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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2020

Berührende Geschichte

Die Weisheit des Regenbogens
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„...Ich habe gelernt, dass man manchmal nur eine schützende Hand braucht, die einen hält, und ein liebevolles Herz, das einen versteht...“

Die 14jährige Malin hat mit ihrer Hündin Ava das Pferdegestüt ...

„...Ich habe gelernt, dass man manchmal nur eine schützende Hand braucht, die einen hält, und ein liebevolles Herz, das einen versteht...“

Die 14jährige Malin hat mit ihrer Hündin Ava das Pferdegestüt verlassen und wartet nun auf ihre Mutter, die sie abholen wollte. Das Verhältnis von Malin und ihrer Mutter Sina ist momentan schwierig. Sina ist alleinerziehend und möchte ihrer Tochter möglichst viel bieten. Doch vor lauter Arbeit fehlt gemeinsame Zeit.
Nun tobt Malin mit Ava im Schnee. Wegen des heftigen Schneegestöbers hört Malin ein Auto nicht. Malin und Ava werden schwer verletzt. Malin gibt sich die Schuld an Avas Verletzungen und zieht sich von ihr zurück. Sina weiß sich nicht mehr zu helfen. Malin schweigt und Ava verweigert das Futter. Da entschließt sich Sina zu einem Urlaub an der Nordsee. Dort trifft sie auf Bert und seine Hunde.
Der Autor hat eine sehr gefühlvolle Geschichte geschrieben.
Der Schriftstil unterstützt die emotionalen Schwerpunkt der Handlung. Gleichzeitig macht er die Verletzungen der Protagonisten deutlich. Das gilt nicht nur für die Menschen, sondern insbesondere auch für Ava. Woher soll Ava wissen, warum Malin sich plötzlich von ihr abwendet? Ihr Einsatz hatte Malin vor schwerere Verletzungen gerettet. Erschwerend kommt hinzu, dass Mutter und Tochter keine gemeinsame Sprache finden.
Treffende Metapher findet der Autor für die Schönheiten der Landschaft an der Nordsee.

„...Die untergehende orangerot leuchtende Sonne hatte schon fast den Horizont erreicht. Sie schien direkt im Meer zu versinken. Ihr leuchtender Feuerball spiegelte sich in der Meeresoberfläche...“

Bert ist selbst durch ein tiefes Tal gegangen. Er hat nicht nur die Fähigkeit, gestörte Hunde zu heilen, er ist auch ein aufmerksamer Zuhörer.
Wird er Sina und ihrer Tochter helfen können? Sina fühlt sich zwar zu Bert hingezogen, doch ist sein Herz auch frei?.
Eingebettet in die Geschichte sind häufig Lebensweisheiten wie diese:

„...Das Glück zu suchen, ist ein langer Weg. Um nicht unterwegs von diesem abzukommen, müssen wir öfter mal innehalten, damit die Seele sich öffnen kann...“

Sehr behutsam gelingt es Bert, zu Malin vorzudringen. Dazu verordnet er ihr eine ungewöhnliche Therapie. Das Mädchen öffnet sich dann auch Berts Vater. Sie arbeitet den Unfall auf und findet neuen Lebensmut.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, was wichtig ist im Leben.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Empfehlenswertes Kinderbuch

Schlafen Gehen
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„...Hansi darf vom Tisch aufstehen,
in sein Zimmer spielen gehen.
Gleich fährt er mit seine Flitzern,
weil sie bunt sind und schön glitzern...“

Mit diesem Vers beginnt ein schönes Kinderbuch. Allerdings ...

„...Hansi darf vom Tisch aufstehen,
in sein Zimmer spielen gehen.
Gleich fährt er mit seine Flitzern,
weil sie bunt sind und schön glitzern...“

Mit diesem Vers beginnt ein schönes Kinderbuch. Allerdings geht es nur auf der ersten Seite um Hansis Tagesablauf. Dann wendet sich die Geschichte den abendlichen Geschehen zu.
Hansi hat ein Problem. Wenn er schlafen gehen soll, ist er überhaupt noch nicht müde. Und er lässt sich etwas einfallen, um Zeit zu schinden.
Das Buch zeichnet sich durch seine farbenfrohen und detailreichen Bilder aus. Sie sind phantasievoll gemalt. Die erste und die letzte Seite des Buches zeigen den Sternenhimmel.
Zu jedem Bild gehören ein oder zwei Verse in Form eines Gedichtes mit jeweils vier Zeilen. Sie reimen sich immer und lassen sich dadurch gut einprägen.
Die Texte beschreiben nicht nur Hansis Versuch, dem Schlafen zu entgehen, sondern im Anschluss daran auch das entsprechende abendliche Ritual, das zu absolvieren ist, bis Hansi bettfertig ist. Außerdem wird eines der Grimmschen Märchen geschickt in die Handlung integriert.
Die Sprache ist kindgerecht und leicht verständlich. Das Geschehen stammt aus der Erfahrungswelt der Kinder.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Ein Leben als Priester

Unterwegs im Auftrag des Herrn
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„...Von Paulo habe ich gelernt, dass man weder Studium, noch Doktortitel, noch Macht braucht, um ein wahrhaft großer Mensch zu sein. Dass das Unscheinbare, Kleine, Einfache oftmals das Wertvollste ist...“

In ...

„...Von Paulo habe ich gelernt, dass man weder Studium, noch Doktortitel, noch Macht braucht, um ein wahrhaft großer Mensch zu sein. Dass das Unscheinbare, Kleine, Einfache oftmals das Wertvollste ist...“

In 11 Kapitel beschreibt der Autor sein Leben als katholischer Priester. Das Erstaunlichste an dem Buch ist die Vielfalt, die der Autor darin unterbringt.
Manchmal liest es sich wie eine Reisebeschreibung. An anderen Stellen geht es um Fragen des Glaubens, um Lebensweisheiten, eigene positive und negative Erfahrungen. Dann wiederum ist es der Blick auf anderen Personen, die ihn begleitet oder seine Leben geprägt haben. Und das Ganze geschieht in einer völlig willkürlichen Reihenfolge.
Genauso verhält es sich mit dem Schriftstil. Mal ist er kurz und prägnant, mal in Listen strukturiert und dann wieder erzählend. Ein Beispiel für ersteres zeigt das Zitat:

„...Das Leben ist ein Roadtrip. Ein Actionfilm, ein Krimi, eine Horrorstory. Ein Liebesroman, eine Komödie, ein Thriller. Das Leben ist spannend. Irre. Lustig. Es ist wunderschön. […] Das Leben ist ein Abenteuer...“

Ab und an wendet sich der Autor konkret an mich als Leser:

„...Was gibt dir HALT für deinen Weg? Wer gibt dir Sicherheit, wenn dein Leben abseits der festgefahrenen Straßen verläuft?...“

Darunter befindet sich manchmal einige freie Zeilen, auf denen ich, wenn ich möchte, für mich persönlich die Fragen beantworten kann.
Positiv aufgefallen sind mir die vielen Sprachbilder, die der Autor verwendet, um sich dem Leser verständlich zu machen.

„...Es gibt Tage, da komme ich mir vor wie ein Radler im Gegenwind. Die fühlen sich an, als hätte sich die Welt gegen mich verschworen...“

Klasse in dem Zusammenhang finde ich auch das Bild der Tandemfahrt mit Gott.
Der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund, gibt seine eigenen Unzulänglichkeiten zu und verfügt über einen trockenen Humor:

„...Ich kann dir nicht erklären, warum Gott manchmal schweigt. Das wird eine der großen Fragen sein, die ich ihm irgendwann an den Kopf werfe, wenn wir uns gegenüberstehen...“

Auf seinen Reisen, insbesondere nach Lateinamerika, lernt er eine Kirche kennen, die lebendiger und freudvoller ist als in der deutschen Ernsthaftigkeit. Und er scheut sich nicht, seine Meinung zum Missbrauch kundzutun.
Viele Farbfotos veranschaulichen das Leben und die Reisen des Autors.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt die Einheit von Leben und Glauben an vielfältigen und unterschiedlichen Beispielen. Mit einem Zitat des Autors möchte ich meine Rezension beenden:

„...Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast. Und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es!…“

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Veröffentlicht am 28.01.2020

Gut gegen Böse

Holyfort-Trilogie / Der Kampf um Sedu-Pio
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„...Ich möchte euch nur warnen. […] Noch niemand ist es gelungen, den Schatz von Sedu – Pio zu finden. Auch ihr werdet es nicht schaffen. Aber wenn ihr den Berg sprengt, werdet ihr Gorgons Geist befreien...“

Die ...

„...Ich möchte euch nur warnen. […] Noch niemand ist es gelungen, den Schatz von Sedu – Pio zu finden. Auch ihr werdet es nicht schaffen. Aber wenn ihr den Berg sprengt, werdet ihr Gorgons Geist befreien...“

Die 16jährige Irena hat ihre Eltern verloren. Nun ist sie auf dem Planeten Sedu – Pio gelandet, um bei ihrem Onkel Vladimir und ihrer Tante Larissa zu leben. Als sie die Warnung von Haro – wan hört, ahnt sie nicht, dass sie an diesem Ankunftstag auch Onkel und Tante verlieren wird.
Vladimir ist von der Gier besessen, den geheimnisvollen Schatz zu finden. Er ignoriert nicht nur Haro – wans Mahnung, sondern verlangt, dass er das Lager verlässt. Irene beeindruckt der geheimnisvolle Ritter. Sie will mehr wissen und folgt ihm. Das rettet ihr das Leben. Die Sprengung des Berges überlebt keiner der Arbeiter.
Der Autor hat einen spannenden SF- Roman geschrieben. Es ist der zweite Teil der Trilogie. Parallelen zu „Star Wars“ sind nicht zu übersehen. Und trotzdem erzählt das Buch eine ganz eigene Geschichte.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er ist abwechslungsreich. Er unterstützt die fesselnden Szenen, ermöglicht aber auch philosophische Tiefe.

„...Über ein großes Wissen zu verfügen, bedeutet noch gar nichts in Bezug auf charakterliche Bildung. […] Viele Menschen missbrauchen ihr Wissen und ihre Intelligenz dazu, andere zu betrügen und auszunützen...“

Mit der Gemeinde auf Sedu – Pio hat der Autor ein neues Gemeinwesen kreiert. Man lebt im Einklang mit der Natur. Außerdem gibt es keinerlei Unstimmigkeiten zwischen den verschiedenen Wesen des Alls. Es ist die Seite des Lichts.

„...Wenn unsere Tage verdunkelt sind und unsere Nächte finsterer als tausend Mitternächte, sollten wir stets daran denken, dass es in der Welt eine große segnende Kraft gibt, die wir Gott nennen…“

Die Sprengung hat eine Macht freigesetzt, die über Sedu – Pio herrschen will. Stellvertretend dafür stehen die Kämpfe zwischen Haro – wan und dem schwarzen Ritter, der einst sein Freund war und dann die Seite gewechselt hat.
Gleichzeitig darf ich erleben, wie sich Irina zu einer jungen Frau entwickelt, die all ihre Fähigkeiten für das Gute einsetzt. Ihr gelingt, was keiner für möglich gehalten hat. Sie wird der erste weibliche Ritter der Gemeinschaft.
Im Anhang des Buches befinden sich die Gesetze der Bruderschaft, ein Gebet und zwei Lieder.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Ein Neuanfang

Dünenwinter und Lichterglanz
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„...Ich glaube das einfach nicht. Ich bin doch kein Gebrauchsgegenstand, den man einfach aufs Abstellgleis schiebt. So kann man doch nicht mit Menschen umgehen...“

Doch, man kann. Das muss Alida bitter ...

„...Ich glaube das einfach nicht. Ich bin doch kein Gebrauchsgegenstand, den man einfach aufs Abstellgleis schiebt. So kann man doch nicht mit Menschen umgehen...“

Doch, man kann. Das muss Alida bitter erfahren. Ihre Fernsehsendung wird kurzerhand abgesetzt. Selbst der schon gedrehte Teil wird nicht mehr ausgestrahlt. Alida ist Expertin für Wohnraumgestaltung. Vor allem für die Feiertage sorgt sie mit ihren Kreationen für Höhepunkte. Die Einschaltquoten stimmen trotzdem nicht mehr. Nun ist sie allein auf die Einkünfte von ihrem Blog angewiesen.
Dann erreicht Alida eine weitere traurige Nachricht. Ihre geliebte Großmutter ist plötzlich verstorben. Beim Sichten des Nachlasses findet sie eine Reihe von Liebesbriefen eines Unbekannten aus St. Peter – Ording und einen Brief der Großmutter, den sie wenige Tage vor ihrem Tod geschrieben hat..
Alida entscheidet sich, die Adventszeit in St. Peter – Ording zu verbringen und den Briefeschreiber zu suchen und ihm die letzten Zeilen der Großmutter zu bringen.
Die Autorin hat eine realistischen und stimmungsvolle Weihnachtsgeschichte geschrieben.
Der Schriftstil ist ausgewogen. Sehr schön werden St. Peter – Ording und die Umgebung wiedergegeben.

„...Staunend bleibt sie stehen. Vor ihr erstreckte sich eine schier endlose Weite. Ein Pfahlbau ragte wenige Meter entfernt in die Höhe...“

Alida kommt in einer Pension unter. Sie ahnt nicht, dass sich im Ort unerwartet neue Möglichkeiten für ihre berufliche Zukunft ergeben werden. Hinzu kommt, dass sie sich in der Pension schnell heimisch fühlt. Als einziger Gast wird sie in die Familie integriert.
Gut führt mich die Autorin in die typischen Adventsbräuche der Gegend ein. Über das Schmücken des Kenkenbuum darf ich lesen:

„...Mit Tannenzweigen und Salzteigfiguren, die verschiedene Eigenschaften verkörpern. Wir brauchen einen Hahn für die Wachsamkeit, einen Hund für die Treue. Das Pferd symbolisiert Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit...“

Im Gegensatz zu Berlin erlebt Alida, dass sie die Leute vom Fernsehen kennen. Amüsant finde ich Femkes Antwort, warum das so ist. Die Menschen achten noch aufeinander. Aufs Handy zu schauen, macht keinen Sinn, wenn man keinen Empfang hat.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

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