Viele Seiten für ausgesprochen wenig Handlung
Shadowscent - Die Blume der FinsternisSo gerne würde ich behaupten, dass ich mich bei meiner Buchauswahl nie von einem hübschen Cover beeinflussen lasse, aber das wäre eindeutig gelogen. „Shadowscent“ ist hierfür definitiv ein weiteres Beispiel. ...
So gerne würde ich behaupten, dass ich mich bei meiner Buchauswahl nie von einem hübschen Cover beeinflussen lasse, aber das wäre eindeutig gelogen. „Shadowscent“ ist hierfür definitiv ein weiteres Beispiel. Die Aufmachung des Buches ist in jedem Fall ein Hingucker, einzigartig und ein wahres Schmuckstück. Ein Buch, das einem direkt ins Auge fällt und das man sich auch immer wieder gerne anschaut. In meinen Augen sah es ein bisschen orientalisch und in jedem Fall fantastisch aus.
Zunächst beginnt das Buch auch außergewöhnlich. Dass Farben oder Geräusche mal stärker in den Fokus rutschen, das habe ich schon häufiger gelesen, aber dass es primär um Düfte geht, das war für mich neu. Es ist faszinierend, wie viele Eindrücke sonst in Handlungen verloren gehen, wenn diese ganzen Gerüche nicht erwähnt werden. Plötzlich war die Szenerie viel greifbarer. Der Leser bekommt nicht nur einen Eindruck, wie es beispielsweise auf einem Marktplatz aussieht, sondern auch wonach es riecht, wie wohl die dargebotenen Speisen schmecken und wie hart die Arbeit sein muss, wenn der ein oder andere nach Schweiß riecht. Das hat mir sehr gut gefallen.
Nachdem der Reitz des Neuen etwas abgeklungen war, habe ich darauf gewartet erneut überrascht zu werden und gehofft, dass die Handlung ebenso spannend ist wie der Schreibstil. In diesem Sinne wurde ich jedoch enttäuscht. Nach wenigen Kapiteln hat der Leser einen Eindruck, in welche Richtung die Geschichte gehen soll. Wie schon der Klappentext verrät, muss die Hauptperson ein Gegengift finden, um den Prinzen zu retten. Da diese Tatsache schon vorab verraten wird, bin ich davon ausgegangen, dass dies nur wenige Kapitel ausmacht und es danach vielleicht mit anderen Themen weitergeht. Es hätte ja einen große Verschwörung geben können, einen großen Masterplan, einen geplanten Krieg oder so. Das ist der Grund, warum ich so enttäuscht war.
Über die Hälfte des Buches wurde dafür verwendet die Suche nach verschiedenen Zutaten zu beschreiben. Das mag bei einer wichtigen, seltenen Zutat interessant gewesen, aber nicht bei fast 300 Seiten. Da erwarte ich mehr Spannung und mehr Abwechslung. Die Beschreibung der Gerüche wurde auch immer weniger, sodass ich sogar nicht mehr dieses Merkmal hatte, um die Geschichte als außergewöhnlich wahrzunehmen. Er ging so weit, dass ich teilweise gar keine Lust mehr hatte, das Buch weiterzulesen. Irgendwann habe ich es dann nur noch beendet, weil ich schon mehr als die Hälfte gelesen hatte und echt nicht gerne Bücher abbreche, ansonsten wäre dies eindeutig ein Kandidat dafür gewesen.
Leider war dieses Buch für mich wieder ein Beispiel dafür, dass man sich nicht von einem schönen Cover beeinflussen lassen sollte. Ich habe dies leider erfahren müssen und habe fast eine Woche gebraucht, um mich durch diese Geschichte zu kämpfen. Aus dem Fantasy-Genre gibt es eindeutig bessere Bücher.