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Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine zauberhafte Geschichte...

Das Herz der Nacht
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„Das Herz der Nacht“ ist eine wahrlich verzaubernde Geschichte über die Magie der Liebe und die Sehnsüchte der Menschen.

Schon die Aufmachung des Buches ist sehr schön. Das Cover passt gut zum Inhalt, ...

„Das Herz der Nacht“ ist eine wahrlich verzaubernde Geschichte über die Magie der Liebe und die Sehnsüchte der Menschen.

Schon die Aufmachung des Buches ist sehr schön. Das Cover passt gut zum Inhalt, die Kapitel sind nett gestaltet. Schön fand ich insbesondere die Idee, jedem der 7 Kapitel eine stichwortartige Vorausschau zum Inhalt voranzusetzen. Die Geschichte an sich ist gut strukturiert und ebenso durchdacht. Man wird von der Erzählung förmlich eingesogen und begleitet gespannt den Hauptprotagonisten Matéo...

Matéo ist ein junger, nicht sonderlich talentierter Zauberer, der eines Morgens aufwacht, um besorgt festzustellen, dass seine Freundin Anisa offenbar spurlos verschwunden ist. Sofort begibt er sich auf die Suche. Durch einen wundersamen Zufall wird er in einem sehr sonderbaren "Zirkus" fündig. Und hier beginnt sein eigentliches Abenteuer: Anisa erkennt Matéo nicht mehr, hat ihre gemeinsame Zeit vergessen... Die Erzählung, die dann im Grunde von Mateo's Kampf um seine Liebe, vom Wert der Erinnerungen und auch der Hoffnung handelt, gleicht dabei fast einem modernen Märchen: Es ist viel "Magie" im Spiel!

Die Hauptprotagonisten und Nebenfiguren bleiben dabei, bis auf Matéo, im Verlauf allesamt kaum greifbar und eher unscheinbar, obwohl sie eigentlich doch sehr vordergründige Rollen spielen. Sie haben, wie nicht anders zu erwarten, gute und dunkle Seiten. Einige Figuren wirkten auf mich unheimlich, andere auch etwas bedrohlich. Durch die Figuren taucht man immer weiter in diese märchenhafte, zugleich aber auch bedrückende Zirkuswelt ein, in der nichts zu sein scheint, wie es ist.

Fabienne Siegmund, die Autorin, hat mit ihrem sehr eingängigen und schnörkellosen Schreibstil eine wundersame Romanwelt erschaffen. Sie nutzt eine klare und doch manchmal leicht „blumig“ wirkende Sprache und erzeugt dadurch viel Gefühl. Erzählerisch wirkt die Geschichte immer ein wenig melancholisch, beinahe traurig. Man leidet ein wenig mit... Durch die raffiniert aufgebauten, sich steigernden Kapitel erhält der Roman zudem viel Spannung und Dichte. Auch wenn es sich bei "das Herz der Nacht" nicht um einen Krimi handelt, finden sich doch beinahe "kriminalistische Inhalte" wieder... (mehr sei hier mal nicht verraten!)! Und auch wenn dem Leser bereits nach (spätestens) 2/3 des Buches klar sein dürfte, wie Matéo sich und seine Liebe retten könnte: die Auflösung des Ganzen (mit oder ohne „Happy End“) erhält der Leser erst zum Ende des Buches! ;)

„Das Herz der Nacht“ hat mir persönlich sehr gut gefallen und ich würde es uneingeschränkt weiterempfehlen!!! Es lädt ein zum Träumen.. (oder auch nicht - psst)! ^^ :D

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Gästehaus, ein verrückt gewordener Pfau und eine Gruppe verschrobener Banker.. Urkomisch!!! :)

Der Pfau
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Ein Pfau wird verrückt und setzt damit eine Kettenreaktion in Gang, mit der wohl niemand gerechnet hätte...
Isabel Bogdan's „Der Pfau“ ist eine durchaus gelungene, sehr witzige wie auch charmante Komödie, ...

Ein Pfau wird verrückt und setzt damit eine Kettenreaktion in Gang, mit der wohl niemand gerechnet hätte...
Isabel Bogdan's „Der Pfau“ ist eine durchaus gelungene, sehr witzige wie auch charmante Komödie, die in den schottischen Highlands spielt und so manche Überraschung bereit hält! Alles beginnt mit einem jungen Pfau, dem es während seiner ersten Balzzeit in den Sinn kommt, sämtliche blauen Gegenstände (die er als Konkurrenz wahrnimmt) aus seinem Umfeld zu eliminieren – konsequent und dauerhaft. Schauplatz ist ein abgelegenes Anwesen in den schottischen Highlands, das von den Herrschaften McIntosh mit den dazugehörigen Cottages als Gästehaus geführt wird. Nicht nur, dass der Pfau verrückt spielt. Nein, es buchen sich für ein Supervisions-Wochenende auch noch reichlich egozentrische Banker ein. Das Chaos nimmt seinen Lauf...
Ich fand die Story, wie auch den Schreibstil äußerst gut. Der Text ist toll zu lesen und sehr leichtgängig. Die Protagonisten sind durchweg authentisch und eigentlich auch auf ihre verschrobene Art sympathisch. Der Roman ist an sich mit seinen 248 Seiten zudem überschaubar und die Kapitel nicht zu lang, so dass man das Buch gut in einzelnen Abschnitten lesen kann. Isabel Bogdan weist ein gutes Gespür für den manchmal fast schon morbiden britischen, oft trockenen Humor, auf. Die Geschichte bleibt durchweg subtil spannend und es ereignen sich immer wieder neue Zufälle, die wiederum andere Prozesse in Gang bringen. Alle Erzählstränge sind logisch und toll miteinander verwoben, so dass man als Leser einen guten Überblick über alle Schauplätze behält. Es gibt aberwitzige Verstrickungen und urkomische Verläufe. Neben der Erzählung vom Pfau schafft es Isabel Bogdan aber auch noch, unterschwellig ein feingliedriges Psychogramm ihrer Protagonisten zu erstellen, wobei auch die Gruppendynamik nicht zu kurz kommt. Alles jedoch auf eine wahnsinnig leichte, lustige und charmante Weise. Das Buch wird nie „anstrengend“, ganz im Gegenteil. Trotz tiefgründiger und vielfältiger Inhalte bleibt es eine tolle, leichte Lektüre.
Erwähnen möchte ich auch noch die wirklich hochwertige Verarbeitung des Buches, sowie die schöne Gestaltung des Covers. Die Aufmachung wirkt in sich absolut rund und stimmig und hat mir sehr gut gefallen! Ein Lob hierfür an den Verlag Kiepenheuer & Witsch, der sich mal wieder in bester Manier mit hochwertiger Fertigung präsentiert.
Alles in allem ein erstklassiges und sehr empfehlenswertes Buch! Deswegen: 5 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein tolles Kochbuch für Teilzeit-Vegetarier, ganz nach dem Motto: 80% Veggie, 20% Fleisch = 100% lecker! Gute Idee, toll umgesetzt!

Öfter vegetarisch
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Nelson Müller legt mit „Öfter vegetarisch“ ein tolles neues Kochbuch vor, ganz nach dem Motto „80% Veggie, 20% Fleisch = 100% lecker“. Zunächst war ich überrascht, dass das Buch im letzten Kapitel die ...

Nelson Müller legt mit „Öfter vegetarisch“ ein tolles neues Kochbuch vor, ganz nach dem Motto „80% Veggie, 20% Fleisch = 100% lecker“. Zunächst war ich überrascht, dass das Buch im letzten Kapitel die klassischen Fleischgerichte präsentiert, da der Haupt-Titel eher nach einer rein vegetarischen Rezepte-Sammlung klang. Aber die Idee, 6 Tage in der Woche vorwiegend vegetarisch zu kochen und sonntags ein Fleischgericht zuzubereiten, gefällt mir sehr! Ich persönlich möchte nicht ganz auf Fleisch verzichten, finde es aber auch wichtig, sich wochentags, bzw. überwiegend gesund und vegetarisch zu ernähren. Insofern ist dieses Kochbuch für mich ein Glücksgriff.

Die vegetarischen oder auch veganen Gerichte sind sehr originell und durchgängig per Beispielbild dargestellt. Manche Mahlzeit kannte ich bereits in abgewandelter Form, aber insgesamt gab es viele neue Inspirationen. Selbst wenn man, wie ich wegen Allergien in der Familie, einige Zutaten austauschen muss, schmeckten die Gerichte bisher hervorragend! Durch die Kapitel-Struktur lässt sich zudem zu jedem Anlass etwas finden, ob es nun schnell gehen muss, für unterwegs sein soll oder Gäste erwartet werden.

Das Buch ist unterteilt in 6 Kapitel, die inhaltlich wie folgt lauten:

1. Ausschlafen & Brunchen (Schlemmereien für ein ausgiebiges Wochenend-Frühstück)

2. Auf die Faust (Street- & Fingerfood)

3. Quick & Dirty (Schnelles für die After-Work-Küche)

4. Geniessen & Feiern (Gerichte für das Dinner mit Freunden)

5. Anheizen & Losbrutzeln (Kreative Ideen für fleischloses Grillvergnügen)

6. Sonntagsbraten (Wenn's dann doch mal Fleisch sein darf)

Die vielfältigen Rezeptideen sind gut erklärt und recht einfach umzusetzen, auch wenn man ggf. für einige Gerichte noch Zutaten (Gewürze z.B.) hinzukaufen muss. Aber ein Einkauf lohnt sich. Die Gerichte sind lecker und ausgewogen. Von Gemüse als Rohkost mit Dips, als Smoothie, gegrillt, gebacken oder einfach gegart, internationale Geschmacksausrichtung oder klassisch mit Abwandlungen – alle erdenklichen Zubereitungsmöglichkeiten wurden bedacht. Die Fleischrezepte zum Schluss sind wahre Klassiker und sehen allesamt köstlich aus!

Lediglich etwas merkwürdig fand ich die Zuordnung einzelner Gerichte zu den jeweiligen Kategorien (z.B. Möhrenkuchen mit Orangen-Mascarpone-Creme zum Frühstück oder Brunch), aber wenn man die Gerichte zur „richtigen“ Tageszeit schiebt, ergibt sich ein rundes Bild. Möhrenkuchen (z.B.) am Morgen mag ja auch Geschmackssache sein. Insofern ist dies kein wirklicher Kritikpunkt. Beim Durchblättern finden sich zu jeder Gelegenheit und Tageszeit tolle Gerichte!

Zusätzlich zu den Rezepten gibt Nelson Müller noch einige hilfreiche Tipps zum Einkaufen und Kochen. Hier werden neben einem Vorwort noch einmal folgende Themen behandelt:

- Gutes Essen beginnt beim Einkaufen

- Guter Kaffee – Eine Frage des Geschmacks

- Gutes Gemüse – Immer die beste Wahl

- Gutes Fleisch – Etwas Besonderes

Insgesamt also ein kompaktes, tolles Kochbuch, das wie erwartet mit einem übersichtlichen Register abschließt. Ich finde die Aufmachung, wie auch die Rezepte absolut gelungen und sehr kreativ. Insofern würde ich es jedem (wie es im Buch so schön heißt) „Teilzeitvegetarier“ empfehlen! Deshalb: 5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.04.2017

1-855-2-NOWHERE. Immer nur 1 Auftrag. Viertes Gebot: Es ist nie persönlich! - Bis es einmal doch persönlich wird... Spannung pur!!!

Orphan X
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Gregg Hurwitz hat mit seinem neuen Psychothriller „Orphan X“ ein hochspannndes Buch vorgelegt. Nicht umsonst hat sich Warner Bros. die Filmrechte daran gesichert und wird den Roman auf die Kino-Leinwände ...

Gregg Hurwitz hat mit seinem neuen Psychothriller „Orphan X“ ein hochspannndes Buch vorgelegt. Nicht umsonst hat sich Warner Bros. die Filmrechte daran gesichert und wird den Roman auf die Kino-Leinwände bringen! Das Buch hat es wahrlich in sich...

Evan Smoak, oder auch OrphanX, wird als verwaistes Kind durch Jack John als Teil eines Regierungsprogramms und innerhalb des streng geheimen Orphan-Projekts zu einem gnadenlosen Killer ausgebildet – gestählt, trainiert und nach Plan jeglicher Moral und menschlicher Gefühle beraubt. Was zählt, ist die strikte Befolgung von "Geboten" - Verhaltensregeln. Es gibt zwar nur wenige Orphans, doch die, die fertig in die Welt entlassen werden, sind so etwas wie unsichtbare Tötungsmaschinen. Lautlose und vom System vergessene, denn von der Regierung beauftragte, identitätsfreie Killer. In Evan jedoch siegt nach Jahren vieler erledigter Auftragsmorde "das Gute" und er wechselt die Seiten, steigt aus dem Projekt aus. Abgewandt vom System, mit neuer Identität, aber einer Menge Fähigkeiten. Er bleibt seinem Handwerk treu, doch sucht er sich seine Ziele nun selber aus – er wird zum Nowhere Man. Er hilft Menschen, sich ihrer Peiniger zu entledigen. 10 Gebote, die ihn leiten. 1 Nummer, die ihn ruft. Immer nur 1 Auftrag. Und doch gerät alles außer Kontrolle - und durchkreuzt seine penibel eingehaltenen und präzise durchdachten Regeln. "Gebot 4: Es ist niemals persönlich." Das ist nun anders...
Mir gefiel der Thriller sehr, sehr gut. Er ist actionreich, überraschend und durchweg spannend. Das Grundgerüst des Romans war absolut logisch und toll konzipiert. Die Figuren sind allesamt gut dargestellt und bestens durchdacht. Evan wirkt zu Anfang noch ein wenig undurchsichtig, entwickelt sich aber im Verlauf des Romans zu einer durchaus sympathischen und herzlichen Figur. Die Nebenfiguren, insbesondere Evan's „Hausmitbewohner“, lockern die Geschichte des Öfteren stark auf. Es gibt mehr als eine witzige Stelle, bei der ich herzhaft über eine Szene lachen musste! Zudem ist der Thriller so flüssig geschrieben, dass man das Buch kaum mehr aus den Händen legen mag. Insbesondere da die Story permanent neue Spannung und Action bietet. Einige Wendungen waren überraschend und unerwartet, passten aber inhaltlich gut und trugen sehr zur Klärung einiger Fragen bei. Ich fand, das Buch hatte durchweg ein gutes Niveau und es gab keine unlogischen Passagen. Gregg Hurwitz lässt den Leser zudem auch etwas tiefer in seine Protagonisten blicken. Es stellt sich immer auch ein wenig die Frage nach dem Sinn dessen, wie Orphan X handelt und entscheidet. Dabei wird jedoch nie zu sehr aufgetragen. Auch hat der Autor es vermieden, Klischees wie das große „Happy End“ zu bedienen. Das Buch hat ein Ende, mit dem man (wie ich finde) kaum rechnen konnte, aber sehr gut "leben kann". Es passt perfekt und rundet das Gesamtpaket auf beste Weise ab! Ich habe das Buch verschlungen und bin tatsächlich ein wenig enttäuscht, als ich es nach über 400 Seiten zu Ende gelesen hatte. Ein gutes Zeichen, es wird nicht mein letztes Buch von Gregg Hurwitz gewesen sein! Absolute Lese-Empfehlung, 5 Sterne

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend bis zur letzten Seite!

Wenn du mich tötest
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Der neue Psychothriller „Wenn du mich tötest“ von Karen Winter ist eine ausgeklügelte und hochspannende Geschichte, die fast bis zur letzten Seite rätselhaft und somit spannend bleibt!
Julian Than betritt ...

Der neue Psychothriller „Wenn du mich tötest“ von Karen Winter ist eine ausgeklügelte und hochspannende Geschichte, die fast bis zur letzten Seite rätselhaft und somit spannend bleibt!
Julian Than betritt eine Kneipe in Kinlochbervie, einem recht abgelegenen Dorf an der schottischen Westküste. Die Einheimischen beäugen ihn misstrauisch, denn hierher verirrt sich niemand. Das Misstrauen scheint nicht unbegründet. Denn Julian meldet unmittelbar darauf seine Frau als vermisst. Das ruft Detective Sergeant John Gills von der Scottish Police aus Inverness auf den Plan, der sich mit einfachen Antworten nicht zufrieden gibt und bohrt. Was hat es mit dem Verschwinden von Laura Tahn auf sich? Wie stand das Ehepaar zueinander? Gills glaubt, dass Julian Than seine Frau getötet hat, aber ihm fehlen die Beweise. Doch dann wird wenige Kilometer von Kinlochbervie eine Frauenleiche an Land gespült! Was ist geschehen?
Der Roman beginnt ein wenig wie ein Krimi, nimmt aber schnell an Fahrt auf und spielt sämtliche Nuancen eines guten Psychothrillers durch. An Nervenkitzel, rätselhaften Wendungen und „Gänsehaut-Feeling“ fehlt es hier definitiv nicht. Julian Than, wie auch alle anderen Protagonisten sind äußerst authentisch und detailliert dargestellt, wobei der Hauptprotagonist am ehesten hervorsticht und auch am wenigsten einschätzbar bleibt. Sprachlich gefiel mir der Psychothriller sehr gut. Durch die klassische Schreibweise ist das Buch gut zu lesen und man bleibt im Lesefluss. Vom Aufbau her lässt Karen Winter den Leser durch permanente Perspektiven- und manchen Ortswechsel am Geschehen und an den Ermittlungserfolgen teilhaben. Die Tiefe der Figuren und das Einbinden vergangener Geschehnisse halten die Spannung auf hohem Niveau. Toll fand ich zudem die Kulisse, vor der die Geschichte spielt. Die Autorin hat hier eine Landschaft gezeichnet, die perfekt zum Inhalt des Buches passt: rau, wechselhaft und düster. Mich hat die Darstellung der schottischen Westküste wahnsinnig fasziniert. Ebenso aber auch die Freundlichkeit und Offenheit der einheimischen Charaktere, die in krassem Kontrast zur Hauptfigur stehen. Alles in allem war es für mich ein großes Lesevergnügen und ich würde das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen! Deswegen 5 Sterne.