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Veröffentlicht am 12.02.2020

Dunkel, brutal, grausam

Die Fesseln des Bösen
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Ich habe bereits einige Thriller des Autors gelesen. Ich wusste auf was ich mich einlasse, denn in diesen Thrillern geht es nicht um nette Vorstadtpolizisten und Blümchensex. Diesmal ist nicht nur der ...

Ich habe bereits einige Thriller des Autors gelesen. Ich wusste auf was ich mich einlasse, denn in diesen Thrillern geht es nicht um nette Vorstadtpolizisten und Blümchensex. Diesmal ist nicht nur der Fall brutal, sondern auch der Ermittler Corso. Ein Protagonist mit vielen Ecken und Kanten, der Grenzen ignoriert. Es ist eine dunkle Szene auf die er bei seinen Ermittlungen zu dem Mord an einer Stripperin trifft. Gewalt, brutaler Sex, Porno, Drogen, der Autor lässt kaum etwas aus. Die Ermittlungen schleppen sich dahin. Immer wieder gelangt Corso in Sackgassen, bis zum nächsten Opfer. Es gibt einen Verdächtigen, aber die Zweifel bei Corso und dem Leser bleiben.
Mir hat sehr gefallen wie der Autor immer wieder mich als Leser in die falschen Richtungen geschickt hat. Zusammen mit Corso wurde man immer wieder ausgebremst. Leider erwiesen sich die Ermittlungen in der Mitte des Buches als sehr langatmig. Erst gegen Ende als der Fall endlich seine ganze Tragweite aufzeigte, wurde es nochmal richtig spannend.
Was mir gar nicht gefiel war der Protagonist Corso. Ich habe nichts gegen Ecken und Kanten, aber das ein Polizist alle möglichen rechtlichen und ethischen Grenzen überschreitet und dafür keine Konsequenzen erhält, empfand ich als furchtbar. Auch das Privatleben von Corso ist einfach nur dunkel, einzig sein Sohn ist ein Lichtblick, für den er aber auch nicht wirklich bereit ist, sein kaputtes Leben zu ändern. Auch wenn es typisch für den Autor ist, die vielen Gewaltszenen sind meiner Meinung überflüssig, hier wäre wirklich weniger mehr gewesen.
Insgesamt war es an sich ein interessanter Fall mit ungewöhnlichen Charakteren, aber in der war es mir viel zu langatmig, die Ermittlung ist zu sehr in den Hintergrund gerückt. Dazu die Gewaltszenen und der gewissenlose Protagonist machen diesen Roman nicht wirklich empfehlenswert. Da hat Grangé schon viel Bessere geschrieben.
Am Ende noch kurz zum Hörbuchsprecher. Da habe ich nichts zu kritisieren, er spricht Corso sehr gut, seine Stimme ist etwas dunkel angehaucht, was sehr gut zum Roman passt. Ich vermute der Roman ist wenig gekürzt, obwohl es hier dem Hörbuch nicht geschadet hätte.

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Veröffentlicht am 09.01.2020

Charakterzeichnung mangelhaft

Vier Jahre
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Dies ist mein erster Roman der Autorin, die schon einige Krimis/Thriller geschrieben hat. Mir fiel als erstes das geschickt gemachte Cover des Romans auf. Eigentlich ist nicht viel zu sehen, aber der Blick ...

Dies ist mein erster Roman der Autorin, die schon einige Krimis/Thriller geschrieben hat. Mir fiel als erstes das geschickt gemachte Cover des Romans auf. Eigentlich ist nicht viel zu sehen, aber der Blick von oben auf den winterlichen Wald hat etwas dramatisches und auch Furchteinflößendes. Es ist in meinen Augen sehr gelungen.
Im Mittelpunkt des Romans stehen drei Frauen, deren Schicksal verbunden ist, durch ein Verbrechen vor 4 Jahren. Was genau passiert ist, enthüllt sich erst nach und nach. Sehr gelungen finde ich den Aufbau des Romans. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei es neben den Handlungssprüngen auch Zeitsprünge gibt. Die Wechsel sind gekonnt, so dass es einen guten Spannungsaufbau gibt. Was leider gar nicht gelungen ist, sind die Charaktere. Nicht das sie mir nur alle unsympathisch sind, sie handeln alle für mich nicht nachvollziehbar. Ihre Entscheidungen sind für mich völlig unlogisch. Zwischendurch dachte ich wirklich, es ist alles nur ein Traum und deshalb so realitätsfern. Keine Person ging mir nahe und deren Schicksal war mir relativ egal.
Das merkwürdige Verhalten der Charaktere nahm leider viel vom Roman weg, der an sich gut geschrieben ist mit einer interessanten Geschichte. Wirklich schade. Dazu kam, dass im Laufe des Romans die ganze Geschichte immer konstruierter wirkte. Zu viele Zufälle spielten eine Rolle, es wurde immer unrealistischer.
Ein Roman, der mich nach dem guten Start leider doch sehr enttäuscht hat. Aber dennoch würden mich die anderen Romane der Autorin interessieren, vor allem wie sie die Charaktere beschreibt, vielleicht hatte sie hier einfach Pech und hat sich verrannt, denn wie gesagt die Grundidee und der Aufbau des Romans hat mir sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 20.12.2019

Leider etwas langatmig

Waldesgrab
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Aufmerksam wurde ich auf dieses Hörbuch zum einen wegen dem Handlungsort, der Harz, der immer schon für mystische und gruslige Geschichten bekannt ist und auch die Geschichte selbst, die von einem Geheimnis ...

Aufmerksam wurde ich auf dieses Hörbuch zum einen wegen dem Handlungsort, der Harz, der immer schon für mystische und gruslige Geschichten bekannt ist und auch die Geschichte selbst, die von einem Geheimnis in der Vergangenheit spricht und interessante/abschreckende Morde zu bieten hat.
Protagonist ist Leon Bosch, Koch und alleinerziehender Witwer. Mit seiner Tochter lebt er in einer kleinen Stadt/Dorf im Harz. Als Koch in einem Gasthaus ist er etwas unterfordert, aber seine Karriere nahm ein abruptes Ende durch den Tod seiner Frau. Sein Leben wird nun von neuem durcheinandergebracht, denn in seinem nahen Umfeld werden Frauen umgebracht und bestialisch verstümmelt aufgefunden. Da mit den Opfern bekannt ist, wird auch Leon verdächtigt. Er beschließt auf eigene Faust zu ermitteln und begibt sich in Gefahr.
Das Hörbuch ist eine leichte gekürzte Ausgabe, aber davon habe ich nichts gemerkt. Ganz im Gegenteil, mir kam es immer noch sehr langatmig vor. Die Autorin nimmt sich sehr viel Zeit Dinge und Gefühle zu beschreiben, irgendwann nervte es mich, denn es brachte die Handlung nicht voran. Ich hatte oft das Gefühl die Autorin traut mir als Leser nichts zu, alles wurde genau beschrieben, jedes Detail abgeklärt. Vieles hatte ich mir schon selbst gedacht. Auch Leon als Charakter konnte mich nicht fesseln, sein schweres Schicksal berührte mich überraschend wenig. Im letzten Drittel wurde es etwas spannender, obwohl ich die Schlussfolgerungen von Leon nicht immer nachvollziehen könnte. Das Ende kam dann wenig überraschend. Die Zukunft der Protagonisten wurde dann nochmal haarklein im Epilog erklärt, da wäre etwas weniger auch gut gewesen, denn wie gesagt als Leser muss ich nicht alles vorgesetzt bekommen.
Insgesamt eigentlich eine interessante Geschichte, deren Umsetzung vielleicht nochmal eine Überarbeitung gebraucht hätte. Das Hörbuch ist aber gut produziert mit einem angenehmen Sprecher.

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Veröffentlicht am 23.09.2019

Kaum Spannungsaufbau

Die Waldmeisterinnen
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Dieses Buch habe ich mit meiner 6 bald 7jährigen Tochter gelesen. Das Cover und die Haptik des Buches sind schon einmal sehr einladend. Das Cover bunt und schön gezeichnet. Liebevoll hat meine Tochter ...

Dieses Buch habe ich mit meiner 6 bald 7jährigen Tochter gelesen. Das Cover und die Haptik des Buches sind schon einmal sehr einladend. Das Cover bunt und schön gezeichnet. Liebevoll hat meine Tochter über die erhabene Schrift gestrichen und gleich gesagt „meins!“. Schon einmal ein guter Start. Schon allein die Schriftgröße macht das Buch eher zu einem Vorlesebuch und Selbstlesebuch für den geübten Leser. Für Leseanfänger ist es nicht geeignet. Aber selbst, also wirklich geübte Vorleserin bin manchmal an den Satzkonstruktionen und den immer wieder eingeworfenen englischen Wörtern hängen geblieben. Das machte es meiner Tochter auch schwer dem Buch immer zu folgen.
Die Geschichten um die beiden Schwestern Holly Hollunder und Lia Lavendel sind ganz nett, aber wirklich spannend fanden wir sie beide nicht wirklich. Das lesen wir sonst schon anspruchsvollere Geschichten. Bei diesem Buch fällt es mir schwer eine Zielgruppe festzulegen. Sprachlich ist es wirklich anspruchsvoll, aber inhaltlich eher für jüngere Kinder. Jedenfalls ging es meiner Tochter und mir so.
Das ist wirklich schade, da es wunderschön illustriert ist. Ungewöhnliche Dinge gibt es auf den Bildern zu entdecken und alles schön mit kräftigen Farben. Auch das Leben der sehr ungewöhnlichen Schwestern ist sehr schön beschrieben, aber die Geschichten bleiben eher seicht und es baute sich keine richtige Spannung auf. Meiner Meinung hätte man da wirklich mehr daraus machen können, denn die Idee ist sehr gut.

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Veröffentlicht am 05.09.2019

Interessante Idee, nervige Protagonistin

ATME!
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Auf den ersten Blick hat mich das Cover an Simon Beckett erinnert. Ob gewollt oder nicht, der Inhalt des Buches ist nicht zu vergleichen. Erst dachte ich ja, rein vom Cover und Titel ausgehend, es geht ...

Auf den ersten Blick hat mich das Cover an Simon Beckett erinnert. Ob gewollt oder nicht, der Inhalt des Buches ist nicht zu vergleichen. Erst dachte ich ja, rein vom Cover und Titel ausgehend, es geht um eine Frau auf der Flucht. Aber nein, die Protagonistin des Romans, Nile, ist zwar oft atemlos, aber sie ist auf der Suche und nicht auf der Flucht. Sie sucht ihren Lebensgefährten, der während eines Einkaufbummel plötzlich verschwunden ist. Damit nicht genug, merkt man als Leser sehr bald, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint, irgendetwas stimmt mit Nile nicht. Die Frage was ist wahr und was ist von Nile nur ausgedacht, zieht sich durch den gesamten Roman. Das macht den Roman spannend. Gleichzeitig entpuppt sich Nile als für mich sehr nerviger Charakter. Ich konnte mich nicht in sie hineinfühlen. Auch die anderen Charaktere des Buches bleiben mir fremd und ihr Verhalten nicht wirklich nachvollziehbar.
Dennoch liest es sich ganz spannend und ich hatte es wirklich schnell gelesen, was zum Teil auch an dem großen Zeilenabstand und dem vielen leeren Platz zwischen den einzelnen sehr kurzen Kapiteln lag. Die Idee des Romans ist wirklich gut, aber Nile als Protagonistin ist nicht gelungen. Ihre psychischen Probleme sind zu offensichtlich. Auch wenn es der Autorin immer wieder gelungen ist, mich auf eine falsche Fährte zu locken, war für mich dennoch einiges zu offensichtlich, um den Spannungsbogen wirklich zu halten. Das Ende passte dagegen sehr gut und war für mich die einzige logische Möglichkeit. Es bleiben auch noch einige Fragen offen und man darf seine eigene Phantasie bemühen.
Dies war mein erster Roman der Autorin. Auch wenn er für mich einige Punkte hatte, die mir nicht gefallen haben, wird es sicher nicht mein letzter Roman der Autorin sein, denn Idee und auch der Schreibstil hat mir gefallen.