Cover-Bild Inspektor Takeda und die Toten von Altona
Band 1 der Reihe "Inspektor Takeda ermittelt"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 413
  • Ersterscheinung: 16.05.2016
  • ISBN: 9783746632131
Henrik Siebold

Inspektor Takeda und die Toten von Altona

Kriminalroman

Steckbrief
Name: Kenjiro Takeda
Beruf: Kommissar Hobbys: Saxophon spielen
Besonders Interessen: amerikanischer Jazz
Besondere Kennzeichen: schulterlanges Haar

Von Tokio nach Hamburg Als die Eheleute Haubach tot in ihrer Wohnung in Hamburg-Altona gefunden werden, scheint der Fall auf den ersten Blick klar: Selbstmord. Deshalb hat man auch Inspektor Kenjiro Takeda, Mitarbeiter der Mordkommission Tokio und zurzeit als Hospitant in Deutschland tätig, zum Tatort geschickt. Doch Takeda ist skeptisch. Zu recht, wie sich bald herausstellt, denn es finden sich Spuren, die auf Mord hindeuten, und Verdächtige gibt es auch genug. Gemeinsam mit seiner deutschen Partnerin, Hauptkommissarin Claudia Harms, nimmt Takeda – auf seine Weise – die Ermittlungen auf.

Spannend und ungewöhnlich – ein Japaner und eine deutsche Ermittlerin

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2017

Japanisch-deutsche Zusammenarbeit

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Inspektor Kenjiro Takeda, Mitarbeiter der Mordkommission Tokio, ist für eine Austauschprogramm in Hamburg. Kaum ist er angekommen, gibt es auch schon den ersten Fall. Die Eheleute Haubach wurden von ihrer ...

Inspektor Kenjiro Takeda, Mitarbeiter der Mordkommission Tokio, ist für eine Austauschprogramm in Hamburg. Kaum ist er angekommen, gibt es auch schon den ersten Fall. Die Eheleute Haubach wurden von ihrer Angestellten tot in ihrer Wohnung in Hamburg-Altona aufgefunden. Auf den ersten Blick sieht es nach Selbstmord aus, aber Takeda ist skeptisch. Einiges deutet dann doch auf Mord hin und Takeda macht sich zusammen mit seiner deutschen Kollegin Claudia Harms an die Ermittlungen.
Das Buch liest sich sehr angenehm. Der Fall ist verzwickt und es gibt eine ganze Reihe Verdächtiger. Aber das Besondere an diesem Ermittlerteam ist es, dass die beiden so unterschiedliche Denkmuster haben. Sie wurden halt durch sehr verschiedene Kulturen geprägt.
Bei der Hamburger Polizei hat man die Sache mit dem Austauschprogramm wohl nicht so ernst gesehen. Takeda sollte mehr oder weniger die Zeit absitzen und Claudia hatte Bedenken, dass dieser Inspektor aus Tokio sie bei ihren Ermittlungen behindert. Aber schon bei diesem Fall zeigt es sich, dass die beiden sehr gut harmonieren, auch wenn schon mal Fetzen fliegen. Claudia pflegt in Stresssituationen ihren Bürodschungel und Ken spielt Saxofon, um sich zu erden. Mir sind die beiden sehr sympathisch, obwohl sie auch ihre Ecken und Kanten haben.
Aber auch die anderen Charaktere sind sehr gut und individuell beschrieben, so dass ich schnell ein Bild von ihnen vor Augen hatte.
Es gibt einige Probleme dort im Altonaer Kiez. Die Immobilienhaie wittern ihre Geschäfte und sind nicht gerade zimperlich. Die Alteingesessenen sind gegen die Zugewanderten. Die Rechten haben Probleme mit den Linken. Also Konfliktpotential ist reichlich vorhanden. Dadurch ist es für den Leser auch schwierig, den Täter auszumachen. So bleibt die Handlung bis zum Dramatischen Schluss überraschend und spannend.
Ein komplexer und sehr spannender Krimi, der mich gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tod in Altona

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Inspektor Kenjiro Takeda, beruflich erfolgreicher als im Privatleben, ergreift die Chance im Rahmen eines Austauschprogramms die Schatten seiner Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen. Angetrieben ...

Inspektor Kenjiro Takeda, beruflich erfolgreicher als im Privatleben, ergreift die Chance im Rahmen eines Austauschprogramms die Schatten seiner Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen. Angetrieben von seinem Vater, verpflichtet er sich daher bei der Kripo Hamburg zu hospitieren. Seine Gefühle sind zweigeteilt. Einerseits freut er sich auf Deutschland, auf der anderen Seite empfindet er ein gewisses Unbehagen und zweifelt an seiner Entscheidung.

Nur mit großem Widerwillen fügt sich die Kommissarin Claudia Harms der Anweisung ihres Chefs, mit Takeda während seiner Zeit in Hamburg als Team zusammenzuarbeiten. Schon bevor Takeda eingetroffen ist glaubt sie, dass sie ihr Chef sie damit endgültig abschießen möchte. Als den beiden, wider Erwarten der Fall eines mutmaßlichen Suizids übertragen wird, sieht sie sich in ihren Vermutungen bestätigt. Doch Takeda, der ohne Vorurteile an den Fall herangeht, ist der Meinung dass es sich auf alle Fälle um einen Mordfall handelt. Claudia läßt sich auf seine Theorie ein und so beginnt für die beiden ungleichen Kommissare eine ungewöhnliche Zusammenarbeit.

Fazit
Ein sehr vielschichtiger Kriminalroman, dem es gelingt einen Bogen zwischen zwei Kulturen zu spannen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Ein absoluter Lesetipp für alle, die mehr als eine spannende Story erwarten.

Veröffentlicht am 12.01.2020

Ein japanischer Kommissar bringt frischen Wind in die deutsche Krimiszene

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Die recht eigenwillige und leicht erregbare Hamburger Kommissarin Claudia Harms ist wieder einmal sauer! Da hat man doch ausgerechnet ihr den Auftrag erteilt, sich um den Kollegen Ken Takeda aus Tokio ...

Die recht eigenwillige und leicht erregbare Hamburger Kommissarin Claudia Harms ist wieder einmal sauer! Da hat man doch ausgerechnet ihr den Auftrag erteilt, sich um den Kollegen Ken Takeda aus Tokio zu kümmern, der im Rahmen eines wenig beliebten, verächtlich belächelten Austauschprogramms für zwei Jahre nach Deutschland geschickt wird, um hier Erfahrungen zu sammeln und die hiesige Vorgehensweise bei der Verbrechensbekämpfung zu studieren, wobei er voll eingebunden sein soll in alle anfallenden Ermittlungen. Claudia aber weiß es besser! Als Kaltstellen ihrer Person betrachtet sie ihre unliebsame Aufgabe, weiß sie doch, dass sie, die einzige Hauptkommissarin der Mordkommission, nicht nur ihren ausschließlich männlichen Kollegen sondern vor allem ihrem Chef, der sie liebend gerne loswerden möchte, ein Dorn im Auge ist, ein Ärgernis, der man jede Gelegenheit verwehren sollte, ihr unanzweifelbares Können bei der Lösung auch der kompliziertesten Fälle unter Beweis zu stellen.
Doch die Vorbehalte, die Claudia dem Japaner gegenüber hat, zerstreuen sich schnell, denn dieser ist, so stellt sich rasch heraus, ein außerordentlich sympathischer und höflicher Mann, der nicht nur ein begabter Saxophonspieler und Karaoke-Sänger ist, sondern darüber hinaus auch noch mit einem besonderen Gespür für Kriminalfälle gesegnet ist – und einer enormen Neugierde auf Deutschland, das Land, das ihm sein Vater, ein Verehrer der deutschen Kultur und überhaupt alles Deutschen, in den leuchtendsten Farben geschildert hat.
Dass der erste Einsatz, zu der der Chef die mürrische und besserwisserische Claudia und den eleganten Japaner mit der Vorliebe für teure Anzüge abordnet und der als unwichtige und von Anfang an als bereits gelöst betrachtete Angelegenheit angesehen wird, sich als ziemlich verzwickt herausstellen würde, war nun wirklich nicht geplant! Dem ungleichen Ermittlerpaar wird nämlich schnell klar, dass der als Selbstmord eingestufte Tod eines Buchhändlerpaares im Hamburger Stadtteil Altona in Wirklichkeit ein geschickt getarnter und mit großer Sorgfalt ausgeführter Mord ist! Der Täter scheint bald festzustehen, doch ist er so offensichtlich, dass den inzwischen gut zusammenarbeitenden west-östlichen Ermittlern berechtigte Zweifel kommen. Gegen alle Widerstände beginnen sie, in einem Sumpf von Verrat, rücksichtsloser Bauspekulationen, grassierendem Ausländerhass und unkontrollierbarer Aggressionen zu stochern – und geraten alsbald immer tiefer in immer gefährlicher werdende Situationen, bis sie schließlich, als es für beide schon beinahe zu spät ist, die ganze trübe, traurige und zutiefst abstoßende Wahrheit erkennen....
Der Japankenner Henrik Siebold hat mit dem ersten Band um die beiden Kommissare Ken Takeda und Claudia Harms einen trotz der düsteren Szenerie erfrischend neuen, einen jedenfalls nicht alltäglichen Kriminalroman geschrieben, der sich angenehm von der den längst unüberschaubar gewordenen Krimimarkt überflutenden Massenware mitsamt ihrem auf die Nerven gehenden Lokalkolorit unterscheidet.
Dabei ist der Mordfall, um den es in vorliegendem Roman geht, zwar nicht leicht zu durchschauen, aber auch nicht sonderlich spektakulär, der Hintergrund, vor dem die beiden Hauptfiguren ermitteln, ist, wenn auch traurige Wirklichkeit, nichts, worüber man unbedingt Bescheid wissen möchte und schon gar nichts, was als Stoff für einen wirklich guten Krimi vorstellbar wäre. Und auch das ungleiche Polizistenpaar hat man ganz ähnlich schon in zahlreichen anderen Kriminalgeschichten angetroffen. Was vielmehr den Reiz der hier zu besprechenden Geschichte ausmacht, ist die Art und Weise, wie der Autor die aus anderen Romanen dieses Genres hinlänglich bekannten Ingredienzien miteinander mischt und verschmelzen lässt, wie er Schritt für Schritt eine Reihe von unannehmbaren Zuständen wie auch Machenschaften vor der Kulisse der bei so vielen Menschen angesagten und ach so attraktiven und lebenswerten Stadt Hamburg aufdeckt, durchaus auch vorsichtig anprangert, die umso erschütternder sind als sie, man kann es nicht mehr leugnen, der Realität entsprechen und, möchte man Prognosen wagen, eskalieren werden, wenn keine Lösungen gefunden werden.
Der eigentliche Glückstreffer des Kriminalromans allerdings, die Figur, mit der alles steht und fällt und ohne die die Geschichte doch wieder in die Durchschnittlichkeit zurückfallen würde, ist Kenjiro Takeda, der in den uralten Traditionen seines Heimatlandes verwurzelte Japaner, der dennoch offen allem Neuen und für ihn unendlich Fremden gegenübersteht, dessen ausgesuchte Höflichkeit so wohltuend ist und durch dessen Augen der Leser einen Blick wirft auf das eigene Heimatland – und damit auch auf sich selbst. Gleichzeitig nähert er sich dem Land, aus dem Inspektor Takeda stammt, erfährt nicht wenig über eine ganze Reihe japanischer Gepflogenheiten, über für Westliche sehr fremdartig anmutende Denk- und Verhaltensweisen, die aber trotzdem, oder gerade deshalb, eine eigenartige Faszination ausüben.
Auch Takedas Zusammenspiel mit der kantigen, oft grob unhöflichen, insgesamt wenig sympathisch erscheinenden, doch außerordentlich fähigen Kollegin Claudia Harms hat seinen Reiz. Beide finden trotz entgegengesetzter Ansichten und Lebensphilosophien eine tragfähige gemeinsame Basis, finden zu einem tiefen gegenseitigen Verständnis, das eher auf Instinkt als auf Ratio beruht und das, so meine ich, von dem Autor dem Leser sehr glaubhaft vermittelt wird, authentisch geradezu, in keiner Weise konstruiert oder an den Haaren herbeigezogen wirkend, wie man das des öfteren in ähnlichen Roman-Konstellationen bereits erleben und erleiden durfte.
Und dieses wunderbare west-östliche Paar, dessen Zusammenarbeit sich – bisher! - ausschließlich aufs Berufliche bezieht, lässt denn auch – fast – gewisse Mankos vergessen, die vor allem in der sich doch etwas zu sehr hinziehenden, sich auf zu vielen Schlachtfeldern abspielenden und damit unnötig verwirrenden und auch überfrachteten Handlung zu finden sind. Hier wäre etwas weniger gewiss mehr gewesen.... Doch sei's drum – der Krimi ist in jedem Falle empfehlenswert und macht neugierig auf ein Wiedersehen mit dem anziehenden Japaner in den inzwischen erschienenen drei Folgebänden!

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Veröffentlicht am 01.06.2018

Genialer Japaner

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Die Hamburger Kommissarin Claudia Harms, einzige weibliche Beamtin im Morddezernat, vermutet nicht ganz zu Unrecht, dass ihr Vorgesetzter sie aufs Abstellgleis schieben will, als sie zur Betreuerin des ...

Die Hamburger Kommissarin Claudia Harms, einzige weibliche Beamtin im Morddezernat, vermutet nicht ganz zu Unrecht, dass ihr Vorgesetzter sie aufs Abstellgleis schieben will, als sie zur Betreuerin des japanischen Austauschpolizisten Ken Takeda ernannt wird. Der hat sich in Japan schon einen ausgezeichneten Ruf erworben, gerade was Suizide angeht. Pro forma sollen die beiden nun einen eindeutigen Selbstmord in Altona absegnen. Ein in der linken Szene ambitioniert agierendes Buchhändlerehepaar liegt tot im Ehebett. Doch Takedas Scharfsinn findet jede Ungereimtheit. Gemeinsam ist das Duo unschlagbar, Claudia mit ihrem Pragmatismus gepaart mit Bauchgefühl, Ken mit seiner messerscharfen Logik und seiner Kampftechnik. Die Kontraste machen die ganze Handlung sehr spannend, aber den gewissen Kick bekommt sie noch durch Takedas mangelnde Kenntnis der Feinheiten im deutschen Sprachgebrauch. Er nimmt alles wörtlich und zwingt so auch den Leser manches zu hinterfragen. Das sind für mich die liebsten Passagen und ich liebe den feinen Humor, der darin zugrunde liegt. Bislang gibt es zwei Takeda-Bände, und weil ich so begeistert bin, hoffe ich auf baldige Fortsetzung.