Avery ist in ihrem Herzen auf der Flucht. Sie flieht vor einer Welt aus Lügen und Schein. Enttäuscht von ihrem Umfeld, fiel sie auf den Boden der Realität und packte ihre sieben Sachen. Sie will es alleine schaffen, will sich beweisen, dass sie nicht gebrochen ist. Deshalb landet sie in West Virginia, weit weg von diesem Leben, das mal schön für sie war. Tatsächlich hatte ich oft den Eindruck, dass Avery wohl mehr als nur gebrochen war, doch immer wieder weckte sie einen Funken Hoffnung in mir. Wenn sie zum Beispiel lachte oder etwas Witziges sagte. Doch die meiste Zeit war sie unsicher, fast schon ängstlich. Dauernd nahe eines Zusammenbruchs. Es war schwer bei den vielen depressiven Gedanken sich auf die entstehende Liebe zwischen Avery und Cameron zu konzentrieren. Nicht nur einmal wollt ich ihr sagen, dass sie sich zusammenreißen soll. Nach einer Weile, war es jedoch leichter, Avery zu mögen. Als sie endlich aus ihrem Schneckenhaus gekrochen ist, war sie mir überaus symphytisch. Da ließen sich ihre Depressions-Rückfälle auch leichter verkraften.
Protagonist Cameron ♥️
Cam war das totale Gegenteil von Avery. Er war lustig, süß und charmant. Fast schon zu perfekt. Immer wieder dachte ich, der liebe Cam versteckt Leichen im Keller oder hat einen deftigen Grund Avery trotz aller Körbe, die er kassierte, zu folgen. Doch nichts außer ein paar alte Kamellen. Trotzdem konnte er mir mit seiner liebenswürdigen süßen Art den Kopf verdrehen. Nicht nur, dass der liebe Cam eine romantische Ader hat, nein er ist auch so schlagfertig, dass ich einige Male schmunzeln musste. Doch einen Punkt an Cam, hat mich wirklich von ihm überzeugt. Seine liebenswürdige Schildkröte Raphael. Einfach Zucker!
Story-Aufbau ♥️
Gleich zu Beginn merkt man, dass Avery schlimme Zeiten durchstanden hat, weshalb man ihre ängstliche und vor allem widersprüchliche Art ganz gut nachvollziehen kann. Auch hier merkt man sofort, die Story ist nicht neu, der Aufbau nichts Besonderes. Oben drein, und das ist nur meine persönliche Meinung, war der Schreibstil am Anfang schon sehr gewöhnungsbedürftig. Trotzdem biss ich mich durch und es hat sich gelohnt. Ab einem bestimmten Punkt hat mich die Geschichte gefesselt, so dass ich richtig mitfiebern konnte. Nicht selten warf ich mit Ratschlägen vor mich hin, fluchte oder wartete sehnsüchtig auf den nächsten Schritt in Avery´s und Cam´s Beziehung. Eines muss man der lieben J. Lynn lassen, trotz ihres für mich nicht ansprechenden Schreibstils und der größernteils unsympathischen Protagonistin hat sie es geschafft, mich in diese Geschichte hineinzuziehen und wem das gelingt, kann kein schlechtes Buch geschrieben haben. Vor allem das realistische und unbeschönigte Ende hat ihr noch einen weiteren Stern eingebracht. Sie ließ die Personen ihrer Eigenschaft treu bleiben, macht nicht aus den Rabeneltern plötzlich super Menschen. Lies kein verletztes Mädchen von heute auf morgen glücklich sein. Genau diese Eigenschaft schätzte ich sehr, denn wie schön es auch wäre, wenn am Ende alle plötzlich den richtigen Weg einschlagen würden, wäre es doch mehr als nur realistisch.
Liebe J. Lynn, dein Werk haut einen nicht vom Hocker, aber es reißt einen mit. Du hast eine Geschichte voll Ängste, Selbstzweifel und Fehlentscheidungen geschaffen, die einen daran erinnert, dass nicht alles rosig im Leben der anderen ist. Danke dafür. Ich bin gespannt, wie ein weiteres Werk von dir auf mich wirken wird, vielleicht fliege ich ja doch nochmal vom Hocker. Wünschen würde ich es mir.