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Veröffentlicht am 14.01.2020

Verzwickte Familiengeschichte

Der kleine Strickladen in den Highlands
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Die Trennung von ihrem Freund und damit auch noch der Verlust ihres Jobs machen Maighread zu schaffen. Als sie ihrer Mutter hilft, den Dachboden aufzuräumen, macht sie eine überraschende Entdeckung. Ihre ...

Die Trennung von ihrem Freund und damit auch noch der Verlust ihres Jobs machen Maighread zu schaffen. Als sie ihrer Mutter hilft, den Dachboden aufzuräumen, macht sie eine überraschende Entdeckung. Ihre Großeltern sind nicht, wie geglaubt, verunglückt, sondern sie leben am Loch Lomond in Schottland. Um wieder zu sich zu kommen, reist Maighread nach Schottland, um mehr über die Familie zu erfahren. Doch ihr Großvater ist inzwischen verstorben und die Großmutter ist nicht begeistert davon, ihre Enkelin zu sehen. Dafür trifft sie auf Joshua und Chloe, die ihr zur Seite stehen. Aber auch der kleine Strickladen im Ort zieht Maighread an.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfach zu lesen. Die Geschichte ist voller Emotionen und es gibt einige Verwicklungen, bis die Protagonistin ihren Weg gefunden hat.
Die Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Maighread muss auf einen Schlag einiges einstecken. Da ist es gut, dass sie sich nach Schottland aufmacht, aber auch hier wird sie nicht mit offenen Armen aufgenommen. Zu viele Geheimnisse hat es gegeben und es braucht seine Zeit, bis man aufeinander zugehen kann. Gerade als es scheint, dass sich alles zum Besseren wendet, gibt es wieder einen Tiefschlag.
Eigentlich weiß jeder, dass Probleme nur aus der Welt zu schaffen sind, wenn man miteinander redet. Aber auch in dieser Geschichte, wird wieder einmal geschwiegen und es gibt dadurch viel Kummer.
Für Strickfreunde gibt es am Buchende noch einige Anleitungen.
Mir hat diese etwas verzwickte Familiengeschichte gut gefallen.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Kind oder Karriere?

Cherubino
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Die 39-jährige Sängerin Iris Schiffer ist Opernsängerin. Sie ist selbstbewusst und weiß, was sie will. Mit der Rolle als Cherubino wird sie in Kürze an der Met debütieren und ihre Karriere ist vorgezeichnet. ...

Die 39-jährige Sängerin Iris Schiffer ist Opernsängerin. Sie ist selbstbewusst und weiß, was sie will. Mit der Rolle als Cherubino wird sie in Kürze an der Met debütieren und ihre Karriere ist vorgezeichnet. Sie bekommt unverhofft eine Rolle bei den Salzburger Festspielen angeboten. Doch die Premiere wird ungefähr mit der Geburt zusammenfallen, denn sie ist schwanger. Sie muss eine Entscheidung treffen: Kind oder Karriere. Wie wird sie sich entscheiden?
Der Schreibstil der Autorin ist eindringlich und flüssig zu lesen.
Iris Schiffer ist eine Person, die sich das vom Leben nimmt, was ihr gefällt. Während sie mit dem einen Mann zusammen ist, ist sie in einen anderen, der allerdings anderweitig gebunden ist, verliebt. In Bezug auf ihren Beruf ist sie ehrgeizig und zielstrebig und wird ihren Weg gehen. Doch dann erhält sie die Bestätigung ihrer Schwangerschaft, die mit einem Mal alles verändert. Iris ist nicht gleich bereit, die Tatsachen zu akzeptieren. Sie informiert weder ihre Partner noch ihre Agentin. Sie ist fest davon überzeugt, dass sie weiß, wer der Vater ist. Aber sie ist sich auch sicher, dass sie Kind und Karriere unter einen Hut bringen kann. Iris Schiffer ist eine starke Person, die mir aber immer fremd blieb, obwohl ich so nahe an ihr und ihren Gedanken dran war.
Ich weiß nicht, wie ich in Iris‘ Situation gehandelt hätte. Sie aber geht ihren Weg und geht dafür aus Risiken ein. Das Ende des Romans fand ich ein wenig überhastet.
So ganz hat mich dieser Roman nicht überzeugt.

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Veröffentlicht am 24.12.2019

Die Vergangenheit ist nicht vorbei

Die Zeit der vergessenen Kinder
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Man kann seine Vergangenheit niemals ganz hinter sich lassen. Auch Martin und Claudia stellen das fest. Sie fühlen sich zueinander hingezogen und doch ist da die Vergangenheit, die noch nicht bewältigt ...

Man kann seine Vergangenheit niemals ganz hinter sich lassen. Auch Martin und Claudia stellen das fest. Sie fühlen sich zueinander hingezogen und doch ist da die Vergangenheit, die noch nicht bewältigt ist. Je mehr es sie zueinander zieht, umso mehr wird ihre Liebe auf eine Probe gestellt. Werden sie eine gemeinsame Zukunft haben können?
Martin ist der Sohn von Rubina, die 1941 als Roma-Mädchen mit ihrer Sippe flüchten musste, um nicht deportiert zu werden. Das was Rubina erleben musste und was sie traumatisiert hat, hat Auswirkungen auf Martin – sein Leben und sein Selbstwertgefühl.
Claudia hat eine unglückliche Kindheit hinter sich und auch sie muss mit der Vergangenheit abschließen, um ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu führen.
Es war ein wenig schwierig in die Geschichte hineinzufinden, aber dann konnte man sich auch nicht mehr entziehen.
Durch die Zeit- und Perspektivwechsel können wir Einblick in die Familien nehmen. Das Schicksal von Rubina hat mich sehr berührt. Allerdings hätte ich gerne noch mehr erfahren. Auch Claudias Vergangenheit hätte ein bisschen ausführlicher sein können. Martin und Claudia haben es nicht leicht gehabt, trotzdem wurde ich mit ihnen nicht so ganz warm. Solange sie ihre Vergangenheit nicht aufgearbeitet haben, ist der Weg für eine gemeinsame Zukunft nicht frei.
Es ist eine Geschichte, die unter die Haut geht.

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Veröffentlicht am 11.11.2019

Eine verstörende Geschichte

Porzellankind
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Ellis hat keine schöne Kindheit, denn die Eltern sind nicht liebevoll zu ihr. Immer muss sie leise sein, denn die Mutter verträgt keinen Lärm. Daher verliert sich Ellis in ihren Fantasien. Dann bekommt ...

Ellis hat keine schöne Kindheit, denn die Eltern sind nicht liebevoll zu ihr. Immer muss sie leise sein, denn die Mutter verträgt keinen Lärm. Daher verliert sich Ellis in ihren Fantasien. Dann bekommt Ellis einen kleinen Bruder. Doch der ist ein Schreikind und das belastet die ganz Familie. An Ellis neuntem Geburtstag ist der kleine Eduard plötzlich still – für immer. Was ist geschehen?
Der Schreibstil der Autorin Myriane Angelowski ist ungewöhnlich und erfordert konzentriertes Lesen, da das „Davor“ und das „Danach“ abwechselt. Im Prolog stellte eine unbekannte Person Szenen auf. Was bezweckt sie?
Ellis sehnt sich nach Beachtung und Liebe, aber sie ist ihrer Mutter nie gut genug. So eine eiskalte Frau sollte nicht Mutter werden.
Das verstörende Verhältnis der beiden ändert sich nie, selbst dann nicht, als Ellis längst erwachsen ist und eine Ballettschule leitet. Es ist unverständlich, dass sie immer noch mit ihrer Mutter zusammenlebt. Auch als Erwachsene benimmt sich Ellis merkwürdig, sehnt sich immer noch nach der Aufmerksamkeit der Mutter und flüchtet sich in ihre Traumwelten.
Doch der Vorwurf, dass sie ihren Bruder getötet haben soll, verändert etwas in ihr. Sie will nicht das Opfer bleiben, sondern sie will abrechnen. Es ist erschreckend, mitzuerleben was für Auswirkungen es hat, wenn Kinderseelen zerstört werden.
Es ist nicht einfach, etwas zur Geschichte zu sagen, ohne zu viel zu verraten. Aber es ist nichts, wie es scheint. Das Ende ist erschreckend, aber schlüssig. Für mich ist es eher ein Drama als ein Thriller. Für einen Thriller fehlte mir die Spannung.

Veröffentlicht am 18.10.2019

Ein spannender Thriller

Die Scharfrichter
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Die Vorbereitungen für die Geburtstagsfeier der sechsjährigen Virginia, genannt Ginny, sind in vollem Gange, als die Nachricht kommt, dass Ginny brutal getötet wurde. Kurz darauf wurde der Täter gefasst ...

Die Vorbereitungen für die Geburtstagsfeier der sechsjährigen Virginia, genannt Ginny, sind in vollem Gange, als die Nachricht kommt, dass Ginny brutal getötet wurde. Kurz darauf wurde der Täter gefasst und die Kollegen von Andrea Rackley ermöglichten es Tim Rackley, an den Täter heranzukommen und ihn zu töten. Doch Tim will keine Selbstjustiz, er will, dass dem Täter der Prozess gemacht wird. Doch wegen eines Formfehlers wird der freigesprochen. Außerdem sollte Tim das Bauernopfer bei einer etwas aus dem Ruder gelaufenen Verhaftung werden. Er wirft seinen Job hin. Dann tritt ein Mann an ihn heran, der eine Kommission vertritt, die „Fehler“ in der Rechtsprechung korrigieren möchte. Tim lässt sich darauf ein, weil die Regeln vernünftig klingen, doch auch hier läuft etwas mächtig schief und Tim versucht, zu retten, was zu retten ist.
Dieser Thriller liest sich gut und flüssig. Er ist aber auch typisch amerikanisch.
Es ist eine fruchtbare Nachricht, die die Eltern Dray und Tim erhalten. Jeder der beiden geht mit dem Schmerz und der Trauer anders um. Dadurch entfernen sie sich aber auch voneinander. Dray war der Meinung, dass Tim die Chance, den Täter zu töten, leichtfertig weggeben hat. Tim will nach dem missglückten Prozess einen anderen Weg einschlagen, stellt aber fest, dass er damit auch nicht glücklich ist. Er muss untertauchen und bald läuft einiges mächtig schief. Es gibt eine Menge Toter. Daher muss Tim die Kommissionsmitglieder stoppen, die dafür verantwortlich sind. Dafür aber braucht er die Unterstützung der ehemaligen Kollegen, ganz besonders die seines Freunde Bear.
Die Gedankengänge der Personen sind gut und ausführlich dargestellt. Manchmal war mir das sogar zu ausführlich. Trotzdem ist dieser Thriller spannend und das Ende hätte ich so nicht erwartet.
Ich bin gespannt auf weitere Bände mit Tim Rackley.