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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2020

Die Macht der Liebe über schwierige Zeiten hinweg...

Mohnschwestern
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1943. Obwohl sie mit Hans verlobt ist verliebt sich Lotte in den geheimnisvollen Wilhelm, der ihr im Garten quasi vor die Füße fiel. Immer mehr fühlen sich beide verbunden, auch wenn sein Geheimnis das ...

1943. Obwohl sie mit Hans verlobt ist verliebt sich Lotte in den geheimnisvollen Wilhelm, der ihr im Garten quasi vor die Füße fiel. Immer mehr fühlen sich beide verbunden, auch wenn sein Geheimnis das Glück trübt. Zum Zeichen seiner Liebe schenkt er Lotte ein kleines Bild mit farbenprächtige Mohnblüten. Dies ist das einzige, was ihr von ihm nach der verheerenden Bombennacht bleibt...
Gegenwart. Hazel wurde von ihrer großen Liebe Henry bitter enttäuscht. Orientierungslos durchs Leben strauchelnd findet sie erst bei Theo wieder Halt, der für sie perfekt scheint. Aber reicht dies allein für ein ganzes gemeinsames Leben?
Bei der älteren Mathilde sieht sie ein kleines Gemälde mit Mohnblüten, welches sie fasziniert und anzieht. Welches Geheimnis birgt dieses Bild?
Ilona Einholt hat mit "Mohnschwestern" ein wunderbares Buch erschaffen, in deren Handlung der Erzählstrang um Lotte jedoch der deutlich bessere, intensivere und fesselndere ist.
Gelungen sind die Themen Nationalsozialismus und Krieg in das Geschehen eingebunden. So erlebt Lotte die Schrecken des Krieges hautnah an den Schicksalen ihrer besten Freundin, der Jüdin Ruth sowie Bekannten und kommt auch mit dem Widerstand in Berührung. Indem sie auf Lehramt studiert, strebt sie gleichzeitig allen Idealen der Nazis zum Trotz an, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen. Damit ist sie mit ihrer Art, Lebensvorstellung und Mut erstaunlich modern und den meisten Frauen ihrer Zeit weit voraus. Ihre Freundin Hedwig bildet dazu das typische Gegenstück - fanatisch im Glauben an den Führer und mit nur einem Ziel, sich begeistert dem Leben als gute Ehefrau und Mutter zu widmen.
Die Handlung um Hazel unterbricht Lotte's Geschichte leider immer wieder, was mich mehr frustrierte, als begeisterte, da erst recht spät eine Verbindung zu erkennen ist. Meines Erachtens wird der Lesefluss dadurch zerstört und das Buch hätte ohne diese Teile eine "runde" Sache sein können. Dafür ziehe ich in der Bewertung einen Stern ab. Aber vielleicht empfinden es andere Leser nicht so und deshalb sollte sich jeder über das Buch seine eigene Meinung bilden.

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Erzähl mir was Schönes!

Erzähl´ mir was Schönes
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Ein sehr trauriges Thema, das jedoch mit einem lockeren Einstieg beginnt. Die todkranke Isabella und ihre beste Freundin Julia verbringen einen(letzten gemeinsamen Urlaub. Doch die Idylle trügt und Isabella ...

Ein sehr trauriges Thema, das jedoch mit einem lockeren Einstieg beginnt. Die todkranke Isabella und ihre beste Freundin Julia verbringen einen(letzten gemeinsamen Urlaub. Doch die Idylle trügt und Isabella verschweigt wie schlimm es wirklich um sie steht. Aber es gelingt ihr letztendlich nicht, ihren Zustand durch ihre gewohnte Fröhlichkeit zu überdecken. Das Wissen um eine Krankheit und das Erleben selbiger sind jedoch zwei verschiedene Dinge – so begreift auch Julia sehr rasch, dass bald nichts mehr so sein wird, wie es war. Und hinter allem schwellt ein Geheimnis, das nicht ans Licht kommen sollte….
Das Buch hat mich sehr positiv überrascht. Es ist nicht nur ein reines „ich trauere um dich“-Buch, sondern es geht viel tiefer. Durch Isabelles Tod wird Julia gezwungen sich auch mit sich selbst, ihren Leben, ihren Wünschen und ihren Vorstellungen auseinander zu setzten. Nicht alles ist angenehm, aber nur dadurch erfährt sie, was sie wirklich möchte – und setzt es auch (endlich) um. Natürlich kommt es auch hierbei zu Verwirrungen, aufgrund falscher Annahmen – noch eine weitere wichtige Botschaft: „redet miteinander!“.
Sehr berührt hat mich der Aspekt, dass man Totkranke nicht vor positiven Dingen, die einem widerfahren, schützen muss. Im Gegenteil, durch die Annahme, sie dadurch zu verletzten grenzt man sie noch mehr aus. Und dabei ist es noch das einzige bisschen Normalität, das sie haben – also: „Erzähl mir etwas Schönes“
Ein berührendes Buch, abseits vom Klischee, das ich weiterempfehlen kann!

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Veröffentlicht am 10.01.2020

Für ungetrübten Badespaß

Ein Kräutlein für die Ewigkeit
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Es ist schon recht schwierig, Inhalt auf die wenigen Seiten zu bringen, so das ein stimmiges Büchlein mit ca. 15 Minuten Lesedauer entsteht. Dies ist hier wieder recht gut gelungen, wenn auch das Genre ...

Es ist schon recht schwierig, Inhalt auf die wenigen Seiten zu bringen, so das ein stimmiges Büchlein mit ca. 15 Minuten Lesedauer entsteht. Dies ist hier wieder recht gut gelungen, wenn auch das Genre nicht ganz meins ist und ich auch offene Enden nicht so mag (aber das ist letztendlich Geschmacksache). Die Idee eines „unkaputtbaren“ Buches für kurzweilige Unterhaltung in der Badewanne ist jedoch sehr gut umgesetzt.

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Gelungener Start in eine neue Reihe um Francis Ackerman jr

Die Stimme des Zorns
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Eine neue Aufgabe für den ehemaligen Serienmörder Francis Ackerman jr., der Seiten gewechselt hat und nun unter anderem Namen (schönes Wortspiel: Frank Stone) als Sonderermittler für das FBI arbeitet. ...

Eine neue Aufgabe für den ehemaligen Serienmörder Francis Ackerman jr., der Seiten gewechselt hat und nun unter anderem Namen (schönes Wortspiel: Frank Stone) als Sonderermittler für das FBI arbeitet. Und gleichzeitig der Start in eine neue Buchreihe.
Ein „Alien“ verunsichert die Bevölkerung in dem es in mysteriösen Kreisen in Kornfeldern sezierte Leichen hinterlässt. Und dann wird noch eine ausgesprochene Alien-Expertin entführt…
Dies scheint genau ein Fall für Frank’s Geschmack zu sein – weniger Begeisterung löst bei ihm jedoch seine neue Partnerin Nadia aus.
Nachdem ich Francis bereits als Bösewicht kannte, war ich auf dieses Buch sehr gespannt – und wurde auch nicht enttäuscht. Ich mag seine Art an Dinge heranzugehen, sowie seinen speziellen Humor. Er ist somit immer unberechenbar und trotzdem gut in dem was er tut.
Die Unterteilung der Kapitel nach Ansichten der jeweils agierenden Personen ist sehr gelungen. Ebenfalls das die Kapitel oft mit einem Spannungsbogen enden, die einen regelrecht zwingen weiterzulesen. Neu ist für mich, das Frank beginnt „menschliche Züge“ zu zeigen.
Allerdings gibt es für mich auch Kritikpunkte:
Nicht ganz nachvollziehbar für mich ist Ackermans Einsatz bei dem brennenden Wrack. Es mag schon sein, dass sein Schmerzempfinden gestört ist, aber die Verletzungen sind ja trotzdem da und dürften auch bei unterlassener medizinischer Behandlung Folgen haben. Deshalb gibt es von mir einen Stern weniger.
Nichts desto trotz ist „Die Stimme des Zorns“ für Fans dieses Genres ein sehr gelungenes Buch, was ich gern weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 02.12.2019

Traurige Familiengeschichte

Geparktes Kind
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Da sich das Buch doch recht zügig liest, habe ich es auch in einem „Rutsch“ durchgelesen. Danach brauchte ich erstmal eine Weile, das Ganze sacken zu lassen.
Hier nun meine Eindrücke zu dem Buch:
Während ...

Da sich das Buch doch recht zügig liest, habe ich es auch in einem „Rutsch“ durchgelesen. Danach brauchte ich erstmal eine Weile, das Ganze sacken zu lassen.
Hier nun meine Eindrücke zu dem Buch:
Während des Lesens habe ich mich gefragt, ob der Titel „Geparktes Kind“ treffend ist. Trotz der ausführlichen Schilderungen ihrer Probleme und Therapie, wird das eigene Ich der Erzählerin eher wenig thematisiert. Wo wird sie „geparkt“? Ihr Vater und jüngste Schwester lieben sie – ein Gegenstück zur hartherzig erscheinenden Mutter. Und auch die Probleme bzw. der wahre Charakter der älteren Geschwister zeigen sich erst nach dem Tod der Mutter. Für meine Begriffe ist und bleibt die Mutter (und auch ihre Demenz) das zentrale Thema dieses Buches. Etwas unbefriedigend ist für mich das offene Ende, die Eltern die man fragen könnte sind verstorben – die älteren Geschwister die es wissen (sollten), schweigen.
„Geparktes Kind“ ist trotz meiner kleineren Kritikpunkte ein sehr lesenswertes Buch was tiefe Einblicke gibt. Auch als Denkanstoß für das eigene Handeln, Fragen noch zu stellen, so lange es geht, sehr zu empfehlen.