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Veröffentlicht am 10.03.2020

Grandioser Polit-Thriller mit einem alptraumhaften Szenario, das erschreckend realitätsnah daherkommt

Im Namen der Lüge
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Mit diesem Buch liefert der Autor Horst Eckert einen weiteren grandiosen Polit-Thriller ab und entwirft dabei ein alptraumhaftes Szenario, das erschreckend realitätsnah daherkommt. Mit Melia Khalid schickt ...

Mit diesem Buch liefert der Autor Horst Eckert einen weiteren grandiosen Polit-Thriller ab und entwirft dabei ein alptraumhaftes Szenario, das erschreckend realitätsnah daherkommt. Mit Melia Khalid schickt er zudem eine neue Ermittlerin ins Rennem, die einen überzeugenden ersten Auftritt hinlegt und reichlich Potential für weitere Auftritte andeutet. Aber auch der inzwischen altbekannte Vincent Veih und das Düsseldorfer KK11 mischen hier wieder kräftig mit.

Melia Khalid leitet das Referat für Linksextremismus beim Inlandsgeheimdienst und bekommt ein Papier zugespielt, das die Gründung einer neuen Generation der RAF ankündigt. Während sie zunächst mit Feuereifer die erforderlichen Gegenmaßnahmen einleitet, kommen ihr schnell erste Zweifel. Handelt es sich hier vielleicht doch um ein perfides Ablenkungsmanöver ? Währenddessen ermitteln Vincent Veih und das Düsseldorfer KK11 in einem Mordfall im Milieu der Reichsbürger. Während die Staatsanwaltschaft den Fall möglichst schnell als Eifersuchtstat zu den Akten legen will, ahnt Vincent, das wesentlich mehr hinter der Sache steckt und will der Sache gegen alle Widerstände auf den Grund gehen.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo, das einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt, treibt der Autor das Geschehen voran und treibt es gekonnt immer mehr auf die Spitze, ohne das man dabei das Gefühl bekommt, er würde den Bogen überspannen. Gekonnt greift er hier reale Vorgänge auf, verknüpft sie geschickt miteinander und spinnt sie mit viel Einfallsreichtum weiter, bis ein absolut überzeugendes Gesamtbild von erschreckender Aktualität entsteht. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und durchgehend vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind.

Einziger kleiner Kritikpunkt ist der Klappentext, der leider wieder einmal viel zu viel verrät. Daher kann ich hier nur den Rat geben, diesen Text einfach zu ignorieren und sofort diesen grandiosen Thriller zu lesen. Es lohnt sich auf jeden Fall.

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Spannender und dramatischer Abschluss der Liebig/Momsen-Reihe

Der Schmerz bleibt
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Mit diesem Thriller schickt der Autor H.C. Scherf den Essener Kommissar Peter Liebig und seine Partnerin Rita Momsen in ihren fünften und letzten Fall, der nicht nur das hohe Niveau der ersten Fälle halten ...

Mit diesem Thriller schickt der Autor H.C. Scherf den Essener Kommissar Peter Liebig und seine Partnerin Rita Momsen in ihren fünften und letzten Fall, der nicht nur das hohe Niveau der ersten Fälle halten kann, sondern den beiden Ermittlern auch noch einen hochdramatischen Abschied beschert. .
Man muss die ersten Auftritte von Liebig und Momsen aber nicht unbedingt kennen, um diesen Thriller lesen und verstehen zu können. Alle nötigen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Doch auch die Vorgänger zu diesem Buch kann ich nur wärmstens empfehlen, da sie ebenfalls beste Thriller-Unterhaltung liefern.

Diesmal bekommen es die beiden Ermittler mit eingen Vermisstenfällen zu tun, bei denen die verschwundenen Frauen eine mehr als auffällige Ähnlichkeit aufweisen. Liebig und Momsen ahnen zwar schnell, das weitaus mehr hinter den Fällen steckt, finden aber zunächst keinen richtigen Ermittlungsansatz. Als einem der Opfer die Flucht gelingt, hoffen sie endlich auf einen Durchbruch, doch durch diese Flucht werden unheilvolle Entwicklungen in Gang gesetzt, die auch für die Ermittler selbst nicht ohne Folgen bleiben.

Mit seinem gewohnt packenden Schreibstil konnte mich der Autor wieder einmal schnell in den Bann der gut aufgebauten Geschichte ziehen. Mit hohem Erzähltempo treibt er das Geschehen voran und lässt es schließlich in einem krachenden Showdown münden, der für ein hartes und zugleich dramatisches Ende sorgt, das noch länger nachhallt.
Dabei punktet die Geschichte auch mit überzeugend gezeichneten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, mit denen man beim Lesen gerne mitfiebert bzw. auch mal mit deutlicher Ablehnung begegnet.

Wer auf spannende und temporeiche Thriller der etwas härteren Art steht, wird hier ein weiteres Mal bestens bedient.

Peter Liebig und Rita Momsen haben sich über die einzelnen Bände immer mehr zu einem perfekt aufeinander abgestimmten Ermittlerpaar entwickelt, von dem ich sehr gerne noch etwas mehr gelesen hätte. Nun bleibt nur zu hoffen, das dem Autoren in seinem nächsten Werk ähnlich stimmige Figuren gelingen, die sich als würdige Nachfolger erweisen.

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Veröffentlicht am 23.01.2020

Packender Thriller von erschreckender Aktualität

Subliminal. Das Experiment
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Nachdem mich Thorsten Oliver Rehm bereits mit seinem ersten Thriller "Der Bornholm-Code" auf ganzer Linie begeistern konnte, war ich schon sehr gespannt, ob der Nachfolger das hohe Niveau dieses Buches ...

Nachdem mich Thorsten Oliver Rehm bereits mit seinem ersten Thriller "Der Bornholm-Code" auf ganzer Linie begeistern konnte, war ich schon sehr gespannt, ob der Nachfolger das hohe Niveau dieses Buches würde halten können. Diese Frage kann ich nun voller Überzeugung mit ja beantworten.

Stand in seinem Erstlingswerk noch eher die Archäologie im Mittelpunkt der Geschichte, geht es diesmal deutlich mehr in Richtung Polit-Thriller, der zudem von erschreckender Aktualität ist. Und obwohl hier einige Protagonisten aus dem "Bornholm-Code" wieder mit dabei sind, kann man das Buch problemlos auch ohne Vorkenntnisse lesen und nachvolziehen. Alle erforderlichen Informationen dazu werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne den Lesefluss zu stören. Die bereits bekannten Protagonisten nehmen diesmal auch eher Nebenrollen ein, die aber durchaus tragend ausfallen

Im Mittelpunkt des Geschehens steht hier aber die Journalistin und allein erziehende Mutter Natascha da Silva, die beruflich unter starkem Druck steht und dringend eine überzeugende Reportage braucht, um hier einen Befreiungsschlag zu landen. Angeregt durch einige Meldungen wählt sie als Thema die zunehmende Gewalt bzw Verrohung in unserer Gesellschaft und stürzt sich mit Feuereifer in die Recherche. Dabei kommt ihr schon bald ein schlimmer Verdacht. Handelt es sich hier gar nicht um eine allgemeine gesellschaftliche Entwicklung, sondern wird das Ganze etwa von außen gesteuert ? Diese Frage führt sie auf die Spur eines perfiden Experiments und sie bekommt es mit Gegnern zu tun, die vor nichts zurückschrecken, um ihr Geheimnis zu wahren.

Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran und verknüpft dabei die einzelnen Erzählstränge geschickt miteinander, bis sich schließlich das erschreckende Gesamtbild enthüllt. Getragen wird die Geschichte von fein gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren, mit denen man beim Lesen gerne mitfiebert. Dabei durchläuft besonders die Hauptfigur Natascha im Laufe der Geschichte eine erstaunlich Entwicklung. Kommt sie zunächst noch etwas verzagt und ziemlich kopflastig rüber, gewinnt sie im Laufe der Geschichte deutlich an Kontur und an Stärke hinzu.

Ein spannende Thriller zu einem aktuellen Themen, der mich nicht nur bestens unterhalten konnte, sondern zudem auch zum Nachdenken anregt und noch lange über sein Ende hinaus nachhallt.

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Abgedrehter, aber dennoch spannender Kriminalroman mit skurrilen Typen und reichlich Situationskomik

Hinter blutroten Schatten
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Konnte mich der Autor Gereon Krantz bereits bei seinem Debüt, dem ersten Fall mit Thomas Harder und Claudia Vogt, auf ganzer Linie überzeugen, gelingt ihm hier sogar noch einmal eine Steigerung, die zudem ...

Konnte mich der Autor Gereon Krantz bereits bei seinem Debüt, dem ersten Fall mit Thomas Harder und Claudia Vogt, auf ganzer Linie überzeugen, gelingt ihm hier sogar noch einmal eine Steigerung, die zudem noch einmal ein Stück weit abgedrehter daherkommt. Dabei kann man das Buch grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen und nachvollziehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne den Lesefluss zu stören. Da hier aber auch ein paar offenen Fäden aus dem Vorgängerwerk weitergesponnen werden, empfiehlt es sich schon, die Bücher in der richtige Reihenfolge zu lesen.

Auch diesmal bekommt es das ungleiche Ermittlerpaar Harder und Vogt wieder mit einer bizarren Mordserie zu tun, die mit einem jungen Mann beginnt, der am S-Bahnhof Alexanderplatz vor eine einfahrende Bahn gestoßen wird. Die Ermittlungen in Sachen Täter und Motiv führen diesmal in die Welt der Tattoos, in der auch Polka und rote Grütze eine nicht ganz unwichtige Rolle spielen.

Erneut gelingt es dem Autoren wieder auf überzeugende Art und Weise, dem altbekannten Thema vom ungleichen Ermittlerpaar, das eher notgedrungen zusammenarbeiten muss, noch ein paar neue Facetten abzugewinnen. Dies liegt insbesondere an der Figur des Thomas Harder, der weiterhin als klassischer abgehalfterter Ermittler mit Todessehnsucht rüberkommt, im Laufe der Geschichte aber auch wieder ganz andere Seiten von sich zeigen darf. Seine Kollegin steht hier weiterhin über weite Strecken etwas in seinem Schatten, kann sich diesmal aber deutlich besser freischwimmen wie noch im ersten Band. Auch die weiteren Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind gut gezeichnet und vielschichtig angelegt.

Der eigentliche Kriminalfall kommt auch diesmal wieder ziemlich düster rüber, zudem lässt der Autor in seinen Beschreibungen in Sachen Gewalt und Blut erneut wenig bis nichts aus. Und dennoch gelingt es ihm immer wieder, das Geschehen mit fast schon absurden Situationen und reichlich schwarzem Humor aufzulockern. Auch wenn die Geschichte in diesen Passagen manchmal nur haarscharf an der Parodie vorbeischliddert, funktioniert diese Mischung insgesamt doch erneut ganz wunderbar und macht zudem einfach viel Spaß. Der Krimiplot an sich ist dabei aber nie bloße Kulisse für den abgedrehten Humor, sondern bis zum Ende überzeugend konstruiert.

Ein Buch, das ich jedem Krimi- und Thrillerfan nur wärmstens ans Herz legen kann, und ein Autor, den man sich merken sollte. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Fall mit Harder und Vogt.

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Veröffentlicht am 09.01.2020

Grandioser Abschluss der Falkenburg-Chroniken, der gekonnt den Bogen zur Geheimakte-Reihe schlägt

Die Falkenburg Chroniken / Die Falkenburg Chroniken: Der Retter
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Mit diesem Band schließt der Autor Andre Milewski die Prequel-Reihe "Die Falkenburg-Chroniken" ab, in der die Geschichte von Carl Falkenburg, dem Vater von Max Falkenburg, der Hauptfigur aus der "Geheimakte"-Reihe, ...

Mit diesem Band schließt der Autor Andre Milewski die Prequel-Reihe "Die Falkenburg-Chroniken" ab, in der die Geschichte von Carl Falkenburg, dem Vater von Max Falkenburg, der Hauptfigur aus der "Geheimakte"-Reihe, erzählt wird. Zugleich schlägt er hier den Bogen zur Hauptserie, in der dann auch die letzten noch offenen gebliebenen Fäden dieser Trilogie weitergesponnen und aufgelöst werden.
Im Gegensatz zu den doch ziemlich actionreichen "Geheimakte"-Geschichten wählt er hier aber einer deutlich ruhigeren Erzählansatz und hält sich zudem sehr eng an die tatsächlichen historischen Begebenheiten der Jahre 1929 bis 1945.

Der Ägyptologe Carl Falkenburg hat den Gipfel seiner beruflichen Laufbahn erreicht, als er einen Beweis dafür findet, das Echnaton der Vater Tutanchamuns war. Auch privat hat er mit seiner Frau Elsa das große Glück gefunden.
Doch in seiner Heimat Deutschland ziehen längst dunkle Wolken auf, die ihre Schatten bis nach Ägypten werfen. Nachdem Adolf Hitler endgültig die Macht an sich gerissen hat, ergeben sich für Carl und seine Freunde und Wegbegleiter dann auch schnell gravierende Veränderungen mit weitreichenden Folgen. Zumal sich auch sein Erzfeind, der zwielichtige Graf von Steinheim, auf die Seite der Nationalsozialisten geschlagen hat, dabei aber seine ganz eigenen Ziele verfolgt, in deren Zentrum Carl zu stehen scheint.

Neben einem lockeren, aber dennoch jederzeit packenden Schreibstil überzeugt das Buch vor allem durch seine historisch genauen Beschreibungen, die von einer sehr sorgfältigen Recherchearbeit zeugen. Zudem sind die Charaktere durchgehend überzeugend und vielschichtig gezeichnet. Seine Spannung bezieht die Geschichte dann auch in erster Linie aus diesen Figuren und ihrer Interaktion, auf große Actionmomente wird hier weitestgehend verzichtet. Gegenüber den ersten beiden Bänden der Chroniken treten diesmal die Ausgrabungen etwas in den Hintergrund, da die politischen Entwicklungen und Intrigen hier zwangsläufig einen deutlich größeren Raum einnnehmen. Dies sorgt auch noch einmal für deutlich mehr Spannung und Dramatik, zumal es auch gilt, sich von dem einen oder anderen liebgewonnenen Charakter zu verabschieden.
Kenner der "Geheimakte"-Reihe werden darüber hinaus noch auf reichlich Anspielungen und Figuren stoßen, die auch in der Hauptserie eine wichtige Rolle spielen.
Die Erklärungen im Nachwort runden die Geschichte dann noch hervorragend ab und liefern zusätzliche Erklärungen darüber, was hier Dichtung und was Wahrheit ist.

Ein packender Abenteuerroman, der mich wieder einmal auf ganzer Linie überzeugen und bestens unterhalten konnte.

Und allen, die die Geheimakte-Reihe noch nicht kennen, wird mit diesem Band die perfekte Gelegenheit geboten, direkt im Anschluss in die Reihe einzusteigen.

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