Cover-Bild Alles oder nichts
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 704
  • Ersterscheinung: 31.10.2019
  • ISBN: 9783736311022
Simona Ahrnstedt

Alles oder nichts

Antje Rieck-Blankenburg (Übersetzer)

Glamour, Intrigen und große Gefühle



Ambra ist eine erfolgreiche Journalistin auf der Suche nach einer heißen Story.
Tom ein ehemaliger Elitesoldat, dem Schreckliches zugestoßen ist.


Ambra muss an den Ort zurückkehren, an dem sie niemals wieder sein wollte.
Tom versucht hier, sich ins Leben zurück zu kämpfen.


In Kiruna, im Norden Schwedens, wo klirrende Kälte und ewige Dunkelheit herrschen, begegnen sich zwei Menschen, die auf der Flucht vor ihrer eigenen Vergangenheit sind. Zwei Menschen, die tiefe Wunden tragen. Und niemandem vertrauen.


Zwei Menschen, die von der Anziehungskraft, die zwischen ihnen herrscht, überwältigt werden.


Es kommt ihnen falsch vor. Und doch so beängstigend richtig.
Aber können sie einander wirklich heilen?
Oder wird ihre Liebe sie ein für alle Mal zerstören?



"ALLES ODER NICHTS hat alles, was einen guten Liebesroman ausmacht: Spannung, Liebe, Authentizität und tolle Protagonisten!" COLETTES BÜCHERBLOG




Abschlussband der schwedischen Bestseller-Trilogie

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2021

Teil 3 der Reihe

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Ambra ist Journalistin und ist auf der Suche nach einer neuen Story in Kiruna. Dort lebt Tom und versucht sich von seinem schrecklichen Erlebnis zu erholen. Als die beiden aufeinandertreffen, sind sie ...

Ambra ist Journalistin und ist auf der Suche nach einer neuen Story in Kiruna. Dort lebt Tom und versucht sich von seinem schrecklichen Erlebnis zu erholen. Als die beiden aufeinandertreffen, sind sie voneinander fasziniert. Haben die beiden eine Chance?
Das Buch umfasst 697 Seiten. Es ist der dritte Teil der Reihe. Das Buch kann unabhängig der anderen Teile gelesen werden. Tom hat bereits ein paar Auftritte im ersten und im zweiten Teil. Ambra dagegen taucht in diesem Teil das erste Mal auf.
Die Geschichte der beiden gefiel mir sehr gut. Ambra und Tom sind mir sehr sympathisch, an ein paar wenigen Stellen war diesmal nicht der Fall, das hat sich dann aber auch schnell wieder gelegt. Schade fand ich, dass Ambras Schwester Jill und Toms Freund auch Platz hatten für ihre Geschichte. Das hätte meiner Meinung nach nicht unbedingt in das Buch reinmüssen. Passend hätte ich allgemein gefunden, wenn dieses Buch die Geschichte von Natalias und Alexanders Bruder Peter enthält, dann hätte jedes der de la Grip Kinder ein eigenes Buch gehabt, um seine Geschichte zu erzählen.
Trotzdem war die Geschichte von Ambra und Tom nicht schlecht und sie hat mir im Großen und Ganzen recht gut gefallen.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Gut, aber nicht ausgezeichnet

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Handlung

Tom Lexington ist ein vom Krieg und vom Leben gezeichneter Mann. Er hat schon viele Kämpfe geführt, die meisten davon führte er für andere und nicht für sich selbst.

Verfolgt von seinen Dämonen ...

Handlung

Tom Lexington ist ein vom Krieg und vom Leben gezeichneter Mann. Er hat schon viele Kämpfe geführt, die meisten davon führte er für andere und nicht für sich selbst.

Verfolgt von seinen Dämonen und sogar bereits für Tod geglaubt, versucht der Elitesoldat sich ein neues Leben mit seiner Ex-Freundin aufzubauen. Das Problem an der Sache? Ellinor hat sich schon längst ein eigenes neues Leben aufgebaut ohne Tom. Sie hatte nach vorne geschaut nach seinem „Tod“ und nicht mehr auf ihr altes Leben zurückgeblickt.

Ein Leben ohne Ellinor scheint für Tom unmöglich. Im Glauben daran, niemals wieder so glücklich wie früher zu sein, lebt er einsam und verlassen in Nähe von seiner großen Liebe. Der Gedanke nach vorne zu schauen und wieder wirklich zu leben scheint unwirklich.

Bis eines Tages eine junge Reporterin, Ambra, im kleinen Örtchen Kiruna auftaucht. Sie ist immer auf der Suche nach einer neuen Story, besonders jetzt, da ihre Story, der Grund für ihre Reise, so banal und unscheinbar wirkt. In solch einen kleinen Städtchen, das so harmlos wirkt, gibt mehr als nur ein paar dunkle Geheimnisse, die aufgedeckt werden müssen. Es erfordert aber Fingerspitzengefühl, den richtigen Riecher und Zeit – eine Mischung, die Ambra dazu bringt, länger als geplant in Kiruna zu bleiben.

Unweigerlich begegnen sich Tom und Ambra in der kleinen Stadt.

Er gezeichnet fürs Leben, geprägt von seiner ehemals Geliebten und sie, eine Frau ohne Familie, ohne zu Hause, die in eine Stadt reisen muss, die sie eigentlich hasst und zu Menschen, die sie verabscheut.

Ihre Begegnung geht an keinen der Beiden spurlos vorbei und wie es der Zufall verlangt bleibt es nicht nur bei dieser unheilvollen Begegnung. Immer wieder laufen sie sich über den Weg. Zwei Charaktere, die nicht unterschiedlicher sein können und dennoch eine solche Anziehungskraft wie Magneten aufeinander auswirken.

Protagonisten

Tom Lexington

Groß, angsteinflößend und anpassungsfähig – Adjektive, die Tom Lexington sehr gut beschreiben. Er ist ein Mann mit vielen Gesichtern, mit vielen Geschichten und mit vielen psychischen und physischen Narben. Sein Auftreten scheint knallhart zu sein, so wie es eben bei einem Soldaten sein muss, aber dennoch wirkt er so, als wäre er nicht immer mit den Herzen bei der Sache. Oftmals schweift er mit seinen Gedanken ungewollt in düstere und grausame Erinnerungen ab, die ihn wortwörtlich den Atem rauben. Eine Eigenschaft an ihn, die er verachtet und versucht zu meiden.

Er lebt allein, abgeschieden von der Zivilisation, seiner Familie und seinen Freunden. Ein ständiger Blick über die Schulter, ein Abchecken der Situation und ein Ausmachen von Fluchtmöglichkeiten sind unbewusst seine ständigen und konstanten Begleiter. Sie sind Überreste seiner Zeit beim Militär, genauso wie das Verlangen nach Kontrolle und Struktur in seinem Leben.

Neugierige Blicke und Fragen lehnt er ab. Die meiste Zeit hält er sich bedeckt und schweigsam. Er ist ein Meister des Redens, ohne wirklich zu reden. Tom Lexington ist ein Buch mit sieben Siegeln.

Ambra Vinter

Eine junge Journalistin, die immer auf der Suche nach einer besonderen Story ist. Trotz ihrer Ambition und ihrem Engagement blieb der große Erfolg bisher aus. Nichtsdestotrotz lässt sie sich nicht unterkriegen und macht immer weiter, denn hatte sie es schwer erlernt.

Ihr Leben war noch nie leicht, immer musste sie kämpfen und um sich selbst sorgen. Sie durfte nicht aufgeben, sondern musste weitermachen. Ihr hartes Leben lehrte sie Disziplin, Durchhaltevermögen und Stärke, wichtige Eigenschaften, die sie bitter benötigt.

Obwohl sie so taff ist, hat sie auch eine verletzliche und unsichere Seite, die sie keinen freiwillig zeigen würde. Ambra ist manchmal empathisch und feinfühlig, wenn es die Situation verlangt, aber umso öfter missversteht sie die Situationen und reagiert dementsprechend sensibel.

Vinter ist eine Frau, die niemand hinters Licht führen kann und jedes noch so kleines Geheiminis lüftet.

Fazit

Ein starker Anfang, aber leider ein sich ziehendes und abfallendes Ende – für mich der schwächste Teil der Trilogie. Ambra und Tom machen einen unfassbaren Wandel durch. Sie entwickeln sich weiter und lernen aus ihren Fehlern. Gegenseitig sind sie sich eine Stütze und dennoch sind sie manchmal Gift füreinander.

Es ist schwer zu sagen, aber ich habe die Charaktere gemocht und dennoch habe ich mich manchmal unglaublich über sie geärgert und aufgeregt. Es war ein stetiges auf und ab mit der Geschichte.

Die Mitte des Romans war unfassbar fesselnd und mitreisend. Das Ende war gut, aber es konnte nicht mit damit mithalten. Es war so als würde man den Ausgang bereits ahnen und kennen. Es war nichts Neues mehr. Die Wendungen und Verstrickungen waren zu vorhersehbar und nicht komplex genug.

Trotz dessen war es ein wunderbares Leseerlebnis und ein vielleicht nicht so würdevoller Abgang wie erwartet, aber dennoch ein gelungener. Das handelnde Thema war interessant und man lernte viel Neues dazu.

Es war ein verdienter Abschluss, aber kein Abschluss den ich mir so wünschen würde.



Zitate und besondere Passagen

„Dabei war er in absolut hoffnungslose Situationen geraten, hatte es aber immer wieder aufs Neue geschafft, sich aus ihnen zu befreien. Nicht ein einziges Mal war ihm auch nur der Gedanke daran gekommen, aufzugeben.“ – Tom Lexington (S. 63)

„Und zum ersten Mal musste Mattias einsehen, dass dieses Gerücht, das in der Branche kursierte und das er sich standhaft weigerte zu glauben, vielleicht doch stimmte: dass Tom Lexington ein gebrochener Mann war.“ – Mattias Ceder (S. 102)

“Sie erinnerte ihn an ein Stachelschwein, nur süßer, ein Gedanke, der ihn lächeln ließ.“ – Tom Lexington (S. 158)

„Sie müssen lernen, zu sich selbst zu stehen. Es gibt so viele dämliche Männer, für die es auch dementsprechend viele dämliche Frauen geben muss.“ – Elsa Svensson (S.178)

„An den Kuss auf dem Flughafen hatte sie bei alledem gar nicht oft gedacht. Eigentlich nur ein Mal. Nämlich unablässig, die ganze Zeit.“ – Ambra Vinter (S. 269)

„Aber was ist denn eigentlich Ihr Anliegen?“ „Dass niemand durchmachen muss, was ich erlebt habe“, antwortete Ambra und ging. – Ambra Vinter (S.339)

„Worüber wollen wir reden?“ Sie zog ihr Bein zu sich heran. „Vielleicht über meine Cellulite?“ Seine Finger folgten ihrer Bewegung. „Wo hast du denn welche? Etwa das hier? Diese kleinen Grübchen? Ich finde sie geradezu betörend.“ – Ambra Vinter und Tom Lexington (S. 503)

„Es war schon merkwürdig, wie es geschehen konnte, dass ein Mensch, der anfänglich gar keine Rolle im eigenen Leben spielte und niemand war, den man näher kennenlernen wollte oder an den man dachte, und der eigentlich auch keinerlei Bedeutung für einen selbst hatte, dann schließlich zu dem Einzigen wurde, den man sehen und mit dem man reden wollte.“ – Ambra Vinter (S. 520)

„Tom, wenn du etwas haben möchtest, das du noch nie zuvor besessen hast, musst du dafür etwas tun, das du noch nie zuvor getan hast. Und wenn du nicht willens bist, alles zu riskieren, ist dein Wunsch, dieses Ziel zu erreichen, vielleicht einfach nicht stark genug.“ – Toms Vater (S. 666)

„Das Leben setzte sich nicht nur aus den Dingen zusammen, die man sehen konnte. Es war komplex und fragil.“ – Jill Lopez (S. 687)

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Veröffentlicht am 07.01.2020

nach zähem Start dann wirklich gut

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Ich hatte das Buch schon recht lange auf meinem SUB liegen. Band 1 mit der Geschichte von David und Natalia hatte mir damals sehr gut gefallen. Man kann das Buch jedoch unabhängig voneinander lesen. Obwohl ...

Ich hatte das Buch schon recht lange auf meinem SUB liegen. Band 1 mit der Geschichte von David und Natalia hatte mir damals sehr gut gefallen. Man kann das Buch jedoch unabhängig voneinander lesen. Obwohl ich Band 2 nicht kenne, hatte ich nicht das Gefühl, etwas versäumt zu haben.

Ich muss allerdings sagen, dass ich mehrere Male das Buch durch ein anderes ersetzte, bis ich mich gezwungen habe, mal dranzubleiben. Das lag schlicht und ergreifend daran, dass das erste Drittel ziemlich langweilig war und sich gezogen hat. Dann jedoch hat es mich endlich gepackt, und ich hab in einem Rutsch durchgelesen.

Die Autorin hat einen guten Plot gewählt - eine Protagonistin, die eine schlimme Pflegefamilien-Kindheit hinter sich hat und nun als Journalistin versucht, sich für die Benachteiligten einzusetzen, und ein Protagonist, ein Ex-Marinesoldat, der eine schlimme Zeit hinter sich hat. Die beiden könnten gegensätzlicher nicht sein, aber genau deshalb passen sie auch wieder perfekt. Die Handlung wird abwechselnd aus beider Sicht erzählt.

Wie gesagt, hatte ich anfangs so meine Probleme mit der Geschichte, dann hat sich mich allerdings doch gefesselt. Doch nicht so, dass mir Ambra und Tom wirklich ans Herz gewachsen wären - ich fand sie sympathisch und sie wurden gut ausgearbeitet, aber auch nicht mehr. Ich konnte diese große Liebe so richtig spüren - das liegt vielleicht auch daran, dass alles ein wenig nüchtern erzählt wurde, die Gefühle kamen da nicht unbedingt so ans Tageslicht.

Vor allem gegen Ende hätte ich sehr gern noch mehr gelesen über Ambras Pflegefamilie - dafür, dass sie sich wie ein Roter Faden durchs Buch gezogen hat, war dann doch alles sehr schnell abgehandelt.

Fazit: "Alles oder Nichts" ist ein Roman, der mir sehr gut gefallen hat, weil er gesellschaftspolitische Themen aufgegriffen hat, und sehr gut ausgearbeitet wurde. Das Ganze wird unterstützt von einer Liebesgeschichte, die nicht sein kann - oder dann doch wieder. Mir hat sie sehr gut gefallen, ein Highlight war das Buch aber nicht. Leseempfehlung auf jeden Fall. Lasst euch vom zähen Beginn nicht abschrecken, die Geschichte ist es wert, weitergelesen zu werden.

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Alles oder Nichts... eher Nichts

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Ambra ist eine erfolgreiche Journalistin auf der Suche nach einer heißen Story.
Tom ein ehemaliger Elitesoldat, dem Schreckliches zugestoßen ist. Ambra muss an den Ort zurückkehren, an dem sie niemals ...

Ambra ist eine erfolgreiche Journalistin auf der Suche nach einer heißen Story.
Tom ein ehemaliger Elitesoldat, dem Schreckliches zugestoßen ist. Ambra muss an den Ort zurückkehren, an dem sie niemals wieder sein wollte.
Tom versucht hier, sich ins Leben zurück zu kämpfen. In Kiruna, im Norden Schwedens, wo klirrende Kälte und ewige Dunkelheit herrschen, begegnen sich zwei Menschen, die auf der Flucht vor ihrer eigenen Vergangenheit sind. Zwei Menschen, die tiefe Wunden tragen. Und niemandem vertrauen. Zwei Menschen, die von der Anziehungskraft, die zwischen ihnen herrscht, überwältigt werden. Es kommt ihnen falsch vor. Und doch so beängstigend richtig.
Aber können sie einander wirklich heilen?
Oder wird ihre Liebe sie ein für alle Mal zerstören?

Das Cover hat mich direkt angesprochen und auch der Schreibstil ist sehr angenehm. Allerdings habe ich von der Handlung mehr erwartet. Meiner Meinung nach wird zu viel ausgeholt und herumgeschwafelt.

Mit Ambra und Tom bin ich von Beginn an nicht warm geworden. Die beiden sind schon fast anstrengend und ihre Handlungen sind sehr vorhersehbar.

Die historischen Romane von der Autorin fand ich sehr gelungen. Dementsprechend fand ich es sehr schön, nebenbei etwas von den de la Grips in der Gegenwart zu lesen.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Leider konnte die Liebesgeschichte nicht wirklich überzeugen

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Inhalt

Ambra Vinter ist eine recht erfolgreiche Journalistin und wird von ihrer Chefin an einen Ort geschickt, den sie nie wieder besuchen wollte. In Kiruna ist ihr als junges Mädchen Schreckliches widerfahren, ...

Inhalt

Ambra Vinter ist eine recht erfolgreiche Journalistin und wird von ihrer Chefin an einen Ort geschickt, den sie nie wieder besuchen wollte. In Kiruna ist ihr als junges Mädchen Schreckliches widerfahren, trotzdem befolgt sie die Anweisung, denn Ambra möchte befördert werden.
Tom Lexington versucht seine Erlebnisse im Tschad irgendwie hinter sich zu lassen und hat sich deshalb in Kiruna versteckt. Tief im Norden Schwedens könnte er über das hinweg kommen, was ihm widerfahren ist.
In der klirrenden Kälte Kirunas treffen zwei unterschiedliche Menschen aufeinander, die beide versuchen sich nicht von ihrer Vergangenheit bestimmen zu lassen. Sie spüren beide eine Anziehungskraft zwischen sich, doch sollen sie ihr Nachgeben?


Der April ist der Monat, in dem ich gleich drei SuB-Leichen und gleichzeitig auch noch Wälzer, gelesen habe: die Only One Night Trilogie von Simona Ahrnstedt. Mit „Alles oder nichts“ verabschiedet man sich aus der Welt rund um die High Society Schwedens. Durch Band 2 „Ein einziges Geheimnis“ war bereits klar, dass es sich um Tom Lexington, der sich um David Hammars Sicherheit kümmerte, dreht. Ich war sehr gespannt, denn sein Schicksal war in Band 2 sehr ins Wanken geraten und es hat mich sehr interessiert, wie die Autorin damit umgeht. Leider konnte mich dieses Buch nicht wirklich von sich überzeugen.

Tom Lexington ist es irgendwie gelungen die Gefangenschaft im Tschad zu überleben. Überleben ist hier das richtige Wort, denn viel mehr ist von dem einstigen Elitesoldat nicht mehr übrig. Er lebt zwar, doch sein Alltag ist geprägt von Panikattacken, Angstzuständen, Albträumen und einer Trostlosigkeit, der er nicht entkommen kann. Seine Arbeit hat ihn zusammenbrechen lassen, seine Verlobte hat ihn für einen anderen Kerl sitzen lassen. Tom ist ganz allein. Doch die Erinnerung an seine Verlobte, auch wenn sie ihn verlassen hat, hält ihn am Leben und deshalb folgt er ihr nach Kiruna. Dort lebt sie mittlerweile mit ihrem neuen Freund, hat sich ein Leben aufgebaut, doch Tom will das nicht akzeptieren. Er will um sie kämpfen. Das wird zu seinem Lebensinhalt, denn nur so kann er die Panik in sich, etwas betäuben.
Eigentlich war mir Tom sehr sympathisch. Er hat sehr zu kämpfen, die Therapie abgebrochen. Irgendwie versucht er wieder zur Normalität zu finden und sieht seine Ex-Verlobte als eine Art Anker an. Diese möchte jedoch nicht, dass er sich weiter in ihr Leben einmischt auch wenn sie es nicht direkt sagt. Tom ist nicht richtig aufdringlich aber auch irgendwie uneinsichtig. Für ihn ist Ellinor die einzige, die ihn retten kann, was ich nicht so richtig verstehen kann. Er selbst beschreibt die Beziehung zwischen den beiden nicht unbedingt als etwas, das ich erfüllend nennen würde. Sie haben am Ende nur noch aneinander vorbei gelebt, denn Tom war durch seine Arbeit kaum zu Hause. Dass es irgendwann auseinander geht, war, für mich jedenfalls, keine große Überraschung. Tom selbst kann das aber irgendwie nicht akzeptieren und ich schiebe es etwas auf die Posttraumatische Belastungsstörung, mit der er zu kämpfen hat.
Darüber, was genau im Tschad vorgefallen ist, erfährt man als Leser kaum bis gar nichts. Wie Tom wieder nach Schweden gelangt ist überhaupt nicht. Das fand ich sehr schade. Er war quasi einfach wieder zurück, die Art und Weise wie er gerettet wurde bleibt aber fast bis ganz zum Ende im Dunkeln. In einem Nebensatz wird es dann kurz abgehandelt, doch das hat mir, ehrlich gesagt, nicht gereicht. Es hätte viel ausführlicher darüber geschrieben werden können. Auch seine Panikattacken sind letztlich nur Randthema. Ich kenne mich mit einer posttraumatischen Belastungsstörung überhaupt nicht aus, weiß also nicht, wie das genau abläuft, hätte mir hier aber einfach gerne einen Einblick gewünscht. Überhaupt, hätte ich es realistisch und gut gefunden, wenn Tom in Behandlung gewesen wäre und regelmäßig Therapiegespräche geführt hätte. Er ist Elitesoldat gewesen, ihm muss also doch mehr als klar sein, dass psychische Gesundheit unglaublich wichtig ist, um in seinem Beruf weiterarbeiten zu können.
Doch es wirkt fast so, als soll die Liebe ihn heilen. Was ich komplett falsch und als abwegig empfinde. Liebe kann solche Wunden nicht heilen. Sie kann vielleicht helfen, etwas zu bewältigen, als Unterstützung dienen. Aber eine Therapie ersetzt das einfach nicht. Panikattacken können nicht durch Liebe oder Sex einfach abgestellt werden.

Mit Ambra hatte ich große Schwierigkeiten. Eigentlich finde ich den Beruf Journalistin super interessant aber natürlich ist diese Arbeit oft mit Sensationsgeschichten und Fragen der Moral gespickt. Zunächst hatte ich jedoch das Gefühl, dass es Ambra nicht besonders schwer fällt Persönlichkeitsrechte anderer zu wahren und sich respektvoll mit etwas auseinander zu setzen. Letztlich war aber jedoch sehr schnell klar, dass das alles gehörig schief laufen würde. Ambra hat keine Eltern mehr und wurde ab frühester Kindheit von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht. Sie hat Schwierigkeiten Nähe zuzulassen, ist eigentlich auch gerne allein, obwohl sie sich manchmal wünschen würde, jemanden zu haben, der sich um sie kümmert.
Sie strebt den bald frei werdenden Job an, der ihr einen großen Karriereschub geben würde. Doch dafür braucht sie eine sehr große Stroy, die sie in Kiruna ganz bestimmt nicht finden wird. Zumindest glaubt sie das. In diesem kleinen kalten Örtchen hat sie sehr schlimme Jahre als junges Mädchen erleben müssen und wollte eigentlich nie wieder dorthin zurückkehren, denn die Vergangenheit versteckte sich hinter jeder Ecke und unglaublich viele schreckliche Erinnerungen tauchen vor ihrem inneren Auge auf. Auch Ambra ist letztlich eine traumatisierte Seele, die ihre Erlebnisse nie richtig verarbeitet hat. Auch sie ist nicht zur Therapie gegangen, sie stürzt sich in journalistische Arbeit und tut sonst nichts dagegen, um ihre Kindheit irgendwie zu bewältigen. Das, was sie durchmachen musste wurde zwar nicht näher beleuchtet, was letztlich auch nicht nötig war, doch auch hier scheint der Ausweg klar zu sein: Liebe. Das hat mich wirklich angestrengt. Nur die Liebe kann dieser jungen Frau ihre traumatische Kindheit erträglich machen. Wenn es denn nur wirklich so einfach wäre.

Die Handlung des Buches verfolgt zwar einen roten Faden, doch alles, wirklich alles, war vorhersehbar und eher unspektakulär. Ich konnte alles vorausahnen und es hat mir einfach nicht gefallen. Das Buch hat 700 Seiten, nach über 300 Seiten entsteht der erste richtige körperliche Kontakt zwischen Ambra und Tom, was für mich einfach viel zu spät war. Es gab ein ewig langes Vorgeplänkel, auf das ich gut und gerne hätte verzichten können. Wenn man alle „Füller-Kapitel“ streichen würde, hätte das Buch vermutlich keine 400 Seiten. Es war teilweise wirklich anstrengend an dem Buch dran zu bleiben. Der Schreibstil der Autorin ist nach wie vor sehr schön, vor allem ihre Sexszenen haben mir wieder gefallen. Es ist toll dargestellt, die Verhütung spielt immer eine Rolle und das ist auch in diesem Teil positiv hervorzuheben.
Es gibt zusätzlich zu den Traumata, die die Protagonisten zu bewältigen haben, noch weitere Themen, die angeschnitten aber nicht weiter verfolgt werden: Hasskommentare, Cyber-Mobbing, Gleichberechtigung, Feminismus… die Liste ist recht lang und nichts wird intensiver besprochen. Alles wird angerissen aber nichts wirklich in den Vordergrund gebracht. Ein Überthema hätte mir gereicht, das genauer und intensiver zum Tragen kommt. So wirkte die Geschichte wie ein Flickenteppich, der sich nicht entscheiden kann, welches Thema am „Wichtigsten“ ist.
Die Nebenhandlung mit zwei Nebencharakteren war auch eher langweilig. Es geht um die „Schwester“ von Ambra, Jill, die als berühmte Sängerin ihr Geld verdient und den besten Freund von Tom, Mattias, der ebenfalls Elitesoldat war. Hier habe ich die Anziehungskraft in keiner Sekunde gespürt und deshalb hat es bei mir auch nicht gefunkt. Diese Liebesgeschichte war recht unglaubwürdig und hat mich deshalb auch nicht weiter interessiert. Ich mochte Jill überhaupt nicht, denn sie ist egoistisch, selbstverliebt und davon überzeugt, dass wenn man keine Gefühle zulässt, man auch keine hat. Von Mattias hat man kaum etwas mitbekommen und deshalb hat mir die Verbindung zu ihm eigentlich komplett gefehlt.

Was mir auch etwas gefehlt hat war der Bezug zu den de la Grips. Ich habe die Geschwister regelrecht vermisst. Überhaupt die High Society Schwedens, die Intrigen in dieser Welt, all das Feeling.. es war einfach nicht da. Man hat ganz kurz erfahren, wie es mit Natalia und Alexander weiterging. Über Peter gab es jedoch kein Wort, was ich sehr schade gefunden habe. Diese Geschichte war eigentlich losgelöst von den ursprünglichen Charakteren, was ich sehr schade fand. So hat mir die richtige Verbindung zwischen den Büchern gefehlt. Ich hätte lieber ein ganzes Buch über Peter gelesen, als die Geschichte von Tom und Ambra, denn das Finale der Geschichte konnte mich dann wirklich nicht vom Hocker hauen. Der Konflikt, den ich schon nach kürzester Zeit erraten hatte, ist nach wenigen Seiten abgehakt und wird durch einen anderen, der mehr Dramatik hineinbringen sollte, abgelöst. Doch das hat mir nur ein müdes Lächeln abgerungen. Das Ende war etwas kitschig aber letztlich doch zufriedenstellend.

Fazit

Leider hat mich der letzte Teil dieser Trilogie etwas enttäuscht. Mir hat der Zugang zu den Charakteren einfach gefehlt, ich fand die übergeordnete Handlung nicht überzeugend und sehr vorhersehbar. Im Großen und Ganzen war das Buch, für den Inhalt, den es bietet, einfach zu dick. Es hätte deutlich kürzer sein können und im Prinzip dieselbe Message gehabt. Sehr schade, da ich mir von diesem Buch viel versprochen hatte.

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