Die Aufmachung
Ich muss sagen, dass ich die Cover der Götterfunke-Saga von Weitem nicht so schön finde. Sie sind sehr vollgepackt und ein wenig verwirrend, aber wenn man sie dann in der Hand hält, fühlt es sich so toll an! Der Umschlag ist wirklich toll gearbeitet und auf Fotos macht sich die Reihe einfach super gut! Ohne Umschlag ist das Buch auch wirklich ansehnlich, wenn auch ein wenig schlicht, aber wenigstens passend zu den anderen beiden Teilen.
Im Inneren des Buches mag ich besonders die Kapitelüberschriften und den Start mit den Regeln der Götter, der sich in jedem Buch der Reihe findet. Ich finde, das gibt dem Buch etwas Einmaliges und etwas wirklich Wunderschönes, sodass man sofort Lust hat, es zu lesen!
Inhaltsangabe
Nachdem Agrios Jess dazu benutzt hat, in den Olymp einzudringen und Zeus zu stürzen, hat Cayden nun endlich erreicht, was er immer wollte: er ist sterblich. Doch das heißt noch lange nicht, dass Jess ihm verzeihen kann. Sie ist der festen Überzeugung, dass seine Fehler auch nicht durch seinen übergroßen Wunsch, sterblich zu werden, gerechtfertigt werden können. Während Cayden nun also alles gibt, um Jess wieder für sich zu gewinnen, hat diese jedoch ganz andere Sorgen. Sie muss den Ehrenstab verstecken, den Apoll und Athene ihr anvertraut haben. Denn nur Jess kann ihn vor den Augen der anderen Götter verstecken.
Dass Athene von Agrios im Tartaros eingesperrt wurde, macht die Sache nicht leichter. Denn wie soll Jess den Ehrenstab verstecken, wenn man ihr nicht sagt, wie das gehen soll? Als Athene mithilfe von Morpheus, dem Gott des Schlafes, in Jess' Träume eindringt und ihr sagt, dass es einen Verräter in Zeus' eigenen Reihen gibt, einen aus seinem näheren Kreis, sieht Jess keine andere Möglichkeit, als zu handeln und sich jemandem anzuvertrauen. Wenn sie nur wüsste, wer der Verräter ist!
Währenddessen versucht nun auch Josh, sie von Caydens Liebe zu ihr zu überzeugen. Sicher, dass sie mit ihrem besten Freund nun auch nicht mehr über ihre verzwickte Lage reden kann, ohne dass dieser es Cayden und Epimetheus weitergibt, die vorübergehend bei ihm wohnen, zieht sie Leah in die ganze Sache hinein - und bringt damit nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Familie und Freunde in Gefahr.
Aber Agrios ist nicht dumm und weiß, dass Jess den Ehrenstab haben muss, er muss nur noch herausfinden, wo sie ihn versteckt hält. Des Öfteren begegnet er Jess, um mehr herauszufinden, doch eines dieser Treffen wird zu deren Verhängnis. Nun haben es auch Gaia und die Rachegöttinnen auf sie abgesehen und bedrohen ihre Schwester, wenn sie sich nicht einverstanden erklärt, ihnen den Ehrenstab zu übergeben.
In dieser verzwickten Lage kommt sie schließlich zu dem Schluss, dass es gar nicht so verkehrt wäre, wieder mit Cayden zu sprechen - und so kommen sie sich auch langsam wieder näher. Doch Agrios hat Cayden in seinen finsteren Plänen nicht beachtet und stellt Jess vor die einzigen Möglichkeiten, die sie hat: Erstens, sie arbeitet mit ihm zusammen und ihre Familie wird verschont, oder Zweitens, ihre Familie und die ganze Menschheit werden dran glauben müssen ...
Der Schreibstil
Wie bei jedem Buch, das ich bisher von Marah Woolf gelesen habe, kann ich auch hier nur von ihrem Schreibstil schwärmen. Er ist warm, angenehm, humorvoll und so leicht zu verstehen, dass man einfach nur durch die Geschichte fliegt und sich hinterher fragt, warum das Buch denn schon zu Ende ist, obwohl man gerade erst angefangen hat. Wenn es kleine Fehler in diesem Buch gegeben hat, dann sind sie mir nicht aufgefallen, weil mich die Sprache zusammen mit der Geschichte einfach gefesselt und erst am Ende wieder losgelassen hat. An keiner einzigen Stelle hat sich das Buch unnötig in die Länge gezogen, was mich ja sonst immer stört, aber hier - da ist einfach nichts, worüber ich mich negativ auslassen könnte.
Idee und Umsetzung
Die Idee wurde grundsätzlich natürlich vom ersten Band noch fortgeführt, aber es kamen auch einige neue Elemente dazu, die alle zusammen ein wirklich großartiges Finale der Reihe geschaffen haben. Die Geschichte war von Anfang an spannend, weil der zweite Teil mit so einem fiesen Cliffhanger geendet hat und es dann noch eine Leseprobe gab, die einen auch über den weiteren Verlauf dieses Teils im Unwissen ließ. Aber ich wurde keineswegs von der Umsetzung enttäuscht!
Wieder gab es hier nämlich von Allem etwas: Action, Gefühle, unerwartete Wendungen und natürlich das lange erhoffte Happy End, das mich noch einmal total umgehauen hat, weil ich mit so etwas einfach nicht rechnen konnte!
Die Handlungen der Charaktere waren größtenteils alle nachvollziehbar. Ja, ihr habt es rausgehört: das Aber. Denn obwohl ich Jess eigentlich die ganze Zeit über verstehen konnte, hätte ich selbst wahrscheinlich in einigen Situationen anders reagiert. Beispielsweise wäre ich nicht die ganze Zeit so stolz gewesen und hätte Cayden im Krankenhaus besucht, sobald ich mitbekomen hätte, dass er mich sehen wollte. Deshalb ... ja, das ist schon ein Punkt, der mich ein bisschen gestört hat, aber nichts Dramatisches.
Was ich neben den wirklich authentischen Charakteren noch sehr gut fand, war, dass es noch einmal klarer wurde, dass die Menschen geschaffen wurden, indem sich die Götter an sich selbst orientiert haben - mit Stärken und Schwächen. Denn obwohl man mit Göttern oft nur Stärken in Verbindung bringt, sind diese in der Götterfunke-Saga auch wirklich menschlich rübergekommen, was es noch einmal einfacher gemacht hat, auch ihre Handlungsweisen nachzuvollziehen.
Ich habe das Happy End ja bereits angesprochen und kann nur sagen, dass das die vermutlich größte unerwartete Wendung ist, die die ganze Reihe zu bieten hat - dabei gibt es da so viele! Aber nur, weil mich das Ende super überrascht hat, heißt das noch nicht, dass es mir auch wirklich ausnahmslos gut gefällt. Denn tatsächlich finde ich, dass am Ende ein bisschen zu viel Vergebung gezollt wurde, besonders gegenüber Agrios.
Fazit
Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass dieses Buch einfach nur fantastisch ist. Ich habe kaum etwas auszusetzen, und auch das, was ich zu bemängeln habe, ist im Grunde genommen gar nicht so schlimm.