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Veröffentlicht am 06.02.2020

Die Gemeinschaft der Brüder

Dreck am Stecken
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Die Vergangenheit sollte man ruhen lassen, so die Worte der Mutter, wenn einer der vier Brüder etwas über Opa wissen will. Der taucht eines Tages auf und zieht bei der Familie ein. Einer unterschiedlicher ...

Die Vergangenheit sollte man ruhen lassen, so die Worte der Mutter, wenn einer der vier Brüder etwas über Opa wissen will. Der taucht eines Tages auf und zieht bei der Familie ein. Einer unterschiedlicher als der andere sind die Brüder, jeder hat einen anderen Vater.
Sie verstehen sich gut und sind immer für einen Blödsinn zu haben.
Als der Großvater stirbt, hinterlässt er den Brüdern eine Kiste mit einem Tagebuch. Darin erfahren sie einiges aus der Vergangenheit vom Opa, er hatte nämlich Dreck am Stecken.

Zudem gibt es in Argentinien anscheinend Verwandtschaft, von der bisher keiner der Brüder etwas wusste. Eine Reise dorthin bringt zwar Aufklärung, aber auch viele neue Fragen.
Den Brüdern bleibt nichts anderes übrig, als das Tagebuch komplett zu lesen und mit dem neuen Wissen versuchen Licht in die Wirren Gedanken zu bringen.

Von der ersten Seite an ist der Humor an erster Stelle. Ich hätte ohne Pause lesen und lesen können. Der Zusammenhalt der Brüder ist toll, so unterschiedlich sie auch sind, sie sind immer für einander da und helfen dem anderen aus der Klemme. Alexandra Fröhlich hat einen extrem unterhaltsamen Schreibstil, das Buch ist von Anfang bis Ende genial.
Zunächst fand ich das Cover merkwürdig, aber im Laufe der Geschichte fand ich es sehr passend.

Es erfordert etwas Aufmerksamkeit dieses Buch, da zwischen Gegenwart und Vergangenheit oft gewechselt wird. Über jeden Kapitel ist eine Überschrift mit Jahreszahl oder Damals und die Tagebucheinträge sind kursiv geschrieben, man findet sich daher gut zurecht. Mir hat besonders gut die Schlagfertigkeit der Jungs gefallen, es fallen witzige Bemerkungen und es kommt viel Wortwitz vor. Zusammen genommen ein sehr gutes Buch, welches zum vielen Humor auch nachdenkliche Aspekte enthält.
Ein ernstes Thema kommt zur Sprache, wobei den Brüder dann doch mal die Spucke weg bleibt.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.01.2020

Mit Vasa Torte geht alles leichter

Das Glück ist zum Greifen da
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Eigentlich wollte Ana mal eben schnell einen Arbeitsvertrag als Produktdesignerin unterschreiben. Der Job hörte sich sehr interessant an bei einem Startup Unternehmen.
Doch daraus wird nichts, aus finanziellen ...

Eigentlich wollte Ana mal eben schnell einen Arbeitsvertrag als Produktdesignerin unterschreiben. Der Job hörte sich sehr interessant an bei einem Startup Unternehmen.
Doch daraus wird nichts, aus finanziellen Gründen wird ihre Stelle von einer Praktikantin besetzt. Als wäre das nicht schon schlimm genug, flattert ein Brief der Ausländerbehörde ins Haus. Ana muss entweder eine Arbeitsstelle und/oder heiraten, sonst droht ihr und ihren beiden Söhnen die Abschiebung nach Serbien.
Vor mehr als 10 Jahren ist Ana nach Deutschland gekommen, hat sich schnell eingelebt und die Sprache gelernt. Sehr ungeplant war die Schwangerschaft, doch die Zwillinge Vally und Olly sind Anas großen Glück.
Der Vater der Kinder hat sich schnell aus dem Staub gemacht und Ana hat keine Chance, ihn zu erreichen.
Wenn sie die Vaterschaft beweisen könnte, hätte sie eine bessere Chance in Deutschland bleiben zu dürfen.
Nun muss dringend ein Job her, was nicht gerade einfach ist.
Die Nachbarn sind entsetzt und wollen auf keinen Fall, dass Ana und die Jungs das Land verlassen müssen.
Gemeinsam überlegen sie sich Lösungen. Sogar an eine Petition wird gedacht.
Trotz allem bleibt Ana hilfsbereit und fröhlich, nach außen lässt sie ihre Ängste kaum raus. Den Zwillingen hat sie erzählt, dass eventuell ein Umzug stattfindet. So schlimm finden Olly und Vally die Vorstellung nicht. Es bleibt ungewiss und der Leser wird auf Spannung gehalten.

Das Buch hat eine Leichtigkeit, die einen durch die komplette Geschichte führt. Es war ein Vergnügen, dem Leben von Ana und ihren Söhnen zu folgen. Die Zwillinge sind clever, hilfsbereit und haben immer einen lockeren Spruch auf Lager. Auch die anderen Charaktere sind liebevoll dargestellt, fast schon zu perfekt, aber es passt zur Geschichte.
Die Covergestaltung passt prima zum Buch. Die Radfahrerin sieht vergnügt und lebensfroh aus und so ist auch Ana.
Trotz der schweren Krise, wo es unklar ist, ob die junge Familie ausgewiesen wird, behält Ana ihr freundliches Wesen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, damit hat das Jahr schön begonnen. Eine Geschichte wie auf einer Wolke, so fluffig leicht und locker, ohne kitschig zu werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzähltstil
  • Charaktere
  • Geschichte
Veröffentlicht am 22.01.2020

Einsamkeit macht erfinderisch

The Plus One - Sie baut sich Mr. Right einfach selbst
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Die 29 jährige Kelly ist eine sehr begabte Ingenieurin. In ihrem Beruf als Entwicklerin für menschenähnliche Roboter ist sie perfekt. Sie beherrscht ihr Handwerk und gibt alles für diesen Job. Nur im Privatleben ...

Die 29 jährige Kelly ist eine sehr begabte Ingenieurin. In ihrem Beruf als Entwicklerin für menschenähnliche Roboter ist sie perfekt. Sie beherrscht ihr Handwerk und gibt alles für diesen Job. Nur im Privatleben klappt es nicht. Eine Beziehung hatte sie eine Weile nicht, außer kurze Liebeleien war nichts ernstes dabei.
Da ihre jüngere Schwester in ein paar Wochen heiratet, drängt die Zeit, einen Mann kennenzulernen. Ihre Mutter Diane empfindet es als undenkbar, dass ihre älteste Tochter ohne Partner zur Hochzeit erscheint. Es kann doch nicht so schwer sein, ein Date zu haben und anschließend einen Freund. Das Date, welches ihre Mutter arrangiert, geht in die Hose.
Ihre beste Freundin Priya schleppt Kelly in Clubs, um Männer aufzureißen. Doch Kelly hat keinen Schimmer, wie so etwas läuft. Jeden Mann schlägt sie in die Flucht. Es ist hoffnungslos, selbst bei einer Dating Plattform findet sich kein Match. Kellys Ansprüche sind zu hoch.
Einer plötzlichen Eingebung folgend, baut sie sich in der Firma, wo sie arbeitet einen Roboter. Ganz nach ihren Wünschen und Vorstellungen entsteht Ethan. Ein bezaubernder, intelligenter und gutaussehender Mann, er könnte nicht perfekter sein. Der Partner für die Hochzeit ist da, die Familie ruhig gestellt.
Das Dumme daran ist nur, Kelly verliebt sich in Ethan und das Abschalten gelingt nicht, sie bringt es nicht übers Herz.

Am Ende kommt es anders, als ich vermutet habe, gibt der Geschichte zum Schluss den richtigen Pfiff. Die Überraschung ist gelungen und für Kelly soweit so gut.

Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen. Das Buch steckt voller Humor, ich habe sehr oft geschmunzelt. Die Charaktere sind teilweise überspitzt, passen trotzdem zur Story. Die Mutter Diane ging mir oft auf den Zeiger, aber Kelly meistert die Situationen so gut es geht.
Etwas übertrieben finde ich die Verliebtheit von Kelly in den Roboter, die Beziehung ging mir zu weit. Sicher spielt die Einsamkeit eine große Rolle, doch für mein Empfinden zu viel davon.
Insgesamt habe ich mich gut unterhalten und würde das Buch weiterempfehlen, ohne große Ansprüche.
Zum Cover kann ich sagen, es gefällt mir sehr, vorne der fertige Roboter in Kellys Armen, hinten liegen Schrauben und Zahnräder herum. Es ist kein Hochglanz Einband, was sehr zur Geschichte passt.

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Extrem spannend und sehr unterhaltsam

Wir zwei in neuen Welten
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Die Flucht von Ventura ist mehr oder weniger gut geglückt. Seren, Domingo, Mariana und Ezra landen relativ unbeschädigt auf Huxley.
Mit den wenigen Habseligkeiten versuchen die 4 einen Unterschlupf zu ...

Die Flucht von Ventura ist mehr oder weniger gut geglückt. Seren, Domingo, Mariana und Ezra landen relativ unbeschädigt auf Huxley.
Mit den wenigen Habseligkeiten versuchen die 4 einen Unterschlupf zu bauen.
Das Zelt steht irgendwann, ziemlich windschief, aber immerhin ein Dach über dem Kopf. Es regnet viel auf dem neuen Heimatplaneten.
Eine große Herausforderung ist Essen zu besorgen. Da sie nicht wissen, ob etwas essbar ist, muss es einfach probiert werden. Auch auf die Gefahr, dass es retoure kommt.
Einen Destillator haben sie an Bord gehabt, somit ist zumindest Wasser da.
Das Team versteht sich gut, nur Ezras Art nervt, er rebelliert ein wenig.
Dagegen kann die Liebe zwischen Seren und Domingo lästig sein, dieses Geknutsche geht Ezra sehr auf den Zeiger.
Zusammen müssen sie eine Lösung finden, auf der Insel, wo sie aktuell sind, können sie nicht bleiben. Zu wenig Nahrung und wer weiß, wie lange der Destillator hält.
Ezra will zum Festland, über welches er auf Erkundungstouren von der Ventura aus geflogen ist.
Wenn sie nicht so kurz nach der Ankunft auf Huxley in eine schlechte Zukunft schauen wollen, müssen sie sich entscheiden. Auf der Explorer ist ein Boot, damit wollen sie es versuchen. Ein gefährliches Abenteuer mit ungewissem Ausgang.

Das Ende von Band 1 ist ein Cliffhanger, umso mehr hat es mich gefreut, dass Band 2 nahtlos anknüpft. Ich war von der ersten Seite an im Bann von Huxley.
Das Abenteuer zieht sich extrem spannend durch das ganze Buch. Ich konnte es kaum zur Seite legen und hatte es innerhalb ein paar Tage zu Ende gelesen. Die Dialoge sind witzig, unterhaltsam und klären ein paar Fragen, die von Band 1 offen waren.
Die Liebe zwischen Seren und Domingo ist allerliebst, auch wenn man zeitweise Seren einen Schlag auf den Hinterkopf geben möchte. Ihr Verhalten lässt ab einem bestimmten Punkt zu wünschen übrig. Dabei darf man nicht vergessen, sie ist erst 17 und Domingo 18 Jahre alt. Fast noch Kinder, die plötzlich erwachsen sein müssen. Die Lebensumstände auf Huxley sind gefährlich, da kommt es auch mal zu Fehlentscheidungen.
Ich habe Seite für Seite mitgelitten, gelacht und beinahe auch geweint. Trotz der vielen Emotionen bleibt das Buch auf Dauer spannend.
Mit Freuden habe ich im Internet von Band 3 gelesen, der leider auf deutsch noch nicht erschienen ist. Ich hoffe sehr, die Ventura Saga geht weiter.

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Veröffentlicht am 31.12.2019

Eine erschreckende Wahrheit

Geteilt durch zwei
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In ihren Leben hatte Nadja schon öfter das Gefühl, es fehlt ihr etwas.
Als sie eines Tages im Radio ein Interview hört, kommt ihr die Stimme sehr vertraut vor. Sie hörte sich an, wie ihre Tochter Lena. ...

In ihren Leben hatte Nadja schon öfter das Gefühl, es fehlt ihr etwas.
Als sie eines Tages im Radio ein Interview hört, kommt ihr die Stimme sehr vertraut vor. Sie hörte sich an, wie ihre Tochter Lena. Diese Frau hatte den gleichen kehligen Klang, wie auch Nadja selbst. Als ihre Tochter im Internet recherchiert, machen sie eine unglaubliche Entdeckung.
Spontan macht sich Nadja auf und sucht Pia auf. Wie sich herausstellt, ist sie ihre Zwillingsschwester. Nun heißt es, die Vergangenheit aufzuarbeiten.
Es gibt ein paar Dinge, die nicht ans Licht kommen sollen. Die Adoptivmutter von Nadja hält sich in Schweigen oder weist Hinweise von sich, wenn Nadja Ideen hervorbringt.
Die Geschichte ist sehr undurchsichtig, man weiß lange nicht, wo die Suche nach der Vergangenheit hinführt.
Dadurch entsteht eine leise Spannung, die einen an das Buch fesselt.
Es fällt Pia schwer, sich Nadja zu öffnen. Doch Nadja hat eine fast schon penetrante Art Fragen zu stellen. Was ich aber nicht als negativ empfunden habe. Für mich ist Nadja eine starke Person mit einem guten Herz.
Ihre verbohrte Art zu graben und zu fragen, bringt ihr die Vergangenheit näher.
Was am Ende ans Licht kommt, erschüttert zwar, bringt aber auch Erleichterung, nun die Beweggründe der Adoption zu kennen und warum die Zwillinge getrennt wurden.

Mir hat das Buch von der ersten Seite sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist locker, es gibt kaum Ausschweifungen und langweilige Szenen.
Wie Nadja reagiert, als sie ihrer Verwandtschaft gegenüber steht, ist für mich nachvollziehbar. Der erste Schock war überwältigend, der musste erst verarbeitet werden. Mir haben die Sprünge in die Vergangenheit sehr gefallen, sie sind wichtig, um die Beweggründe zu verstehen. Das Buch entwickelt eine starke Anziehungskraft und die Spannung steigt leise an.
Es war ein sehr tiefgründiges Lesevergnügen.

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