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Veröffentlicht am 28.01.2020

Ein Auftakt, der mich trotz Kritik absolut begeistern und faszinieren konnte

Die Stimme des Zorns
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“Die Stimme des Zorns” ist der Auftakt zu einer neuen Reihe rund um den berüchtigten Serienmörder Francis Ackerman Jr.
Hier hat er quasi die Seiten gewechselt und ist als Sonderermittler für das FBI tätig. ...

“Die Stimme des Zorns” ist der Auftakt zu einer neuen Reihe rund um den berüchtigten Serienmörder Francis Ackerman Jr.
Hier hat er quasi die Seiten gewechselt und ist als Sonderermittler für das FBI tätig. Man muß die vorherige Reihe nicht zwingend gelesen haben, um sie verstehen zu können. Denn auch hier erfährt man mehr über Ackermans Vergangenheit. Es könnte allerdings auch die Lust wecken, die andere Reihe lesen zu wollen. So wie es bei mir jetzt der Fall ist.

Den Schreibstil des Autors empfand ich als überaus einnehmend und packend. Er schreibt sehr fesselnd und mitreißend, so daß ich die Story in einem Zug verschlungen habe.
Am Anfang des Buches gibt es ein Protokoll, dass Ackerman wohl kaum besser beschreiben könnte, als es hier der Fall ist und machte mich nur umso neugieriger.
Ackerman ist ein Charakter, der mich ungemein fasziniert und nicht mehr losgelassen hat.
Intelligent, voller Witz und mit einer Vielschichtigkeit gesegnet, die immer wieder verblüfft.
Als Ermittler ist er unverzichtbar , was er mehr als einmal sehr eindrucksvoll unter Beweis stellt. Doch als Gegner ist er der pure Alptraum.
Ich mochte die Konstellation zwischen Ackerman und Shirazi unglaublich gern. Sie ergänzen sich und ergeben eine ziemlich interessante Mischung.
Auch die anderen Charaktere verstehen zu beeindrucken und mitzureißen.
Ziemlich interessant fand ich hier die Konstellation zwischen Opfer, Täter und Ermittler. Mir gelang es enorm gut, mich in sie hineinzufühlen und ihren Interaktionen zu folgen. Denn jegliche Perspektiven dessen , erfahren wir hier.
Sehr greifbare Charaktere, die mir die unterschiedlichsten Emotionen und Gedankengänge entlockten. Die Tiefe steht in einem guten Verhältnis , um die Charaktere verstehen und verinnerlichen zu können.
Die Thematik hat mir zunächst ein Augen rollen entlockt, nichtsdestotrotz war ich vor allem durch Ackermans agieren , enorm gefesselt und beeindruckt. Ich hab ihn buchstäblich angefeuert. Ein Charakter, den ich absolut liebe. Weil man nie weiß, was er als nächstes vom Stapel lässt. Nicht selten, konnte ich nicht mehr vor lachen. Er hat einfach eine Präsenz und einen Humor, was unglaublich bahnbrechend ist.
Was ich als kleinen Minuspunkt sehe, ist die Tatsache, daß trockene Ermittlungen voller Details hier die Oberhand haben. Dadurch ist es zwar sehr tiefgründig und interessant. Es bleibt dabei aber auch der Nervenkitzel und die Action etwas auf der Strecke.
Aufgrund von Ackerman, hatte ich mir viel Brutalität erhofft. Was aber eher weniger der Fall war. Vielmehr punktet er mit stoischer Ruhe und enormer Überlegenheit. Sein nicht vorhandenes Schmerzempfinden, schlägt sich auf die Atmosphäre nieder. Es wird düster, brisant und äußerst beklemmend.
Der Täter ist da schon ein anderes Kaliber.
Verstörend, Furcht einflößend und absolut beängstigend. Er wirkt überaus intelligent, aber auch verletzlich. Ein Täter, der mit allerlei Überraschungen punktet, die man nicht erwarten würde.
Langweilig wurde mir hier nie. Denn die Handlung besticht durch interessante Details und überraschende Wendungen. Die Story kommt zu keinem Zeitpunkt ins stocken. Seltsamerweise empfindet man auch keine Furcht oder Verzweiflung. Umso intensiver fühlt man dennoch die Emotionen der anderen Charaktere. Ackerman mal ausgenommen. Er kennt schließlich keine Angst.
Gegen Ende der Story gelang es auch dem Autor, mit Handlungen unvorhergesehene Aspekte einzubringen, die ich so definitiv nicht vermutet hätte.
Ich war absolut fassungslos , aber auch überaus beeindruckt davon, wie Ackerman darauf reagiert hat.

Für mich definitiv ein wirklich genialer erster Band der Reihe. Der mich vor allem durch diesen ganz speziellen Sonderermittler begeistern und enorm faszinieren konnte. Ackerman ist einfach genial und die Dialoge zum niederknien. Im emotionalen Bereich konnte er mich enorm mitnehmen. Denn die schmerzlichen Details der Vergangenheit lassen nicht unberührt und man kann sich umso besser in ihn hineinversetzen. Der Autor punktet hier mit Themen, die wirklich beschäftigen und nicht loslassen, dadurch verschieben sich die Blickwinkel und man fühlt umso intensiver und kraftvoller. Die Weichen für Band 2 sind gestellt und ich bin wahnsinnig gespannt darauf. Denn dieser verspricht um einiges actionreicher, nervenzehrender und blutiger zu werden.
Wer auf Thriller rund um Ermittlungsarbeit steht, sollte hier unbedingt zugreifen. Alleine Ackermans Anwesenheit macht es schon zu einem genialen Erlebnis.

Fazit:
Der erste Band der Reihe rund um die Ermittler Ackerman und Shirazi , konnte mich absolut begeistern und mitreißen.
Ein Thriller der vor allem durch Ackermans genialem Denken besticht und dadurch immer wieder überrascht und aus der Spur bringt.
Seine Dialoge sind zum niederknien. Der Humor unschlagbar.
Ein Auftakt, der mich trotz Kritik absolut begeistern und faszinieren konnte.
Unbedingt mehr von Ackerman und Shirazi

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.01.2020

Eine Story die sich mit ernsten Themen auseinandersetzt und zeigt, wie bitter das Leben sein kann

Sorry Not Sorry (Liebesroman)
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“Sorry not Sorry” ist ein Buch das mich auf so vielen Ebenen überrascht hat. Es ist ein Buch, das mich richtiggehend auseinandergenommen hat. Jedes Mal dachte ich mir nur: Wo bin ich hier gelandet.
Das ...

“Sorry not Sorry” ist ein Buch das mich auf so vielen Ebenen überrascht hat. Es ist ein Buch, das mich richtiggehend auseinandergenommen hat. Jedes Mal dachte ich mir nur: Wo bin ich hier gelandet.
Das wird richtig übel. Aber sowas von.
Aber dann ist es auch so eine Geschichte,bei der du dich fragst , warum du sie nicht schon früher gelesen hast.

Ganz ehrlich , ich liebe den Schreibstil der Autorin. Sie schreibt jugendlich erfrischend, schonungslos, herzzerreißend und doch auf eine Art und Weise aufrüttelnd. Sie zeigt uns die Welt eines verwirrten, naiven und nach Anschluss suchenden Teenagers, der sich erst noch selbst finden muss.
Sie nimmt uns mit auf eine Reise, die schwer, ehrlich und so unglaublich wichtig ist.
Sie zeigt uns Tilda. Und mein Gott Tilda. Sie hat mich so oft die Augen verdrehen lassen. Sie reagiert auf alles so unglaublich übertrieben, dass es einfach so gekünstelt wirkt. Aber hat man Tilda erstmal kennengelernt , entdeckt man, was für ein wundervolles Mädchen sie ist.
Verletzlich, ängstlich, verzweifelt. Ihrem Umfeld zeigt sie das Gegenteil und eckt damit ordentlich an. Am Anfang hat mich ihre Art wirklich in den Wahnsinn getrieben. Aber mit der Zeit schloss ich sie immer mehr ins Herz und verstand, warum sie sich so verhielt.
Auch die übrigen Charaktere haben mich komplett mitgerissen und bei Laune gehalten. Ich konnte sie wirklich gut greifen. Denn sie werden nach und nach immer mehr mit Leben gefüllt, so daß man sich wirklich gut in sie hineinversetzen kann.
Einzig Tristans Dad war mir einfach zu blass. Ich hätte mir da mehr Tiefe und Intensität gewünscht. So blieb er für mich leider ein Aspekt in diesem Roman, der nicht recht reinzupassen schien.

Die Autorin wartet hier mit ernsten Themen auf, die ordentlich ans Herz gehen und mit denen sich Tag für Tag auseinandergesetzt wird.
Es ist alles andere als leicht. Es ist schwer, tragend und nimmt dir die Luft zum atmen.
Man hört die Hilfeschreie in der unendlichen Stille und fragt sich, warum niemand sie sonst hört.
Aufgelockert wird es durch jugendliche Leichtigkeit, die immer wieder zwischen den Zeilen durchschimmert. Auch wenn die Handlung manchmal etwas aufgesetzt wirkt, so ändert es nichts an der Message. Denn diese kommt glasklar rüber.
Wir haben hier unterschiedliche Schicksale und jeder für sich , hat mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen.
Man weiß was richtig und falsch ist.
Aber wie oft handelt man so? Wie oft setzt der Verstand aus und die aufwühlenden Emotionen übernehmen die Kontrolle?
Wie oft verfluchen wir uns, weil wir uns selbst nicht leiden können?

Diese Story verkörpert all dies und bringt darüber hinaus noch Stoff zum nachdenken mit. Die Autorin macht dies sehr eindringlich klar und das hat mir einfach unglaublich gut gefallen.
Man erfährt hierbei Tildas Perspektive und dadurch wächst sie auch so ans Herz. Weil man sie versteht und mit ihr eins ist.
Ihre Entwicklung und die Veränderung, die sie mitbringt fand ich einfach großartig.
Einzig das Hin und Her bei der zart angedeuteten Liebesgeschichte hat mich mitunter genervt und an die Grenzen stoßen lassen.

Ich wollte hier wirklich nur kurz reinlesen und schwupps , kam ich nicht mehr los davon. Ich denke, dass sagt eigentlich schon alles.
Ich hab so unglaublich viel gelacht und mit den Augen gerollt. Das ist der Wahnsinn. Es ist die Realität, wie sie tagtäglich geschieht.
Ich liebe diesen Roman, auch wenn er nicht perfekt ist. Aber er ist menschlich , authentisch und einfach so unglaublich schön.
Ich hoffe, die Autorin schreibt noch mehr Bücher.

Fazit:
Es ist eine Achterbahn der Gefühle.
Es ist ehrlich, authentisch und so herzzerreißend schön.
Ich hab so unglaublich viel gelacht und mit den Augen gerollt.
Eine Story die sich mit ernsten Themen auseinandersetzt und dabei zeigt, wie bitter das Leben sein kann.
Dieser Roman lebt von Entwicklung und Veränderung und hat sich gerade dadurch in mein Herz gekämpft.
Eindringlich, humorvoll und einfach ehrlich.
Bitte mehr davon.
Eine Geschichte, die auch etwas zum nachdenken mit auf den Weg gibt.

Veröffentlicht am 07.01.2020

Beladen mit Action, überraschenden Wendungen und Emotionen, die an die Grenzen treiben

Trackers: Buch 3
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Nachdem mir schon die ersten beiden Bände dieser Reihe wirklich enorm gut gefallen haben, musste ich unbedingt auch den dritten lesen.
Auch hier führte der sehr rasante , einnehmende und bildhafte Schreibstil ...

Nachdem mir schon die ersten beiden Bände dieser Reihe wirklich enorm gut gefallen haben, musste ich unbedingt auch den dritten lesen.
Auch hier führte der sehr rasante , einnehmende und bildhafte Schreibstil des Autors dazu, das ich die Story im Nu inhaliert habe.
Das Cover ist wieder sehr gut getroffen und fügt sich wunderbar in die Reihe ein.

Die Welt ist weiterhin in Aufruhr. Raven ist nach wie vor mein Held und hat mich einige nervenzehrende Momente gekostet. Keine Ahnung wie er das macht, aber er steht immer wieder auf. Zäh und unzerstörbar.
Und daneben der Wille, alles zum Guten zu führen.
Doch nicht nur Raven ist von Bedeutung.
Auch Charlize, Ty , Dave und Lindsey haben mich unglaublich begeistert und in Atem gehalten.
Nicholas Sansbury Smith hat seine Charaktere sehr gut ausgearbeitet und mit Leben gefüllt. Sie sind authentisch, greifbar und verletzlich. Ein Aspekt der mich immer an meine Grenzen trieb. Eben weil sie nicht unzerstörbar sind. Ich konnte mich wunderbar in sie hineinversetzen und ihre Gedankengänge und Handlungen nachvollziehen.
Ein ganz besonders toller Charakter ist immernoch Raven’s Akita. Eigentlich ein Nebendarsteller, aber für die Handlung doch unglaublich wichtig. Und ich liebe ihn einfach so sehr.
Wie auch in den letzten Bänden erfährt man unterschiedliche Perspektiven. Dadurch ergeben sich völlig neue Blickwinkel und der ein oder andere Cliffhanger bleibt am Ende des Kapitel zurück. Ein Umstand der regelmäßig mein Puls in die Höhe schellen ließ.
In die Handlung kam ich sofort wieder sehr gut hinein. Der Autor gibt gleich richtig Vollgas und es geht ordentlich zur Sache. Hier gab es einige Entwicklungen die ich so nicht erwartet habe und die mir regelrecht Bauchschmerzen bereitet haben. Nicht weil es unglaubhaft wäre, sondern weil es erschütternd und perfide war.
Ich war regelmäßig schockiert und fassungslos über die Handlungen einiger Charaktere.
Nie wusste man, in welche Richtung es laufen würde.
Man erlebt unterschiedliche Stürme, die mich mitunter auch nachdenklich stimmten.
Einiges wird neu geordnet und auch wenn ich tatsächlich wieder meine Kritik auferhalten muss, das es eher ein Thriller ist. So macht der Autor hier doch auch eine Entwicklung klar, die auf den EMP Angriff zurückzuführen ist. Meines Erachtens dürfte man jedoch gern detaillierter darauf eingehen.
Ich bin jetzt schon gespannt darauf, was sich diesbezüglich daraus ergeben wird und auch , was es für den Rest der Welt bedeutet.
Alte Widersacher geben keine Ruhe und sorgen hier für ordentlich Schmerz, Angst und Verzweiflung.
Mich hat es rasend gemacht und die Hände vor Wut über den Kopf zusammenschlagen lassen.
Daneben werden auch die zwischenmenschlichen Aspekte nicht außer Acht gelassen und man bekommt auch Momente, die bewegen und all den Schmerz und die Verbundenheit spüren lassen.

Letztendlich ein richtig guter dritter Band, der mit Action, Wendungen und Emotionen zu überzeugen weiß. Lediglich von Seiten des EMP Ursprungs würde ich mir noch mehr wünschen.
Eine Reihe die enorm mitreißt und so einiges offenbart, was man nicht kommen sieht.
Dadurch das dieser Band wieder enorm spannend endet, bin ich mega gespannt darauf, wie es sich weiterentwickeln wird.

Fazit:
Der dritte Band der postapokalyptischen Reihe von Nicholas Sansbury Smith hat mich wieder einiges an Nerven gekostet.
Raven hat mein Atem immer wieder zum stolpern gebracht und mich ununterbrochen mitzittern lassen.
Und wie sehr liebe ich dich seinen Akita.
Beladen mit Action, überraschenden Wendungen und Emotionen, die an die Grenzen treiben.
Trotz Kritik wieder sehr gut ausgearbeitet.
Rasant, packend und einfach genial.
Abgründig, erschütternd und perfide.
Ich bin sehr gespannt darauf, wie es weitergeht. Da auch dieser Band wieder megaspannend endet.

Veröffentlicht am 07.01.2020

“Legal Love” von J.T. Sheridan hat mich enorm überrascht und einfach überrollt

Legal Love – An deiner Seite
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Aufgrund des Covers war ich total neugierig auf “Legal Love” von J.T. Sheridan.
Zu meinem Erstaunen ist es ein sehr sanfter und gefühlvoller Roman, den ich einfach nur in einem Zug inhaliert habe. Das ...

Aufgrund des Covers war ich total neugierig auf “Legal Love” von J.T. Sheridan.
Zu meinem Erstaunen ist es ein sehr sanfter und gefühlvoller Roman, den ich einfach nur in einem Zug inhaliert habe. Das passiert mir wirklich selten. Aber diese Story hat mich total gepackt und nicht mehr gehen lassen.
Einen großen Anteil daran trägt auch der sehr leichte und erfrischende Schreibstil der Autorin. Man fühlt sich umhüllt von Wärme und Geborgenheit.
Und wer möchte diese schon freiwillig verlassen?
Verstärkt wird dies durch eine sehr melancholische und drückende Atmosphäre, die ihre eigene Sprache spricht.

Ebenso erstaunte mich,dass man lediglich Noras Perspektive erfährt. Was aber keineswegs schlecht ist. Dadurch wirkt David nur umso geheimnisvoller und undurchschaubarer.
David ist ein wirklich toller Charakter. Kein Bad Boy, wie sie oft angepriesen werden und gerade diesen Umstand mochte ich so unglaublich gern daran.
Er ist einfühlsam, sinnlich und loyal. Er steht mit beiden Beinen fest im Leben und weiß , was er will. Attribute,über die auch Nora verfügt. Und dennoch sind sie wie Feuer und Eis.
Eine überaus explosive Mischung, die sich immer wieder entzündet.
Sie geraten regelmäßig an ihre Grenzen.
Lassen Wut und Emotionen fließen.
Schuld und Unschuld.
Vergangenheit und Gegenwart.
Wenn ein Apfelbaum alles ist, worauf es ankommt.

Der Einstieg fiel mir anfangs aber gar nicht so leicht. Es verlief mir zu kühl und distanziert.
Nora hatte eine Mauer um sich herum aufgebaut, die man auch als Leser zu spüren bekommt.
Erst im weiteren Verlauf wurde dies besser.
Mich hat vor allem Nora mit ihrer Trauer um William gepackt.
Tief, echt und greifbar.
Jeden Schritt den sie macht, ist von tiefer Traurigkeit und Wehmut erfüllt. Ein Umstand , der diese Story unglaublich ausfüllt. Es ist eine Traurigkeit, die der Luft den Atem nimmt und den Hals zuschnürt.
Es ist aber auch ein Grund dafür, daß die Story nicht besonders temporeich ist. Zwischenzeitlich hat mir etwas Biss gefehlt. Denn hier geht es um Williams Kanzlei, Intrigen und Machtspielchen.
Stoff, der definitiv Auftrieb verschafft und für ordentlich Emotionen und Adrenalinschübe sorgt.
Nie weiß man, worin das Ganze tatsächlich mündet.
Und ja, die Autorin hat mich ziemlich verblüfft mit dem Ausgang und den Wendungen, die sie gezielt platziert hat.
Ein besonderes Flair versprüht Cornwall und ich habe es einfach nur genossen, mich fallenzulassen.
Mir hat jedoch etwas die Lebendigkeit seitens Williams gefehlt. Damit ich fühlen und verstehen konnte, was er für Nora war und was sie in ihm sah.
So wirkte er leider für mich nur unzureichend greifbar.

Im zwischenmenschlichen Bereich setzt sie auf Einfühlsamkeit und Loyalität.
Es gibt keine Stürme, die alles mitreißen.
Es gibt echt Gefühle und Intensität.
Mir hat dieser Roman herausragend gut gefallen. Was vor allem auch an den wundervollen Charakteren lag, die mich unglaublich oft zum lachen gebracht haben.
Die Hintergründe haben mich die Tragik dahinter echt und tief spüren lassen. Etwas das mich über alle Maßen bewegt und auch erschüttert hat.
Manchmal sind Worte nicht genug, für das worauf es ankommt.
Manchmal braucht es keine wilden Stürme.
Manchmal reicht es, wenn das Herz fühlt und erzählt.
Eine Story , die mitreißt, die Vergangenheit lebendig werden lässt und vor Augen führt, wie vergänglich das Leben ist.

Fazit:
“Legal Love” von J.T. Sheridan hat mich enorm überrascht und einfach überrollt.
Erstaunlich sanft und einfühlsam.
Eine Story , die mitreißt, die Vergangenheit lebendig werden lässt und vor Augen führt, wie vergänglich das Leben ist.
Nora und William sind tolle Charaktere, die mich auf eine unbeschreibliche Reise mitgenommen haben.
Manchmal braucht es keine wilden Stürme.
Manchmal reicht es, wenn das Herz fühlt und erzählt.

Veröffentlicht am 03.01.2020

Ein Ostfrieslandkrimi der mich mit seiner Vielschichtigkeit und der Brisanz dahinter beeindruckt hat

Skippermord in Bensersiel. Ostfrieslandkrimi
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Da ich die Ostfriesland Krimireihe rund um die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens von Rolf Uliczka unwahrscheinlich gern mag, konnte ich mir auch den neuesten Fall unmöglich entgehen lassen.
Es ist ...

Da ich die Ostfriesland Krimireihe rund um die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens von Rolf Uliczka unwahrscheinlich gern mag, konnte ich mir auch den neuesten Fall unmöglich entgehen lassen.
Es ist zwar bereits der 9.Band rund um die beiden Kommissare, man kann jedoch die jeweiligen Bände auch unabhängig voneinander lesen.

Rolf Uliczka hat einen sehr tollen Schreibstil. Sehr fließend, bildhaft und einfühlsam, führt er den Leser mit sehr vielen atmosphärischen Details und enorm gut ausgearbeiteten Ermittlungen durch die Seiten.
Ich mag seine prägnante Art unglaublich gern. Es hat eine unheimlich große Wohlfühlatmosphäre. Wodurch ich dieses Buch in einem Rutsch inhaliert habe.
Besonders gut finde ich, dass man die Perspektiven von verschiedenen Personen erfährt. Ob Täter, Opfer, Ermittler oder potenzielle Verdächtige. Es ist einfach alles vertreten. Dadurch kann man sich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen. Ihre Gedankengänge und Handlungen gut nachvollziehen. Authentische Charaktere, die mit ihrer Vielschichtigkeit beeindrucken, aber doch auch zeigen, dass sie Menschen wie du und ich sind.
Und obwohl man wirklich viel von Ihnen erfährt, so bleiben dennoch genug Geheimnisse im Dunkeln, dass man diese ergründen kann.
Scheinbar hat irgendwie jeder in irgendeiner Art Dreck am Stecken, wodurch dieser Fall enorm kompliziert und verworren wird.
Die Kommissare geraten an ihre Grenzen und rennen scheinbar gegen unüberwindbare Mauern.
Das Schweigen ist lauter, als das tosen der Nordsee.

Der Einstieg gelang mir wahnsinnig gut. Man wird begrüßt von der rauhen Atmosphäre der Nordsee und fühlt sich sofort heimisch.
Es dauert nicht lang und das Können der Kommissare wird gefordert.
Ein toter Psychologe im Ruhestand und die Verdächtigen wollen keine Ende nehmen.
Ich bin sofort auf Spurensuche gegangen, der Fall wurde jedoch so komplex und undurchsichtig, dass ich irgendwann den Faden verlor.
Rache, Gier oder Neid.
Was steckt tatsächlich dahinter?
Kommissarin Nina hat mich wieder absolut begeistert mit ihrem psychologischen Feingefühl. Sie bringt Wärme und Herzlichkeit hinein und zudem ein Können, dass die Ermittler oft auf die richtige Spur führt.
Auch wenn es noch so düster ist, sie findet immer einen Weg und schafft es dabei auch noch, dem Leser ein Lächeln zu entlocken.

Die Handlung ist sehr detailliert ausgearbeitet und so stehen natürlich die Ermittlungen im Vordergrund.
Was faszinierend , interessant und spannend zu beobachten ist.
Action sucht man vergebens. Viel mehr steckt hier psychologisches Feingefühl in den Seiten und trotzdem wird es zu keinem Zeitpunkt langweilig.
Die Spuren verdichten sich und zudem wird in unterschiedlichen Richtungen ermittelt.
Man erfährt mehr über die Hintergründe und trotzdem scheint noch so viel im Verborgenen zu liegen.
Der Autor hat hier Wendungen eingewoben, die mich ziemlich verblüfft und sprachlos gemacht haben.
Denn die Kreise , die dieser Fall zieht, sind unglaublich groß und kaum zu überblicken.
Das Ende hat mich ziemlich sprachlos gemacht. Denn damit hatte ich nicht gerechnet.
Aufgrund des Tempos das hier angezogen wird, fehlt mir leider etwas der emotionale Aspekt. Lediglich bei den beiden Kommissaren war dies wirklich gut zu spüren.
Dennoch bleibt nicht verborgen welch Charakterzüge die Protagonisten inne haben. Wodurch man manchmal auf Arroganz trifft , die mich einfach nur sprachlos gemacht hat.
Letztendlich ein wirklich gut ausgearbeiteter Ostfrieslandkrimi der mit einer großartigen Nina Jürgens punktet und einen brisanten Fall offenbart, der viel weitläufiger ist, als gedacht.

Fazit
Ich liebe die Reihe rund um die Kommissare Nina Jürgens und Bert Linnig von Rolf Uliczka.
Besonders Profilerin Nina hat es mir angetan und mich mit ihrem psychologischen Feingefühl rasant durch die Seiten geführt.
“Skippermord in Bensersiel” ist ein gelungener Folgeband der mich mit seiner Vielschichtigkeit und der Brisanz dahinter unglaublich beeindruckt hat.
Es punktet absolut mit der rauhen Atmosphäre der Nordsee und einem Wohlfühlfaktor, dass man sich sofort heimisch fühlt.
Ein Ostfrieslandkrimi voller Höhen und Tiefen.
Voller Geheimnisse und Verstrickungen , die mit bloßen Auge kaum zu sehen sind.
Trotz kleinem Kritikpunkt bin ich wieder absolut begeistert.
Wer gern Krimis mit ausführlichen Ermittlungen liest, ist hier definitiv an der richtigen Adresse.