Der Hype hatte um dieses Buch begonnen und mich vollends gepackt, so dass ich alle anderen Bücher zur Seite legte und mir dieses sofort in der „Onleihe“ herunterlud und begann zu lesen. Am Anfang war ich noch ziemlich erpicht und gespannt darauf zu erfahren, was diese Geschichte ausmacht und was dahintersteckt. Dieses Gefühl hielt auch fast die ganze Zeit über an, jedoch kam am Ende nicht das bei mir an, was ein Hype-Buch bezwecken sollte.
Der Einstieg in das Buch war grandios, denn allein der Aspekt das uns ein Kind die Geschichte eines Verbrechens erzählt ist schon makaber, aber wenn es das auf die Art und Weise macht auf welche Hannah es getan hat, ist das sehr verstörend. Denn Hannah erzählt uns ruhig und bruchstückhaft immer mehr psychisch gestörte Dinge, Abläufe und Geschehnisse die in ihrer Familie an der Tagesordnung stehen. Wieso Hannah uns dies erzählt? Sie und ihre schwerverletzte Mutter werden in das Krankenhaus gebracht, in welchem Hannah solange bei einer Krankenschwester warten muss, während ihre Mutter behandelt wird und bis die Polizei kommt. Gleichzeitig erfahren wir, dass eine Familie seit langer Zeit ihre vermisste Tochter Lena sucht. Nun behauptet die junge Frau ebendiese Lena zu sein und ihre Eltern können es gar nicht glauben, vor allem der rachsüchtige und herrische Vater Lenas. Matthias, also Lenas Vater, macht sich sofort auf dem Weg um diese Frau zu sehen und zu hoffen, dass die Suche ein Ende haben wird. Doch wird die Suche ein Ende haben?
Ich fand den Einstieg, wie schon erwähnt, sehr grandios und exzellent, denn der Leser wurde umwoben mit spannenden Fäden, die einen dazu verleitet haben weiter zu lesen. Wir werden immer tiefer, vor allem durch die intensiven Beschreibungen und eben auch durch den „krassen“ Erzählstil in die Geschichte gesogen und würden das Buch gern verschlingen vor Spannung. Doch leider kommt dann mitten im Buch die Ernüchterung, zumindest für mich kam sie, denn die Autorin versucht so viel Spannung in das Buch zu packen und es immer mehr auf die Spitze zu treiben, so das ich irgendwann nur noch dachte: Kommt es dann mal zum Punkt?
Die Charaktere waren sehr bildlich, detailliert und realistisch beschrieben, sodass sich wirklich jeder einzelne vom anderen abgehoben hat. Mir ist es immer sehr wichtig das sich Charaktere in einer Geschichte nicht ähneln, sondern jeder seine Eigenheiten hat – sein Charakter hat. Matthias war ein Charakter der mir von Anfang an sehr auf die Nerven gefallen ist, was ich aber nicht als negativ Werte, da ich es durchaus mag, wenn Autoren gezielt solche Charaktere in Büchern zum Leben erwecken.
Trotzdem war die Idee und vor allem auch die Umsetzung, bis eben zu diesem einen Punkt, der auch erst kurz vor Ende kam, super und erfolgreich. Was mich dann ein wenig mehr enttäuscht hat, war das Ende, jedoch war dies (so wie eigentlich alles) Geschmacksache, denn es war ein wirklich cooler Plot-Twist, jedoch war es einfach nicht das Ende, welches ich mir so sehr gewünscht und ausgemalt habe.
Trotzdem empfehle ich dieses Buch allen Leuten, welche gerne spannende Geschichten mit ein wenig Psychothrill lesen sehr, da es einfach mal etwas ganz anderes und Neues war.