"Die Götter müssen sterben" ist eines dieser Bücher, in denen so viel richtig gemacht wird, die mich aber leider dennoch nicht komplett abholen konnten.
Wie offenbar schon einige vor mir hatte ich Schwierigkeiten, ...
"Die Götter müssen sterben" ist eines dieser Bücher, in denen so viel richtig gemacht wird, die mich aber leider dennoch nicht komplett abholen konnten.
Wie offenbar schon einige vor mir hatte ich Schwierigkeiten, mir die Namen und dazugehörigen Personen zu merken. Mit wechselnden Perspektiven habe ich sowieso schon meine Probleme, auch wenn ich bei den meisten Geschichten irgendwann reinkomme. Hier hat es mich jedoch so richtig verwirrt und jedes Mal aus der Story gerissen.
Und... ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Mir fehlte es manchmal an Spannung? Es fühlt sich irgendwie falsch an, das so zu schreiben, weil ja eigentlich auch ziemlich viel passiert. Aber meine Gedanken gingen die ganze Zeit auf Wanderschaft und ich musste manche Stellen mehrfach lesen, weil ich nicht bei der Sache war.
Trotzdem punktet die Geschichte beim Zwischenmenschlichen. In dieser Welt haben verschiedene Geschlechter ihren Platz, es gibt unfassbar viele tolle Kriegerinnen, Homosexualität, Consent, liebevolle Beziehungen... davon will ich mehr!
Ernsthaft, ich liebe Fantasy, aber die immer gleiche, langweilige, patriarchale Welt, in der alle Charaktere gleich aussehen und die einzige Frau mit einer Sprechrolle der Loveinterest von irgendeinem der Hauptcharaktere ist, kann langsam mal weg.
Und das heißt nicht, dass in "Die Götter müssen sterben" alle lieb und nett zueinander sind und es keine Reibungspunkte gibt. Im Gegenteil, Gewalt spielt eine große Rolle (das sind immerhin noch Amazonen!), es wird blutig und an manchen Stellen grausam.
Protagonistin Areto mochte ich sehr. Zu Beginn der Geschichte ist sie unfreiwillig mit einem Mann verheiratet, obwohl sie Frauen lieber mag, wird dann aber von den Kriegerinnen aufgenommen und bringt einen Sohn zur Welt. Außerdem spricht sie immer wieder von ihrem "Schatten", den ich als Depression gelesen habe - und darüber könnte ich leider ganze Balladen singen. Aus meiner ganz subjektiven Sicht wirkte dieser Teil glaubhaft und ich konnte mich darin wiederfinden.
Die Autorin dankt im Nachwort ihren Sensitivity Readern und mich wundert es überhaupt nicht, dass es diese gibt. Jedes sensible Thema erschien mir respektvoll und gut umgesetzt, so weit ich das beurteilen kann.
Am Ende ist das hier leider eine typische "es liegt an mir, nicht an dir, liebes Buch" Sache, weil ich einfach nicht den vollen Zugang finden konnte. Trotzdem hoffe ich, dass die Geschichte von vielen Menschen eine Chance bekommt!
Normalerweise mache ich um solche Bücher ja einen Bogen, weil mich der Humor meistens nicht kriegt. Da ich aber die Torten der Wahrheit von Katja Berlin so liebe, war ich guter Hoffnung und wollte es doch ...
Normalerweise mache ich um solche Bücher ja einen Bogen, weil mich der Humor meistens nicht kriegt. Da ich aber die Torten der Wahrheit von Katja Berlin so liebe, war ich guter Hoffnung und wollte es doch lesen. Und naja... ich hatte trotzdem so meine Schwierigkeiten.
Natürlich ist mir klar, dass alles super überspitzt und aus humoristischen Gründen klischeehaft dargestellt wird. Trotzdem leben solche Geschichten auch davon, dass man sich irgendwo wiederfindet, schmunzelt, wissend nickt. Und das war bei mir halt absolut gar nicht so.
Immer wenn es wieder hieß "du kennst das..." war ich so: "Äh, nee".
Dabei wurde mir halt klar, wie krass anders mein Leben (verglichen mit den Autorinnen) läuft. Aber hey, irgendwann habe ich es aufgegeben, relaten zu wollen und das Buch stattdessen als Einblick in eine völlig andere Welt betrachtet. Dann wurde es doch noch ganz unterhaltsam.
Hin und wieder gibt es sogar ein paar feministische Momente (für mich die besten Stellen!) und ernste Töne (z.B. wenn es um eine tatsächlich toxische Beziehung geht und klar gesagt wird, dass man da raus muss).
Komplett fremd war mir das alles dann natürlich doch nicht, denn zumindest der Wütende, der gerne mal beleidigend wird (vor allem, wenn man ihn zurückweist), ist mir auch schon untergekommen.
Und immerhin weiß ich jetzt, wofür diese nervigen Buchstabenkombis auf Datingprofilen stehen! Astrologie für Männer... sowas hatte ich mir ja schon gedacht.
Schlecht ist das Buch also wirklich nicht und wenn du in einer Großstadt lebst, unbedingt im Büro arbeitest, ständig "Projekte" bekommst, oft reist, unfassbar viele Freundinnen und Bekannte hast, zu Übertreibungen und Drama neigst, alles gern in Wein (oder sonstigen Alkohol) ersäufst und sehr viele Typen datest, die ganz genauso sind, dann findest du dich hier auf jeden Fall so richtig wieder. :)
Naja, und da ich mit den meisten im Buch beschriebenen Nachrichten-Typen keine Erfahrung habe, füge ich als kleinen Zusatz hier mal einen hinzu, der mit tatsächlich sehr oft begegnet: Der Komplimente-Fischer!
Der schreibt schon gleich am Anfang Sachen wie: "Hey, sag mal, was hat dich denn dazu bewogen, mein Profil zu liken? Was gefällt dir so an mir? Hast du Fragen zu meinen Bildern?"
Mir wäre das ja zu peinlich und da ich nicht nur Männer date, kann ich behaupten, dass zumindest queere Frauen sowas nie schreiben würden. ;)
Leider bin ich mit völlig falschen Erwartungen an dieses Buch gegangen, woran ich zum Teil selbst Schuld bin. Ich hätte mich vorher über die Autor:innen informieren müssen.
Ich bin davon ausgegangen, ...
Leider bin ich mit völlig falschen Erwartungen an dieses Buch gegangen, woran ich zum Teil selbst Schuld bin. Ich hätte mich vorher über die Autor:innen informieren müssen.
Ich bin davon ausgegangen, dass es hier endlich mal Perspektiven von Menschen gibt, die jetzt grade von Klassismus betroffen sind. Menschen ohne akademischen Abschluss, ohne Abi. Menschen, die von schlecht bezahlter Lohnarbeit abhängig sind (und zwar ein Leben lang und nicht nur Übergangsweise neben dem Abi/Studium) oder von knapper, staatlicher Unterstützung leben müssen. Die abgewertet, lächerlich gemacht und gegängelt werden, genau jetzt und nicht früher mal.
Stattdessen ist das hier nur ein weiteres Sprachrohr derer, die "es geschafft" haben. Die Autor:innen kommen alle aus der journalistischen, künstlerischen und akademischen Bubble. Nur deren Eltern halt oft nicht und das scheint dann schon auszureichen, um über die Themen im Buch schreiben zu können.
Das Vorwort mit dem Versprechen der Diversität ist dabei fast schon Hohn.
Nichts gegen die Geschichten an sich. Sie sind ehrlich und oft auch gut geschrieben.
Vielleicht ist es grade das, was man einer Hartz-IV-Empfängerin oder einem Kassierer nicht zutraut... aber das ist ja eigentlich auch wieder Klassimus pur. Und grade diese Perspektiven fehlen doch!
Fünf weiße Menschen, die über Rassismus diskutieren? Zu Recht ein Skandal, vielfach kritisiert.
Aber beim Thema Klasse interessiert es so gut wie niemanden, dass fast nur Akademiker:innen öffentlich zu Wort kommen. Im Gegenteil, das scheint normal zu sein und zeigt, wie weit, lang und schwer der Weg noch ist.
Arbeiter:innen und Menschen, die aus welchen Gründen auch immer keiner Lohnarbeit nachgehen (können), haben keine Plattform, keine Lobby, keine Stimme.
Schlecht ist das Buch deswegen nicht. Nur enttäuschend und für mich auch ziemlich unbrauchbar.
Lest es trotzdem, grade wenn ihr vielleicht gar keinen Bezug zum Thema habt, so als kleinen Einstieg.
Für mich ist aber klar, dass ich mich zukünftig besser informieren und keine Bücher über Klasse oder Klassismus mehr lesen werde, wenn die Perspektiven so einseitig sind.
Man kann mich sehr einfach sehr glücklich machen, indem man mir eine Geschichte gibt, die irgendwas mit einem Gebäude zu tun hat, das alt und verlassen ist, Geheimnisse oder Schrecken birgt. Dabei ist ...
Man kann mich sehr einfach sehr glücklich machen, indem man mir eine Geschichte gibt, die irgendwas mit einem Gebäude zu tun hat, das alt und verlassen ist, Geheimnisse oder Schrecken birgt. Dabei ist es mir ganz egal, ob das Genre Fantasy, Horror oder Thriller ist, denn ich könnte stundenlang mit den Protas auf Erkundungstour gehen.
Da Offline in einem alten, nur zum Teil renovierten und abgelegenen Hotel spielt, musste ich es natürlich lesen.
Eine kleine Gruppe möchte die Digital Detox Erfahrung machen und ein paar Tage lang ohne Handy und Internet auskommen. Das alles in den Bergen, keine weitere Menschenseele weit und breit. Naja, bis auf zwei Hausmeister, die sich in dieser Zeit um das Hotel kümmern.
Mit dabei ist Jenny, Chefin eines kleinen Teams, das geschlossen an dieser Aktion teilnimmt. Sie begleiten wir über den Großteil des Buches, dabei bleibt sie überraschend blass. Der Rest der Truppe besteht aus ein paar Klischees, wie den markigen Sprücheklopfer, den dicken (und nicht so gut riechenden) Nerd, das ätzende reiche Ehepaar, die eher Schüchterne usw. Das finde ich an sich nicht so schlimm, das kennt man von Thrillern dieser Art. Ein bisschen schade fand ich aber, dass alle gleich klingen. Klar gibt es den ein oder die andere, die mal ein Schimpfwort raushauen, aber ich meine einen echten Dialekt oder eine bestimmte Art Slang, die den Hintergrund des Charakters besser rauskommen lässt. So sprechen einfach alle im selben gestelzten Hochdeutsch, was die Gespräche manchmal etwas unnatürlich oder hölzern wirken lässt.
So viel Hotelerkundung gab es dann leider auch nicht. Nachdem die erste Person verschwunden ist, ziehen alle los und suchen, das gleiche bei der zweiten Person - und das waren auch die spannensten Momente. Eine Szene ist sogar richtig schön unheimlich, wie ich es mag.
Ansonsten gibt es sehr lange "wer könnte es gewesen sein" Gespräche, die wieder und wieder in "beschuldigst du etwa mich?" Geschreie enden. Das meiste davon im selben Raum, was nach einiger Zeit etwas ermüdend ist, weil diese geniale Kulisse doch eigentlich so viel hergibt.
Der Twist am Ende war für mich keiner, weil ich es relativ schnell raushatte, aber natürlich liest man trotzdem gespannt weiter, in der Hoffnung, sich vielleicht doch zu täuschen. So ganz glücklich bin ich mit der Auflösung nicht, aber es wäre leider ein dicker Spoiler, wenn ich da näher auf das eingehe, was sich so unangenehm unnötig durch das Buch zieht. Thriller halt, schwer zu rezensieren ohne zu viel zu verraten. ;)
Am Ende kommt es wohl drauf an, was man erwartet. Ich wollte einen schönen und einfachen Thriller in simpler Sprache, den ich mal eben so nebenbei weglesen kann und über den ich danach nicht mehr groß nachdenken muss und den habe ich auch bekommen. Dafür drei Sterne, für meine Kritikpunkte ziehe ich zwei ab.
Falling Skye ist eines von diesen Büchern, in denen die Gesellschaft in verschiedene Lager eingeteilt wird, in diesem Fall in "rational" und "emotional". Ich war sehr gespannt darauf, da grade diese Einteilung ...
Falling Skye ist eines von diesen Büchern, in denen die Gesellschaft in verschiedene Lager eingeteilt wird, in diesem Fall in "rational" und "emotional". Ich war sehr gespannt darauf, da grade diese Einteilung ja häufig von rechten Gruppierungen vorgenommen wird und auch in der sogenannten Manosphere immer wieder auftaucht. Dort natürlich mit dem Gedankengut rational = männlich, emotional = weiblich.
Die Idee des Buches ist richtig gut und bietet ordentlich Potenzial für ein bisschen Gesellschaftskritik. Leider gibt es dann aber doch ein paar Längen und ein bisschen zu viel Teenie-Drama.
Skye (ein normaler Name wäre ja auch langweilig) steht kurz vor ihrem sechzehnten Geburtstag, hat den Kopf voll mit Jungs und Schwärmereien (vor allem für ihren "besten Freund") und wünscht sich nichts mehr, als Rationale zu sein. Obwohl sie immer wieder betont, dass Emotionale ein sehr wichtiger Teil der Gesellschaft sind und natürlich ganz bestimmt nicht abgewertet und diskriminiert werden, hat sie ständig Angst, dass sie eine sein könnte.
Das Wort "emotional" wird als Beleidigung umhergeworfen, es gibt eine stark vereinfachte Binarität, die der Komplexität eines Menschen, seinen Gedanken und Gefühlen überhaupt nicht gerecht wird - und Skye wundert sich nicht ein einziges mal darüber.
Plötzlich gibt es dann eine Gesetzesänderung und anststatt bis zur Volljährigkeit zu warten, muss Skyes Klasse bereits jetzt ins Athene-Zentrum, um die Tests zu durchlaufen. Das passiert natürlich nicht ganz so, wie sie es sich vorstellt...
Klingt ja so weit erstmal spannend, hält dann aber neben besagtes Drama, viel Streit und Liebe eben doch erst am Ende Spannendes bereit (aber dann wird es richtig gut!). Es gibt hier mal wieder ein Love-Triangel (gähn) und viele Figuren wirken etwas flach, fast wie frisch aus dem YA-Playbook für stereotype (und etwas nervige) Charaktere. Ähnlich verhält es sich auch mit der Story, denn dieses zwei-Klassen-Gesellschafts-Dingens scheint da sehr beliebt zu sein, hält aber hier immerhin einige Überraschungen bereit.
Im Buch werden immer wieder Sexismen angesprochen und Syke versucht zumindest, ein wenig Kontra zu bieten (was aber leider meist weggewischt wird, weil sie den Satz oft nicht mal zuende sprechen kann), und natürlich gibt es auch so eine unterschwellige Misogynie. Das manifestiert sich vor allem in der Figur der Jasmine, die ich ehrlich gesagt mit am besten finde, obwohl sie gar nicht so viel on page ist.
Sie ist anfangs ein blasser Stereotyp, deren einzige Charaktereigenschaft über den Großteil des Buches ihre Gemeinheit ist. Natürlich erkennt man bereits an der Schminke und am Wort "künstlich", das in ihrem Zusammenhang immer wieder auftaucht, dass sie total böse ist! Jeder Satz von ihr ist schnippisch, zickig oder absolut fies. Sie hat keine Hobbies (außer andere ausstechen), keine Ängste, keine Gefühle, keine Tiefe, teilweise wirkt sie nicht mal wie ein echter Mensch. Und sie wird natürlich von den "Guten" verachtet, zum Beispiel dafür, dass sie offenbar jemanden bestochen hat, ihr roten Lippenstift zu besorgen.
- "'Ich übernehme dann mal unsere Miss Universe da vorne', raunt Tamika mir zu und deutet mit dem Kinn auf Jasmine, die mit wie immer roten Lippen auf uns zustolziert. Sie muss einen der Testleiter bestochen haben, ihr den Lippenstift aus ihrem Koffer zu besorgen. Ich schüttle verächtlich den Kopf." -
Roter Lippenstift aus ihrem eigenen Koffer! Was für ein Monster!!!
So schlecht ich diesen Take von "Good Guy" Alexander finde, so begeistert bin ich davon, dass die Autorin gegen Ende eine etwas andere Richtung einschlägt und uns Jasmine nochmal in einem ganz neuen Licht zeigt. Und um ganz ehrlich zu sein... ihre Geschichte hätte ich fast schon lieber gelesen als die von Skye. Das gilt auch für die Mutter von Luce, die zwar persönlich gar nicht vorkommt (Luce berichtet nur von ihr), der ich aber gern dabei zugesehen hätte, wie sie sich aus ihrer furchtbaren Lage befreit.
Es gibt es leider insgesamt sehr viel Raum für Streit, Verrat, "Zickenkrieg" und natürlich darf auch das Wort "Schlampe" – dick an die Wände eines Schranks gesprüht – nicht fehlen. Da hätte ich mir manchmal gewünscht, dass ein bisschen auf die Bremse getreten wird.
Eine Frage habe ich mir während des Lesens immer wieder gestellt: Warum lässt man eingentlich Teenager Tests machen, die dann die Weichen für das komplette restliche Leben stellen? Ich meine, Teenager sind mitten in der Pubertät, die Hormone fahren Achterbahn, man ist emotionaler als sonst... Ich bin heute ein komplett anderer Mensch, als das etwas "unfertige" Teenie-Mädchen, das ich vor 15 Jahren war. Der selbe Test hätte heute ganz andere Ergebnisse. Mir ist klar, dass die wahre Intention hinter der Zuweisung eh dafür sorgt, dass das egal ist, aber warum wundert sich die Gesellschaft nicht darüber?
Skye ist auch wirklich alles andere als rational, trotzdem schneidet sie in den Prüfungen immer wieder als solche ab. Sie betont des öfteren, dass "Jungsgeschichten" erstmal egal sein sollten, weil sie Wichtigeres zu tun hat und es um ihre Zukunft geht, verknallt sich aber ziemlich schnell in "Good Guy" Alexander, einen der Mitarbeiterbeiter dort (dieser mysteriöse Typ ist natürlich nicht der, der er zu sein scheint...).
An einer Stelle manipuliert ihr Angebeteter ihr Ergebnis und sie weiß das, leider hat sie jedoch kein schlechtes Gewissen den anderen Mädchen gegenüber, sondern macht sich nur Sorgen, weil er seinen Job und ihre Zukunft auf's Spiel setzt. Eigentlich hatte ich erwartet, dass sie sich mal ein paar Gedanken macht, ob sowas zum ersten mal passiert. Denn wenn ein Typ leichtfertig ihr Ergebnis verfälschen kann, dann kann das den anderen natürlich auch passieren, und nicht nur zum Positiven!
Der Schreibstil ist insgesamt okay. Wir haben die Ich-Form, den Präsens, verschiedene POVs und ja, das ist halt nicht so meine Lieblingserzählweise. Aber das ist ja - wie alles - subjektiv.
Mein größtes Problem war dann doch die Langeweile, die sich bei mir durch Anfang und Mitte gezogen hat... Aber immerhin ist die Grundidee interessant und die Autorin bemüht sich, zumindest bei den Nebenfiguren einen kleinen Funken Diversität reinzubringen. Nicht selbstverständlich auf dem deutschen Buchmarkt.
Einiges ist gelungen, so mochte ich zum Beispiel Skyes inneren Konflikt (auf der einen Seite das, was sie gelernt hat und richtig findet, auf der anderen Seite die Ungereimtheiten und die Gnadenlosigkeit des Systems, gekrönt von der Entdeckung am Schluss).
Zum Ende hin wird das Buch dann deutlich besser, die Story geht in eine Richtung, die ich mir schon die ganze Zeit gewünscht (und die ich vermutet) hatte.
Wären die Längen und das zu schnelle, für mich lahme Liebesgedöns nicht und hätten Drama und Streit weniger Platz eingenommen, hätte ich locker fünf Sterne vergeben können, so werden es dann eben drei.
Lina Frisch ist ja noch sehr jung und dafür hat sie doch eine solide Geschichte zu Papier gebracht, was alles andere als einfach ist. Ich ziehe meinen imaginären Hut vor ihrer Arbeit und glaube, da können wir noch einiges erwarten!