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Veröffentlicht am 15.09.2016

"Unterm Galgenberg" .....

Unterm Galgenberg
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Bernward Schneider liefert mit seinem Hildesheim-Krimi „Unterm Galgenberg“ eine Geschichte um einen Anwalt, der sich plötzlich (und doch eher zufällig) in einen möglichen Mordfall verstrickt sieht. Wir ...

Bernward Schneider liefert mit seinem Hildesheim-Krimi „Unterm Galgenberg“ eine Geschichte um einen Anwalt, der sich plötzlich (und doch eher zufällig) in einen möglichen Mordfall verstrickt sieht. Wir lesen von verschiedenen Gerichtsfällen, deren Zusammenhang möglicherweise erst später klar wird, begeben uns ins „mittlere Rotlichtmilieu“, erleben die Abgründe der „menschlichen Moral“ und einen Hauch von nicht ganz jugendfreien „SM“ Inhalten – zumindest hintergründig! ;) Die Geschichte rund um den Hauptprotagonisten Michael Bendis liest sich zwar, rein sprachlich gesehen, flüssig. Leider will sich anfangs einfach keine richtige Spannung einstellen. Zur Mitte hin nimmt die Spannung dann zwar doch noch zu, die Geschichte plätschert aber trotzdem weiter vor sich hin und erreicht keinen wirklichen Höhepunkt. Auch manche Zusammenhänge erklären sich für mein Empfinden recht spät im Buch. Thematisch ist der Krimi recht vielfältig. Sprachlich gibt es nichts auszusetzen, die Kapitel sind angenehm kurz und insgesamt bleibt das Buch mit seinen 206 Seiten (Print / TB) überschaubar. Es gab einige (wenige) unschlüssige Szenen im Verlauf und (sehr kritisch betrachtet) war die tragende Story des Krimis vielleicht ein wenig „mager“ oder zumindest noch ausbaufähig.
Ich hatte mir von diesem Krimi vielleicht doch etwas mehr versprochen. Insbesondere wegen des verheißungsvollen Titels. Trotzdem muss man sagen, dass „Unterm Galgenberg“ als kurze Zwischenlektüre gut geeignet ist und mit etwas gutem Willen kann man das Buch wohl auch an den nicht allzu anspruchsvollen Krimi-Leser weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein schönes, wenn auch todtrauriges Buch - allerdings mit unerwartetem, nicht ganz gewinnendem Ende!

Auf Zehenspitzen berühre ich den Himmel
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Zunächst einmal ist "Auf Zehenspitzen berühre ich den Himmel" von Amanda Prowse ein sehr trauriges, ergreifendes Buch. Man kommt sehr gut in die Geschichte hinein und ist sofort bei den Protagonisten. ...

Zunächst einmal ist "Auf Zehenspitzen berühre ich den Himmel" von Amanda Prowse ein sehr trauriges, ergreifendes Buch. Man kommt sehr gut in die Geschichte hinein und ist sofort bei den Protagonisten. Im Verlauf kämpft, hofft und leidet man mit Poppy, der Hauptfigur. Etwas schwach fand ich das Ende, bzw. das letzte Drittel. Hier nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung, die mir nun gar nicht gefiel. Ich hätte mir hier von der Autorin etwas mehr Kreativität oder einfach weniger Seiten gewünscht, wenn man den Roman ohne den erwähnten Erzählstrang nicht füllen kann! Insgesamt aber sicher ein fesselndes, an vielen Stellen recht realistisch wirkendes Buch, das man lesen kann - aber nicht lesen muss! Deswegen 4 Sterne. Wäre das Ende ein anderes, hätte ich 5 Sterne vergeben!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein durch und durch spannender Kärnten-Krimi...

Deserteure
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"Deserteure" ist ein grundsolider, spannender Krimi mit Schauplatz in Kärnten, Österreich. Die Charaktere sind gut durchdacht und durchweg sympathisch (bzw. gewollt unsympathisch). Der Schreibstil ist ...

"Deserteure" ist ein grundsolider, spannender Krimi mit Schauplatz in Kärnten, Österreich. Die Charaktere sind gut durchdacht und durchweg sympathisch (bzw. gewollt unsympathisch). Der Schreibstil ist sehr eingängig und das Buch somit sehr gut lesbar. Die Spannung bleibt bis zur letzten Seite erhalten und nimmt auch während des Verlaufs nie ab. Zudem erfährt man noch geschichtliche Details zum UNO-Einsatz am Golan vor 20 Jahren, dies aber gut dosiert! Mir hat die Geschichte an sich gut gefallen. Der einzige Minuspunkt bei diesem Krimi war für mich letztlich nur die Menge der Namen aller Protagonisten. Hier habe ich leider einige Male den Überblick verloren (für andere Leser wird dieser Punkt aber vielleicht auch nicht störend sein..). Deswegen vergebe ich "nur" 4 Sterne, ansonsten topp und empfehlenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein interessantes Buch zum Schmökern und Nachdenken - letztlich aber ganz sicher "Geschmackssache"..

Zuerst der Tee
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„Zuerst der Tee“ von Gábor Fónyad handelt von dem Wissenschaftler und Tschuktschologen Eduard, der wegen diverser Unstimmigkeiten an seiner Universität von Wien nach Rye, einem kleinen Städtchen an der ...

„Zuerst der Tee“ von Gábor Fónyad handelt von dem Wissenschaftler und Tschuktschologen Eduard, der wegen diverser Unstimmigkeiten an seiner Universität von Wien nach Rye, einem kleinen Städtchen an der englischen Küste flüchtet. Dort angekommen, muss er recht schnell feststellen, dass es für ihn auch dort jede Menge Ablenkungen gibt, die ihn von seinen ambitionierten Recherchen abhalten. Eine weitere Mitbewohnerin seines Gästehauses, einem von der urigen Mrs. Wood geführten Bed & Breakfast, bringt ihn – kaum angekommen – aus seinem akribisch festgelegten Konzept und Tagesablauf.
Eduard muss man sagen, ist ein stoisch und zwanghaft wirkender, introvertierter junger Wissenschaftler, der außer seiner Forschung an der tschuktschologischen Sprache (sibirischer Volkes) offensichtlich nichts kennt. Dagegen wirkt die französisch-stämmige Pauline wie ein krasser Gegensatz: weltoffen, extrovertiert und dem Feiern nicht abgeneigt. Sie schafft es mit ihrer Art, Eduard's Aufmerksamkeit zu wecken und dringt von Kapitel zu Kapitel näher zu ihm vor. Aber auch Eduard's ungewöhnliche Art geht nicht spurlos an Pauline vorbei. Inhaltlich geht es demnach stark um die inneren Konflikte der Protagonisten, sowie um die Auseinandersetzung mit den eingebundenen Themen Kunst, Wissenschaft, Religion und Philosophie. Vor allem die Dialoge und Diskurse zwischen Eduard und Pauline nehmen sich der unterschiedlichen Standpunkte an und führen den Leser tief in die innere Welt der beiden Hauptprotagonisten. Die innere Zerrissenheit, die Suche nach Inhalten und Ausflüchte sind dabei recht gut beschrieben. Insgesamt ist der Schreibstil sehr unaufgeregt und stützt dadurch noch mehr die inhaltliche Ebene. Der Text ist flüssig geschrieben und gut lesbar, die Geschichte wirkt durchweg modern.
Die Hauptprotagonisten werden im Verlauf noch um weitere Charaktere ergänzt, woraus sich (wie nicht anders zu erwarten) neue Entwicklungen ergeben. Die Figuren sind detailreich beschrieben, – mehr oder weniger – sympathisch und recht authentisch. Die Geschichte selber ist wohl eher Geschmackssache. Es gibt am stilistischen und inhaltlichen Aufbau eigentlich recht wenig zu mäkeln. Mein „Favourite“ war der Roman leider trotzdem nicht. Ich konnte das letzte Drittel des Buches nicht ganz nachvollziehen und mir lag auch das Ende der Geschichte nicht so sehr. Nach Beendigung des Lesens stellten sich mir einfach noch zu viele Fragen. Auch die eigentliche Aussage und der „tiefere Sinn“ des Romans haben sich mir nicht direkt, bzw. gar nicht erschlossen. Schlecht war die Geschichte trotzdem nicht, weswegen ich (unter Berücksichtigung des Faktors „eines rein persönlichen Gefallens / Misfallens“) 4 Sterne vergeben würde! :)

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein informatives und gut leserliches Buch zum Thema "Putin"!

Putins Welt
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„Putins Welt – das neue Russland, die Ukraine und der Westen“ war eine informative und teils auch aufschlussreiche Lektüre. Frau Gloger schreibt hier in ihrem gewohnt flüssigen Stil, gut verständlich und ...

„Putins Welt – das neue Russland, die Ukraine und der Westen“ war eine informative und teils auch aufschlussreiche Lektüre. Frau Gloger schreibt hier in ihrem gewohnt flüssigen Stil, gut verständlich und eingängig. Es wird ein guter Überblick zum Thema gegeben, mit vielen Fußnoten und einigen Zusatzinformationen am Ende des Buches. Das doch sehr komplexe Thema Putin & Co. auf rund 352 Seiten, bzw. mit 9 Kapiteln übersichtlich, informativ und dennoch korrekt darzustellen, dürfte bei diesem Buch die größte Herausforderung gewesen sein. Ich würde es allerdings auch weniger als Sachbuch betiteln, da Frau Gloger in ihrem erzählerischen Schreibstil doch häufiger emotional nuancierte Einflüsse spürbar werden lässt. Interessant war dieses Buch dennoch und ich würde es als Einstieg in das besagte Thema jederzeit weiterempfehlen!