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Veröffentlicht am 05.04.2020

Gibt es dieses Mal keine Geburtstagsfeier?

Die kleine Hummel Bommel feiert Geburtstag
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Nichts lieben die Kleinen mehr, als ihren eigenen Geburtstag zu feiern. Auch der Hummel Bommel geht es so. Ganz aufgeregt, aufgrund der anstehenden Feier, wendet sie sich an ihre Eltern. Die Mutter hat ...

Nichts lieben die Kleinen mehr, als ihren eigenen Geburtstag zu feiern. Auch der Hummel Bommel geht es so. Ganz aufgeregt, aufgrund der anstehenden Feier, wendet sie sich an ihre Eltern. Die Mutter hat jedoch noch keinen Kuchen fertig und Papa hat auch vergessen, die Einladungskarten zu verteilen. Beleidigt, durch das Vergessen der Eltern, geht der Kleine nun selbst los und lädt seine Freunde ein. Die Wespe hat Hausarrest, die Libelle will nur noch schlafen, die Marienkäfer haben keinen leckeren Saft für die Feier vorbereitet und Dr. Weberknecht hat noch alle Hände voll mit seinen Patienten zu tun. Eine Party ohne Gäste geht doch aber nicht!

Es ist herzzerreißend, auch wenn es sich nur um ein Kinderbuch handelt, die kleine Hummel Bommel so traurig zu sehen. Sie bangt um ihre Feier und wird von einem nach dem anderen enttäuscht, denn jeder hat scheinbar "etwas besseres" zu tun. Zum Schluss gibt es natürlich ein erfreuliches Ende, jedoch definitiv erst auf den letzten Seiten.
Wer genauer hinsieht, wird bereits ab den ersten Szenen merken, dass doch eine Einladungskarte im Bild versteckt ist und auch auf den folgenden Seiten immer wohl doch kleine Vorbereitungen für die Feier getroffen werden, trotzdem kann man den Schmerz der kleinen Hummel richtig miterleben.
Genau hierzu ist meine Meinung zwiegespalten, denn einerseits sehe ich natürlich die große Auflösung zum Schluss mit allen Freunden und viel Liebe, trotzdem möchte ich auch irgendwie nicht, dass mein Sohn mit Bommel mitleiden muss. Kinder sind oft äußerst empathisch veranlagt und sind bei Ablehnung sehr getroffen. Genau das passiert hier jedoch: an seinem wichtigen Tag im Jahr trifft Bommel von allen Seiten auf eine gewisse Art von Ablehnung oder Geringschätzung.
Mir ist einfach nicht ganz klar, was die Aussage der Geschichte sein soll. Bei einer erwachsenen Figur fände man den Hergang wahrscheinlich witzig und amüsant, jedoch sehe ich hier den Sinn hinter der ganzen "Geheim-Party" nicht. Kinder sind so leicht zu erfreuen, da muss man nicht zu solchen (fast schon manipulativen) Mitteln greifen.

Die Illustrationen gefallen meinen Sohn jedoch wieder sehr gut. Er liebt den gestalterischen Stil der Hummel Bommel Bücher und freut sich jedes Mal auf eine neue Geschichte. Besonders das Bild zum Ende hin, wenn sich der kleine Hauptdarsteller ein riesiges Stück Kuchen in den Mund schiebt, gefällt ihm am besten. Lustige Szenen bevorzugt er eben.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Verlauf der Geschichte wirkt nicht natürlich

Das Lied der Sonne
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Der Großkönig Rasmus vom Kontinent Valean liegt im Sterben. Aufgrund dessen wird zur Brautschau für seinen Sohn gerufen. Diesen hat bisher noch nie jemand zu Gesicht bekommen. Die Prinzessinnen der einzelnen ...

Der Großkönig Rasmus vom Kontinent Valean liegt im Sterben. Aufgrund dessen wird zur Brautschau für seinen Sohn gerufen. Diesen hat bisher noch nie jemand zu Gesicht bekommen. Die Prinzessinnen der einzelnen Reiche müssen sich somit in Kingsplains einfinden. Der Häuptling von Palilan, dem entlegensten und gemiedensten Ort, entscheidet sich jedoch, nicht seine Tochter zu entsenden, sondern deren Hofdame und Gefährtin Lanea. Der Schwindel darf nicht auffallen und muss nur ein paar Tage aufrecht erhalten werden, bis die zukünftige Königin aus einem beliebteren Landesteil auserwählt wurde. Es kommt jedoch alles ganz anders als geplant. Laneas Mutter, Okelanie, scheint den zukünftigen König zu kennen und auch Lanea kommt ihm bald näher als zuvor erwartet. Die Intrigen am Hofe sind jedoch nicht zu stoppen und nehmen einen unschönen Lauf.

Jennifer Wolf ist im deutschen Raum keine unbekannte Autorin. Ihre Jahreszeiten Reihe habe ich mit viel Vergnügen gelesen, weshalb ich auch dieses Mal auf grandiose Unterhaltung hoffte. Der Klappentext versprach dies jedenfalls allemal. Zu Beginn wird man bereits in Palilans exotische Welt entführt, die mich persönlich sehr an Hawaii erinnert hat. Ein Volk, das die Sonne anbetet und regelrecht in Symbiose mit dem Meer zu leben scheint. Jedoch kam es bereits im ersten Viertel des Buches zu einigen Längen, die ich als eher unangenehm empfand.

Es gibt eigentlich nichts konkret Negatives, das ich benennen könnte, jedoch entwickelte sich die Geschichte einfach nicht natürlich. Die Charaktere sind für meinen Geschmack sehr klischeehaft ausgestaltet und agieren vorhersehbar. Genau das möchte man ja als Leser definitiv nicht! Ich möchte überrascht, mit tollen Wendungen überrumpelt werden und mit den Figuren mitfühlen können. Dies war jedoch irgendwie nicht der Fall.

Bei der Gestaltung der "Welt" gebe ich Frau Wolf beide Daumen hoch. Mir gefiel die Umgebung, in der sich die Personen bewegen und sah darin ungemeines Potenzial. Die exotische Umgebung empfand ich als neu und dementsprechend nicht abgegriffen und langweilig.
Leider wurde diese positive Seite von den Charakteren zunichte gemacht. Lanea bewegt sich am Hofe in einer sehr naiven Art und Weise, schenkt unbekannten Leuten Vertrauen und verliebt sich nicht nachvollziehbar in einen abschreckend wirkenden Kerl. Weitere naive weibliche Personen werden mit eingebracht. Es gibt ein viel zu klares Gut und Böse, das einfach keinerlei Überraschungen mit sich bringt. Zudem hat mich sehr gestört, dass Lanea immer den (klischeehaften) männlichen Part einnimmt, jedoch ungemein unbedacht vorgeht. Sie kommt damit auch immer mit allem durch. Das Wort "bemutternd" wäre an dieser Stelle wohl auch für Lanea passend gewählt. Aaren, also der zukünftige König, ist die meiste Zeit jedoch fast schon weinerlich und schwach. Ja, "schwach" trifft es hier ganz gut. Dementsprechend empfand ich ihn eben gar nicht passend als "Liebesobjekt" und konnte mich somit in Laneas Gedanken gar nicht einfinden.

Die Autorin baut dann noch unnötige Schocker ein, die einfach nicht hätten sein müssen. Zudem waren sie für mich etwas aus der Luft gegriffen, da für mich ein anderer Verlauf viel logischer erschien. Klar, ich bin hier nicht die Autorin, jedoch fiel mir hier einfach auf, dass immer der unrealistischere Weg gewählt wurde, weshalb ich den ganzen Verlauf der Geschichte eben als "unnatürlich. empfand. Zum Ende des Buches hin wurden dann noch die "großen Geschütze" aufgefahren, was auf mich auch überstürzt wirkte.

Kurzfazit:
Jennifer Wolf hat eine tolle Welt erschaffen, die wahnsinniges Potenzial hätte, jedoch wirkt auf mich der Verlauf der Geschichte einfach nicht natürlich. Ich empfand viele Stellen als zu gewollt und Laneas eher unbedachten Aktionen aufgrund von grenzenloser Liebe als übertrieben. Dem gegenüber stand jedoch als Gegengewicht der eher passive König Aaren, der auf mich mit seiner depressiven Art eher hilfsbedürftig wirkte als "anziehend düster".

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Veröffentlicht am 13.01.2020

Eher witzig als ernst zu nehmend / Verschenktes Potential

Dragon Hunter Diaries - Drachenküssen leicht gemacht
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Thaisas Arbeit als Wissenschaftlerin in einem Antiquariat erstreckt sich auf vielerlei Bereiche, das Dechiffrieren alter Texte, der Verkauf und auch das dazugehörige Verschicken der Waren. Ein gerade erst ...

Thaisas Arbeit als Wissenschaftlerin in einem Antiquariat erstreckt sich auf vielerlei Bereiche, das Dechiffrieren alter Texte, der Verkauf und auch das dazugehörige Verschicken der Waren. Ein gerade erst neu erstandenes Manuskript ohne scheinbar große Bedeutung wird ungesehen zu einem horrenden Preis verkauft. Der Käufer: Archer Andras, der sich bereits nachts unerlaubt Zutritt verschafft um seinen Neuerwerb an sich zu bringen, jedoch kommt ihm Thaisa dazwischen und begibt sich dadurch in großen Schlamassel. Sie konnte auch nicht wissen, dass Archer das Oberhaupt der Sturmdrachen ist und er sich von da an stark zu ihr hingezogen fühlt, soweit, dass er sie als seine Gefährtin bezeichnet. Obwohl das eigentlich genug wäre, versucht auch Archers Bruder, auch ein Drache, Thaisa in seine Hände zu bekommen, denn auch er will das Manuskript übersetzt haben und dem Geheimnis eines starken Amulettes auf die Spur kommen.

Obwohl es sich bei diesem Buch um den zweiten Band Dragon Hunter Diaries Reihe handelt, hat man auch ohne den Vorband kein Problem der Geschichte zu folgen. Katie MacAlister platziert die Protagonisten nur in der "gleichen Welt" und erklärt eventuell nötiges Wissen während dem Handlungsverlauf.

Leider muss ich bereits jetzt anmerken, dass ich von der Geschichte eher enttäuscht wurde. Die Autorin brachte bereits Bestseller heraus und ist wohl bekannt, jedoch kam mir der Schreibstil oftmals einfach nur unbeholfen und stark laienhaft vor. Während dem Lesen schob ich vieles auf eine schlechte Übersetzung ins Deutsche - was definitiv bei einigen Stellen auch der Fall ist - jedoch fiel mir des öfteren auf, dass z.B. eine Person auf etwas reagiert, man sich wundert, was das nun soll, und einige Zeilen später erst der Grund dazu genannt wird. Die Reihenfolge genau umzustellen wäre für das Verständnis weitaus sinnvoller gewesen. Zudem wurden auch eher umgangssprachliche Ausdrücke im Text verwendet, die meinen Lesefluss ganz gehörig stoppten.

Insgesamt mochte ich die Charaktere schon. Mir gefiel vor allem, dass Thaisa als eher eigenständige Person und vor allem auch starke Frau präsentiert wird. Zum Schluss hin wird dieser Aspekt zwar etwas schwächer, trotzdem möchte ich ihn positiv hervorheben. Archer war weniger zugänglich und in seinen Aktionen teilweise nicht ganz nachvollziehbar. Wenn man die Geschichte jedoch zu Ende liest, erklärt sich die ein oder andere Situation im Buchverlauf, jedoch ist der Schluss ein einziges Chaos und komplett aus der Luft gegriffen. Natürlich handelt es sich hier um das Fantasy Genre, trotzdem muss das "Ergebnis" der Geschichte doch einigermaßen nachvollziehbar gestaltet sein und das ist hier eben nicht der Fall. Zusätzlich wird etwa das letzte Viertel der Handlung so sehr durchgehetzt und führte bei mir immer öfter zu Kopfschütteln. Wenn der Leser dann die komplette Geschichte Revue passieren lässt, bemerkt er dann auch noch starke Widersprüche die Logik betreffend, die der Autorin doch hätten auffallen müssen.
Insgesamt hätte die Geschichte jedoch einen sehr spannenden Lesespaß versprochen, driftete jedoch oftmals gewaltig in den Comedy-Bereich ab.

Das mit dem Humor muss ich wohl etwas genauer erläutern. Wie es bei diesen Büchern üblich ist, gibt es einige konkretere "Liebesszenen" im Verlauf. Diese hier sind sprachlich gesehen so lustig gestaltet, dass ich oftmals laut auflachen musste. Für mich waren es eher Szenen zum Lachen, als dass ich rot geworden wäre - naja, vielleicht vor lauter Lachen. Auch die Schmacht-Szenen konnte ich nicht ganz ernst nehmen. Dementsprechend sind Thaisa und Archer für mich auch kein Traumpaar, trotzdem haben sie mich doch irgendwie unterhalten.
Auch einige Nebencharaktere waren eher schräg als ernst zu nehmen.

Kurz gefasst: die Geschichte wirkt lückenhaft, besonders das Ende und konnte dadurch auch von mir nicht ganz nachvollzogen werden. Auch insgesamt wirkt vieles nicht komplett von der Autorin durchdacht und brachte dementsprechend leider nur sehr durchschnittliches Lesevergnügen. Im Gedächtnis wird mir diese Story wahrscheinlich nicht bleiben.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Durchschnittlicher geht nicht

Flirting with Fire (Saving Chicago 1)
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Vorweg möchte ich betonen, dass ich dieses Buch leider für den durchschnittlichsten Prototypen eines Liebesromans halte, so als hätte sich das Autoren-Duo Piper Rayne vorgenommen, das typischste Standardwerk ...

Vorweg möchte ich betonen, dass ich dieses Buch leider für den durchschnittlichsten Prototypen eines Liebesromans halte, so als hätte sich das Autoren-Duo Piper Rayne vorgenommen, das typischste Standardwerk für den Büchermarkt zu entwerfen. Bitte versteht mich nicht falsch, denn das muss nicht unbedingt etwas Schlechtes bedeuten, jedoch war die Handlung einfach nur vorausschaubar.

Die ehemals "hässliche" Maddie ist seit Schulzeiten in den ach so heißen Mauro verliebt. Als dann für einen wohltätigen Zweck eine Bachelor-Versteigerung stattfindet und Mauro als Feuerwehrmann daran teilnimmt, ersteigert Maddies Freundin den ehemaligen Quarterback im Namen von Maddie. Bei diesem Date erkennt er jedoch seine frühere Klassenkameradin nicht, hat sich jedoch bei seinem beiden Brüdern erkundigt, trotzdem läuft das Date einfach nur schlecht. Maddie denkt natürlich, dass sie dadurch nun endlich mit ihrer Schwärmerei abschließen kann, doch plötzlich kommt ihr der Hottie beruflich in die Quere. Sie saniert alte, heruntergekommene Häuser und Mauro hat sich vorgenommen, auch in dieses Geschäft einzusteigen um ein paar Dollar neben seinem Hauptberuf als Feuerwehrmann dazu zu verdienen.

An für sich klingt die Geschichte ja recht ansprechend, was sie auch durchaus beim Lesen war. Das verliebte hässliche Entlein mausert sich zur richtig heißen Erwachsenen, kämpft jedoch immer noch mit ihren Komplexen. Ihr Schwarm wirkt natürlich durch seinen sozialen und durchaus körperbetonten Beruf als Feuerwehrmann noch "sexier". Die Autoren liefern zudem ein paar Frotzeleien, viele Unsicherheiten und Selbstzweifel, eine gehörige Prise an flirty Gesprächen, jedoch kam nichts Unvorhergesehenes. Ich wusste als Leserin andauernd wie es weitergehen wird. Wann kommt nun die große Probe für ihre ganz frische Liebe? Achja, da taucht sie schon auf in Form der verwitweten Frau seines toten Arbeitskollegen. Ein bisschen Herzschmerz, Trauer und Angst um die große Liebe. Von außen mischen die Verwandten und Freunde noch ein bisschen mit.
Keine Überraschung! Keine tolle Wendung! Komplette Standardgeschichte!

Natürlich sind die zwei irgendwie süß miteinander und man freut sich als Leser auch mit, trotzdem blieb ich extrem enttäuscht zurück.
Schlau wie die Autoren sind, gibt es natürlich auch noch zwei heiße italienische Brüder - einer Polizist, der andere Rettungssanitäter - und passend dazu zwei Freundinnen auf Maddies Seite. Die nächsten beiden Bände sind somit bereits geschickt eingefädelt und werden wohl nicht den Weg in mein Bücherregal finden, da ich leider vom gleichen Storyaufbau ausgehe.

Erzähltechnisch war alles voll in Ordnung. Sprachlich war alles eher einfach gehalten und das Buch lässt sich innerhalb kürzester Zeit "runterlesen".

Leider kann ich nicht mehr als 3 Sterne für diese Durschnitts-Geschichte hergeben.

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Veröffentlicht am 21.10.2019

Marzipanus steht für Chaos

Das Marzi rettet die Tortentiere
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Mina Winnipu backt für ihr Leben gerne und erschafft dabei das Marzi. Das Marzi, ein kleiner Marzipanmaulwurf mit dem Namen Marzipanus Maulwurfshaugus von Mawurfungshausen, konnte nur durch die Vorhersehung ...

Mina Winnipu backt für ihr Leben gerne und erschafft dabei das Marzi. Das Marzi, ein kleiner Marzipanmaulwurf mit dem Namen Marzipanus Maulwurfshaugus von Mawurfungshausen, konnte nur durch die Vorhersehung des Marzipan-Orakels durch eine Verkettung von Gegebenheiten das Licht der Welt erblicken. Seine neue "Besitzerin" Mina findet ihn einfach nur toll und will ihn deshalb vor allen aus Sicherheitsgründen verstecken. Da das Marzi jedoch einige, ihm eher unbekannte Aufgaben zu erledigen hat, wie etwa zu helfen, ist der Schlamassel nicht fern. Auf Mina zu hören ist definitiv nicht seine beste Stärke.

Das kleine Anhängsel bringt sich selbst und teilweise auch Mina immer wieder Ärger ein. Der kleine Maulwurf ist äußerst neugierig und auch forsch, so dass er wenig für Minas Ansagen übrig hat. Witzigerweise kommt er immer mit einem blauen Auge davon und die Szenerien werden eher zur Komödie als zur Tragödie. Wir fanden es toll, dass die Freundschaft so innig zwischen Mina, dem Marzi und dann auch noch der besten Freundin Lizzi ist. Sie sind einander nicht böse, sondern achten eher aufeinander und nehmen die Probleme einander ernst.
Jedoch hat der kleine Maulwurf auch einiges an Unruhe in die Geschichte gebracht. Wir fanden es an manchen Stellen nicht extrem spannend, sondern eher ein bisschen anstrengend, da das Marzi nur Chaos zu verursachen scheint. Seine Wortneubildungen fanden wir aber oft sehr lustig.
Auch Minas extreme Selbstständigkeit (für ein Mädchen in der 2. Klasse) fanden wir etwas unrealistisch. Sie scheint regelmäßig das komplette Umfeld mit Gebäck zu versorgen, das sie natürlich komplett selbständig herstellt. Insgesamt schienen uns die Eltern wenig präsent. Natürlich ist es eine fiktive Geschichte, trotzdem war es etwas auffällig.
Thematisch gesehen war es jedoch schön zu lesen, dass sich die Autorin das Thema Schulmobbing vorgenommen hat und auch wirklich toll umgesetzt hat. Bereits Grundschulkinder kommen mit diesem Thema in Kontakt.

Die Illustrationen waren uns etwas zu leichtfertig gestaltet. Man erkennt alles, jedoch sind viele Sachen eher "auf die Schnelle" und mit wenigen Strichen angedeutet, als detailliert ausgearbeitet. Mein Sohn bevorzugt detailliertere Bilder in den Büchern, weshalb er diese hier leider nicht allzu lange angesehen hat, was eher untypisch für ihn ist.

Was mich als Mutter etwas gestört hat, waren die eher englisch-basierten Namen. Dieses Problem habe ich oft bei Kinderbüchern und kann einfach nicht nachvollziehen, warum die Namen nicht leicht verändert werden. Ein Leseanfänger wird nicht wissen, wie man Lizzi oder Harriet aussprechen sollte. Ich finde, das macht es für die Kinder nur unnötig schwieriger. Auch den Familiennamen "Winnipu" fand ich stark angelehnt an die bekannte Bärenfigur und eher nicht so toll.