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Veröffentlicht am 23.01.2020

Eine mögliche Zukunft

Der Alpendiktator und Menschenfreund
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Eigentlich fand ich den Gedanken der Autorin die veränderte Gesellschaft und mögliche Folgen in naher Zukunft zu zeigen, sehr reizvoll. Doch die Umsetzung überzeugte mich nicht ganz.
Dennoch gibt es brauchbare ...

Eigentlich fand ich den Gedanken der Autorin die veränderte Gesellschaft und mögliche Folgen in naher Zukunft zu zeigen, sehr reizvoll. Doch die Umsetzung überzeugte mich nicht ganz.
Dennoch gibt es brauchbare Ansätze, z.B. die Erzählstruktur.
Es erzählen viele verschiedene Menschen über das Staatsoberhaupt eines Landes, der ungewöhnliche Maßnahmen ergreift. Seine Methode ist der repressive Totalerismus.

Florian Steiner war schon früh bemerkenswert. Sein ehemaliger Lehrer, der schon über die Begabung des jungen Mannes staunte, seine Frau, die an ihn glaubt, aber auch zu zweifeln beginnt, Anhänger und die Gegner, die ihn als Diktatur empfinden. Es gibt sogar ein Attentat auf ihn.

Diese Methode der Vielzahl von erzählenden Figuren ist nicht unbekannt in der Literatur und kann auch funktionieren, doch durch zu schwache Figurenzeichnung wird es zu statisch.
Dafür entsteht ganz schön Tempo. Immerhin auch schon was.

Manche Zukunftsszenarien halte ich glaubhaft, z.B. das sowohl die Briten als auch die USA zukünftig am Boden sein werden. Und auch der Zwiespalt der Regierung des diktatorischen Menschenfreundes, ein zweischneidiges Schwert.
Das Ende hat mich überrascht!

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Veröffentlicht am 22.01.2020

etwas Lahm, aber mit guten Momenten

Doggerland. Tiefer Fall (Ein Doggerland-Krimi 2)
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Mit Tiefer Fall kehrt man zum Doggerland zurück und zur Kriminalkommissarin Karen Eiken Hornby. In der Weihnachtszeit muss sie in einem Mordfall ermitteln.
Die Landschaftsbeschreibungen des fiktuven Doggerland ...

Mit Tiefer Fall kehrt man zum Doggerland zurück und zur Kriminalkommissarin Karen Eiken Hornby. In der Weihnachtszeit muss sie in einem Mordfall ermitteln.
Die Landschaftsbeschreibungen des fiktuven Doggerland verbreiten wieder einiges an Atmosphäre.
Ansonsten ist der Fall an sich nicht so aufregend. Anfangs fand ich es sogar ziemlich langweilig. Fast lahm! Das wundert mich, wenn ich an die dramatischen Szenen des ersten Teils denke. Später wirs es aber zum Glück noch rasanter.

Das Interessante bleiben die eigenwillige Persönlichkeit von Karen und ihre Beziehungen zu den Menschen, z.B. zu Sigrid, die sie fast wie eine Tochter bei sich aufnimmt. Außerdem wohnt noch der Obdachlose Leo Friis bei ihr, ebenfalls schon bekannt aus dem ersten Teil.
Außerdem kümmert sie sich um ihre Freundin Aylin, die von ihrem gewalttätigen Mann brutal verprügelt wurde und die ihn deswegen mit ihren Kindern verlassen hat. Das sind Passagen, die zu den spannenderen gehören.
Zudem sind die Dialoge durchgängig auf einem guten Niveau.

Maria Adolfsson wird voraussichtlich noch einen dritten Roman folgen lassen, denn Doggerland soll ja eine Trilogie werden. Mittelteile sind dabei ja oft etwas lahmer, also bin ich bei Teil 3 wohl wieder dabei.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Lea und Rolf

Lea
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Interesssanterweise ist die Handlung in die Zeot zwischen 1977 bis 1983 angelegt. Ein Zeiraum der heutzutage in Romanen nur noch selten betrachtet wird.
Um die wichtigsten Figuren nahtlos einzuführen, ...

Interesssanterweise ist die Handlung in die Zeot zwischen 1977 bis 1983 angelegt. Ein Zeiraum der heutzutage in Romanen nur noch selten betrachtet wird.
Um die wichtigsten Figuren nahtlos einzuführen, werden sie vorab schon vorgestellt und damit ihr bisheriges Leben bekanntgemacht.
Schnell gelingt es dem Autor, mich als Leser für Thema Berufswelt zu interessieren. Der Protagonist Rolf ist ehrgeizig. Durch seine persönlichen Erfahrungen ist letztlich auch er im Spiel im Kampf um Machtpositionen dabei.
Er ist aber kein schlechter Kerl und als er zufällig Lea kennen lernt, verliebt er sich in sie.
Doch dann sind sie zu ihrer gegenseitigen Überraschung plötzlich berufliche Konkurrenten und als Lea spurlos verschwindet, gerät Rolf unter Verdacht. Somit wird ein Thrilleransatz gebildet. Sprachlich ist der Roman relativ flach gehalten, aber das ist passend.

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Veröffentlicht am 06.01.2020

Etwas zu routiniert

Die englische Gärtnerin - Blaue Astern (Die Gärtnerin von Kew Gardens 1)
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Martina Sahler hat mal wieder einen Roman vorgelegt, den Beginn einer Trilogie. Es geht um eine junge Studentin, die gerade ihren Abschluss in Botanik gemacht hat und in in London beim Kew Garden anfängt. ...

Martina Sahler hat mal wieder einen Roman vorgelegt, den Beginn einer Trilogie. Es geht um eine junge Studentin, die gerade ihren Abschluss in Botanik gemacht hat und in in London beim Kew Garden anfängt. Es gibt ein paar gute Beschreibungen zum Garten.

Charlotte ist eine für die damalige Zeit emanzipierte Frau, leidenschaftlich und engagiert, die sich aufgrund der Verhältnisse doch dem Druck der gesellschaftlichen Erwartungen beugen muss.
Zudem steht sie zwischen zwei Männern und einen heiratet sie um die Familie abzusichern.

Der Roman ist souverän geschrieben, aber auch vorhersehbar. Ähnliche Konstellationen gab es schon und somit ist der Roman nicht unbedingt bahnbrechend.

Charlotte ist leidenschaftliche Gärtnerin und träumt davon, bei Expeditionen zur Feldforschung in Fernost eingesetzt zu werden. Doch dazu kommt es leider nicht. Schade, das hätten interessante Abschnitte werden können.

Überwiegend hat mir der Roman ganz gut gefallen und bei Gelegenheit werde ich auch die weiteren Teile der Reihe lesen.

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Veröffentlicht am 20.12.2019

Der Traum von der Schauspielerei

Ich durfte nie den Hamlet spielen
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Das Buch liest sich wie eine Biografie, aber anscheinend ist der Icherzähler Luc Bodtmar, der als jugendlicher als Halbjude, schwere Zeiten in den dreißiger Jahren durchmachen musst, fiktiv und das Buch ...

Das Buch liest sich wie eine Biografie, aber anscheinend ist der Icherzähler Luc Bodtmar, der als jugendlicher als Halbjude, schwere Zeiten in den dreißiger Jahren durchmachen musst, fiktiv und das Buch ein Roman. Erstaunlich dann, diese Form zu wählen. Das trägt dazu bei, dass es sehr sachlich erzählt wird. Sprachlich war ich daher nicht unbedingt beeindruckt.
Der Protagonist wirkt auf mich auch erstaunlich emotionslos, außer wenn es um reale Bedrohung geht, z.B. als der Großvater abgeholt wurde (und später ermordet) oder wenn es um seine Leidenschaft, der Schauspielerei geht. Als Halbjude durfte er nicht auftreten, aber in der Nachkriegszeit bekommt er seine Chance. Aber leider nicht als Hamlet, sein Traum. Ein guten Erfolg hat Luc dann als Shylock.
Eine wichtige Rolle spielt auch seine komplizierte Familiengeschichte. Schauplätze sind Hirschberg in Schlesien, Breslau und Berlin, kurz auch mal die USA.

Für mich entwickelte das Buch immer dann Wirkung, wenn die Gesellschaft der Zeit eingefangen wird. Auch in der Nachkriegszeit gab es noch viel Antisemitismus.

Vielleicht ist das sachlich-unaufgeregte der Hauptfigur dann doch auch der Grund, dass der gesellschaftliche Zustand gut eingefangen wird. Insgesamt ein interessantes Buch!

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