Emotional und herzzerreißend schön
Inhalt:
Auf Ihrem Roadtrip macht Hailee einen Zwischenstopp in Fairwood, um sich von ihrem verstorbenen besten Freund zu verabschieden und ihr letztes Versprechen an ihn zu halten. Dabei lernt sie auch ...
Inhalt:
Auf Ihrem Roadtrip macht Hailee einen Zwischenstopp in Fairwood, um sich von ihrem verstorbenen besten Freund zu verabschieden und ihr letztes Versprechen an ihn zu halten. Dabei lernt sie auch die Einwohner des kleinen Dorfes besser kennen, allen voran Chase. Dieser weckt jedoch unerwartete Gefühle in ihr und macht es ihr mit jedem Tag schwerer, ihren weiteren Plan in die Tat umzusetzen.
Meine Meinung:
Fangen wir bei den Figuren an:
Hailee macht einen sehr selbstsicheren und zielstrebigen Eindruck. Wenn man dazu jedoch ihre Gedanken liest, merkt man ganz schnell, dass dies eigentlich gar nicht der Fall ist. Sie hat vor vielem Angst und überwindet sich jedes Mal wieder selbst. Doch genau das finde ich manchmal ein wenig unglaubwürdig. Z. B. die Situation, in der sie einfach zu einem fremden Mann mit aufs Motorrad steigt und die beiden zusammen in einen Wald fahren. Zwischendurch denkt sie zwar auch, dass das ganze total verrückt ist, aber dennoch hat sie diese Entscheidung meiner Meinung nach sehr spontan getroffen. Auch die Situation, in der sie mit Chase auf einer Aussichtsplattform ist und sich einfach mal so kopfüber über die Klippe hängt. Auch hier erfährt man zwar, dass sie dabei eine Heidenangst hat, aber für mein Empfinden wirkt es so, als würde ihr das alles sehr leicht fallen. Nichtsdestotrotz ist die Message dahinter - „Sei mutig“ - wahnsinnig wichtig und im weitern Verlauf der Geschichte immer wieder ein fester Bestandteil.
Dann wäre da noch Chase. Er wirkt auf mich sehr verantwortungsbewusst und stark. Er gibt seine Fehler zu und streitet diese nicht ab. Er ist nicht stolz darauf, weiß aber auch, dass er die Vergangenheit nicht mehr ändern kann. Er weiß, was er will und kämpft darum, es zu bekommen. Schon am ersten Abend, als er Hailee das erste Mal sieht, will er sie näher kennenlernen. Er lässt nicht locker, drängt Hailee aber auch zu nichts, bis sie irgendwann zu einem Date zustimmt. Generell ist er Hailee gegenüber ein echter Gentleman, der sie ehrlich für sich gewinnen will und die Situation nicht ausnutzt, nur um sie ins Bett zu kriegen.
Außerdem ist er sehr loyal. Er hat in der Vergangenheit die Fehler seines Bruders ausgebügelt und steht auch jetzt noch hinter ihm, während er eine schwere Zeit durchmacht.
Insgesamt ist Chase für mich der perfekte Mann, der zwar auch mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen hat, aber dennoch immer für andere da ist.
Auch die Nebenfiguren finde sehr authentisch. Auch wenn es mir anfangs entwand schwer fiel, alles richtig zuzuordnen, finde ich es schön, wie Hailee zu jeder Nebenfigur ihre eigene Beziehung aufbaut. So lernt sie z. B. direkt am Anfang Charlotte kennen und mit der Zeit ist Hailee diejenige, mit der Charlotte über Dinge reden kann, über die sie sonst nicht redet und umgekehrt. Hailee vertraut ihr als einzige ihr Manuskript an. Und so ähnlich kann man bei jeder Nebenfigur etwas finden, das Hailee und sie miteinander verbindet.
Kommen wir zu der Geschichte selbst.
Ich mag es immer sehr, wenn die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, in diesem Fall aus Hailees und Chase‘ Sichtweise. Dadurch erfährt man einerseits, wie die jeweilige Person denkt und fühlt, anderseits aber auch, wie sie nach außen hin wirkt. Am Beispiel von Hailee erkennt man z. B., wie ängstlich und unsicher sie manchmal ist, aber aus Chase‘ Sicht wirkt sie so selbstbewusst und sicher in allem was sie tut.
Ich habe ab dem zweiten Drittel die ganze Zeit darauf gewartet, dass „dieser Moment“ kommt, in dem alles irgendwie zusammenbricht, wie es ja so häufig ist. Der Konflikt, den es dann zu lösen gilt. Doch er kam nicht. Erst am Ende hat die Geschichte ihren Höhepunkt erreicht und der Leser wird ohne Lösung zurückgelassen. Man muss den zweiten Teil lesen, wenn man wissen will, wie es weiter geht.
Ich kann verstehen, warum manche sagen, dass die Geschichte sehr zäh und langwierig ist. Genau deswegen: es gibt kaum Konflikte, alles läuft friedlich und schön weiter. Mich hat das aber nicht gestört. Das war mein erstes Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und ich liebe ihren Erzählstil. Dadurch kam mir das ganze überhaupt nicht langwierig vor, ich wollte immer weiter lesen.
Das Ende fand ich auch überhaupt nicht vorhersehbar. Aber als ich es dann gelesen habe, war es sehr logisch. Manche Dinge, die man vorher vielleicht anders interpretiert hat, sieht man dann aus einer ganz anderen Perspektive. Und genau das hat mir gefallen. Während der Geschichte habe ich mich nie gefragt, was die Autorin damit jetzt sagen will, sondern ich konnte es immer irgendwie interpretieren, auch wenn ich dann am Ende gemerkt habe, dass es anders gemeint war.
Das Cover des Buches gefällt mir persönlich nicht unbedingt. Einerseits weil ich Lila und alle ähnliche Farben nicht sonderlich mag. Andererseits finde ich das Cover ein bisschen unruhig durch die Mischung der Farben.
Fazit:
„Falling fast“ ist ein Buch, das mich die ganze Zeit mitgenommen hat. Ich konnte lachen, aber auch weinen, habe mit den Charakteren gehofft und getrauert. Ich wollte dieses Buch gar nicht mehr weg legen, da es so schön geschrieben ist und ich zu jeder Zeit unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. Und aus diesem Grund freue ich mich auch darauf, den zweiten Teil zu lesen und Hailee und Chase wiederzusehen.