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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2020

Das Jahr danach

Das Jahr, nachdem die Welt stehen blieb
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Pearl ist 16. Ihre Mutter starb bei der Geburt ihrer kleinen Schwester – und für Pearl ist nichts mehr wie es war. Sie will ihre Schwester – die sie wenig liebevoll ‚Ratte‘ nennt – nicht mögen, will sie ...

Pearl ist 16. Ihre Mutter starb bei der Geburt ihrer kleinen Schwester – und für Pearl ist nichts mehr wie es war. Sie will ihre Schwester – die sie wenig liebevoll ‚Ratte‘ nennt – nicht mögen, will sie nicht bei sich haben. Und sie kommt mit ihrem Leben nicht mehr klar. Wird es Pearl gelingen, ihr Leben weiterzuleben, auch wenn ihre Mutter nicht mehr an ihrer Seite ist?

Irgendwie mochte ich das Buch, auch wenn Pearl mich oft an den Rand meiner Geduld getrieben hat. Sie ist undankbar und gemein und vergrault so die Menschen, die sie lieben. Natürlich verstand ich auch, warum Pearl so ist. Sie trauert, sie fühlt sich allein, trotzdem fand ich sie wenig nett. Aber ich konnte ihre Handlungen meistens nachvollziehen – und mir tat ihr Vater leid, der zusätzlich zu allem Kummer und aller Arbeit mit dem Säugling auch noch mit Pearls Wutausbrüchen klar kommen musste.

Gefallen hat mir, wie Pearl es dann doch geschafft hat, ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Und ich mochte, dass ihre tote Mutter sie besucht hat – und wie sie zugegeben hat, dass sie nicht die perfekte Mutter war, die Pearl in den Himmel gehoben hat. So hat Pearl nach und nach gelernt, dass die Menschen um sie herum wichtig sind.

Insgesamt ein schöner Jugendroman mit einem schwierigen Thema, das hier aber sehr witzig umgesetzt ist. 3,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 13.11.2019

Die Stille im Wald

Totenstille
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Tuva ist Journalistin bei einer kleinen örtlichen Zeitung. Als im Wald die Leiche eines Mannes gefunden wird, die Augen entfernt, sind sich alle sicher: Der Medusa-Mörder ist zurück. Vor Jahren starben ...

Tuva ist Journalistin bei einer kleinen örtlichen Zeitung. Als im Wald die Leiche eines Mannes gefunden wird, die Augen entfernt, sind sich alle sicher: Der Medusa-Mörder ist zurück. Vor Jahren starben schon einmal Menschen und wurden ohne ihre Augen gefunden. Doch warum tötet der Mörder und vor allem: Wer in dem kleinen schwedischen Ort ist der Mörder?

Tuva ist eine interessante Protagonistin. Sie ist taub und sie fürchtet sich vor der Dunkelheit im Wald. Beides Dinge, die sie bei ihren Ermittlungen in dem aktuellen Fall behindern. Während sie noch die Verdächtigen und Anwohner befragt, wird ein weiteres Opfer gefunden. Und Tuva wird bedroht. Doch noch hat sie keine Ahnung, wer der Mörder sein könnte.

Das Buch hat mir gut gefallen, auch wenn es von skurrilen Charakteren wimmelt. Doch irgendwie kann man sie sich sehr gut vorstellen – vor allem in diesem ländlichen Teil Schwedens, in dem die Menschen unter sich bleiben.

Die Geschichte ist sehr bildhaft erzählt und liefert einige Verdächtige. Das ist vielleicht auch der größte Nachteil des Buches … die Verdächtigen sind irgendwie zu offensichtlich, so dass ich schnell alle ausgeschlossen habe und mir dachte, dass jemand der Mörder sein muss, der nach außen hin unverdächtig wirkt. Aber das tut der Spannung keinen Abbruch. Gerade das letzte Drittel ist überaus spannend und man muss sich große Sorgen um Tuva machen.

Das Buch kann ich empfehlen und ich werde Tuva gerne bei einem neuen Fall begleiten, denn sie hat etwas, das mich sehr anspricht. Ich würde mich freuen, noch einmal in das kleine Städtchen inmitten von Wald zu reisen, um Tuva bei Recherchen zu einem neuen Artikel zu begleiten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 10.11.2019

Hollys Leben nach Gerry

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
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7 Jahre sind vergangen, seit Gerry gestorben ist und Holly ihr Leben alleine weiterführen musste. Sie arbeitet im Second-Hand-Laden ihrer Schwester und ist neu liiert. Als sie mit ihrer Schwester an einer ...

7 Jahre sind vergangen, seit Gerry gestorben ist und Holly ihr Leben alleine weiterführen musste. Sie arbeitet im Second-Hand-Laden ihrer Schwester und ist neu liiert. Als sie mit ihrer Schwester an einer Podcast-Sendung teilnimmt, wird sie von einer Gruppe Todkranker angesprochen, die sie bitten, ihnen bei der Verfassung von Briefen an ihre Angehörige zu helfen. Zunächst wehrt sich Holly dagegen, doch dann lässt sie sich doch auf den „P.S. Ich liebe dich-Club“ ein. Und sie erkennt, dass Gerrys Briefe nicht nur ein Segen waren.

Ich bekenne, dass ich nicht zu den Leuten gehöre, die „P.S. Ich liebe dich“ für den ultimativen Liebesroman des Jahrhunderts halten. Ich habe das Buch gelesen und auch recht gerne gemocht, aber eben nicht mehr. Deshalb konnte ich völlig unbefangen an diese Geschichte rangehen und mich erneut auf Holly und ihr Leben einlassen.

Die Idee des Romans finde ich gut, weil es eine so schöne Idee ist, im Falle des Todes etwas für die Zurückbleibenden zu hinterlassen. Die Umsetzung des Buches war mir aber nicht geradlinig genug. Sehr lange vermisste ich Emotionalität, die das Thema doch eigentlich mitbringt. Doch über fast 2/3 des Romans ging es einzig und allein um Holly und ihre Gedanken über ihr Leben und Rückblenden in ihr Leben mit Gerry. Das fand ich etwas störend und auch langweilig. Erst als es mit der Arbeit an den Botschaften der Club-Miglieder ging und Holly sich auf die Menschen einließ, kam etwas Emotionalität auf.

Ich fand das Buch nicht richtig schlecht, aber leider auch nicht so gut, wie es das Thema versprochen hat. Wenn man es unabhängig von „P.S. Ich liebe dich“ liest, ist es ein nettes Buch über ein trauriges Thema.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Der schlimmste Tag

Am dunkelsten Tag
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An einem Sommertag 2005 richten drei Jugendliche in einer Shoppingmal mit angeschlossenem Kino ein Massaker an. Die Überlebenden müssen von nun an mit ihren Erinnerungen an diesen Tag leben. Und sie richten ...

An einem Sommertag 2005 richten drei Jugendliche in einer Shoppingmal mit angeschlossenem Kino ein Massaker an. Die Überlebenden müssen von nun an mit ihren Erinnerungen an diesen Tag leben. Und sie richten ihr Leben danach ein – wie Reed, der an diesem Abend beschließt, ein Polizist zu werden. Auch Simone war vor Ort, verlor ihre beste Freundin und wurde Künstlerin. Als die beiden sich nach Jahren begegnen, verlieben sie sich. Doch sie ahnen nicht, dass der Alptraum noch lange nicht vorbei ist.

Der Einstieg ins Buch war wirklich grausam. Die Schilderung des Massakers aus Sicht der Überlebenden brachte mich mehr als einmal an die Grenze zum Heulen. So gut konnte ich die Tränen und die Angst verstehen. Und auch die eingeschlagenen Lebenswege der Überlebenden konnte ich gut nachvollziehen. Trotzdem fehlte mir in diesem Roman ein bisschen der Zugang zu den Protagonisten. Das kann Nora Roberts eigentlich besser. Normalerweise möchte ich bei den Protagonisten einziehen, weil ich mich bei ihnen und ihren Familien so wohl fühle. Bei Reed ging es mir noch so, aber Simone und ihre Großmutter CiCi blieben mir irgendwie fremd, so dass ich auch mit der Liebesgeschichte zwischen Reed und Simone nicht richtig warm wurde.

Trotzdem ist das Buch gut zu lesen und vermittelt viele Gefühle, die mich immer ein bisschen an der Kante zum Weinen hielten. Auch Spannung war da, weil die Gefahr für Reed und Simone und alle, die sie lieben, nicht aufhörte.

Nicht die beste Geschichte von Nora Roberts, aber immer noch lesenswert.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Der fünfte Fall für Zack Herry

In den Klauen des Falken
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In letzter Minute kann Zack einen geplanten Bombenangriff in einer Stockholmer U-Bahn-Station verhindern, erschießt dabei die Attentäterin, ein junges Mädchen. Gleichzeitig bekommt das Team einen neuen ...

In letzter Minute kann Zack einen geplanten Bombenangriff in einer Stockholmer U-Bahn-Station verhindern, erschießt dabei die Attentäterin, ein junges Mädchen. Gleichzeitig bekommt das Team einen neuen Auftrag. Ein Polizist wird vermisst, kurze Zeit später brutal ermordet aufgefunden. Zack ermittelt und muss bald feststellen, dass alles zusammenhängt. Doch er kann nicht ahnen, wie persönlich alle Vorkommnisse ihn selbst betreffen.

Das Thema des Romans ist sehr aktuell und brisant. Selbstmordattentäter, die zugleich auch einen persönlichen Groll gegen Zack Herry hegen und ihn in Misskredit bringen wollen. Auch dieser fünfte Teil der Serie ist spannend zu lesen, auch wenn man merkt, dass nicht das bewährte Team Kallentoft/Lutteman zusammengearbeitet hat, sondern Kallentoft in diesem Fall mit Anna Karolina zusammen den Roman geschrieben hat. Ein wenig fehlte mir die Dynamik, die die anderen Zack-Herry-Fälle ausgemacht haben, dadurch war der Roman stellenweise etwas langatmig.

Für die Zukunft hoffe ich, dass Zack endlich das Puzzle um seine Herkunft lösen kann, weil auch dieser Aspekt mich langsam ein bisschen nervt. Auch wenn man als Leser nun zu wissen glaubt, woher Zack stammt und in welche Familie er eigentlich gehört, ist es immer noch nicht offiziell, was mich – wie schon erwähnt – langsam etwas ermüdet.

Insgesamt hat mir auch dieser fünfte Teil wieder sehr gut gefallen, auch wenn es ein paar Punkte gibt, die mich gestört haben (u. a. Zacks Frauen und gerade Esters Rolle in allem; Zacks private Ermittlungen zu seiner Familie). Trotzdem bin ich auf einen weiteren Fall gespannt und werde Zack und Deniz gerne wieder begleiten.