Emotionsloser, oberflächlicher New-Adult-Roman
Jessy zieht von Kalifornien an die Ostküste der USA, um dort ein Studium zu beginnen und ihrer Vergangenheit zu entfliehen. Hier möchte sie erst einmal ihr Leben ordnen, ganz ohne Männer. Doch sie hat ...
Jessy zieht von Kalifornien an die Ostküste der USA, um dort ein Studium zu beginnen und ihrer Vergangenheit zu entfliehen. Hier möchte sie erst einmal ihr Leben ordnen, ganz ohne Männer. Doch sie hat die Rechnung ohne den älteren Alex gemacht, den sie gleich nach Ankunft kennenlernt.
Leider hat mir dieser Roman überhaupt nicht gefallen. „Forbidden Feelings – Ich darf dich nicht lieben“ ist der erste Roman einer Reihe, in welcher es – wie der Name schon sagt – um verbotene Beziehungen geht. Dementsprechend war ich gespannt, was mich hier erwartet, doch bereits nach etwa 140 Seiten musste ich mich fragen, wo hier eigentlich das Problem liegt. Für mich gab es keines. (Um nicht zu spoilern, gehe ich nicht näher darauf ein.) Etwa zum gleichen Zeitpunkt war zwischen den Protagonisten Jessy und Alex bereits so viel abgehandelt, dass ich mir Gedanken machte, was denn nun auf den nächsten 200 Seiten noch passieren sollte.
Das College-Flair, auf das ich mich gefreut hatte, kam überhaupt nicht bei mir an, genauso wenig wie die Charaktere der Protagonisten. Jessy ist eine 20-jährige Studentin, stellt sich allerdings in ihrem überdramatisierenden Verhalten wesentlich jünger dar. Mehr als einmal hätte ich sie gerne zur Therapie geschickt, ich war nur genervt. Den Gegenpart Alex habe ich auch nicht richtig verstanden, einerseits zeigt auch er nicht das reife Verhalten eines 33-Jährigen, andererseits spricht er mit Jessy wie ein Vater mit seinem Kind. Prickelnde Spannung konnte ich zwischen den beiden nicht wahrnehmen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich die Geschichte ziemlich oberflächlich und emotionslos erlebt habe. Zwar wird immer wieder betont, wie besonders oder einzigartig sich die beiden gegenseitig finden und hin und weg voneinander sind. Von mir ernteten diese kitschigen Abschnitte stets ein Augenrollen, begleitet mit der Frage: Warum? Die Protagonisten kennen sich überhaupt nicht!
Immer mal wieder hatte ich den Eindruck, dass etwas in der Handlung übergangen wurde oder Informationen fehlen. Außerdem war alles schon mal dagewesen, ich hätte mich über einen Touch Originalität gefreut.
Der Schreibstil der Autorin ist zwar flüssig, war mir aber zu einfach. Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich es beschreiben soll. Vielleicht wäre unausgereift ein guter Ausdruck.
Kurz und gut, ich habe mich sehr gelangweilt. Die Charaktere fand ich uninteressant und nervig, die Dialoge zwischen den Protagonisten waren mir viel zu kitschig und theatralisch. Die Handlung zu konstruiert. Ich habe das Buch nicht beendet. Meiner Meinung nach gibt wesentlich bessere Romane dieses Genres.