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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2020

Spannung geht etwas verloren

Die Wälder
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Nachdem Melanie Raabe viele Krimi- und Thriller-Fans mit ihrem Werk „Der Schatten“ so begeistert hat, war ich jetzt auch sehr gespannt auf ihr neuestes Buch. „Die Wälder“ klang nach einem düsteren und ...

Nachdem Melanie Raabe viele Krimi- und Thriller-Fans mit ihrem Werk „Der Schatten“ so begeistert hat, war ich jetzt auch sehr gespannt auf ihr neuestes Buch. „Die Wälder“ klang nach einem düsteren und spannenden Thriller voller Geheimnisse. Und obwohl ich phasenweise den Schreibstil der Autorin extrem mochte, gab es auch genauso oft Momente, in denen ich mich beim Lesen etwas gelangweilt habe und partou nicht in die Geschichte gefunden habe. Die Protagonistin Nina war mir besonders am Anfang sehr sympatisch und aufgrund der schnellen Handlung und detaillierten Schreibweise kam schnell Spannung auf. Doch dann kam der Moment, als ich die ersten Formulierungen aufschnappte, die den Schreibstil für mich etwas ruiniert haben. Melanie Raabe neigt in diesem Buch zu Dopplungen und nutzt viel zu einfache Satzkonstruktionen, die sich nur sehr holprig lesen lassen.

Der Mittelteil war dann relativ wirr und durcheinander. Ich konnte der Handlung nur schwer folgen, vielleicht ging auch deswegen etwas die Spannung flöten. Viele Ereignisse wirkten konfus und undurchdacht. Die Auflösung am Ende war dann auch noch recht unspektakulär und ernüchternd. Es gibt viele spannende Momente in „Die Wälder“, diese sollte man jedoch nicht unbedingt auf ihren Realitätsgehalt testen – nur wenn man dieses Buch als eine reines Unterhaltungswerk sieht, kann man es genießen. Die Logiker unter euch werden bestimmt die ein oder andere Stelle finden, über die man beim genauen Nachdenken stolpert. Denn manche Situationen sind bei genauerem Hinsehen schon etwas abstrus. „Die Wälder“ ist ein lockerer Thriller für zwischendurch, aber definitiv nicht das beste Werk von Melanie Raabe. Wenn ihr ein Buch der Autorin lesen wollt, dann wagt euch zuerst an eines ihrer anderen Bücher.

3,5/5 Sterne

Vielen Dank an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.10.2019

Deutlich schwächer als der erste Band

Die Krone der Dunkelheit
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Mit dem Beginn ihrer Reihe „Die Krone der Dunkelheit“ (die inzwischen ja nicht mehr nur drei, sondern jetzt vier Teile umfassen soll), hat mich Laura Kneidl unfassbar begeistert. Auch wenn beim Lesen so ...

Mit dem Beginn ihrer Reihe „Die Krone der Dunkelheit“ (die inzwischen ja nicht mehr nur drei, sondern jetzt vier Teile umfassen soll), hat mich Laura Kneidl unfassbar begeistert. Auch wenn beim Lesen so einige Parallelen zu anderen Romanen, Serien oder Filmen erkennbar werden, gefiel mir der Hauptplot im ersten Band so gut, dass ich unbedingt weiterlesen wollte. Leider musste ich schon nach wenigen Seiten von „Magieflimmern“ merken, dass die Fortsetzung der Autorin leider nicht ganz so gut gelungen ist. Band 2 beginnt nach einem eigentlich extrem dramatischen Cliffhanger eher unspektakulär. Und auch dreihundert Seiten später wird die Story auch nicht fesselnder. Die Charakter sind weiterhin sympatisch, aber die Handlung ist inzwischen sehr vorhersehbar geworden. Inzwischen hat man das Erzählschmema durchschaut und dadurch geht viel an Potenzial verloren – dieser Teil macht genauso weiter wie sein Vorgänger und mir fehlte eine Innovation.

Kneidls Schreibstil ist weiterhin wortgewand, bildhaft und seht atmosphärisch, weshalb man nur so durch die Seiten fliegt. Allerdings kamen mir viele Szenen komplett überflüssig und unnötig lang gezogen vor. Das Buch war insgesamt einfach zu dick, es wurde zuviel geredet und es passierte zu wenig. Daher stehe ich inzwischen der Aufteilung auf vier Bände sehr kritisch gegenüber. Ich habe Sorge, dass so weiterhin extrem unnötige Szenen vorkommen werden, die der Spannung eher hinderlich sein werden.

Das Ende jedoch war wieder auf gewohnte Art extrem spannend ud super gut gemacht. Warum nicht früher so?

3,5/5 Sterne

Vielen Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Veröffentlicht am 09.09.2019

Etwas vorhersehbar, aber tolle Message

The Light in Us
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The Light in us – eine schöne, aber doch recht vorhersehbare New Adult Story. Grund für mein Interesse an diesem Buch war natürlich einmal das Cover – ich bin wie so oft dank der Optik auf ein doch eher ...

The Light in us – eine schöne, aber doch recht vorhersehbare New Adult Story. Grund für mein Interesse an diesem Buch war natürlich einmal das Cover – ich bin wie so oft dank der Optik auf ein doch eher durchschnittliches Buch reingefallen. Da aber auch noch eine extrem gehypter Autorenname auf dem Cover stand, konnte ich nicht Wiederstehen und musste einen Versuch wagen. All in von Emma Scott liegt schon seit einer Weile auf meinem SuB. Der Schreibstil der Autorin konnte mich aber zumindest so weit überzeugen, dass ich gerne weitere Bücher von ihr lesen möchte. Die Love-Story war dann leider nicht so ganz überzeugend, strotzte nur so von Klischees und erinnerte mich einfach zu sehr an „Ein ganzes halbes Jahr“. Natürlich musste der Typ extrem attraktiv und gut im Bett sein, natürlich war das Mädchen total fröhlich und chaotisch und bunt und schafft es den Einsiedler aus seinem trostlosen Leben zu retten. Die Annäherung der beiden ging mir aber viel zu schnell und viel zu einfach, aus anfänglicher Abneigung wurde ganz plötzlich extreme Anziehung ohne wirkliche Erklärung. Aber es gab einen großen Pluspunkt, und das war für mich die Nebengeschichte. Beide Protagonisten haben in ihrem Leben etwas verloren, aber es wird sehr schön gezeigt, dass Schicksalsschläge noch lange nicht das Leben beenden müssen, dass es danach noch weiter geht und es sich lohnt, Mut zu haben. Und ganz wichtig: Nur weil man einen Mann kennenlernt, den man liebt und mit dem man zusammen sein will, sollte man deswegen noch lange nicht seine Träume aufgeben! Charlotte ist zwar nicht die sympathischste Protagonistin, aber ihre Entwicklung am Ende hat mir dann doch sehr gut gefallen. Natürlich war alles sehr vorhersehbar und manchmal war auch nicht alles logisch und ich musste so ziemlich jede erotische Szene überblättern, weil sie so unangenehm und unrealistisch waren, aber ich habe mich gut unterhalten gefühlt und mochte die Message.

3,5/5 Sterne

Vielen Dank an Lyx und Bastei Lübbe für dieses Rezensionsexemplar

Veröffentlicht am 21.07.2019

Etwas kitschig, aber sehr unterhaltsam

New Beginnings
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New Beginnings sollte die perfekte Sommerlektüre für alle Teenie-Mädels sein, die auch mal als Aupair in die USA wollen. Dieses Buch wird euch in die perfekte Stimmung dafür bringen und eure Abenteuerlust ...

New Beginnings sollte die perfekte Sommerlektüre für alle Teenie-Mädels sein, die auch mal als Aupair in die USA wollen. Dieses Buch wird euch in die perfekte Stimmung dafür bringen und eure Abenteuerlust wecken.

New Beginnings ist Teil eins der neuen Dilogie der Autorin Lilly Lucas und besticht nicht nur durch wunderschönes Cover. Die Geschichte von Lena beginnt zwar etwas holprig, aber schon bald verliebt man sich unsterblich in die Kleinstadt Green Valley und ihre Einwohner. Die Stimmung in diesem Buch hat mich ein wenig an die Redwood Love Reihe oder die Gilmore Girls erinnert. Das Setting war einfach so fantastisch, dass ich gut über einige Schwächen in der Story hinwegsehen konnte. Der Plot ist zwar sehr vorhersehbar und manchmal konnte ich nicht anders, als bei dieser großen Anzahl an romantischen „Zufällen“die Augen zu verdrehen – aber ich fühlte mich konstant gut unterhalten und habe das Buch gerne gelesen. Einen kleinen Minuspunkt gibt es für die Szene, in der sich die Protagonistin hemmungslos betrinkt… Generell wird hier der hohe Alkoholkonsum als normal dargestellt, noch dazu sagt auch keiner etwas dagegen, dass die 20-jährige Lena gerne mal den ein oder anderen Shot trinkt, obwohl sie in den USA ja nicht mal offiziell etwas trinken darf. Mir persönlich hat sich der Sinn dieser Szenen nicht erschlossen, auch wenn sie etwas Schwung in die Handlung gebracht haben.
Ansonsten gibt es nicht mehr viel an New Beginnings zu kritisieren: Mir gefiel die Charakterentwicklung ganz gut, die Liebesbeziehung und ihre üblichen Hindernisse waren auch gut durchdacht und gut erzählt. Generell hat mir der Schreibstil von Lilly Lucas super gut gefallen, sie schreibt sehr anschaulich und spannend, auch der ein oder andere Witz war dabei. Ein schönes und lockeres Buch für den Strand. Die Aupair Thematik dürfte auch viele junge Mädels inspirieren, die sich auch für diese Möglichkeit nach der Schule interessieren.

3,5/5 Sterne

Vielen Dank an Knaur Romance für das Rezensionsexemplar

Veröffentlicht am 03.06.2019

Da geht noch mehr!

Die Nickel Boys
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Colson Whitehead hat den Pulitzer Prize nicht umsonst gewonnen. Das Lesen seiner Bücher macht unfassbar viel Spaß, setzt Emotionen frei und sein Sprachstil ist außergewöhnlich und unfassbar gut. Auch in ...

Colson Whitehead hat den Pulitzer Prize nicht umsonst gewonnen. Das Lesen seiner Bücher macht unfassbar viel Spaß, setzt Emotionen frei und sein Sprachstil ist außergewöhnlich und unfassbar gut. Auch in „Die Nickel Boys“ sticht dieser Schreibstil hervor und war am Ende einer der wenigen Gründe, warum ich noch mit Freude weitergelesen habe. Denn leider konnte das Buch mich inhaltlich nicht so ganz überzeugen. Es gibt viele Längen und einige Passagen, die wirklich sehr langweilig waren. Dann aber gab es auch viele düstere und schockierende Momente, von denen ich mehr mehr gewünscht hätte. Dem Leser wird, was die Grausamkeiten in der Anstalt angeht, doch sehr viel Interpretationsspielraum gelassen, von dem ich nicht sicher bin, ob er mir gefällt. Der Protagonist hingegen war wieder genial entwickelt, von Beginn an total sympathisch und man kann sich sehr gut in ihn hineinversetzen. Die Wendung am Ende hat mich staunend dagelassen und kam für mich total überraschend - so hätte das gesamte Buch sein müssen. Auch die letzte Szene im Restaurant war super gut, total berührend. Grundsätzlich ist da aber noch viel Luft nach oben.
Optisch ist das Buch übrigens der Wahnsinn - diese Form von einem Buchumschlag habe ich bisher noch nie gehabt und finde die Idee sehr cool. Das Cover ist auch genial. Insgesamt würde ich 3,5/5 Sterne geben.