Farbenfroher, meist heiterer und leichter Künstlerroman
Die Frauen von SkagenDer Aufbau besteht aus einzelnen Kapiteln mit Überschriften, Ort und Jahreszahl, die jeweils auf die zwei Zeitstränge hinweisen. Einmal beginnend 1883 mit Marie und Asta, der zweite 2010 mit Vibeke und ...
Der Aufbau besteht aus einzelnen Kapiteln mit Überschriften, Ort und Jahreszahl, die jeweils auf die zwei Zeitstränge hinweisen. Einmal beginnend 1883 mit Marie und Asta, der zweite 2010 mit Vibeke und Malu. Gemeinsam mit dem Geheimnis um ein Bild mit unbekannter Künstlerin webt Stina Lund die Geschichte der Maler in Skagen.
Auffällig sind die Parallelen der Zeitstränge, die sich durch das ganze Buch ziehen. Marie und Vibeke, Asta und Malu, dazu kommen noch Sören und Rafael als männliche Figuren. Natürlich mit Unterschieden die den verschiedenen Zeiten geschuldet sind.
Die eine oder andere Handlung mag für den Gegenwartsstrang nicht unbedingt nachvollziehbar sein, könnte bei einer Einstellung, wie der von Malu aber auch in der heutigen Zeit möglich werden: (Zitat) „Liebe macht dich niemals rundum glücklich. Vielleicht am Anfang, in den ersten Jahren. Und dann ist es oft zu spät, das Ruder herumzureißen …..“ Sie spricht hier von der alleinigen Liebe zu einem Partner, nicht von der Liebe im Allgemeinen, zum Leben oder sich selbst.
Die farbenfrohen Landschaftsbeschreibungen lassen Bilder vor dem Auge des Lesers entstehen, die den Malern von Skagen in nichts nachstehen dürften. Auch in das Leben der verschiedenen Künstler in der Künstlerkolonie Skagen, aber auch in anderen Teilen Europas erhält der Leser interessante Einblicke.
Die Entwicklungen der Figuren waren für mich unterschiedlich stark. Sicherlich am Meisten hat Vibeke profitiert und sich ihren Weg erarbeitet. Doch auch bei allen anderen merkt man Veränderung in verschiedenen Stadien.
Der Schreibstil in „Die Frauen von Skagen“ ist flüssig zu lesen. Es gibt keine Stolpersteine, keine unverständlichen Fachbegriffe. Einzig bleiben mir zum Ende hin ein paar kleinere Fäden offen, die ich gerne noch verknüpft gesehen hätte. Sie sind allerdings Nebenhandlungen und für den roten Faden nicht wirklich wichtig.
Ich fühlte mich beim Lesen gut unterhalten, lernte Neues über die Maler von Skagen und meine inneren Bilder wurden zufriedenstellend gefüttert.