Ein kleines Genie
Das geheimnisvolle Leben des Nicholas BenedictNicholas ist neun, Waise und mit Narkolepsie geschlagen. Das heißt, es kann passieren, dass er jederzeit einschläft, meistens, wenn ihn starke Gefühle überwältigen. Er war schon in mehreren Waisenheimen ...
Nicholas ist neun, Waise und mit Narkolepsie geschlagen. Das heißt, es kann passieren, dass er jederzeit einschläft, meistens, wenn ihn starke Gefühle überwältigen. Er war schon in mehreren Waisenheimen und dieses Mal verschlägt es ihn nach Child's End, einem Gutshof, der früher mal den Rothschilds gehört hatte. Wie er es gewohnt ist, gibt es auch hier mehrere jugendliche Raufbolde, die ihn mobben, weil er einfach anders ist, und dabei wissen sie noch nicht einmal, dass er ein kleines Genie ist, der innerhalb von Minuten dicke Bücher lesen - und sich merken kann. Nicholas hat ein eidetisches Gedächtnis und ist überaus clever. Als er von einem nie gefundenem Schatz der Rothschilds erfährt, beschließt er, ihn zu finden, um dem Waisenhaus zu entgehen; zusammen mit seinen neuen Freunden John und Violet macht er sich auf die Suche.
Bei diesem Buch hätte so viel schiefgehen können, gerade weil Nicholas so außergewöhnlich ist. Aber Stewart hat es echt geschafft, ihn einem nahezubringen, sympathisch zu machen, so dass man die ganze Zeit hinter dem kleinen Kerl steht, wenn er sich wieder einmal aufgrund seiner großen Klappe in Schwierigkeiten gebracht, aber gleich darauf auch wieder hinausmanövriert hat. Auch die Nebencharaktere sind supergut gezeichnet, jeder hat etwas, das ihn von den anderen abhebt und einzigartig macht, ohne ihn (oder sie) weniger authentisch wirken zu lassen. Natürlich muss man sich vor Augen halten, dass es sich hier um ein Kinderbuch handelt, manche Sachen müssen einfach mit einem Happy End ausgehen, auch wenn es wohl in der Realität nicht so einfach wäre, aber wenn dem nicht so wäre, wer wollte dann noch solche Bücher lesen wollen? Nein, hier hat es gepasst und Spaß gemacht, es gibt eine dicke Leseempfehlung.