Was ist blos auf dem Reiterhof los?
Ein rätselhafter Unfall und die Suche nach Respekt„...Ihr habt es diesem Mädchen zu verdanken, dass wir uns andere Beute suchen! Nehmt euch daran ein Beispiel und wendet euch dem wahren Gott zu!...“
Die Geschichte beginnt im Jahre 788 n. Ch. In einem ...
„...Ihr habt es diesem Mädchen zu verdanken, dass wir uns andere Beute suchen! Nehmt euch daran ein Beispiel und wendet euch dem wahren Gott zu!...“
Die Geschichte beginnt im Jahre 788 n. Ch. In einem Dorf lebt Magdalena bei ihren Vater. Als einzige aus der Familie ist sie Christin. Ihr Vater ist ein Priester des alten Kultes. Magdalenas Behinderung wird darauf zurückgeführt, dass sie sich vom alten Glauben abgewandt hat. Als die Reiter Karl des Großen ins Dorf kommen, bekennt sie sich zu ihrem Glauben. Wie das Eingangszitat zeigt, wird nur deshalb das Dorf vor einer Plünderung verschont.
Dann wechselt das Geschehen in die Gegenwart Emma belauscht im Pferdestall ein Gespräch. Ein ihr Unbekannter will, dass der Besitzer den Hof verkauft. Dann bietet er ihm eine Wette an. Die kann Emma leider nicht mehr hören.
Am nächsten Tag ist Silvermoor verschwunden, das Pferd von Isabelle. Sie ist die Tochter des Reitstallbesitzers.
Eigentlich aber sind Emma und ihre Freunde Antonia, Franky und Jaron auf der Suche nach einem Schatz.
Die Autoren haben ein spannendes Kinderbuch geschrieben. Es schließt zeitnah an Teil 1 an. Obwohl ich diesen Teil nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen. Das ist auch der Tatsache geschuldet, das es zu Beginn eine kurze, aber aussagekräftige Zusammenfassung des ersten Teils gibt.
Das Buch beinhaltet zwei Handlungsstränge. Sie setzen sich durch die Schriftart und Schriftgröße deutlich voneinander ab. Parallelen zwischen beiden Handlungssträngen sind gewollt und schnell zu erkennen. Die Geschichte Magdalenas berichtet davon, wie die junge Frau genau den Teil der Hinweise auf den Schatz findet, den die vier Freunde im ersten Band entdeckt haben.
Anschaulich wird beschrieben, wie hart das Leben in der damaligen Zeit war. Magdalena wird wegen ihrer Behinderung und ihres Glaubens abgelehnt und ausgeschlossen. Ein Teil der Dorfbewohner aber beginnt nach dem Besuch der Ritter nachzudenken. Kraft und Halt bekommt die junge Frau von ihren Großeltern.
Die Gegenwartsgeschichte ist spannend. Einerseits darf ich die Freunde auf der akribischen Suche nach dem zweiten Teil der Hinweise begleiten, andererseits geht es darum, die Geschehnisse im Reitstall zu hinterfragen und aufzuklären.
Den Freunde steht dabei Opa Hans mit Rat und Tat zur Seite. Er gibt ihnen von seinen umfangreichen Lebens- aber auch Glaubenserfahrungen ab:
„...Es ist so herrlich ruhig dort auf dem Wasser. Die Menschen mit ihrer Hektik sind weit weg. Und wenn dann die Sonne aufgeht und die Berge anfangen zu leuchten, denke ich immer, im Himmel kann es nicht schöner sein...“
Einbezogen in das Geschehen wird ebenfalls das Familienleben der Vier. Besonders schwierig ist es zur Zeit für Emma. Sie wünscht sich mehr Zeit und Zuneigung von ihrem Vater. Er sieht das theoretisch sogar ein, kann aber selten über seinen Schatten springen. Immer gehen andere Sachen vor.
Die Vorgänge im Reiterhof werden aufgeklärt. Bei ihrer Schatzsuche erringen sie einen weiteren kleinen Erfolg. Doch es bleiben Fragen offen. Damit wächst das Interesse am nächsten Band.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Gut finde ich auch die kurzen Steckbriefe der vier Protagonisten zu beginn des Buches.