Rezension zu „Wenn ich bleibe“ von Gayle Forman
Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: Blanvalet
Gehört zur Serie: If I stay
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 978-3-442-38404-4
Klappentext
„Mia muss sich entscheiden: Soll sie bei ihrem Freund Adam und ihrer Familie bleiben – oder ihrer großen Liebe zur klassischen Musik folgen und mit ihrem Cello nach New York gehen? Was, wenn sie Adam dadurch verliert? Und dann ist von einer Sekunde auf die andere nichts mehr, wie es war: Auf eisglatter Fahrbahn rast ein Lkw in das Auto, in dem Mia sitzt. Mit ihrer Familie. Sie verliert alles und steht schließlich vor der einzigen Entscheidung des Lebens: Bleiben oder gehen? Lieben oder sterben?“
Das Buch
„Wenn ich bleibe“ ist der erste Teil eines Zweiteilers. Der Nachfolger wurde zunächst unter dem Titel „Lovesong“ veröffentlicht und später in „Nur diese eine Nacht“ umbenannt.
Die Geschichte beruht auf einer ähnlichen wahren Begebenheit, die der Autorin laut Nachwort als Vorlage gedient hat.
Die Story
Mias Familie hat einen schweren Autounfall. Dabei kommen alle außer Mia ums Leben. Sie selbst wird schwer verletzt und in Lebensgefahr schwebend in ein Krankenhaus gebracht. Sie liegt im Koma, bekommt jedoch alles, was um sie herum geschieht mit, denn sie ist eine Art „Geist“.
Kontakt zu anderen aufnehmen kann sie jedoch nicht.
Im Fokus steht ihre Entscheidung, ins Leben zurückzukehren oder zu sterben.
Mia wird von Familienmitgliedern und Freunden besucht. Immer wieder lösen diese Besuche Flashbacks aus, die Mias Entscheidung beeinflussen.
Auf diesem Weg erfährt der Leser, wie Mias Leben vor dem Unfall gewesen ist. Die Beziehung zu ihrer Familie, ihrer besten Freundin und ihrem Freund Adam werden deutlich.
Während des gesamten Buches war es mir nicht möglich, eine Beziehung zu den Charakteren zu entwickeln.
Mia hat sich meiner Meinung nach viel zu sehr selbstbemitleidet. In Anbetracht der Tatsache, dass sie zwischen Leben und Tod schwebt mag dies ein wenig hart klingen. Jedoch hat sie die Möglichkeit, ins Leben zurückzukehren, die den anderen Unfallopfern verwehrt blieb.
Weiterhin wird sie Zeugin, wie sehr die Menschen, die sie lieben für sie da sind, für sie beten, bangen und hoffen.
Auch Adam, ihr Freund wuchs mir nicht sonderlich ans Herz. Generell kam mir die Beziehung der beiden Stellenweise ziemlich überdramatisiert vor.
Adam verhält sich unreif und egoistisch.
Dagegen waren mir Mias Großeltern und ihre beste Freundin sehr sympathisch. Sie waren authentisch und mit ihnen habe ich tatsächlich mitgelitten.
Auch Mias Bruder Teddy war einer meiner Lieblingscharaktere. Seine liebe, kindliche Art war unverfälscht, authentisch und liebenswürdig.
Der Schreibstil der Autorin war flüssig, jedoch zogen sich einige Passagen in die Länge.
Mir hat der Spannungsbogen gefehlt. Um die Dramatik zu erhöhen, hätte ich mir einen anderen Ausgang gewünscht.
Mein Fazit
„Wenn ich bleibe“ hat die Erwartungen, dich ich hatte nicht erfüllt. Ich war davon ausgegangen, dass ich ähnlich, wie bei „Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes, von den Emotionen gepackt und mitgerissen werden würde.
Jedoch möchte ich es nicht generell als ein schlechtes Buch abtun. Es hatte definitiv einige Highlights. Diese haben am Ende leider nicht gereicht, um mich vollends zu überzeugen.
Die Buchidee an sich ist gut, allerdings ist meines Erachtens das vorhandene Potenzial nicht komplett ausgeschöpft worden.
Ich vermute, es war einfach nicht das richtige Buch für mich persönlich.
Ich möchte an dieser Stelle weder eine Kaufempfehlung machen, noch davon abraten.
Man sollte sich in diesem Falle sein eigenes Bild machen.
„Wenn ich bleibe“ bekommt von mir 3 Sterne