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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2020

Komplex, düster und hochspannend!

Je tiefer das Wasser
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Bereits die Leseprobe hat mich in ihren Bann gezogen und war natürlich, wie meistens, viel zu kurz. Deshalb habe ich das Ankommen des Buches schon sehnsüchtig erwartet. Zu groß war meine Neugier, wie sich ...

Bereits die Leseprobe hat mich in ihren Bann gezogen und war natürlich, wie meistens, viel zu kurz. Deshalb habe ich das Ankommen des Buches schon sehnsüchtig erwartet. Zu groß war meine Neugier, wie sich die Geschichte weiter entwickeln wird. Meine hohen Erwartungen wurden dann auch nicht enttäuscht - man hat es hier mit einer hochkomplexen Geschichte zu tun, die wundervoll die Nuancen, Dunkelheiten und verschiedenen Facetten von Beziehungen aufzeichnet.

Ich habe das Buch innerhalb eines Tages ohne viele Pausen durchgelesen, da mich die Geschichte nicht mehr losgelassen hat. Die Thematik - psychische Störungen und eine sehr verwobene, schwierige Familiengeschichte - machen es zu einem düstern Buch, doch ich finde die Autorin trifft genau den richtigen Stil, um damit umzugehen. Die Geschichte rund um Edith und Mae wird mir bestimmt noch lange Zeit im Kopf bleiben. Absolute Empfehlung!

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Absolutes Herzensbuch!

Ich und die Menschen
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'Was ist der Sinn des Lebens?' Diese Frage versucht der Außerirdische zu beantworten der in den Körper des Erdenmenschens Andrew geschickt wird. Die Menschen sind für den Außerirdischen ein großes Rätsel. ...

'Was ist der Sinn des Lebens?' Diese Frage versucht der Außerirdische zu beantworten der in den Körper des Erdenmenschens Andrew geschickt wird. Die Menschen sind für den Außerirdischen ein großes Rätsel. Wesen die nur primitivste Technik, mittelmäßige Intelligenz und keinerlei Sinn fürs Wesentliche besitzt. Doch dann bemerkt er was die Menschen ausmacht: die Menschlichkeit. Ein herzenswarmer Roman, zum schmunzeln, nachdenken und begreifen. Ich habe das Buch mittlerweile bereits dreimal gelesen und werde auch in Zukunft noch oft zu dieser Geschichte zurückkehren, da sie mir einfach guttut.

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Veröffentlicht am 10.03.2018

Liefert interessante Denkanstöße!

Die Gabe
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Wie würde die Welt aussehen, wenn Frauen und nicht Männer sie beherrschen würden? - Als Mädchen und Frauen plötzlich bemerken, dass sie die Gabe haben andere durch Berührung zu verletzen oder sogar zu ...

Wie würde die Welt aussehen, wenn Frauen und nicht Männer sie beherrschen würden? - Als Mädchen und Frauen plötzlich bemerken, dass sie die Gabe haben andere durch Berührung zu verletzen oder sogar zu töten, scheint die Welt zu kippen. Männer werden zum unterdrückten Geschlecht und Frauen beginnen hohe Ämter zu bekleiden, Entscheidungen zu treffen und schließlich bestetzen sie sogar die Armee mit Frauen.

Statt dem Inhalt waren es hier eher die Pressestimmen, die mein Interesse an diesem Roman weckten. Ehrlich gesagt habe ich das Buch auch mit entsprechend hohen Erwartungen aufgeschlagen, auch wenn ich weiß, dass diese Lesehaltung leicht zu Enttäuschungen führen kann. Hier war dies jedoch nicht der Fall. Das Buch fesselte mich von der ersten Seite and und ließ mich bis zum Schluss nicht mehr los.

Das Thema das Buches ist fasznierend, der Inhalt interessant. Der Aufbau des Buches ist ebenfalls gut gestaltet, indem es neben der Haupthandlung auch noch eine Rahmengeschichte gibt, die einen weiteren interessanten Aspekt liefert. Das einzige was mir bei mir Buch nicht so ganz zugesagt hat, war die Kapitelaufteilung. Die Geschichte setzt sich aus vier Perspektiven zusammen und tatäschlich war es leider so, dass ich manche Kapitel eher nur rasch-rasch gelesen habe, damit ich schnell wieder zu einer anderen Perspektive kam, die mir etwas besser gefiel. Die Ausgewogenheit hat hier ein wenig gefehlt, wenngleich es meistens doch so wahr, dass die Geschichte durch die unterschiedlichen Perspektiven mehr Dynamik und Tiefe erhalten hat.

"Die Gabe" ist eines dieser Bücher, die man seinen besten Freunden in die Hand drücken möchte, damit sie es ebenfalls lesen und man im Anschluss dann mit ihnen darüber diskutieren kann. Denn wenn das Buch eines liefert, dann ist das reichlich Gesprächsstoff. Die Autorin Naomi Alderman gibt Interesse Denkvorschläge vor, lässt dem Leser aber gleichzeitig genug Raum, sodass sich diese Gedanken in die unterschiedlichste Richtung entwickeln können. Sehr faszinierend! Ein Buch, das mir bestimmt noch lange im Kopf bleiben wird!

FAZIT: Ein schonungslos ehrlicher Roman, der mich sehr verblüfft und nachdenklich zurückgelassen hat und den ich mit lauter Stimme nur weiterempfehlen kann, da er interessante Denkanstöße liefert und für reichlich Diskussionsstoff sorgt.

Veröffentlicht am 26.08.2017

Ein ausgezeichnetes Buch mit brisanter Thematik!

Und es schmilzt
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Dreizehn Jahre sind vergangen und trotzdem kann Eva die Ereignisse des schrecklichen Sommers nicht vergessen. Der Sommer der alles veränderte. Als sie dann eine Einladung ihrer beiden ältesten Freunde ...

Dreizehn Jahre sind vergangen und trotzdem kann Eva die Ereignisse des schrecklichen Sommers nicht vergessen. Der Sommer der alles veränderte. Als sie dann eine Einladung ihrer beiden ältesten Freunde erhält, beschließt sie ihr Heimatdorf zu besuchen und bricht mit einem Eisblock im Koffer auf um sich ihrer Vergangenheit zu stellen.

Auf der Rückseite des Buches steht "Ein Buch, das alles gibt und alles verlangt" und besser kann man das Buch, finde ich, nicht zusammenfassen. Man merkt schon früh, dass es keineswegs ein leichter Roman ist. Mit einer seltsamen, bedrückenden Eindringlichkeit erzählt Lize Spit die Geschichte von Eva’s Sommer der alles, und besonders sie, veränderte.

Für die Protagonistin Eva brauchte ich einige Zeit. Sie ist ein sehr eigensinniges Mädchen, dass sich hinter ihren beiden Freunden Pim und Laurens versteckt, obwohl in ihr eine interessante Persönlichkeit steckt. Diese Freundschaft ist sehr eigen und anfangs für mich schwer nachvollziehbar und ich konnte nicht immer verstehen warum Eva tat was sie tat, doch ich denke, dass war durchaus von der Autorin beabsichtigt. Evas Vergangenheit ist voller Schrecken, Gewalt und schockierenden Szenen, die mich sehr hin und her geworfen haben. Stellenweise fand ich die Beschreibungen sehr heftig und Lize Spit’s nüchterner Schreibstil hat die Wirkung nur noch verstärkt.

Lize Spit schreibt mit sehr wachsamen Präzision. Sie weiß genau wie sie den Leser auf ihre Seite zieht und Spannung aufbaut, die bis zum Schluss nicht mehr abnimmt. Bewundernswert finde ich, dass man zu der Protagonistin Eva eine tiefe Beziehung aufbaut, obwohl der Schreibstil der Autorin doch sehr distanziert ist und manche Szenen sehr unbeteiligt beschreibt, als würde sie einen Bericht schreiben um Tatsachen darzulegen. Besonders am Ende hat die Autorin das Ruder noch einmal herumgerissen, um sicherzustellen, dass die Geschichte dem Leser im Gedächtnis bleiben wird. Bei mir hat sie das auf jeden Fall geschafft! Ich war begeistert, oft schockiert, betroffen und habe die Geschehnisse im Kopf noch lange nachklingen lassen.

FAZIT:
Man kann der Vergangenheit nicht entfliehen. Ein schockierendes Buch, das mich sehr nachdenklich gestimmt und sehr in Aufruhr versetzt hat. Ohne Frage ein außergewöhnlicher, starker Roman, der es in sich hat!

Veröffentlicht am 03.03.2017

Schön, anders und ein bisschen unendlich!

Ein bisschen wie Unendlichkeit
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Kaum haben die Sommerferien angefangen, taucht plötzlich Gotties alter bester Freund Thomas wieder auf. Vor einigen Jahren ist er weggefahren und sie kann ihm immer noch nicht ganz verzeihen, dass er sich ...

Kaum haben die Sommerferien angefangen, taucht plötzlich Gotties alter bester Freund Thomas wieder auf. Vor einigen Jahren ist er weggefahren und sie kann ihm immer noch nicht ganz verzeihen, dass er sich bei ihr nie gemeldet hat. Gleichzeitig durchlebt sie auch noch ein Gefühlschaos, da sie auch ihren Exfreund Jason, der gleichzeitig der beste Freund ihres Bruder ist, wiedersieht. Doch was Gottie am meisten belastet ist die Zeit - denn diese scheint den Sommer hindurch verrückt zu spielen.

Ich habe mich sehr drauf gefreut das Buch zu lesen und so war ich nach den ersten Kapitel doch eher etwas enttäuscht. Gottie und ihre Familie wurden so außergewöhnlich und skurill dagestellt, so dass es mir sehr gestellt vorkam. Doch meine anfängliche Enttäuschung verflog ganz schnell wieder, denn bald hatte ich mich nicht nur in die Charaktere und ihre Schrullen verliebt, sondern auch entdeckt dass die Geschichte einen interessanten Twist bietet. Diesen werde ich natürlich nicht verraten, aber so viel soll gesagt sein: Gerechnet hätte ich damit wirklich nicht.

Gottie hab ich unglaublich lieb gewonnen. Nicht nur aufgrund ihre Begeisterung für Naturwissenschaften und ihrer großen Neugier. Sie muss ja gefühlsmäßig im Sommer einiges durchmachen und dabei gab es ganz viele Situationen in denen ich mich dachte: "Ich weiß genau was du meinst." Gerade was das Erwachsen-werden angeht, konnte ich mich selbst sehr in ihr wiederfinden. Ein anderes Thema das in dem Buch behandelt wird ist der Tod ihres Großvaters, dem sie sehr nahestand. Ich fand es bewunderswert auf welche Weise die Autorin dieses behandelt hat und welchem Ausmaß sie ihm beigemessen hat.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr frisch, voller Witz und Charme. Man fühlt sich beim Lesen sommerlich und jung, das hat mir gut gefallen! Zwar gibt es durchaus einige traurige Stellen im Buch, aber überwiegend versucht die Autorin die Geschichte nicht zu düster zu machen. Schön fand ich auch, der große Teil an Naturwissenschaft, wobei ich ehrlich gesagt mit den meisten Dingen ziemlich überfordert war. Es gibt der Geschichte einfach noch eine weitere Prise Äußergewöhnlichkeit.

FAZIT:
Ich muss zum Glück keine Quantenmechanik anwenden um herauszufinden, dass dieses Buch fünf Sterne verdient hat. Das war für mich in dem Moment klar als ich es zugeschlagen und mich wohlgefühlt habe. Ein schönes Leseerlebnis!