Ein reizendes Buch mit Hoffnung auf mehr
Neubeginn in Virgin RiverDas Buch „Neubeginn in Virgin River“ von Robyn Carr lädt durch sein romantisch und idyllisch gestaltetes Cover zum verweilen und verlieben ein. Der Einstieg in das Buch schafft es auch schnell, den Leser ...
Das Buch „Neubeginn in Virgin River“ von Robyn Carr lädt durch sein romantisch und idyllisch gestaltetes Cover zum verweilen und verlieben ein. Der Einstieg in das Buch schafft es auch schnell, den Leser gemeinsam mit der Protagonistin Mel Monroe im Kleinstadtleben in Virgin River ankommen zu lassen, doch leider wird es dann mit jeder Seite etwas holpriger…und dabei meine ich nicht nur das Leben in Virgin River. Ein reizendes Buch, mit der Hoffnung auf mehr.
Auf die Grundidee der Geschichte habe ich mich gefreut: Frau erleidet Schicksalsschlag und möchte in einer fremden Stadt völlig neu anfangen. Dass dies natürlich nicht reibungslos verlaufen kann, sollte allen klar sein. Frau lernt dann Mann kennen und eine Liebe kann beginnen.
Theoretisch für mich ein Thema zum abschalten und genießen.
Leider hat mir die Umsetzung der Idee nicht so gut gefallen. Ich hatte ziemlich Mühe, mich im Buch zu verlieren und einen Bezug zu den Protagonisten und der Handlung aufzubauen. Wirre Sprünge zwischen mehreren Handlungen bzw. Charakteren haben bei mir mehrmals für Verwirrung gesorgt. Eventuell wären hier mehrere Kapitel von Vorteil gewesen, denn die Abwechslung wird nur durch Absätze gekennzeichnet und die Kapitel sind allgemein relativ lang gehalten.
Jack, der Barbesitzer und männliche Protagonist des Buches hat ebenfalls einiges erlebt. Seine Geschichte wird uns während der Handlung portionsweise präsentiert. Vom anfangs oberflächlichen und männlichkeitsgesteuerten Mann, lernen wir mit jeder Seite seine liebevolle und fürsorgliche Seite kennen. Als Charakter gefällt er mir sehr und ich konnte einen guen Bezug zu ihm aufbauen.
Mel, die Krankenschwester und weibliche Protagonistin des Buches hat es mir nicht so leicht gemacht. Ihre Trauer wird deutlich beschrieben und ihr Umzug in eine fremde Stadt ist für mich nachvollziehbar, jedoch kann ich mit ihrem Verhalten nicht viel anfangen. Das Luxusleben aus L.A. hat sie nicht wirklich abschütteln können und hat für mich oft oberflächlich und zickig reagiert. Sie entwickelt sich im Buch zwar, jedoch konnte sie mich nicht überzeugen.
Der Schreibstil des Buches ist theoretisch gut zu lesen und durch einen bildhaften Stil schafft er es auch, die Fantasie anzuregen, um sich das idyllischen Virgin Rivergut vorstellen zu können. Einige Wortgefechte sorgen für Unterhaltung und mysteriöse Gestalten aus dem Wald kreieren Spannung, in dem sonst eher mäßig unterhaltsamen Buch. Die Geschichte wirkt für mich langatmig und unnötig langgezogen. Mir fehlt der Nervenkitzel und die Spannung. Dramatische Ereignisse reichen für mich leider nichts aus.
Leider konnte mich die Geschichte nicht packen und ich kann dem Roman insgesamt nur ein „okay“ geben.