Profilbild von kassandra10

kassandra10

Lesejury Star
offline

kassandra10 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kassandra10 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2020

Auf einer fiesen Leitung

Tief eingeschneit. Der zweite Fall für Gamache
0

Teil 2 der kanadischen Chief Inspector Gamache Krimireihe!

Mit Luise Penny begibt man sich in das kleine beschauliche Three Pines nach Kanada. Rund um den Dorfteich finden die Bewohner alles, was man ...

Teil 2 der kanadischen Chief Inspector Gamache Krimireihe!

Mit Luise Penny begibt man sich in das kleine beschauliche Three Pines nach Kanada. Rund um den Dorfteich finden die Bewohner alles, was man zum Leben und Überleben braucht.

Bei dem traditionell am Boxing-Day veranstaltetes Curling auf dem Lac Brume kommt die ehrgeizige CC durch einen elektrischen Schlag zu Tode. Die Trauer der Bewohner hält sich in Grenzen. Der junge zuständige Polizist aus Williamsburg ruft Armande Gamache aus Montreal hinzu, da er sich die Tat nicht erklären kann.

Gamache trifft mit seinem Team auf alte und liebgewonnene Bekannte. Für Gamache macht es das jedoch nicht einfacher, den Mörder zu finden. Dieser stellt sich als wahrer Meister der Täuschung heraus.

Wie konnte er den Mord inmitten eines Curling-Matches in der Öffentlichkeit begehen? Die Ermittlungen führen Gamache zurück nach Montreal.

Seiner Tradition nach beschäftigt er sich gemeinsam mit seiner Frau in dieser Zeit mit ungeklärten Mordfällen. Reine-Marie ist bestürzt über den Tod einer Obdachlosen, unter deren Habseligkeiten sich ausgerechnet der neue Gedichtband von Ruth Zardo, der Three Pines Lyrikerin, samt Widmung, befand.

Gamache gräbt mit seinem Team immer tiefer und muss feststellen, dass die Tote in einer Welt aus Lug und Trug lebte. Die selbsternannte Innendesignerin hasste ihr Kind, ignorierte ihren Ehemann und stahl sich durch Ideenklau durch ihr Leben.

Die Spur führt Gamache ausgerechnet zum alten Hadley Haus, mit dessen Keller das Ermittlerteam schon im ersten Teil dem Tod nur knapp entkam. CCs Immobilienkauf und ein Fundstück aus deren Mülltonne bringt jedoch erneut eine Wendung und lässt den Leser mehr als einmal verblüfft zurück.

Louise Penny ist eine Meisterin in ihrem Metier. Nie führt eine Spur direkt zu nächsten. Man macht als Leser einen Schritt vor und gleich wieder zwei zurück und gerät erneut ins Straucheln.

Erst nach und nach ziehen sich die losen Fäden immer mehr zusammen, bis ein gewaltiger Knoten platzt und man ist überrascht und erstaunt, den Fall gelöst zu haben.

Gamache hingegen führt weiter seinen eigenen kleinen Kampf in Montreal und muss sich während seinen Ermittlungen in Three Pines dazu besinnen, die richtigen Entscheidungen für sich und sein Team für dessen Zukunft zu treffen.

Man stellt sich als Leser die Frage, wie man in diesem beschaulichen kleinen Örtchen Three Pines, mit ihren außergewöhnlichen Bewohnern zum Opfer oder gar zum Täter werden kann? Mit Penny blickt man durch Gamache in die Menschen hinein.

Die Hörspiele wurden bisher von Hans-Werner Meyer vertont. Ihm gelingt es einfach wunderbar, die liebgewonnenen Charaktere mit unterschiedlichen Stimmen zu versehen, die einen umgehend neugierig auf den nächsten Teil machen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.12.2019

Totale Überwachung

Juni 53. Ein Fall für Max Heller
0

Im Sommer 1953 steht Max Heller vor einer schwierigen Entscheidung. In der DDR wird das Überleben immer schwieriger und die Unzufriedenheit der Bevölkerung wächst. Es gibt erste Demonstrationen und die ...

Im Sommer 1953 steht Max Heller vor einer schwierigen Entscheidung. In der DDR wird das Überleben immer schwieriger und die Unzufriedenheit der Bevölkerung wächst. Es gibt erste Demonstrationen und die Flucht ins Westdeutschland reizt.

Die SED hingegen regiert mit harter Hand und schreckt weder vor scheinbar planlosen Verhaftungen sowie fragwürdigen Befragungsmethoden zurück.

Max Heller kann mit diesen Umständen kaum noch arbeiten. Als er am 17. Juni nach einer großräumigen Protestbewegung in den Betrieb für Wärmeisolierung gerufen wird, steckt dort eine Leiche kopfüber in einer Tonne mit Glaswolle.

Während seine Kollegen und sein neuer Dienststellenleiter natürlich die Protestbewegung hinter dem fiesen Mord vermutet, muss Heller sich eingestehen, dass sein Bauchgefühl etwas ganz anderes andeutet. Er ist sich sehr wohl darüber im Klaren, wohin sein Bauchgefühl in diesen unruhigen Zeiten im jetzigen Kontrollstaat noch führen wird.

Zuhause lässt Frau Marquart mit ihrer immer schlimmer werdende Demenz an Karin aus und macht die Nacht zum Tag. Sichtlich um Fassung bemüht kümmert sich diese dennoch liebevoll um die alte Witwe, derer sie ihr Überleben nach dem zweiten Weltkrieg zu verdanken haben.

Als Klaus, der jüngere Sohn sich ganz dem Kommunismus verschreibt wird Max bewusst, dass er bald schon eine wichtige Entscheidung treffen muss.

Hellers Ermittlungen bringen Bech auf den Plan. Der fiese SED-Mann behauptet mit Macht, Folter und Gewalt seinen Posten bei der Polizei und kommt Heller und seinem Team mehr als einmal in die Quere. Doch auch hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Mit Frank Goldammer und seinem Max Heller bewegen wir uns wie in einer wabernden Blase. Während Max mit seinen Ermittlungen immer tiefer in die Vergangenheit stößt und Machenschaften und Kriegsverbrechen aus dem vergangen Krieg aufdeckt, zeigt er mit dem neu eingeführten Charakter Bech, dass auch in der DDR die Zeit nicht stehen geblieben ist.

Gewalt, Konfrontation und Inhaftierung stehen an der Tagesordnung während das Volk sich nur schwer zwischen Rebellion und schweigsamer Hinnahme entscheiden kann.

Heikko Deutschmann verleiht Max Heller wie auch den restlichen Charakteren wieder die gewohnte Stimme und als Hörer hofft man natürlich auf ein baldiges Wiederhören.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.12.2019

Schöne neue Welt?

Der Store
0

Paxton ist am Ende. Seine frisch gegründete Firma ist pleite und das alles nur wegen Cloud. Ausgerechnet dort ist er jetzt auf der Suche nach einem neuen Job. Nach dem Einstellungstest trifft er auf Zinnia, ...

Paxton ist am Ende. Seine frisch gegründete Firma ist pleite und das alles nur wegen Cloud. Ausgerechnet dort ist er jetzt auf der Suche nach einem neuen Job. Nach dem Einstellungstest trifft er auf Zinnia, die ebenfalls einen der so scheinbar heiß begehrten Jobs in der Cloud ergattert hat.

Doch für die beiden läuft der gemeinsame Start in der Cloud, einer ganz eigenen Welt, die aus einem unendlichen Hochregallagern mit Waren aller Art und den dazugehörigen „Lebenssystem“ für die Arbeiter besteht, etwas holprig.

Zinnia landet unerwarteter Weise im Lager und ist ab sofort als Pickerin tätig. Sie läuft abertausende Schritte am Tag und das nur, um die Menschen außerhalb der Cloud mit Waren zu versorgen. Paxton wird dank seiner letzten Arbeitsstelle als Gefängniswärter ins Security-Team gesteckt. Beide sind mehr als unzufrieden mit der Situation.

Während Zinnia die scheinbar schöne und übermächtig praktische Cloudwelt mit Skepsis und Zynismus betrachtet, fühlt sich Paxton nach und nach immer zufriedener.

Beide verfolgten eigene Ziele und können sich dieser Cloudfamilie nur bedingt öffnen. Erst als der Cloudgründer Wells auf seine Abschiedstour durch Amerika reist, scheinen Zinnia wie auch Paxton an einem bestimmten Punkt angelangt zu sein. Ist dieses Leben wirklich die schöne neue Welt?

Dass alles seinen Preis hat, muss Zinnia in ihrem Alltag als Arbeitsbiene sehr schnell lernen. Das Ranking und die nächste Kündigungswelle immer vor Augen beschließt sie, sich ihres eigentlichen Auftrages zu besinnen. Paxton hingegen tritt auf der Stelle und hört auf, die scheinbar sinnlosen Aufträge seiner Vorgesetzten zu hinterfragen. Bis er eines Tages ausgerechnet Zinnia etwas genauer hinterfragt.

Wollen wir wirklich in einer solchen Welt leben, in der alles was man benötigt aus einem Konzern direkt mit einer Drohne vor die Haustür geliefert wird? Ganz so fern scheinen wir der Fiktion von Rob Hart nicht mehr zu sein. Onlinestores sprießen wie Unkraut aus dem Boden und Shopping mit nur einem Klick spart Zeit aber nur scheinbar Geld? Dann willkommen in der Cloud.

Für Rob Hart ist es ein leichtes Spiel. Der Leser fühlt sich wohl, er kennt diese Welt. Man muss sich oft die Frage stellen, ob man gemeinsam mit Zinnia gegen diesen wabernden Freudentaumel rebelliert, oder wie Paxton vollständig in dieser heilen Welt aufgeht.

Die Hoffnung Harts liegt darin, dass wir uns zu dem besinnen, was wir sind: Individuen.
Wir sind keine Masse, die sich so einfach fügt und formen lässt.

Ein gnadenlos ehrlicher Roman über den Internetwahnsinn, Onlinestores und über Firmengründer, deren Machtstreben einen das Fürchten lehren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.12.2019

Wer die Geister ruft

Das verlassene Haus
0

Teil 3 der kanadischen Chief Inspector Gamache Krimireihe!

Inspector Gamache muss erneut in dem mysteriösen Hadley House ermitteln.

Während der Osterfeiertage macht in Gabris B&B eine Wicca halt. ...

Teil 3 der kanadischen Chief Inspector Gamache Krimireihe!

Inspector Gamache muss erneut in dem mysteriösen Hadley House ermitteln.

Während der Osterfeiertage macht in Gabris B&B eine Wicca halt. Sie bietet auf Gabris Wunsch eine Séance in ihrem Restaurant an. Doch es stellt sich heraus, dass währenddessen nichts geschieht.

Die Wicca Jeanne beschließt dann, die nächste Séance in das alte Hadley House zu verlegen, da es dort ja angeblich spuken soll und hier die Geister leichter zu rufen sind.

Dort angekommen und mitten in der Séance stirbt die Teilnehmerin Madeleine Favreau scheinbar vor Schreck.

Gamache wird zu dem Fall hinzugezogen, als sich herausstellt, dass Madeleine keineswegs an einer Seance, sondern an einer Überdosis eines verbotenen Medikamentes starb.

In Three Pines, diesem besinnlichen und hübschen kleinen Dorfanger an der amerikanischen Grenze geht also erneut ein Mörder um. Die Bewohner, allesamt eigen, aber geliebt und behütet, müssen feststellen, dass der Spuk des alten Hadley House erneut Angst schürt.

Selbst Gamache und sein Ermittlerteam haben mit der Vergangenheit der alten Mühle zu kämpfen.

Es gibt zahlreiche Verdächtige unter den Dorfbewohnern und nicht nur, dass die Ermittlungen ergeben, dass Madeleine eine überaus beliebte Mitbewohnerin war, sondern Gamache selbst ins Visier einer perfiden Presskampagne gerät.

Seine Ermittlungen, die ihn einst berühmt machten, holen ihn nun ein. Die eigenen Reihen geraten ins Schwanken und es fällt ihm schwer, den Auslöser in Montreal zu finden. Gekonnt zieht er auch hier seine Schlussfolgerungen und muss sich dennoch eingestehen, dass es sich dieses Mal wahrscheinlich um seine letzte Mordermittlung handeln wird.

Unterstützt von seinem eigenen Team und mutigen Dorfbewohnern stürzt er sich in einen dunklen bedrohlichen Kampf und hofft inständig, allem Spuk endgültig ein Ende zu setzen.

Der dritte Fall (auf Deutsch unter „Der grausame Monat“ sowie „Das verlassene Haus“ veröffentlicht) macht natürlich wieder Lust auf den nächsten Teil. Ich habe mich hier für die kanadischen Titel im Original entschieden, da die deutsche Veröffentlichung sich leider nicht an die Erscheinungsreihe hält.
Die passenden Hörspiele dazu sind ebenfalls sehr zu empfehlen!
Mit Louise Penny begibt man sich in das beschauliche Three Pines und glaubt dort angekommen zu sein. Liebreiz umgibt einen aber hinter der Fassade scheint genau dies stets auch das Böse heraufzubeschwören.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.12.2019

Ein gut geplanter Mord!

Tief eingeschneit
0

Teil 2 der kanadischen Chief Inspector Gamache Krimireihe!

Mit Luise Penny begibt man sich in das kleine beschauliche Three Pines nach Kanada. Rund um den Dorfteich finden die Bewohner alles, was man ...

Teil 2 der kanadischen Chief Inspector Gamache Krimireihe!

Mit Luise Penny begibt man sich in das kleine beschauliche Three Pines nach Kanada. Rund um den Dorfteich finden die Bewohner alles, was man zum Leben und Überleben braucht.

Bei dem traditionell am Boxing-Day veranstaltetes Curling auf dem Lac Brume kommt die ehrgeizige CC durch einen elektrischen Schlag zu Tode. Die Trauer der Bewohner hält sich in Grenzen. Der junge zuständige Polizist aus Williamsburg ruft Armande Gamache aus Montreal hinzu, da er sich die Tat nicht erklären kann.

Gamache trifft mit seinem Team auf alte und liebgewonnene Bekannte. Für Gamache macht es das jedoch nicht einfacher, den Mörder zu finden. Dieser stellt sich als wahrer Meister der Täuschung heraus.

Wie konnte er den Mord inmitten eines Curling-Matches in der Öffentlichkeit begehen? Die Ermittlungen führen Gamache zurück nach Montreal.

Seiner Tradition nach beschäftigt er sich gemeinsam mit seiner Frau in dieser Zeit mit ungeklärten Mordfällen. Reine-Marie ist bestürzt über den Tod einer Obdachlosen, unter deren Habseligkeiten sich ausgerechnet der neue Gedichtband von Ruth Zardo, der Three Pines Lyrikerin, samt Widmung, befand.

Gamache gräbt mit seinem Team immer tiefer und muss feststellen, dass die Tote in einer Welt aus Lug und Trug lebte. Die selbsternannte Innendesignerin hasste ihr Kind, ignorierte ihren Ehemann und stahl sich durch Ideenklau durch ihr Leben.

Die Spur führt Gamache ausgerechnet zum alten Hadley Haus, mit dessen Keller das Ermittlerteam schon im ersten Teil dem Tod nur knapp entkam. CCs Immobilienkauf und ein Fundstück aus deren Mülltonne bringt jedoch erneut eine Wendung und lässt den Leser mehr als einmal verblüfft zurück.

Louise Penny ist eine Meisterin in ihrem Metier. Nie führt eine Spur direkt zu nächsten. Man macht als Leser einen Schritt vor und gleich wieder zwei zurück und gerät erneut ins Straucheln.

Erst nach und nach ziehen sich die losen Fäden immer mehr zusammen, bis ein gewaltiger Knoten platzt und man ist überrascht und erstaunt, den Fall gelöst zu haben.

Gamache hingegen führt weiter seinen eigenen kleinen Kampf in Montreal und muss sich während seinen Ermittlungen in Three Pines dazu besinnen, die richtigen Entscheidungen für sich und sein Team für dessen Zukunft zu treffen.

Man stellt sich als Leser die Frage, wie man in diesem beschaulichen kleinen Örtchen Three Pines, mit ihren außergewöhnlichen Bewohnern zum Opfer oder gar zum Täter werden kann? Mit Penny blickt man durch Gamache in die Menschen hinein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere