Lustvoll in's Blut tauchen und doch ... nun ja, nicht optimal.
SchattenkillerTeaser
Erinnert sei an die Gedanken eines der Opfer. Man hatte es fast liebgewonnen, schon war es tot.
Redaktioneller Hinweis: Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Cover
Das ...
Teaser
Erinnert sei an die Gedanken eines der Opfer. Man hatte es fast liebgewonnen, schon war es tot.
Redaktioneller Hinweis: Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Cover
Das Cover spricht mich persönlich nicht an. Was soll es darstellen? Die Spiegelung im Wasser ist etwas verwischt. In der Buchhandlung würde ich es wohl eher nicht in die Hand nehmen.
Auch das Inhaltsverzeichnis ist nichtssagend. Ziffern eben ... das schaut etwas unfertig aus.
Aber dann die Handlung! Wahnsinn wie einen das Geschehen, diese genaue Beschreibung in den Bann zieht, obwohl oder gerade, weil es so brutal ehrlich geschrieben ist, dass man fast selbst Atembeklemmungen bekommt.
Da wirkt das folgende (erste) Kapitel wie eine Erleichterung für das arme eigene klopfende Herz, obwohl der Leser sicherlich schon gern am ersten Handlungsstrang geblieben wäre.
Im Folgenden ist die Geschichte gut recherchiert weitergesponnen, auch wenn es meiner Meinung einem kleinen Verwirrspiel gleich den Leser nicht ein einfaches Lesevergnügen bereitet, sondern ihn nötigt, konzentriert an der Handlung zu bleiben. Aber es lohnt so manchen Gedanken zwischenzuparken, um später hoffentlich „wie Spagetti auf einem Löffel“ alles zu einem Gesamtbild zusammenzufinden. Genug ‚blutroter Ketchup‘ für den Thriller-Fan ist enthalten.
Auch die Gefühlswelt des Kommissars ist eingeflochten und stellt die Frage, die sich jeder wohl einmal stellt: Was wäre wenn.
Begriffe sind erklärt, aber warum eigentlich werden Worte wie Staging benutzt? Zitat: Staging, also die Inszenierung“. Das stieß mir beim Lesen schon etwas auf.
Insgesamt ist das Buch gut recherchiert und grauenvolle Szenen sind so gut beschrieben, dass das Bild vor dem geistigen Auge entsteht ohne sich übergeben zu müssen, selbst wenn die Handlung teils wirklich grauenvoll ist.
Zugegeben: zwischenzeitlich schleppt sich die Handlung etwas, jedoch gibt es insgesamt einen interessanten Einblick in die Analyse, z.B. als ein Text Wort für Wort auseinandergenommen wird. Die Erkenntnis reift und die Ermittler kommen dem Ziel näher.
Zitat: „Die Querwege im Gitternetz der Opfer des Schattens. Die Anamorphose.“ Genau diese ist kurz zuvor nebenbei erklärt. So macht es Sinn und das Lesen Spaß.
Und: Es ist erneut ein interessanter Ansatz sich dem Täter zu nähern.
Dieses Buch hat das gewisse Etwas und doch aus meiner Sicht nicht genug. Zuviel der Depression, kein durchgängig leichter Lesefluss durch Fremdworte, sodass sich das Buch eindeutig an Thrillerfans richtet, die lustvoll in’s Blut tauchen.