Profilbild von smartie11

smartie11

Lesejury Star
offline

smartie11 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit smartie11 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2020

Die Macht der Musik – ein wunderbares Fantasy-Abenteuer, nicht nur für Kids!

Die Dunkelheit der Drachen
0

„Denn eines wird nur allzu leicht vergessen:
Der Musik wohnt ein Zauber inne.
Hört genau hin…“ (S. 366)

Meine Meinung:
Tief verschneit und abgeschnitten von der Außenwelt wird das kleine Dorf Patterfall ...

„Denn eines wird nur allzu leicht vergessen:
Der Musik wohnt ein Zauber inne.
Hört genau hin…“ (S. 366)

Meine Meinung:
Tief verschneit und abgeschnitten von der Außenwelt wird das kleine Dorf Patterfall von einer zuvor nie dagewesenen Rattenplage heimgesucht. Da kommt ein Junge aus dem winterlichen Wald gestapft, in komplett vereister Kleidung und fast erfroren. Auch Erinnerungen hat er zunächst keine, aber die Dorfbewohner sind sich sicher: Es muss der Pfeiffer sein, nach dem sie geschickt haben, um der Ratten Herr zu werden…

Nach 13 Jahren als Spieleentwickler legt der nordirische Autor mit „Die Dunkelheit der Drachen“ nun sein Debut vor – und es hat mich wahrlich beeindruckt! Aufbauend auf dem alten Märchen des „Rattenfängers von Hameln“ entspinnt er in diesem Buch ein ganz eigenes Abenteuer, in einer eigenständigen Welt, in der die Pfeiffer einen ganzen Berufsstamm mit unterschiedlichen Garden bilden und über Magie verfügen. Sein Protagonist, Flick Klarwasser, war mir von Beginn an durch-und-durch sympathisch. Mit seinen gerade mal 13 Jahren ist er bereits ein Underdog, verstoßen und auf der Flucht („Flick war gar kein Pfeifer, jedenfalls kein richtiger. Er war in Ungnade gefallen und von der Burg Tiviscan geflohen, noch ehe er die Schule beendet hatte.“). Warum das so ist, erfahren wir als Leserinnen erst im Verlauf der Geschichte, Stück für Stück. Ihm zur Seite stellt der Autor die liebenswerte, mutige und pfiffige Rena Sommerfeld, ein verzaubertes Mädchen in Gestalt einer Ratte, sowie den Drachengreif Barver Knopferkerkel, ausgestattet mit besten Manieren und ungeahnten Fähigkeiten. Ein merkwürdigeres Trio habe ich schon lange nicht gesehen, und ein liebenswerteres auch nicht.

Dieses Buch punktet aber nicht nur mit seinen Protagonisten, sondern auch mit einer atemberaubenden Abenteuergeschichte, die die Leser
innen zu allerlei extrem atmosphärischen und ausgefallenen Schauplätzen führt. Sei es die Burg der Pfeiffer, Tiviscan, das heimelige Kloster Martal („Aus der Ferne wirkte es, als hätte der Baumeister eine Vorliebe für Igel gehabt.“ – S. 161) oder auch die düsteren und legendenumwobenen Berge von Gemspar, in denen nicht nur gefürchtete Räuberbanden ihr Unwesen treiben, sondern auch eine gefährliche Hexe. Dieser Geschichte fehlt es wirklich an Nichts, was ein gutes Abenteuer und ein überzeugendes Fantasywerk benötigt, bis hin zum ausgefallenen Magiesystem der Musik. Nachdem ich das Buch regelrecht verschlungen habe, wundert es mich, wie der Autor derart viel Handlung, Schauplätze und Ideen auf den knapp 370 Seiten unterbringen konnte. Gefühlt würde ich sagen, ich habe eine Geschichte mit 800 oder mehr Seiten gelesen, ohne mich auch nur eine Minute gelangweilt zu haben. Ein Abenteuer, das seines Gleichen sucht!

FAZIT:
Eines der besten Abenteuerbücher für Kids, das ich in den letzten Jahren gelesen habe!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2020

Eine spannende Story mit Tiefgang und höllisch guten Gags

Luzifer junior (Band 7) - Fiese schöne Welt
0

Unsere Meinung:
Mit „Fiese schöne Welt“ geht die „Luzifer junior“-Reihe von Kult-Autor Jochen Till in die siebte Runde, und wer sie noch nicht kennt, hat wirklich etwas verpasst! Dank der kleinen Galerie ...

Unsere Meinung:
Mit „Fiese schöne Welt“ geht die „Luzifer junior“-Reihe von Kult-Autor Jochen Till in die siebte Runde, und wer sie noch nicht kennt, hat wirklich etwas verpasst! Dank der kleinen Galerie am Anfang des Buches, in der die acht Protagonisten der Serie kurz vorgestellt werden, können sich auch Neueinsteiger einen guten und humorigen Überblick machen und ohne Vorkenntnisse in dieses himmlisch-höllische Abenteuer starten.

Diesmal verschlägt es Luzifer junior, Lilly, Gustav, Aaron und natürlich unseren absoluten Liebling, Hausdämon Cornibus, in Omas neu geschaffenes Paralleluniversum. Hier ist eigentlich alles wie zuhause… nur viel, viel besser! Die Schule macht Spaß (weil man nur das lernt, was einem gefällt), keiner muss langweilige Arbeiten verrichten und selbst der olle Schuldirektor ist in diesem Universum voll nett und total relaxed. Um alle Wünsche und Wehwehchen kümmert sich hier die digitale KIWA (Künstliche Intelligent weiß alles) – und so ist es fast wie im Schlaraffenland. Es gibt keine Länder, keine Grenzen und kein Rassismus. Eigentlich zu gut, um wahr zu sein, oder…?

Mal wieder ist es Jochen Till gelungen, ein spannendes und vor allem super-spaßiges Abenteuer zu erschaffen. Meine Jungs (knapp 9 & 12) haben die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite geliebt und sich immer wieder gekringelt vor Lachen. Sei es bei Stevens Versuchen, die Langeweile seines Chefs (The Beast himself!) zu vertreiben, was gar nicht so einfach ist („JETZT UNTERSTLLST DU MIR AUCH NOCH EMOTIONEN! GEHT´S NOCH?“ - S. 16), den immer wieder auftauchenden skurrilen Situationen (insbesondere, wenn Luzie mal wieder die Welt nicht versteht) oder auch bei Cornibus´ akuten Ernährungsproblemen, die für ständige Fress-Flashs sorgen (noch mehr als sonst) und Cornibus dabei immer mehr zur kleinen flauschigen „Rum-Kugel“ mutieren lassen. Hier bleibt echt kein Auge trocken und kein Lachmuskel ungereizt! Unser persönliches Highlight war dabei die größte Eierschlacht der Weltgeschichte. Komplettiert wird das Ganze mal wieder mit vielen teuflisch guten Illustrationen von Raimund Frey.

Bei aller Spannung und trotz des ganzen Humors gelingt es Jochen Till aber auch, ernste Themen mitschwingen zu lassen. Es geht hier z.B. um Zwei-Klassen-Gesellschaften und die Tücken künstlicher Intelligenz. Insgesamt eine tolle Mischung!

FAZIT:
Einfach teuflisch gute Leseunterhaltung mit Lach-Garantie.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.01.2020

Bedrückend, beschämend, aufwühlend - und ganz hervorragend gekontert!

Post von Karlheinz
0

„Aber wenn wir schweigen, wenn wir diese Leute ignorieren, beginnen wir, ihren Hass und ihre Häme zu akzeptieren“ (Track 07)
„Religion ist nicht per se schlecht oder gut, sondern sie ist das, was Menschen ...

„Aber wenn wir schweigen, wenn wir diese Leute ignorieren, beginnen wir, ihren Hass und ihre Häme zu akzeptieren“ (Track 07)
„Religion ist nicht per se schlecht oder gut, sondern sie ist das, was Menschen aus ihr machen. Oft genug ist das etwas Schlechtes – leider!“ (Track 10)


Meine Meinung:
Autor Hasnain Kazim, Sohn indisch-pakistanischer Eltern, ist ein deutscher Journalist, Autor und mehrfacher Medienpreisträger. In „Post von Karlheinz“ macht er einen kleinen Teil der fremdenfeindlichen Zuschriften öffentlich, die ihn immer wieder erreichen, sowie seine Antworten darauf. Allein wenn man einige der Nicknames der Absender betrachtet, die sich in der vermeintlichen Anonymität des Internets tummeln, wird schnell klar, in welche Richtung die Zuschriften gehen. Wir treffen hier u.A. auf „Hermann the German“, „Maria gegen Scharia“ oder auch auf „Deutschländer1933“ (ob der wohl auch die Würstchen kennt?). Das Spektrum dessen, mit dem sich Kazim bei den Zuschriften konfrontiert sieht, reicht von Unkenntnis, über Ignoranz, Penetranz bis hin zu ungeniert offen formulierten Anfeindungen, Hasstiraden und Drohungen („alle erschießen“). Beim Hören dieses Hörbuches changieren meine Gefühle dementsprechend in wildem Wechsel zwischen Unglauben, Fremdschämen und schockiert sein. Es ist absolut bewundernswert, dass es Hasnain Kazim dabei immer noch gelingt, meist ruhig und sachlich zu bleiben. Glücklicher Weise hat er einen Weg gefunden, mit den stetigen Anfeindungen umzugehen: sie öffentlich zu machen und mit Humor zu kontern („Humor ist ein Weg, mit all dem Hass fertig zu werden, ihn auszuhalten, zu ertragen.“ - Track 07). Dass es ihm dabei nicht immer ganz gelingt, die Contenance zu bewahren, und den ein oder anderen Internet-Hetzer als Rumpelstilzchen oder Vollidioten tituliert, kann ich da voll und ganz verstehen. Und wenn er am Ende seiner Korrespondenz mit dem titelgebenden Karlheinz mit dem folgenden Versprechen „Karlheinz, wir kommen. Ob du willst, oder nicht. Also mach den Gartenschlauch klar!“ schließt, habe ich tatsächlich beim Lachen fast Tränen in den Augen.

Ja, so schockierend Vieles von dem ist, was den Autor immer wieder erreicht, ist es doch ein Spiegel unserer Gesellschaft (oder zumindest von Teilen davon). Neben all den beklemmenden Gefühlen macht es dennoch wirklich Spaß, Hasnain Kazim bei seinen Antworten zuzuhören. Es ist wirklich wunderbar zu hören, wie er immer wieder gekonnt, intelligent, auf den Punkt und oft herrlich ironisch kontert. Sehr gut gemacht!

Zur Hörbuchproduktion:
Kurz: extrem gelungen! Teile dieses Hörbuchs spricht Hasnain Kazim selbst, was mir sehr gut gefällt, da es für Authentizität sorgt. Während Cathlen Gawlich und Bernhard Schütz den „Schreibern“ ihre Stimmen leihen (und dabei ganz passende Charaktere entwickeln) werden Kazims schlagfertige Antworten von Bjarne Mädel vorgetragen, den ich selbst sehr gerne sehe und höre. Hierdurch ergibt sich neben dem tiefenwirksamen Inhalt auch eine wunderbare Abwechslung, so dass sich dieses Hörbuch bei allen menschlichen Charakter-Untiefen, die es offenbart, ganz hervorragend hören lässt.

FAZIT:
Vom alltäglichen Fremdenhass und wie man damit umgehen kann. Absolut und uneingeschränkt empfehlenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.01.2020

Moderne Superhelden einmal anders – in einer faszinierenden Story

Beastmode 1: Es beginnt
0

„Sie war verloren in Raum und Zeit, in einer Welt, die nicht mehr die ihre war, und einer Welt, die untergehen würde, wenn sie versagten.“ (S. 216)

Meine Meinung:

Ein sich stetig ausdehnendes Energiefeld ...

„Sie war verloren in Raum und Zeit, in einer Welt, die nicht mehr die ihre war, und einer Welt, die untergehen würde, wenn sie versagten.“ (S. 216)

Meine Meinung:

Ein sich stetig ausdehnendes Energiefeld unbekannter Herkunft inmitten der unwirtlichen Beringsee beunruhigt Politiker und Militärs. Es zieht Meeresbewohner an und lässt sie spurlos verschwinden. Spezialisierte Erkundungstrupps wurden hineingeschickt und nie wiedergesehen. Alle konventionellen Mittel zur Aufklärung und Eindämmung scheinen versagt zu haben, und so setzt das US Militär seine letzte Hoffnung auf fünf Teenager, die alles andere als normal sind: Die rund 5.000 Jahre alte Göttin Amanda, den vor hunderten von Jahren beschworenen Dämon Damon, das Mädchen Jenny, das - halb Mensch halb Maschine - mit Gedächtnisverlust an einem Highway aufgefunden wurde, den von Kopf bis Fuß tätowierten Wilbur, der die Zeit anhalten kann, und den tollpatschigen Underdog Malcolm, der anscheinend stets von seinem verstorbenen Bruder beschützt wird. Können diese Fünf die Menschheit retten?

Autor Rainer Wekwerth stellt nach seinen erfolgreichen Labyrinth- und Pheromon-Reihen mit „Beastmode“ einmal mehr sein außergewöhnliches Talent für phantastische und intelligente Stories eindrucksvoll unter Beweis. Bereits mit dem Prolog, in dem die fünf Protagonisten geschickt vorgestellt werden, hat mich dieses Buch voll und ganz in seinen Bann gezogen. Allein die Eigenschaften der fünf Teenager sind dermaßen faszinierend und geheimnisvoll, dass man unbedingt mehr über sie erfahren möchte. Hinzu kommt eine Geschichte, deren ganzes Ausmaß man zu Beginn noch gar nicht erahnen kann, auch nicht mal ansatzweise! Ausgehend von dem ungewöhnlichen und rauen Schauplatz auf der Aleuteninsel Attu entspinnt sich eine Story, die mehrfach einen kompletten Twist hinlegt und uns Leser an diverse besondere Schauplätze führt, die ich hier noch nicht verraten mag. Nur soviel sei hier gesagt: Es bleibt unvorhersehbar und überraschend bis zum Schluss! Ein waschechter Pageturner par excellence, den man gar nicht mehr aus der Hand legen mag, bis auch die letzte Seite verschlungen ist.

„Beastmode“ ist für meinen Geschmack ein Buch, bei dem wirklich alles überzeugt: Von der intelligenten und immer wieder überraschenden Story, über die ungewöhnlichen Charaktere, die ihresgleichen suchen, und unglaublich faszinierende Settings bis hin zu einem ausdrucksstarken Schreibstil, der perfekt zur Story passt („Das war keine Wüste. Das war ein Brennofen, der die Seelen all derjenigen einschmolz, die so verrückt waren, sich hineinzubegeben.“ - S. 135).

Glücklicher Weise ist der zweite Band dieser Dilogie bereits für August 2020 angekündigt.

FAZIT:
Wer auf extrem ungewöhnliche Charaktere, überraschende Twists und einen fesselnden Erzählstil steht, kommt an diesem Buch nicht vorbei!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.01.2020

Über das faszinierende Wesen von Hausdämonen – Lacher garantiert!

Cornibus & Co (Band 1) - Ein Hausdämon packt aus!
0

Unsere Meinung:
Cornibus ist der heimliche… nein, der eigentliche kleine Star der „Luzifer Junior“-Reihe von Jochen Till. Der wuschelige kleine Hausdämon, der sich in allerlei beliebige Gestalten verwandeln ...

Unsere Meinung:
Cornibus ist der heimliche… nein, der eigentliche kleine Star der „Luzifer Junior“-Reihe von Jochen Till. Der wuschelige kleine Hausdämon, der sich in allerlei beliebige Gestalten verwandeln kann (auch in längst ausgestorbene und in jegliche beliebige Kombination!), hat nun mit „Cornibus & Co.“ sein eigenes Spin-Off bekommen!

In dieser 140 Seiten starken Graphic Novel wird Corbibus die Ehre zuteil, Mittelpunkt einer RTHell-Dokumantation über Hausdämonen zu sein, die sich sogar der Chef höchstpersönlich im Fernsehen anguckt (ok, „The Beast“ schläft nach einem anstrengenden Arbeitstag dabei ein…). Es werden sensationelle Szenen gezeigt, wie z.B. die Geburt eines Hausdämons, und die Zuschauer / Leser darüber aufgeklärt, wie es damals wirklich war mit dem unter einer Ombrophobie leidenden Noah und seiner Arche. Alles natürlich irre witzig (wunderbar: Cornibus als Waschbär-Krake!) und immer wieder überraschend. Und am Ende erfährt man sogar noch, welche Risiken sich auftun, wenn man dem possierlichen Hausdämon seine heißgeliebte Schlotzolade vorenthält…! Hier sind Lacher wirklich garantiert!

Dieses Buch stellt erneut Jochen Tills Ader für schön-schrägen Humor und Raimund Freys Talent für coole Grafiken unter Beweis. Übrigens haben sich die Beiden auf S. 62 auch selbstironisch verewigt.


FAZIT:
Eine höllisch gute Graphic Novel mit feurigem Humor für Leser ab ca. 10 Jahren!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere