Spannender Auftakt einer neuen Reihe
In der Gluthitze des Jahrhundertsommers 2003 wird die Leiche eines brutal ermordeten Mannes in dessen Wohnung gefunden. Die Rostocker Kommissare Lona Mendt und Frank Elling werden mit den Ermittlungen ...
In der Gluthitze des Jahrhundertsommers 2003 wird die Leiche eines brutal ermordeten Mannes in dessen Wohnung gefunden. Die Rostocker Kommissare Lona Mendt und Frank Elling werden mit den Ermittlungen betraut. Erste Hinweise am Tatort deuten darauf hin, dass das Opfer ein Kinderschänder war und dass es sich um einen Racheakt handelt. Doch schon bald gibt es Ungereimtheiten. Und als ein weiterer Mord geschieht, ist nichts mehr so, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Spuren führen nach Marnow. Doch je tiefer die beiden Kommissare in der Vergangenheit graben, um den Hintergründen auf die Spur zu kommen, desto größer werden die Schwierigkeiten, auf die sie stoßen. Es wirkt beinahe so, als ob jemand großes Interesse daran hat, die Ermittler im Dunkeln tappen zu lassen….
„Die Toten von Marnow“ ist der Auftakt einer neuen Reihe, in der die Kommissare Lona Mendt und Frank Elling ermitteln. Dadurch erfährt man auch einiges aus dem Privatleben der Ermittler. Diese Hintergrundinformationen drängen sich allerdings nicht zu sehr in den Vordergrund, sondern verknüpfen sich interessant mit den Ermittlungen.
Die Hauptprotagonisten wirken zunächst sehr sympathisch. Im Verlauf der Handlung lernt man sie nach und nach besser kennen und muss beobachten, wie sie moralisch fragwürdige Entscheidungen treffen und dabei versuchen, sich selbst zu retten. Auch wenn man manchmal kaum glauben kann, was man liest, fiebert man dennoch mit ihnen mit und drückt die Daumen, dass alles gut ausgeht. Denn, trotz ihrer Entscheidungen, die zwar fragwürdig, aber dennoch menschlich nachvollziehbar sind, wachsen sie einem beim Lesen ans Herz. Das zeigt, wie lebendig die Charaktere wirken.
Der Fall selbst ist zunächst sehr rätselhaft. Genau wie die Ermittler, tappt man lange Zeit im Dunkeln und hat keine Ahnung, wie sich die unterschiedlichen Erkenntnisse miteinander verknüpfen lassen und wer oder was hinter allem steckt. Die Spannung ist deshalb durchgehend spürbar und kann sich, durch actionreiche Szenen, stetig steigern. Gerade bei diesen Szenen merkt man, dass der Autor auch Drehbücher schreibt, denn er versteht es hervorragend, an der Spannungsschraube zu drehen und damit früh dafür zu sorgen, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Neben den nervenaufreibenden Action-Szenen, gibt es allerdings auch immer wieder Momente, in denen man kurz aufatmen und sich sammeln kann. Handlungsorte und Protagonisten werden dabei so lebendig beschrieben, dass man ganz in die Ermittlungen eintauchen und miträtseln kann. Und was dabei ans Tageslicht kommt, wird man so schnell nicht vergessen.
Ein rasanter Krimi, den man bereits nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen mag und bei dem man ein düsteres Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte aufschlägt.