mitte legt das Buch eine einzige Abwärtsspirale hin. Die mysteriösen Ereignisse häufen sich und Allie stolpert in immer seltsameren Situationen. Man möchte immer noch wissen was es mit dem Wendigo auf sich hat, bekommt als Leser aber nicht mal einen Brocken Information zugeworfen, was ab einen gewissen Punkt dann mehr frustriert als die Spannung hoch treibt.
Mit jeder fortschreitenden Seite wird die ganze Sache dann skurriler und unlogischer. Auch wenn es Fantasy ist, Sinn sollte es doch schon ergeben. Auch die Liebesgeschichte nimmt völlig unrealistische Züge an als den Beiden aus heiterem Himmel einfällt, dass sie sich ja ganz doll lieb haben, wo sie bisher nur verhalten geflirtet hatten.

Den Vogel abgeschossen hat dann aber das Ende. Nachdem man 300 Seiten lang gehört hat wie gefährlich der Wendigo ist und mehr als einmal die Macht des Wesens miterlebt hat möchte man nun endlich wissen was los ist. Tja Pustekuchen. Aufgelöst wird nämlich nichts. Als sei dem Autor die Lust vergangen. Das Ende ist überhaupt kein Ende, denn das Buch hört einfach auf. Ohne dass irgendwas besiegt, geklärt oder aufgelöst worden ist. Noch nie in meinem Leben habe ich ein so schlechtes Ende gelesen. Ich hab keine Ahnung ob da ein Folgeband kommen soll, aber es scheint nicht so und daher hört die Schichte einfach so auf. Nach dem Motto: Ätsch, denk dir das Ende doch selber aus.

Fazit:
Alles hat ein Ende, nur Spirit Lake, das hat keins. Ein Buch dass mit einer interessanten Idee viel Potenzial hatte, welches aber von dem katastrophalen Ende völlig zerstört wird.