Der Kampf gegen den Höllenhund
Hansgar lebt als Bettler in der mittelalterlichen Stadt Ingelspfort. Sein Leben ist eigentlich nicht mehr lebenswert bis er dem Ritter Ronald begegnet der sich nicht nur Hansgar annimmt sondern felsenfest ...
Hansgar lebt als Bettler in der mittelalterlichen Stadt Ingelspfort. Sein Leben ist eigentlich nicht mehr lebenswert bis er dem Ritter Ronald begegnet der sich nicht nur Hansgar annimmt sondern felsenfest überzeugt ist das Hansgar der Auserwählte ist um wieder der Kriegsgöttin Zolora zu dienen...doch kann dies sein...kann und will Hansgar sein Leben in den Dienst der Göttin stellen?
Zur gleichen Zeit ist Hans, eher schüchtern und ohne Selbstbewusstsein, dabei die Ratschläge des Vaters seiner Freundin Elisa zu befolgen – meditieren und sein Selbst finden. Anfangs noch skeptisch verändert sich Hans und konzentriert sich voll und ganz auf seine Leidenschaft – Comics zeichnen, was ihm sehr gut gelingt...Doch die Comics entwickeln plötzlich eine eigene Dynamik und das Leben von Hans und Hansgar steht auf dem Spiel...
Ich bedanke mich bei Lovelybooks und dem Autor für das Rezensionsexemplar und die dazu stattgefundene Leserunde.
Wo fange ich an?
Das Buch spricht soviel auf einmal an dass man es fast sehr schwer in Worte fassen kann.
Der Schreibstil ist sehr außergewöhnlich, doch äußerst passend zur Geschichte, gerade wenn man in die Welt von Hansgar eintaucht. Auch besitzt der Autor eine sehr bildhafte Beschreibung welches es dem Leser leicht macht sich Umgebungen, Freund und Feind, Orte und die ganzen Begebenheiten einzuprägen, ein Kopfkino entsteht dem man sich nicht mehr oder sehr schwer entziehen kann.
Die Beschreibung des Buches gibt nicht sonderlich viel her, auch war ich zu Beginn sehr gespannt wohin es eigentlich gehen soll, was ist der Kern der Geschichte? Kommt der erhobene Zeigefinger, die göttliche Weissagung oder ist es eher eine fantastische Geschichte zur Meditation? Nein, dieses Buch ist soviel mehr und auch wenn es der Klappentext und Coverbild nicht hergeben, dieses Buch geht viel tiefer und berührt den Leser in so vielen Facetten.
Hansgar war mir von Beginn an sehr sympathisch, seine Geschichte nicht sonderlich bekannt, im Laufe der Zeit ändert sich dies, man erhält mehr Einblick in die Vergangenheit von ihm. Seine Wandlung fand ich sehr interessant, weil er doch nicht an seine Bestimmung glaubte und doch versucht ist sein Leben in das einer Kriegsgöttin zu stellen, kann dies gelingen? Wo hört die eigene Freiheit auf, wo beginnt sie?
Mit der Zeit vollzog Hansgar Züge die ich nicht immer gutgeheißen hatte, aber ich glaube, dies soll auch Sinn dieser Geschichte sein.
Hans...ach je, also als ich den ersten Satz von ihm gelesen hatte war ich erstmals etwas zurückhaltend, denn der Autor schafft es gekonnt den Hans als einen sehr schüchternen Jungen darzustellen, der eigentlich ständig über die eigenen Füße stolpert. Ich gebe zu, zu Beginn war ich bei diesem Protagonisten sehr skeptisch. Aber auch hier vollzieht der Autor eine unglaublich tolle Wendung die man Hans abnimmt, die nicht übertrieben oder überdramatisiert wirkt, auch ist die Sache der Meditation und die Findung seiner Selbst eine interessante Begebenheit.
Die Verknüpfungen von Hansgar und Hans, ihre Geheimnisse, ihre Gemeinsamkeiten, ihre Begleiter aber auch Feinde, das Rätseln was denn hier nun passiert hat mich unglaublich gefesselt und begeistert.
Und warum sollte man dieses Buch nun lesen?
Weil es viele Dinge anspricht, viele Dinge die sich verlieren, die aus „der Mode“ kommen und die doch so wichtig sind für unser Selbst, aber auch für unsere Freiheit, für die Freiheit von jedem Mitmenschen, die uns ausmachen – dass wir an unsere Stärken und Schwächen glauben, aber auch an die Freiheit, an die Menschlichkeit und Herzlichkeit, das sich Menschen ändern können, das gewisse Züge nie aus der Mode kommen dürfen.
Dieses Buch berührte mich einfach und entwickelte einen Sog dem ich mich dann gar nicht mehr entziehen konnte.
Ich kann nur sagen - lest dieses Buch!