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Veröffentlicht am 15.12.2016

Teil 3 der Reihe

Ich sehe was, und das ist tot
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In einer alten Fabrikhalle werden Blutspuren gefunden und alles sieht nach dem Schauplatz eines Mordes aus. Allerdings fehlt die Leiche. Kommissar Georg Stadler wird durch einen anonymen Anruf darauf aufmerksam ...

In einer alten Fabrikhalle werden Blutspuren gefunden und alles sieht nach dem Schauplatz eines Mordes aus. Allerdings fehlt die Leiche. Kommissar Georg Stadler wird durch einen anonymen Anruf darauf aufmerksam gemacht. An der Wand entdeckt er eine Art Code und zieht die Psychologin Liz Montario hinzu, Expertin für Täterbotschaften.
Dann wird in einem Hotel eine weibliche Leiche gefunden und wieder wirkt das Ganze merkwürdig inszeniert und erinnert Stadler an ein Filmset. Schließlich taucht im Internet der Mord in der Fabrikhalle als Clip auf einer Filmfanseite auf. Handelt es sich um Snuff-Filme?
Als eine weitere Tote gefunden wird, gerät plötzlich Georg Stadler selbst in den Fokus der Ermittlungen. Will ihm jemand etwas anhängen? Liz und Stadlers Kollegen setzen alles dran, den wahren Täter zu finden. Aber die Zeit läuft.

"Ich sehe was und das ist tot" ist der dritte Teil der Thrillerreihe mit Kommissar Georg Stadler und Psychologin Liz Montario. Und auch wenn ich den zweiten noch nicht gelesen habe, hatte ich hier nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Man ist sofort im Geschehen und wird direkt in die Geschichte geworfen. Der Prolog beschreibt ein Ereignis in der Vergangenheit, das ich ehrlich gesagt beim Lesen schon wieder vergessen hatte und es kommt auch erst fast am Ende wieder zur Sprache.

Von Anfang an fand ich das Buch spannend und das hielt sich auch bis zum Schluss. Auch wenn ich irgendwann eine Ahnung hatte, wer der Täter ist, gelang es der Autorin immer wieder durch geschickte Wendungen und neue Erkenntnisse in den Ermittlungen, dass ich zwischendurch immer wieder rätselte, ob mein Verdacht sich bestätigen würde. Die wechselnden Erzählperspektiven und teilweise kurzen Kapitel steigerten die Spannung dann zum Schluss noch mal.
Mir gefällt der Schreibstil der Autorin, sie schreibt flüssig und anschaulich, ich konnte mir jede Szene bildlich sehr gut vorstellen.

Zu den Charakteren muss ich sagen, dass ich nicht so wirklich weiß, was ich von Georg Stadler halten soll. Durch seine oft erwähnten Frauengeschichten könnte man den Eindruck bekommen, dass er keine hohe Meinung von Frauen hat. Gegenüber Liz oder seiner Kollegin Birgit kommt das allerdings anders rüber. Vielleicht hat er einfach noch nicht die Richtige getroffen. Auf jeden Fall ist er ein guter Ermittler.
Liz erscheint mir manchmal ein bisschen naiv. Auf der einen Seite wird sie als brillante Psychologin dargestellt, hier dachte ich aber zwischendurch ein paar Mal, das sie dann doch eigentlich eine bessere Menschenkenntnis haben sollte. Letztendlich mag ich aber auch sie.
Für alle Charaktere gilt jedenfalls, dass sie viele Facetten haben und nicht nur gut oder nur böse sind, nicht nur schwarz oder weiß.

Fazit: Ein Thriller, der mir spannende Lesestunden beschert und mich gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 15.12.2016

Jeremy Blackshaw rätselt wieder

Narrenkind
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Juli 1667. Fast ein Jahr nach der großen Brandkatastrophe befindet sich London immer noch im Wiederaufbau.
Eines Tages steht der Kaufmann Peter Standish in der Chirurgenstube des Wundarztes Alan Ridgeway ...

Juli 1667. Fast ein Jahr nach der großen Brandkatastrophe befindet sich London immer noch im Wiederaufbau.
Eines Tages steht der Kaufmann Peter Standish in der Chirurgenstube des Wundarztes Alan Ridgeway und seines Freundes und Kollegen Jeremy Blackshaw. Er wurde von einem Hund gebissen, will den beiden Männern aber nicht die Gründe für seine Nachforschungen auf dem Land nennen.
Der Arzt und Jesuitenpater Jeremy, der sich seit jeher für jedes Rätsel interessiert, lässt aber nicht locker, besonders als der junge Mann wieder einen Unfall erleidet und ihm anscheinend jemand nach dem Leben trachtet.
Als Peter Standish aufgrund des Hundebisses an Tollwut erkrankt und klar wird, dass es keine Rettung für ihn geben wird, erzählt er Jeremy, dass seine Schwester einen angesehenen Geschäftsmann heiraten soll, von dem man sich erzählt, dass er seine erste Frau und sogar sein Kind getötet haben soll. Peter nimmt Jeremy das Versprechen ab, der Sache nachzugehen und so seine Schwester vor der Heirat zu retten. Ihm bleiben knapp 2 Wochen Zeit. Zusammen mit Alan, der adeligen Amoret St. Clair und ihrem Mann Breandán macht der Arzt sich an die Lösung des Rätsels, die ihm und seinen Mitstreitern diesmal einiges abverlangt und Jeremy sogar in das berüchtigte Irrenhaus Bedlam bringt. Seine Entdeckungen lassen den Jesuit schließlich sogar an seinem Glauben zweifeln.
Während Amoret St. Clair nach einem Weg sucht, den Hof von König Charles II. zu verlassen und ihr Leben nur noch ihrem Mann Breandán zu widmen, bringen Alan seine ständigen Weibergeschichten in Misskredit bei Amorets Zofe Armande. Und Jane Trelawney möchte zum katholischen Glauben konvertieren, könnte dadurch aber sich und ihren Mann als Richter des Königs in große Schwierigkeiten bringen, denn noch immer stehen hohe Strafen auf die Ausübung der Religion der katholischen Kirche.

"Narrenkind" ist der vierte Teil der historischen Reihe von Sandra Lessmann und wie jedes Mal bin ich begeistert von der Geschichte. Zum Ende hin konnte ich es kaum noch aus der Hand legen, da ich unbedingt wissen wollte, was aus Jeremy und Alan wird und wer hinter den Anschlägen auf Peter Standish steckt. Und wieder merkt man die gute Recherche der Autorin dem Buch an, es gibt interessante medizinische Aspekte. Der Roman unterhält also nicht nur, man kann auch noch was lernen. Die Geschichte ist spannend und auch gefühlvoll. Und wirft einen realistischen Blick auf die damaligen Zustände z.B. im Gesundheitswesen. Allein die Beschreibung der Gegebenheiten in Bedlam...schrecklich.

Alle Figuren der vorherigen Bände sind wieder dabei: Wundarzt Alan Ridgeway und Jeremy Blackshaw, der als Dr. Fauconer praktiziert. Die Mätresse des Königs, Amoret St. Clair, ihr Mann, der Ihre Breandán MacMathuna. Der Richter Sir Orlando Trelawney und seine Frau Jane.
Leider scheint dies aber der letzte Teil der Reihe zu sein, zumindest habe ich durch die Entwicklungen der Personen und das Ende der Geschichte diesen Eindruck. Schade....

Veröffentlicht am 15.12.2016

David Hunters dritter Fall

Leichenblässe
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Nach dem Angriff auf ihn verlässt der forensische Anthropologe David Hunter London und reist nach Knoxville in den USA. Hier in Tennessee gibt es die berühmte Body Farm des FBI, eine Art Übungsgelände ...

Nach dem Angriff auf ihn verlässt der forensische Anthropologe David Hunter London und reist nach Knoxville in den USA. Hier in Tennessee gibt es die berühmte Body Farm des FBI, eine Art Übungsgelände für Forensiker, die dort an echten Leichen Tests durchführen und lernen. Hier möchte David eigentlich nur in Ruhe nachdenken und sich darüber klar werden, ob er noch für seinen Beruf geeignet ist. Dann bittet ihn der Leiter des Instituts, Tom Lieberman um Hilfe. In einer Berghütte wird eine männliche Leiche gefunden, die fast bis zur Unkenntlichkeit zersetzt ist. Dadurch wird die Identifikation schwierig und David ist ein anerkannter Experte...zumindest in England. Die zuständige Polizei sieht seine Einmischung deswegen nicht gerne, aber Tom legt großen Wert auf Davids Meinung und dieser sieht es schließlich als Bewährungsprobe. Die Untersuchung der Leiche wirft viele Fragen auf und der Täter scheint immer einen Schritt voraus zu sein. Und es bleibt nicht bei dem einen Toten...

Nach dem offenen Ende von "Kalte Asche" musste ich natürlich wissen, wie es mit David Hunter weitergeht. ? Von Zweifeln geplagt reist er in die USA, flüchtet praktisch vor dem, was ihm passiert ist. Es wird aber nicht zu oft darauf eingegangen, was ich gut fand. So wissen neue Leser, was passiert ist. Wer aber den Vorgänger schon kennt, der ist nicht genervt über ständige Wiederholungen.
Insgesamt hat mir "Leichenblässe" sogar etwas besser gefallen als "Kalte Asche". Ich fand die Geschichte sehr spannend erzählt und das bleibt auch von Anfang bis Ende. Die Identität des Täters hat mich auf jeden Fall überrascht, obwohl ich Zweifel hatte, dass der von den Ermittlern zunächst Verdächtigte wirklich der Richtige ist.
Nach inzwischen drei gelesenen Büchern kann ich nur sagen, ich mag David Hunter. Er ist kein Superheld, sondern ein Mensch mit Ecken und Kanten. Jemand, der trotz seiner natürlichen Gabe für seinen Beruf und seiner Intelligenz Zweifel daran hat, ob er so weitermachen kann wie bisher.
Auch die anderen Figuren sind nicht einfach nur schwarz oder weiß, selbst der Täter ist vielschichtig dargestellt.

Fazit: Eine für einen Thriller zwar ruhige, aber durchweg fesselnde Geschichte, überraschende Wendungen, ein flüssiger Schreibstil und interessante Figuren. Außerdem gibt es auch wieder gute Einblicke in die forensische Arbeit, die man schon von den vorherigen Büchern gewohnt ist. Also: Lesen!

Veröffentlicht am 15.12.2016

Krimi und Familiengeschichte

Der achte Rabe
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Fünf Jahre ist es her, dass der Sohn von Alexandra Thalinger am Tag nach seinem achtzehnten Geburtstag einfach verschwand. Nie wieder hat sie etwas von Falko gehört. Und nun wird seine Leiche in einem ...

Fünf Jahre ist es her, dass der Sohn von Alexandra Thalinger am Tag nach seinem achtzehnten Geburtstag einfach verschwand. Nie wieder hat sie etwas von Falko gehört. Und nun wird seine Leiche in einem Wald bei Stuttgart gefunden, anscheinend erschlagen.
Alexandras Welt bricht erneut zusammen, denn nach dem Verschwinden ihres Sohnes damals fiel sie in ein tiefes Loch und fand nur mit Mühe ins Leben zurück. Nun will sie endlich wissen, was damals passiert ist und natürlich auch, wer ihren Sohn umgebracht hat. Gegen den Willen ihres Mannes stellt sie Nachforschungen an, was auch den ermittelnden Polizisten nicht gerade gefällt. Unterstützt wird sie dabei von ihrer besten Freundin Judith. Nach und nach setzt Alex die Puzzleteile der vergangenen Jahre zusammen und fragt sich, wem sie in ihrem Umfeld eigentlich noch trauen kann...

Marion Hennebergs ersten Krimi "Der achte Rabe" durfte ich bei den Büchereulen in einer Leserunde mit Begleitung der Autorin lesen. Danke noch mal dafür.
Also mir hat das Buch sehr gut gefallen. Gleich von Anfang an war die Spannung da und sie hielt auch bis zum Ende an. Durch geschickte Andeutungen und Wendungen führt die Autorin den Leser immer wieder in die Irre, was den Täter betrifft.
Aber "Der achte Rabe" ist nicht nur ein Krimi, es ist auch die Geschichte einer Familie, die durch Geheimnisse zerstört wird und einer Frau, die zunächst daran zu zerbrechen droht, dann aber zu neuer Stärke findet und schließlich an den ganzen Geschehnissen wächst.
Die Figur der Alexandra ist sehr glaubhaft dargestellt. Ich konnte gut nachempfinden, wie sie sich fühlen muss und dass sie unbedingt herausfinden will, was damals passiert ist. Auch die anderen Charaktere sind interessant und vielschichtig gezeichnet, keiner ist nur gut oder nur böse.

Also wer spannende und gut geschriebene Krimis mag, der liegt hier genau richtig. Marion Henneberg schreibt ja in erster Linie historische Romane und ich kann sagen: Sie kann auch Krimis.

Veröffentlicht am 15.12.2016

Ein Wiedersehen mit Jeremy Blackshaw

Die Winterprinzessin
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Es ist das Jahr 1668. Die Schwester des englischen Königs Charles II, Henriette, ist verheiratet mit dem Bruder des französischen Königs Louis XIV und lebt deswegen seit vielen Jahren am Hof in Paris. ...

Es ist das Jahr 1668. Die Schwester des englischen Königs Charles II, Henriette, ist verheiratet mit dem Bruder des französischen Königs Louis XIV und lebt deswegen seit vielen Jahren am Hof in Paris. Regelmäßig bringt ein Vertrauter Briefe zwischen den Geschwistern hin und her. Doch eines Tages wartet Charles vergeblich auf Nachricht von Henriette. Beunruhigt, dass dem Boten William Fenwick etwas zugestoßen ist, ruft er den Jesuitenpater Jeremy Blackshaw, seine ehemalige Mätresse Amoret St. Clair sowie ihren Mann Breandan Mac Mathuna zu sich. Denn in den Briefen ging es auch um brisante politische Dinge, die Frankreich und England betreffen und nicht in falsche Hände geraten dürfen. Charles schickt den Iren Breandan nach Paris, um seiner Schwester Nachricht zu bringen, während Jeremy in England nach einer Spur von William Fenwick sucht. Dies ist wieder ein Rätsel ganz nach seinem Sinne, denn er begann sich im Haus seiner alten Freundin Amoret bereits ein wenig zu langweilen. Amoret wiederum nutzt ihre alten Kontakte bei Hofe, um mehr über die ganze Sache herauszufinden. Schließlich führt die Spur nach Frankreich und die Freunde reisen an den Königshof in Paris.

Nach "Narrenkind" gab es endlich ein Wiedersehen mit Jeremy, Amoret, Breandan sowie dem königlichen Richter Orlando Trelawney, seiner Frau Jane und Wundarzt Alan Ridgeway. Sie alle sind mir inzwischen ans Herz gewachsen, ich liebe die Reihe sehr und habe auch diesen Teil wieder sehr gerne gelesen. In kleineren Rückblenden erfährt der Leser hier auch, wie sich Jeremy und Amoret damals kennenlernten und wie sie als Kind zu seinem Schützling wurde. Den größten Teil nimmt aber die Gegenwart oder besser gesagt die Zeit von 1668 bis 1670 ein und historisch Interessierte ahnen vielleicht, dass die politische Sache in dem Briefwechsel zwischen England und Frankreich den so genannten Vertrag von Dover betraf. Ob Charles in diesen Briefen auch seinen Wunsch erwähnte zum Katholizismus zu konvertieren, ist heute nicht mehr nachzuvollziehen, da der größte Teil des Briefwechsels mit seiner Schwester vernichtet worden ist. Tatsächlich konvertierte Charles II. aber auf dem Sterbebett.
Neben historischen Fakten und Figuren gibt es auch wieder spannende und interessante Verwicklungen und Momente in der Geschichte sowie emotionale Momente zwischen den Hauptfiguren, etwas als Breandan erkennt, was ihm seine Frau über ihre Vergangenheit am französischen Hof alles nicht erzählt hat. Und gefreut hat mich eine Entwicklung im Leben von Alan Ridgeway. Aber lest selbst, ich möchte nicht zu viel verraten.

Einzig der Titel "Die Winterprinzessin" erschließt sich mir auch nach dem Lesen des Buches nicht wirklich. Sicher ist damit Henriette gemeint, die als zartes, blasses und elfengleiches Wesen beschrieben wird.