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Veröffentlicht am 10.01.2020

Sehr interessantes und aufwühlendes Familiendrama auf Trinidad

Goldkind
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Trinidad der 80er Jahre. Clyde und Joy leben in armen Verhältnissen in einem kleinen Haus auf Stelzen, "da, wo es nichts gibt außer Busch und Banditen". Die beiden Söhne Peter und Paul, 13 jährige Zwillinge, ...

Trinidad der 80er Jahre. Clyde und Joy leben in armen Verhältnissen in einem kleinen Haus auf Stelzen, "da, wo es nichts gibt außer Busch und Banditen". Die beiden Söhne Peter und Paul, 13 jährige Zwillinge, müssen mittlerweile einen sehr weiten Schulweg auf sich nehmen. Während Peter hochbegabt ist, fällt Paul das Lernen in der Schule schwer und auch sonst ist sein Verhalten nicht immer "normgemäß". Die Katastrophe bricht aus, als Paul entführt wird und eine immens hohe Lösegeldsumme gefordert wird.

In einem Rutsch las ich dieses Buch, weil es spannend wie ein Thriller geschrieben war. Auch konzeptionell überzeugte es mich, so wurde nicht linear erzählt, sondern immer wieder sequenzweise und mit Rückblenden. Die Stimmung ist oft unheilvoll, düster, traurig, es gibt aber auch hellere Abschnitte. Der Verlauf schockierte mich sehr und brach mir das Herz. Es passt aber gut in den Roman, der ja auch die Realität spiegeln möchte. Am Ende war ich ziemlich erschöpft und desillusioniert.

Das großartige Highlight dieses Buches sind die sehr anschaulichen Schilderungen Trinidads. Eine völlig andere Wirklichkeit, ein ganz exotisches Ambiente entfaltete sich vor mir, das ich gebannt und staunend aufnahm. Der Busch mit all seinem Getier, die bellenden Hunde, die Hitze des tropischen Klimas, die Strassenatmosphäre, die stets drohende Gefahr überfallen zu werden, all das wurde sehr lebendig beschrieben. Es inspirierte mich zudem, mehr über dieses Land und die Einwohner (Hindus, Moslems, Christen) zu erfahren.

Ebenso berührten mich die Geschehnisse um die Familie sehr. Das Familiengeflecht, auch über die Kernfamilie hinaus, wurde interessant gezeichnet. Näheren Einblick erhält man vor allem in die Gedanken von Clyde und Paul. Beide Figuren sind vielschichtig und widersprüchlich angelegt. Clydes Handlungen, wenn gleich vielleicht nicht auf den ersten Blick nachvollziehbar, sind es bei genauerem Überlegen durchaus. Er versucht ein guter Vater, ein ehrlicher Mann zu sein. Er versucht langfristig seiner Familie das Beste zu ermöglichen. Natürlich würde ich selbst anders entscheiden, aber ich habe auch eine andere Sozialisation und Bildung genossen, lebe mit sehr viel mehr Sicherheit und Privilegien.

Ich wurde tatsächlich sehr angeregt nachzudenken, da es einiges gab, was mich irritierte, ich wurde quasi gezwungen, mich mit den Figuren tiefer auseinander zu setzen. Dadurch traten natürlich auch für mich relevante Fragen auf: Welche unhinterfragten Glaubenssätze gibt es in meiner Familie? Welche Bilder habe ich von meinen Kindern? Sind die eigentlich wahr? Liebe ich ein bestimmtes Kind mehr, und mit welchen Folgen?

Dennoch habe ich auch Kritikpunkte: Die Mutter sowie Peter gerieten viel zu blass, hier hätte noch mehr ausgearbeitet werden müssen, zudem zum Ende hin die Passivität der beiden ganz und gar nicht überzeugte.

Darüberhinaus erschien mir der vorletzte Satz des ganzen Romans etwas unklar und auch ärgerlich. Hier kommt dem Pater Kavanagh (Pauls Nachhilfelehrer) ein Gedanke in den Sinn, der suggerieren könnte, dass es tatsächlich Menschen gibt, die wertvoller sind als andere. Und sorry, nein, so etwas möchte ich weder lesen oder unterstützen! Dafür hätte ich dem Roman fast 0 Sterne gegeben. Aus Clydes Sicht kann man das alles verstehen, aber wenn der Pater so etwas denkt, hat das eine völlig andere Gewichtung und wird quasi allgemeingültig. Damit wird aber leider der Roman letztendlich zerstört und zeigt zudem ein Menschenbild, das ich völlig inakzeptabel finde. Vielleicht kann man das Ende aber auch ganz anders deuten...

Eine Bewertung fällt mir ziemlich schwer. Ich vergebe 4 Punkte, da die positiven Dinge doch sehr stark waren und ich sehr angeregt wurde, mich auseinanderzusetzen.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2019

Erik Fyksen oder Ein Männerroman nicht nur für Männer

Die Tankstelle am Ende des Dorfs
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Hier liegt Myttings Debütroman in Neuauflage und Neuübersetzung vor. Erstmalig erschien er 2007 in Deutschland. Beide Auflagen wurden übersetzt von Günther Frauenlob.

Vorab: Der Klappentext weckt leider ...

Hier liegt Myttings Debütroman in Neuauflage und Neuübersetzung vor. Erstmalig erschien er 2007 in Deutschland. Beide Auflagen wurden übersetzt von Günther Frauenlob.

Vorab: Der Klappentext weckt leider falsche Erwartungen. Auf jeden Fall sollte man sich darauf einstellen, dass es etliche Passagen gibt, in denen Autos im Mittelpunkt stehen. Für sie schlägt nämlich Erik Fyksens Herz, um den es hier vorrangig geht. Anfang 30, von Frauen zweimal heftig enttäuscht, betreibt er im kleinen Annor eine Tankstelle mit einer angeschlossenen Autowerkstatt. Mit Hingabe und Einfallsreichtum tüftelt er hier mit Vorliebe an amerikanischen Autos, hat stets passende Ersatzteile zur Hand (manche über recht außergewöhnliche Wege) und fährt regelmäßig die Bergpässe ab, um eventuell liegengebliebenen Autos zu helfen.
Auf Betreiben seines langjährigen Feindes Jotul, der im Ort hochanerkannt ist, soll nun aber die Strassenführung geändert werden. In Folge dessen würde seine Tankstelle im Nichts stehen. Doch so leicht gibt Erik nicht auf, er ist findig und verfügt ebenfalls über einige Verbündete...

Fyksen ist interessant gezeichnet. Er lebt nostalgisch und mit festen, durchaus auch starren Grundsätzen. Er lässt sich nicht unterkriegen und ist recht schlau. Ein wenig eigenbrötlerisch, doch mit dem Herzen am rechten Fleck. Da er nicht so viele Kontakte pflegt, lernt man auch nicht so viele Menschen kennen. Es ist aber interessant zu sehen, wie hier jede(r) seine eigene Agenda verfolgt. Insgesamt schienen manche der Figuren etwas eigen, aber so soll es wohl sein in norwegischen Dörfern..:)
Ich kam Norwegen generell ein wenig näher und erfuhr einiges Interessantes, z.B. über das Bestehen öffentlich zugänglicher Steuerlisten oder auch warum Autos besonders für junge Erwachsene so wichtig sind.

Die Sprache ist poetisch, manches wird nur angedeutet. Ein feiner Humor, aber auch Traurigkeit und Ernst durchziehen den Roman. Hin und wieder sind Songtitel aufgeführt, da Fyksen die Musik liebt. Es gibt ganz realistische Szenen (Marketinggespräch für moderne Tankstellen) und wieder etwas mystische Szenen (ein mehrfach auftauchender weißes Cadillac).
Die erste Hälfte verläuft recht ruhig, in der zweiten Hälfte wird man emotional ziemlich durchgerüttelt. Manches wirkte zwar etwas vorhersehbar und auch klischeehaft, das Meiste jedoch unterhielt mich sehr gut. Ich war gefesselt und sehr gespannt, es gab unerwartete Wendungen, ich wurde berührt, vergoss Tränen und erhielt Einiges zum Nachdenken.

Neben der inneren Entwicklung von Erik geht es vor allem auch um gesellschaftliche Prozesse. Eindrücklich wird ganz realistisch am Beispiel der Umstrukturierung von Tankstellen dargestellt, wie Profitstreben und Konsumwille die Natur, die Menschen und das nahbare Miteinander kompromisslos vertreiben. Ebenso wird die eigene Machtlosigkeit deutlich gemacht, dieser allgegenwärtigen Entwicklung etwas entgegenzusetzen. Man kann letztlich nur sich selbst flicken und reparieren, um zu heilen und zu gesunden, so die pessimistische (oder realistische?) Überlegung.

Alles in allem ein sympathischer, norwegischer Männerroman, der mir sehr gut gefiel, wenngleich er in seiner Konzeption insgesamt nicht so ganz rund erschien. Definitiv hat er mir aber Lust gemacht hat, mehr von Mytting zu lesen!

Veröffentlicht am 17.11.2019

Gelungenes Jugendbuch über Trauerbewältigung

Alles okay
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Malin ist nach dem Tod ihres Grossvaters, bei dem sie aufgewachsen ist, Hals über Kopf in ihr College geflüchtet, das nun nach dem Schulende für sie erstmalig beginnen soll. Den Kontakt hat sie zu allen ...

Malin ist nach dem Tod ihres Grossvaters, bei dem sie aufgewachsen ist, Hals über Kopf in ihr College geflüchtet, das nun nach dem Schulende für sie erstmalig beginnen soll. Den Kontakt hat sie zu allen abgebrochen. Vier Monate sind vergangen, ihre beste Freundin Mabel kommt sie dennoch kurz vor Weihnachten besuchen.

Dieser Jugendroman, aus Malins Sicht in der Ich-Perspektive erzählt, umfasst 4 Tage. In Rückblenden erfährt man dabei stückchenweise, wie ihr Großvater starb, wie der Alltag mit dem geliebten Großvater aussah, was mit ihren Eltern geschah und wie ihre enge Beziehung zu Mabel langsam immer inniger wurde...

Der Schreibstil ist ruhig, poetisch, gefühlvoll und anschaulich. Es gibt einige Stellen zum Schmunzeln und noch mehr Stellen zum Weinen. Man ist sehr dicht dran an Marins Gedanken und Gefühlen und kann sich wunderbar hineinversetzen. Sie reflektiert ihre Beziehung zum Großvater und was für ein Mensch er war. Auch über ihre Freundin Mabel und deren Familie sowie über sie selbst erfahren wir einiges. Malin liebt z.B. Literatur sehr, ganz besonders "Jane Eyre", aber auch "Hundert Jahre Einsamkeit".

Thematisch geht es um den Verlust der unschuldigen Kindheit, den Übergang zum Erwachsensein, die erste Liebe, Freundschaft und Familie. Die Frage, wie gut wir andere eigentlich wirklich kennen, wird aufgeworfen. Vor allem aber geht es um den Trauerprozess bei Verlust eines geliebten Menschen. Hier wird zum Einen gezeigt, wie man auf Dauer nicht mit Trauer umgehen sollte. Schweigen und Verdrängen sind keine guten Optionen. Und zum Anderen wird gezeigt, was wirklich helfen kann: z.B. darüber reden und Hilfe annehmen.
Das sind recht schwierige Themen, da auch noch die Thematik psychische Erkrankung hinzu kommt. Ich finde aber die Umsetzung für Jugendliche sehr gut gelungen. Man nimmt zwar die ganzen traurigen Gefühle wahr, wird aber nicht heruntergezogen und es gibt ein versöhnliches Ende. Ja, und sicher sind da einige etwas kitschige, vielleicht unrealistische Szenen, aber das stört überhaupt nicht, da mir eher wichtig erscheint, gerade im Rahmen eines Jugendbuchs, Hoffnung und Trost zu spenden!

Fazit: gelungenes Jugendbuch zu den Themen Verlust, Trauerbewältigung und Freundschaft.

Veröffentlicht am 01.10.2019

Wichtige Themen, wunderschöne Kulisse, aber etwas kitschig und konstruiert

Der Gesang der Flusskrebse
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3,5 Punkte

Ein Familien-, Frauen- und Kriminalroman in Einem, erzählt auf verschiedenen Zeitebenen, die im Verlauf zusammen fließen. Die Kulisse bildet das Marsch- und Sumpfland nahe des Meeres. Die Hauptprotagonistin ...

3,5 Punkte

Ein Familien-, Frauen- und Kriminalroman in Einem, erzählt auf verschiedenen Zeitebenen, die im Verlauf zusammen fließen. Die Kulisse bildet das Marsch- und Sumpfland nahe des Meeres. Die Hauptprotagonistin Kya lebt dort seit ihrer Kindheit ganz allein. Erst von der Mutter, dann von ihren Geschwistern und letztendlich auch von ihrem gewalttätigen alkoholabhängigem Vater verlassen. So wurde dann die Marsch zu ihrer Mutter, die Natur zu ihrer Familie. Sie selbst entwickelt sich im Laufe der Jahre zu einer Expertin für die dortige Flora und Fauna.

Kya lebt sehr scheu und zurückgezogen. Tate, ein Freund ihres Bruders, bringt ihr als Jugendliche das Lesen bei. Die beiden verlieben sich ineinander, jedoch zieht Tate weg, um auf das College zu gehen. Irgendwann lernt Kya den attraktiven Frauenheld Chase kennen, der um sie wirbt.

Der Leser erfährt gleich zu Beginn, dass Chase tot aufgefunden wurde. Die Ermittlungen weisen bald auf Kya, die schnell zur Hauptverdächtigen wird.

Aufgrund des Titels und auch des Covers (beide gefallen mir ausnehmend gut) hatte ich irgendwie große Erwartungen an einen schönen poetischen Schreibstil. Hier wurde ich leider enttäuscht. Die Sprache ist recht einfach gehalten und auch die eingestreuten Gedichte konnten mich nicht berühren. Die Autorin verwandte sehr viel tierische Metaphern, häufig im Stil von: "flach gegen den Eisschrank gedrückt, wie ein überfahrener Storch" oder "dünn wie 'ne Zecke an 'nem Fahnenmast" oder auch "drinnen ist es heiß wie Wildschweinatem" usw. Das irritierte mich erst ein wenig, dann fand ich es eher unfreiwillig komisch, und entwickelte sich dann zu einem running gag..:) Viele Natur- und Tierbeschreibungen empfand ich leider auch etwas zu dürftig, da die Autorin oft nur benannte, statt beschrieb.

Nichtsdestotrotz öffnete mich der Roman für diese besondere Landschaft, die Marsch, und machte mich sehr neugierig. Viele erwähnten Vögel sah ich mir auch gleich im Internet an, da ich sie nicht kannte.

Die Geschichte wusste mich grundsätzlich zu fesseln. Gegen Ende wurde es mir jedoch etwas zäh und wirklich überraschende Wendungen blieben aus. Einige Dinge fand ich leider auch zu kitschig (z.B. die Liebesgeschichte zu Tate), viele Handlungsabläufe wirkten zu konstruiert und die Protagonisten blieben einseitig und schablonenhaft.

Dennoch gefiel mir Kya, als weibliche Hauptfigur gut. Sie wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Trotz Einsamkeit und Ängsten geht sie ihren eigenen Weg und ist einfach eine starke Frau.

Auch die Themen, die der Roman in sich vereint, haben mich berührt und zum Nachdenken angeregt. Es geht neben der Naturverbundenheit um Familie, Mutterschaft und Liebe sowie um Gewalt gegen Frauen, Rassismus und Ausgrenzung.

An einigen Stellen hätte ich mir jedoch auch hier noch mehr Tiefgründigkeit gewünscht, z.B. zu der bitteren, aber auch spannenden Frage, die Kya zeitlebens beschäftigt: Warum Mütter ihre Kinder verlassen.

Fazit: Ein einfach konstruierter Unterhaltungsroman mit wichtigen Themen und einer wunderbaren Kulisse, der im Gedächtnis bleibt, aber mehr verspricht, als er zu halten vermag.

Veröffentlicht am 01.10.2019

Spannender Krimi mit unausgeschöpftem Potential bei der Figurenentwicklung

Bis ihr sie findet
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3,5 Punkte
Der vorliegende Krimi ist ein Reihenauftakt. Der Klappentext fasst die Dinge ganz gut zusammen, sodass ich gar nicht viel ergänzen möchte.

Es gibt zwei Handlungsstränge. Der Haupthandlungsstrang ...

3,5 Punkte
Der vorliegende Krimi ist ein Reihenauftakt. Der Klappentext fasst die Dinge ganz gut zusammen, sodass ich gar nicht viel ergänzen möchte.

Es gibt zwei Handlungsstränge. Der Haupthandlungsstrang dreht sich um die Aufklärung des Mordes an der 14 jährigen Aurora Jackson, die nun, nach 30 Jahren, vergraben mitsamt eniger Päckchen Speed gefunden wurde.
Hier stehen das 4 köpfige Ermittlungsteam, insbesondere der Detektive Chief Inspector Jonah Sheens und die neue Mitarbeiterin Detektiv Constable Juliette Hanson im Vordergrund. Man erfährt wie sie die Ermittlungen führen sowie einiges aus deren Privatleben, wenngleich recht dezent.
Der zweite Handlungsstrang hat Aurora im Blick und zwar genau an dem Tag, an dem sie vor 30 Jahren ermordet wurde.

Die Grundidee klang für mich extrem spannend, so dass ich an diesem Krimi nicht vorbei kam – und, um gleich auf den Punkt zu kommen - er war auch tatsächlich sehr spannend. Ich konnte ihn kaum zur Seite legen und sehr gut miträtseln, wer der Täter war. Es gab mehrere Verdächtige und es blieb mir bis zum letzten Moment völlig unklar, wer Auroras Tod zu verantworten hatte.

Der Schreibstil ist zudem sehr bildhaft, viele der Szenen standen mir ganz klar vor Augen.

Auroras Handlungsstrang mitsamt der Szenen des Campingausflugs gefiel mir ausnehmend gut. Ihr (schüchterner, netter) Charakter war gut gezeichnet und ich konnte gut mit ihr mitfühlen.
Das Ermittlungsteam fand ich sympathisch, allen voran natürlich der clevere, menschliche, einfach sympathische Chief Jonah. Die sehr gewissenhafte und eifrige Hanson fand ich etwas nervig, aber das passte dennoch gut und war vielleicht ein wenig auch so gewollt. Zum Team gehören noch der eigenwillige Detective Sergant O `Malley und der smarte, distanzierte Detektive Sergant Lightman, die allerdings eher im Hintergrund standen.
Die Clique fand ich auf den ersten Blick interessant angelegt. Besonders interessierten mich die Charaktere, wie ihre Beziehungen untereinander gestaltet waren, wie sie durch Auroras Verschwinden geprägt wurden und welche Dynamik nun, nach dem Auffinden der Leiche unter ihnen entstand. Leider wurde ich diesbezüglich ziemlich enttäuscht. Die Charaktere blieben nämlich zumeist blass und oberflächlich, manch einer kam gar nicht recht zur Geltung. Auch blieb mir unklar, was sie eigentlich vor Auroras Tod zusammenhielt, da sie so unterschiedlich erschienen und irgendwie das Gruppengefühl bei mir nicht recht ankam. Auch nach dem Fund fand ich die Dynamik und die Beziehungen untereinander zum Teil nicht ausreichend genug geschildert. Letztendlich blieben für mich daher einige Fragen offen. Sehr, sehr schade, hier hätte es so viel Potential gegeben.

Fazit: Alles in allem dennoch empfehlenswert, trotz unausgeschöpften Potentials bei der Figurenentwicklung, da mit einer interessanten Grundidee sehr spannend und bildhaft erzählt.