"Nach einem Sieg hat man ein Bier verdient, nach einer Niederlage braucht man es." (Napoléon Bonaparte)
Mit ihrer Out of the Bottle-Brewery, hergestellt in der eigenen Garage in Minnesota, hat die Bierbrauerin Piper Williams den Zeitgeist getroffen und kann sich über Abnehmer nicht beklagen. Doch Piper träumt ...
Mit ihrer Out of the Bottle-Brewery, hergestellt in der eigenen Garage in Minnesota, hat die Bierbrauerin Piper Williams den Zeitgeist getroffen und kann sich über Abnehmer nicht beklagen. Doch Piper träumt von mehr, eine eigene Brauerei soll es sein, doch das Unternehmen steht auf wackeligen Füssen. Mit dem Pubbesitzer Blake Reed erhält Piper bei ihrem Unterfangen nicht ganz uneigennützige Unterstützung. Dass zwischen beiden auch unterschwellig die Funken fliegen, macht die Sache nicht einfacher, denn für Piper steht das Geschäft an erster Stelle. Plötzlich droht schlechte Propaganda über Pipers Bier ihre Pläne zu ruinieren…
Suzanne Baltsar hat mit „Die kleine Brauerei der Liebe“ einen unterhaltsamen Liebesroman vorgelegt, dessen Hintergrund ausnahmsweise mal nicht das Konditorei- oder Küchenmilieu ist, von denen es inzwischen ja gefühlt hunderte zu geben scheint, sondern der Kunst des Bierbrauens eine Bühne gibt. Der Erzählstil ist locker-flockig, gefühlvoll und mit einer Prise Humor gewürzt. Wechselnde Perspektiven lassen den Leser sowohl in Pipers als auch in Blakes Gedanken- und Seelenwelt Einblick nehmen und sie gut kennenlernen. Der familiäre Hintergrund der beiden Protagonisten könnte nicht unterschiedlicher sein, der eine kämpft sich aus dem Schatten des Vaters, während sie sich mit der vollen Unterstützung ihrer Eltern auf ihren Traum konzentrieren kann. Die Autorin lässt den Leser zudem in das Handwerk der Bierbrauerei hineinschnuppern. In den letzten Jahren hat sich diese Kunst sehr modernisiert und bringt viele verschiedene Craft Biere hervor, die alle mit individuellen Geschmackssorten ausgestattet sind und ihre Liebhaber finden. Gute Mundpropaganda vereint mit extremer Sorgfalt entscheiden über den Erfolg eines Bieres und dies ist auch in diesem Roman ein wichtiger Punkt. Der Spannungslevel liegt in diesem Buch im unteren Feld, die Story ist recht vorhersehbar, unterhält aber dennoch recht kurzweilig.
Die Charaktere sind gut ausgestaltet und in Szene gesetzt. Der Leser verbringt mit ihnen einige angenehme Lesestunden. Piper ist eine Frau, die sich voll und ganz ihrer Leidenschaft für Bier ergeben hat. Sie liebt ihren Job, hat hohe Ziele und will diese mit aller Kraft erreichen. Oftmals überreagiert sie unkontrolliert, aufgesetzt und stur, was den Leser mit den Augen rollen lässt. Blake ist ein freundlicher und gutmütiger Kerl, der selbst seine Existenz am Laufen halten will. Auch die Nebenprotagonisten wie Tiffany, Connor, Sonja und einige andere sorgen für zusätzlichen Input der Geschichte und versorgen sie mit etwas mehr Pfeffer.
„Die kleine Brauerei der Liebe“ ist ein netter Liebesroman für zwischendurch. Mehr leider nicht.