Bei einem Flugzeugabsturz in den Rocky Mountains kam der Pilot ums Leben, doch die einzige Passagierin an Bord, die dreißigjährige Ally, überlebt. Doch sie hat nur einen Gedanken: fliehen, denn jemand ist hinter ihr her. So verlässt sie schnellstmöglich die Unfallstelle und kämpft sich verletzt durch die Wälder, denn sie weiß, dass jemand hinter ihr her ist und stehen bleiben könnte ihren Tod bedeuten. Obwohl Ally gleich als Tod erklärt wird, glaubt ihre Mutter Maggie nicht daran und setzt alles in Bewegung, ihre Tochter zu finden.
Meine Meinung
Das düstere und geheimnisvoll wirkende Cover sprach mich umgehend an und der Klappentext versprach einen spannenden Thriller.
Der Einstieg gelingt ebenfalls problemlos, denn der Leser wird hier umgehend mitten ins Geschehen gesetzt. Jessica Barry schreibt leicht und flüssig und durch recht bildhafte Beschreibungen kann man sich das Geschehen sehr gut vorstellen. Allerdings war mir das alles zu weit ausschweifend, worunter die Spannung zu sehr litt.
Insgesamt fehlte mir der Thrill bei diesem Thriller über weite Teile des Buches. Hier werden viel mehr die Geschichten der beiden Protagonistinnen, Ally und ihre Mutter Maggie, erzählt. Man erfährt, warum sich die beiden voneinander entfernt haben, was mit Ally in der Zwischenzeit, in denen die beiden keinen Kontakt hatten, erlebt hat und auch, wie es ihrer Mutter ergangen ist. Das war allerdings für mich einfach zu viel Familiengeschichte und zu wenig Spannung, weswegen ich das Genre Thriller hier eher in Drama/Spannungsroman ansiedeln würde. Gerade in der ersten Hälfte bleibt das Tempo noch recht flach, beginnt dann aber so langsam Fahrt aufzunehmen. Hin und wieder gab es Überraschungen, anderes wiederum ließ sich schnell vorausahnen.
Aufgebaut ist das Buch in zwei unterschiedlichen, sich abwechselnden Handlungssträngen, in denen die Perspektiven zwischen Ally und Maggie wechselten. Dadurch, dass beide aus der Ich-Perspektive erzählen, lernt man beide Protagonistinnen intensiv kennen und kann sich so nach und nach ein Bild von den Charakteren aufbauen.
Gerade in diesen Perspektivwechseln erfährt man mehr über die Entwicklungen der Charaktere, bzw. mehr über die Gründe, warum sie wie handeln. Beide Protagonistinnen sind mir weder besonders ans Herz gewachsen noch unsympathisch. Ich habe ihre Geschichte zwar mit Interesse verfolgt, konnte mich aber, trotz des intensiven Kennenlernens, nicht so richtig in sie hineinfühlen. Ich blieb hier einfach mehr der stille Beobachter, ohne wirklich berührt zu werden.
Mein Fazit
Trotz aller Kritik ist Freefall ein solides Debüt einer Autorin, deren Schreibstil mir durchaus gefallen hat. Für einen Thriller fehlten mir einfach das Tempo und das Gefühl, mitfiebern zu können. So blieb ich meist der Beobachter des Geschehens und fand es hin und wieder noch zu langatmig. Wer Geschichten mit viel Familiendrama mag, sollte hier mal hineinschnuppern.