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Veröffentlicht am 05.02.2020

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Die Last der Krone
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Kennt ihr Bücher, bei denen ihr schon vorm Lesen wisst, dass sie euch wahrscheinlich nicht mehr so schnell loslassen werden? Mit ging es mit „Die Last der Krone“ so. Ich war von Christin ihrem Buch „Nation ...

Kennt ihr Bücher, bei denen ihr schon vorm Lesen wisst, dass sie euch wahrscheinlich nicht mehr so schnell loslassen werden? Mit ging es mit „Die Last der Krone“ so. Ich war von Christin ihrem Buch „Nation Alpha“ schon sehr begeistert, „Die Last der Krone“ hat das aber noch getoppt und ist definitiv ein neues Herzensbuch für mich geworden.

Wir begleiten Etienne auf seinem Weg zu sich selbst, auf dem Weg herauszufinden, wer er eigentlich ist und was er vom Leben erwartet. Nicht wenige Steine werden ihm dabei in den Weg gelegt, denn sein Leben ist vorherbestimmt. Er soll später einmal König von Fuchsfels werden und wurde darauf sein gesamtes Leben vorbereitet. Es werden viele Dinge von ihm erwartet, welche er auf bestmöglichem Wege versucht umzusetzen, aber es gibt eine Sache, mit welcher er sich nicht arrangieren kann: er soll eine Prinzessin heiraten, was für ihn alles andere als vorstellbar ist, denn Etienne ist bereits verliebt. Heimlich tauschte er erste Küsse mit Noel, dem Sohn einer Angestellten des Hofes, was in den Augen seines Vaters fast einem Verrat an seinem Volk gleicht.

Es ist eine so bewegende Geschichte, dass ich mehrfach Tränen in den Augen hatte. Etienne ist ein sehr sympatischer Protagonist, bei welchem ich jede seiner Gefühlslagen gut nachvollziehen konnte. Ich habe mich mit ihm gefreut, mit ihm geweint, ich war mit ihm wütend, sauer und verletzt und konnte jede seiner Handlungen nachvollziehen. Vor allem gefreut habe ich mich über seinen wohl engsten Freund –> seinem Lehrer Pierre, welcher Etienne mit Rat und Tat zur Seite stand. Er hat ihn immer wieder ermuntert nicht aufzugeben, an sich und seine Liebe zu glauben und dafür einzustehen. Pierre war ein toller Charakter, wohl mein Liebster im gesamten Buch und es war schön mitzuerleben, wie die Freundschaft zwischen den Beiden immer weiter wuchs.

Und doch zerbrach es mir das Herz immer wieder zu sehen, wie Etienne von seinem Vater mit Missachtung gestraft wurde für Dinge, wofür er nichts kann –> seine Gefühle. Dieser ewige Kampf zwischen Vater und Sohn war belastend für Beide und es tat mir weh zu sehen, wie sehr sich ein Elternteil gegen die Natur des eigenen Kindes stellen kann und nicht von seinem Standpunkt abrückt, ihn gar als „unnormal“ betitelt für Gefühle, die er nicht beeinflussen kann und auch nicht beeinflussen sollte. Man liebt, wen man liebt, egal ob Mann oder Frau, es geht um die Person an sich und sollte (vor allem in der heutigen Zeit) nicht verurteilt werden.

Etienne auf seinem Weg zum wahren Glück zu begleiten war eine tolle Erfahrung für mich und ich habe jede einzelne Sekunde, in welcher ich das Buch gelesen habe, sehr genossen – ich werde wohl auch noch das ein oder andere mal zwischen die Seiten von „Die Last der Krone“ schnuppern, um Etienne und Pierre „Hallo“ sagen zu können. Christin, danke für diese tolle, emotionale und so wichtige Geschichte <3

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Spannend trotz geringer Handlung

Die Wälder
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Nachdem ich so viel Gutes über "Die Wälder" von Melanie Raabe gehört habe, wurde ich sehr neugierig und musste es einfach lesen. Im Buddyread teilten wir uns das Buch in 7 Abschnitte ein, doch schon am ...

Nachdem ich so viel Gutes über "Die Wälder" von Melanie Raabe gehört habe, wurde ich sehr neugierig und musste es einfach lesen. Im Buddyread teilten wir uns das Buch in 7 Abschnitte ein, doch schon am ersten Tag merkten wir, dass wir deutlich mehr lesen wollten. Es wurde so unglaublich spannend, dass aus geplanten 7 Tagen lediglich 4 wurden und ich es schnell beendet habe. 

Die Protagonistin Nina erfährt vom plötzlichen Tod ihres besten Freundes Tim, was ihre Welt erschüttert, denn kurz vor seinem Tod hat er versucht sie anzurufen und wie so oft wollte sie sich später zurückmelden. Doch dazu sollte es nicht kommen, allerdings erhält Nina einen Auftrag von Tim: Sie soll seine Suche nach Gloria fortsetzen, welche vor 20 Jahren spurlos verschwunden ist. Doch was diese Suche für sie bereithalten wird, hat sie nicht geahnt.

Wenn man ein Buch so toll fand wie dieses, ist es oft schwer die richtigen Worte zu finden, um zu beschreiben, was dieses Buch mit dem Leser gemacht hat. So geht es auch mir, denn viele Dinge sind einfach nicht in Worte zu fassen. Ich könnte noch 100 Mal erwähnen, wie spannend ich das Buch fand und würde dabei doch nicht das richtige Feeling beschreiben. Jedoch fand ich sehr beeindruckend, dass in der Handlung selbst nicht sehr viel geschehen ist, die Autorin es aber dennoch mit ihren perfekt gewählten Worten geschafft hat eine Spannung aufzubauen, dass der Leser das Buch kaum aus der Hand legen mag. Einige Dinge, die gerade zum Ende des Buches hin geschehen, sind vielleicht etwas weit hergeholt und wirken übertrieben, auf der anderen Seite machen sie aber auch wieder Sinn und geben dem Buch das richtige Gefühl gerade für den verstorbenen Tim.

Spannend fand ich auch, dass es immer wieder Rückblicke in die Kindheit der Freunde gab. Anfangs war mir das nicht klar, da die "Gang" andere Namen trug, aber später machte es alles Sinn und erklärte einige fürchterliche Dinge, die in der Kindheit passiert sind und die Freunde so geprägt haben, dass sie heute genau so sind wie sie eben sind. 

Es war zwar mein erstes Buch von Melanie Raabe, aber ich denke, dass ich mir nach und nach auch die anderen Bücher holen und tolle Lesestunden damit verbringen werden.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Was bist du - Emotional oder Rational?

Falling Skye (Bd. 1)
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ich bin ein riesen Fan der Filme "Tribute von Panem", "Die Bestimmung" oder auch "Maze Runner" und doch lese ich sehr selten Dystopien. Nachdem ich nun "Falling Skye" gelesen habe, frage ich mich immer ...

ich bin ein riesen Fan der Filme "Tribute von Panem", "Die Bestimmung" oder auch "Maze Runner" und doch lese ich sehr selten Dystopien. Nachdem ich nun "Falling Skye" gelesen habe, frage ich mich immer mehr, warum das so ist. Ich liebe diese Geschichten, die Ideen, wie unsere Zukunft wohl aussehen könnte. Das  Unterteilen in Kasten, Arten etc kommt dabei nicht selten vor und gerade diese Gedanken finde ich sehr interessant, denn wer legt das fest? Wer sagt, welche Menschen zu welcher "Gattung" gehören? Wer darf über so etwas bestimmen und warum ziehen so viele Leute bei diesen Entwicklungen mit - wo sie doch eigentlich schlauer sein sollten.

Genau diese Frage habe ich mir beim Lesen von "Falling Skye" immer und immer wieder gestellt. Es gibt im Amerika der Zukunft genau 2 Arten der Menschen, sogenannte Traits: Die Rationalen und die Emotionalen. Beide haben unterschiedliche Rechte und Pflichten und beide könnten auch unterschiedlicher nicht sein. Während Rationale immer klar und bestimmt handeln, sich nie von Gefühlen leiten lassen und bei ihren Entscheidungen daran denken, welcher Weg sie am besten voranbringen kann, lassen die Emotionalen sich viel von ihren Gefühlen leiten. Während Rationale leitende Positionen in ihren Jobs haben und die Karriereleiter schnell nach oben schießen, dürfen Emotionale solche Jobs nicht ausführen, sondern sind eher für Kindererziehung, Altenpflege etc zuständig. Und während den Rationalen die Welt praktisch zu Füßen liegt, müssen die Emotionalen für jede Reise Anträge stellen, die meist doch wieder abgelehnt werden. Es ist in meinen Augen eine Welt voller Ungerechtigkeiten, wobei dies nie nach außen getragen wird. In den Augen der restlichen Welt ist Amerika in dieser Zukunft ein stark angesehenes Land, welches die großen Probleme auf bestem Wege gelöst hat mit der Einführung der Gläsernen Nation vor 5 Jahren. Welche Dinge dieses Land der restlichen Welt aber verschweigt, was nötig ist, um dieses perfekte Bild aufrecht zu erhalten, wird gnadenlos verschwiegen.

Wir begleiten Skye Anderson, ein 16-jähriges Mädchen, welches kristallisiert werden soll. Nachdem sie zu Zeiten der Einführung der Gläsernen Nation von ihrer Mutter verlassen wird, wächst sie bei ihrem Vater unter einer sehr rationalen Erziehung auf. Ihr Weg und ihre Zukunft sind vorherbestimmt, sie weiß genau, was sie von ihrem Leben möchte. Sie hat einen Plan und nichts und niemand soll sie daran hindern. Durch und durch Rational. Doch immer mehr Momente lassen sie zweifeln - was steckt dahinter? Im Athene-Zentrum, wo die Testungen zur Kristallisierung stattfinden, durchfährt Skye mit ihren neuen Freundinnen ein Programm, welches sie immer mehr am vermeintlich perfekten Staat zweifeln lässt - kann man wirklich nur Rational oder Emotional sein? Und was passiert, wenn man sich diesem System nicht beugt? 

In meinen Augen ist "Falling Skye" ein wundervoller Reihenauftakt, der mich kaum hat zur Ruhe kommen lassen. Von der ersten Seite an ist es unglaublich spannend und fesselnd geschrieben, sodass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte - außer ich musste es ;) Lina Frisch hat in diesem Buch eine interessante Welt geschaffen mit charakterlich vielschichtigen Figuren, welchen man jede einzelne Handlung abkauft. Skye selbst ist unglaublich willensstark und wirkt auf mich wie eine sehr sympatische Jugendliche, die langsam anfängt ihre Augen zu öffnen und nicht nur das vorgelebte ihres Vaters zu glauben. Sie stellt alles in Frage, sodass sie nicht nur an sich selbst zweifelt, sondern auch an ihren Freunden und vor allem an dem Land, in welchem sie lebt und welches sie so sehr geliebt hat. Selbst als Leser bekommt man Zweifel und weiß teilweise kaum, wer auf welcher Seite steht. 

Neben dem wunderschönen Cover, in welches ich mich wieder sofort verliebt habe, war auch der Schreibstil von Lina Frisch angenehm und flüssig. Es gab keine Momente, an welchen ich stocken musste oder die mir unklar waren. Es ist ein Buch, an welches ich noch lange denken werde und wo ich jetzt schon sehr aufgeregt dem zweiten Band entgegenfiebere.

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Veröffentlicht am 06.01.2020

Spannend von der ersten Seite an

Weltenkrieg / Aurinja
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Auf der BuchBerlin 2018 bin ich durch Zufall an den Stand von Sabine Niedermayr gekommen und wurde sofort neugierig auf ihre Bücher. Warum? Weil mich einfach die Cover direkt angesprochen haben und ich ...

Auf der BuchBerlin 2018 bin ich durch Zufall an den Stand von Sabine Niedermayr gekommen und wurde sofort neugierig auf ihre Bücher. Warum? Weil mich einfach die Cover direkt angesprochen haben und ich vor allem hinter „Aurinja“ eine tolle und fantasievolle Geschichte erwartet habe. Das Cover ist einfach ein Traum und ich war sofort hin und weg. Da mich auch der Klappentext angesprochen hat nahm ich es mit und zu meiner Schande muss ich gestehen – es lang deutlich zu lange ungelesen und unbeachtet im Regal.

Im Zuge meiner 20 für 2020 Liste an Büchern, die ich dieses Jahr unbedingt lesen möchte, bin ich wieder auf „Aurinja“ gestoßen und habe es vorgenommen zu lesen. Gesagt, getan. Am 1. Januar begonnen, habe ich es einen Tag später schon beendet und war fasziniert von der Welt, die die Autorin hier geschaffen hat. Ich war von der ersten Seite an begeistert und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es gibt keine große Einleitung, man startet gleich mitten im Geschehen und fragt sich, wohin diese Geschichte wohl führen wird.

Wir begleiten Argon auf einem Weg, der sein komplettes Leben umwirft. Er ist, solange er denken kann, mit seiner Mutter immer wieder umgezogen – führte ein „Nomadenleben“ – aber so kurz vor seiner Volljährigkeit hoffte er, dass sie ihr Versprechen hält und die Beiden an dem Ort bleiben, wo sie leben – in der Nähe von Ismina, an welche er sein Herz verloren hatte. Doch das Schicksal meinte es anders und stieß ihn auf einen Weg, bei welchem er über sich selbst hinauswachsen musste. Er war nicht der, der er dachte zu sein. Er trug Verantwortung, er hatte Macht und doch war er innerlich ein gänzlich anderer, als er zu sein hatte. In wenigen Tagen musste er zu einem Menschen werden, der seinem vorigen Leben nicht weniger ähneln könnte und doch schaffte er es in kürzester Zeit an Stärke zu gewinnen, seine innere Kraft zu entdecken und der zu werden, der das Schicksal entschieden ändern konnte. Seine Figur war unglaublich faszinierend zu begleiten und es freute mich zu sehen, wie er scheinbar an seine Grenzen stieß und dennoch versuchte seinen Weg weiter zu gehen. Ich konnte seine Gedanken und Gefühle verstehen und auch die Verzweiflung nachvollziehen, die ihn immer wieder zu erdrücken drohte.

Mit einem angenehm flüssigen und leichten Schreibstil hat Sabine Niedermayr eine Welt geschaffen, die mit jeder weiteren Seite immer weiter wuchs. Die wunderschönen Illustrationen haben die bildliche Vorstellung noch unterstützt.

Für mich ist „Aurinja“ ein Buch, welches ich kaum aus der Hand legen wollte und zu den Büchern gehört, welche ich jedem empfehlen würde, die gern Fantasy lesen mit einem Hauch Romantik. Die sich gern in fremden Welten verlieren und doch die Spannung mögen.

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Veröffentlicht am 02.12.2019

Ein gelungener Abschluss

Die Arena: Letzte Entscheidung
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Nachdem mir Band 1 schon sehr gut gefallen hatte, war ich neugierig darauf, wie die Geschichte um Ben und Hoshiko ausgehen würde, ob sie es schaffen, den Zirkus und alles, was damit zu tun hat, hinter ...

Nachdem mir Band 1 schon sehr gut gefallen hatte, war ich neugierig darauf, wie die Geschichte um Ben und Hoshiko ausgehen würde, ob sie es schaffen, den Zirkus und alles, was damit zu tun hat, hinter sich zu lassen und ein neues Leben zu beginnen. Ich habe es den Beiden so sehr gewünscht, denn schon im ersten Teil fand ich ihre Geschichte sehr berührend und vor allem ergreifend. Daher bin ich auch sehr froh, dass der zweite Band nicht lang auf sich warten lies und schnell erschienen ist.

Auch Band 2 fand ich wieder wunderbar geschrieben und umso mehr ich in diese Geschichte eintauchte, umso mehr hatte ich das Gefühl, dass wir von der Message, die diese Dilogie vermitteln soll, gar nicht weit weg sind. Wir waren schon einmal an dem Punkt, wo die Welt aus Hass bestand und wir steuern wieder darauf zu. Hayley Barker zeigte mit ihrer Reihe, was Unterschiede zwischen den Gesellschaftsschichten verursachen können - und sie zeigte, dass diese Unterschiede nur in den Köpfen der Leute existieren.

Wer Band 1 schon grausam fand, der wird in Band 2 an seine Grenzen stoßen, denn die Spiele wurden noch grausamer, noch brutaler und die Pures erfreuten sich noch mehr am Leid der Dregs. Sie wurden noch austauschbarer, sodass immer mehr Dregkinder aus den Slums verschleppt wurden, um im Zirkus für die Bespaßung der Pures herzuhalten.

Doch diesmal gab es Unterstützung seitens einiger Pures, welche öffentlich gegen Ben's Mutter antraten und überraschender Weise eine Menge Unterstützung erhielten. Es gab immer mehr Pures, die einsahen, dass sie falsch lagen und es freute mich zu sehen, wie die Lage sich wandelte - auch wenn sie jedes Mal wieder aussichtslos schien. Wir befinden uns in Band 2 ein Jahr nach den Ereignissen im ersten Teil und noch immer müssen Ben und Hoshiko flüchten, sich verstecken. Sie opfern sich füreinander, stehen füreinander ein und zeigen der Welt, dass sie sich dem System und vor allem Ben's Mutter nicht fügen.

Für mich war das Buch ein gelungener Abschluss und ich habe es noch deutlich lieber gelesen als Band 1, da es nie langweilig wurde und immer neue spannende Situationen aufkamen - alles verpackt in dem tollen Schreibstil von Hayley Barker.