Umwerfend komisch, super spannend und einfach nur bezaubernd - ein tolles Kinderbuchdebüt!
Mia und die aus der 19Als ich das erste Mal über „Mia und die aus der 19“ stolperte, konnte das ulkige Cover meine Neugierde sofort wecken. Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell ...
Als ich das erste Mal über „Mia und die aus der 19“ stolperte, konnte das ulkige Cover meine Neugierde sofort wecken. Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest: Das Mädchen Mia und die aus der 19 möchte ich unbedingt kennenlernen! Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen.
Mia geht in die 3. Klasse, hat aber gerade Ferien. Da sie unbedingt Detektivin werden möchte, hält sie eifrig Ausschau nach ihrem ersten spannenden Fall. Ihre Suche hat ein Ende, als sie auf Herrn Rippel aus der 19 trifft. Herr Rippel, der zusammen mit anderen (angeblich total verrückten) alten Menschen in einer abgedrehten Senioren-WG in der Nummer 19 lebt, erzählt Mia, dass Pirat, der Kater von Herrn Schlottmeier, spurlos verschwunden sei. Mia legt sofort los mit dem Ermitteln. Auf die Hilfe ihrer besten Freundin Jil muss sie nur leider verzichten, denn diese will seit kurzem statt Detektiv viel ein berühmter Superstar werden. Ob Mia diesen äußerst kniffligen Fall lösen wird?
Lustig-schräge Kinderbücher lese ich für mein Leben gerne und auch in packende Detektivromane für junge Leser tauche ich seit meiner Kindheit wahnsinnig gerne ab. „Mia und die aus der 19“ war daher ganz genau mein Ding, denn genau das erwartet in dem Buch: Eine urkomische, spannende und einfach nur bezaubernde Krimigeschichte für Kids ab 8 Jahren.
Mir hat „Mia und die aus der 19“ ein total schönes Lesevergnügen beschert. Nicole Mahne ist mit ihrem ersten Kinderbuch ein großartiges Debüt gelungen, welches ich jedem, egal ob Groß oder Klein, wärmstens empfehlen kann.
Ich war bereits nach den ersten Seiten ganz begeistert von dem Buch. Wir erfahren alles aus der Perspektive von Mia in der Ich-Form und in meinen Augen ist es der Autorin ausgezeichnet gelungen aus der Sicht eines Kindes zu schreiben. Mir hat die Weise, wie Mia uns die Geschichte erzählt, ständig ein Lächeln auf die Lippen gezaubert und immerzu breit schmunzeln lassen. Mia ist einfach einmalig. Ihre kindlich-naive Art, ihre Unbefangenheit, ihr cleveres und gewitztes Denken – mit Mia hat Nicole Mahne eine ganz besondere Buchheldin erschaffen, welche man vom ersten Moment an lieben muss. Mein Herz hat sie jedenfalls im Sturm erobert.
Neben Mia begegnen uns im Verlaufe des Buches noch eine Menge weitere einzigartige Gestalten. Viele von ihnen sind so herrlich schrullig und verschroben – hach, köstlich! Herr Rippel zum Beispiel, der immer mit seiner Schwimmbrille im Gesicht unterwegs ist. Auf dem Cover könnt ihr ihn übrigens sehen. Ich finde ja, dass schon sein leicht dümmlicher Blick deutlich macht, dass Herr Rippel nicht normal ist. :D Wobei – was ist schon normal? Also die aus der 19 sind es definitiv nicht. Allerdings sind auch so einige andere Figuren, die nicht in der Nummer 19 wohnen, ziemlich strange drauf, so viel sei schon mal gesagt.
Aber zurück zu den „schrägen Vögeln" aus der 19. Ich glaube, Herr Rippel war mein persönlicher Star aus dieser kauzigen Senioren-WG. Die Dialoge mit ihm habe ich beim Lesen richtig gefeiert. Einsame Spitze fand ich aber auch Frau Schmock. Diese Dame ist echt der Knaller, sag ich euch.
Mit den Charakteren konnte mich die Autorin wirklich vollends überzeugen. Mich haben sie mit absonderlichen Eigenartigen bestens unterhalten und öfters amüsiert kichern lassen.
Der Kriminalfall, den wir zusammen mit Mia und denen aus der 19 aufzuklären versuchen, hat mir ebenfalls richtig gut gefallen. Allerdings muss ich gestehen, dass mich die Auflösung ein klein wenig enttäuscht hat. Mir hat da irgendwie der Aha-Moment gefehlt. Natürlich darf man aber auch nicht vergessen, dass es sich bei „Mia und die aus der 19“ um ein Kinderbuch ab 8 Jahren handelt. Für die Zielgruppe wird das Ende vielleicht etwas überraschender kommen als für mich als Erwachsene. Mich hat dieser Punkt daher letztendlich nicht allzu sehr gestört.
Abgesehen von dem Ende fand ich die Detektivstory aber echt große Klasse. Ehe es für mich sehr offensichtlich wurde, wer der Übeltäter ist, war ich ganz eifrig am Mitfiebern und Herumrätseln und habe mich wie Mia und die aus der 19 immerzu gefragt, was denn nur mit dem armen Pirat geschehen ist. Ist der Kater einfach weggelaufen? Oder wurde er gekidnappt? Wenn letzteres der Fall ist – wer ist Pirats Entführer?
Die Antworten auf all diese Fragen werde ich euch hier natürlich nicht geben. Wenn ihr die gerne haben möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. Was ihr unbedingt tun solltet! Besonders Mädchen und Jungen ab 8 Jahren, die gerne lustige und aufregende Kinderkrimis lesen, kann ich das Buch sehr ans Herz legen. Für Achtjährige eignet sich „Mia und die aus der 19“ prima zum Selberlesen. Der Schreibstil ist locker-leicht, humorvoll und mitreißend, die Schrift ist schön groß und die Kapitel sind sehr kurz. Zum Vorlesen bietet sich das Buch aber auch fabelhaft an.
Zum Schreibstil muss ich noch loswerden, dass ich die Wortwitze total genial fand. Das Buch liest sich einfach nur hinreißend und zauberhaft komisch. „Mia und die aus der 19“ ist definitiv nicht nur für junge Leser ein Leckerbissen – auch Erwachsene werden beim Durchschmökern die reinste Freude haben.
Besonders gut gefallen hat mir, dass die Geschichte neben dem Detektivfall und all dem Witz und Humor auch wichtige Werte und Botschaften enthält. Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, das Miteinander der Generationen, Toleranz und noch viele wunderbare Dinge mehr.
Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die tollen schwarz-weiß Illustrationen von Kai Schüttler. Von denen hätte es für meinen Geschmack sehr gerne noch viele mehr geben können. Ich stehe total auf den witzigen Zeichenstil von Kai Schüttler. Auch in „Mia und die aus der 19“ haben mir seine amüsanten Bilder unglaublich gut gefallen. Zu meinen Highlights zählte auf jeden Fall der unnachahmliche Blick von Herrn Rippel (ja, ihr merkt vermutlich gerade, dieser alte Herr hat es mir irgendwie echt angetan, hihi). Brillant fand ich auch die Zeichnungen von Mias bester Freundin Jil mit ihren drolligen Zöpfchen, ihren „Getties“.
Die gesamte Aufmachung ist einfach nur famos gelungen. Text und Bild harmonieren perfekt miteinander und sorgen für die allerschönsten (Vor-)Lesestunden.
Fazit: Mitreißend, warmherzig, umwerfend komisch – ein wundervolles Kinderbuch voller Witz, Charme und Ironie! Mit „Mia und die aus der 19“ ist Nicole Mahne ein hervorragendes Debüt gelungen. Die Geschichte lässt an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen und zaubert uns Lesern immerzu ein fettes Grinsen auf die Lippen. Lauter originelle Ideen und skurrile Figuren? Wichtige Themen und Werte? Ein spannender Detektivfall? Viele lustige Illustrationen? Klingt gut? Nun, das ist es auch! Ich bin begeistert und hoffe sehr auf ein Wiedersehen mit Mia und Co. Egal ob Jung oder Alt, ob zum Vor- oder zum Selberlesen – ich kann „Mia und die aus der 19“ absolut empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!