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Veröffentlicht am 25.01.2020

Wie verklickere ich das meiner Darmflora?

Noch mehr Happy Food
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Nachdem es im ersten Buch des aus Sternekoch und Journalist bestehenden Autorenduos um die psychische Wirkung von Speisen auf den Menschen ging, beschäftigt sich dieser zweite Band des "Happy Food" mit ...

Nachdem es im ersten Buch des aus Sternekoch und Journalist bestehenden Autorenduos um die psychische Wirkung von Speisen auf den Menschen ging, beschäftigt sich dieser zweite Band des "Happy Food" mit der Verdauung und allem drumherum, genauer gesagt: mit der Darmflora. Wobei uns allen, die sich ein wenig mehr mit gesundheitlichen Fragestellungen beschäftigen, natürlich klar ist, dass Körper und Geist, bzw. Seele untrennbar miteinander zusammenhängen und aufeinander einwirken.

Keine Frage, dass das alles ungeheuer interessant und auch neu ist an Wissen und daraus resultierenden Schlussfolgerungen und ich empfinde die Auseinandersetzung damit auch als sehr bereichernd. Es gibt auch viele tolle und absolut neuartige Rezepte, die auf den Erkenntnissen der Autoren basieren - einige davon eher komplex und befremdend, andere wieder so einfach und einleuchtend, dass man sich fragt, warum um Himmels willen man nicht selbst darauf gekommen ist.

Allerdings gibt es zwei Punkte, an denen ich ordentlich ins Schleudern komme und das ist einerseits der Umstand, dass meine Darmflora einfach nicht bereit ist, sich mit einer ganzen Reihe von hier erwähnten Nahrungsmitteln auch nur im Ansatz auseinanderzusetzen, andererseits die Tatsache, dass ich mich bei dem ein oder anderen Rezept im Regen stehen gelassen fühle. Dazu ein sehr einfaches Rezept als Beispiel: Frische Beeren, ganze Roggenkörner und Honigmilch: Es wird beschrieben, was man mit den ganzen Zutaten machen soll und am Ende steht: Essen sie die Beeren zusammen mit dem Roggen und der Honigmilch. Daneben ein schönes Foto - von den Beeren allein!

Also was jetzt? Soll ich das vermischen? Soll ich es abwechselnd essen oder hintereinander. Wie ist es am besten zu verdauen? Ich bin es nicht gewohnt, Roggenkörner aufzubrühen und würde da gern ein bisschen mehr Schützenhilfe erhalten, wobei dies ein Beispiel von mehreren ist.

Insgesamt jedoch ein originelles und möglicherweise auch bahnbrechendes Buch, das neue Impulse bringt.

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Those were the best days of my life!

Sweet Sorrow
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Nicht der Summer of sixtynine ist es, der Charlie Lewis in Zukunft als der beste seines Lebens in Erinnerung bleiben wird, sondern einer Mitte der 1990er Jahre. Damals war er 16 Jahre alt und befand ...

Nicht der Summer of sixtynine ist es, der Charlie Lewis in Zukunft als der beste seines Lebens in Erinnerung bleiben wird, sondern einer Mitte der 1990er Jahre. Damals war er 16 Jahre alt und befand sich in einer sch... Verzeihung, einer recht prekären Situation: Seine Eltern hatten sich getrennt und seine Mutter war auf recht abrupte Art aus seinem Alltagsleben verschwunden, er hatte nicht für die Abschlussprüfungen an der Schule gelernt, schlimmer noch: er hatte sie teilweise richtiggehend torpediert und dann war da noch die Geschichte mit dem Job an der Tanke...

Nun ja, sein Vater trank und hatte Depressionen und Charlie wollte möglichst of weg von dem Zuhause, das keines mehr war für ihn. Er trieb sich also mit dem Fahrrad in der Gegend rum und bei einem seiner Ausflüge begegnete er der zauberhaften Fran, einem Mädchen in seinem Alter. Aber sie war soviel reifer, soviel erfahrener, hatte einen so tollen Geschmack - und überhaupt. Sie hat Charlie quasi den Boden unter den Füßen weggehauen.

Und tatsächlich gab es nur eine Möglichkeit, sie wiederzusehen, nämlich bei den Proben für "Romeo und Julia", einem unkonventionell inszenierten und realisierten Stück, an dem Fran in den Sommerferien mitprobte. Natürlich als Julia. Kaum war Charlie dort, wurde er in die Proben hereingezogen, obwohl das so gar nicht sein Ding war.

In späteren Jahren, kurz vor seiner Hochzeit sieht er sich noch einmal konfrontiert mit diesen sehr besonderen Tagen: es soll nämlich ein Treffen der ehemaligen Theatergruppe geben - wie wird es sein, Fran, an die er immer noch manchmal denkt, wiederzusehen?

Ein Buch, das mich sehr reizte und das auch tatsächlich sehr warmherzig und atmosphärisch geschrieben war - das hat David Nicholls einfach drauf, keine Frage. Aber diese Längen! Und irgendwie konzentriert sich die ganze Handlung auf einige wenige Momente, dabei möchte man doch als Leser auch das andere, das nur angedeutet wird, erfahren. Und wenn alles ausgeglichen gewesen wäre, gäbe es damit auch kein Problem. So aber sah ich mich mit endlos zähen Abschnitten konfrontiert, die ich wie hohe Berge überwinden musste, um dann wieder ein paar spritzige Zeilen genießen zu dürfen. Nicht schlecht, das Buch - aber eben auch nicht richtig gut.

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Abnehmen plus

Pinch of Nom
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Ein wirklich tolles und unkonventionelles Kochbuch, das sicher nicht nur Übergewichtigen gefällt. Es ist innovativ, witzig und optisch attraktiv gestaltet - und enthält eine Menge "Plus". Das ist in diesem ...

Ein wirklich tolles und unkonventionelles Kochbuch, das sicher nicht nur Übergewichtigen gefällt. Es ist innovativ, witzig und optisch attraktiv gestaltet - und enthält eine Menge "Plus". Das ist in diesem Fall nicht als eine positive Benotung zu verstehen, sondern als Zusatz- bzw. Ersatzstoff.

Ja, die Briten: dass die ein bisschen anders ticken als wir Mitteleuropäer, das ist uns wohl bekannt. Vor allem im Hinblick auf die Politik. Aber auch in anderen Disziplinen. Ich besuche England seit Jahrzehnten und habe mich dort von jeher mit Kochbüchern eingedeckt. Da gab es viel, wovon man hier nur träumen konnte wie tolle vegetarische Kochbücher bereits in den 1980er Jahren sowie auch solche zur internationalen Kochkunst. Meine ersten drei Kochbücher zur arabischen Küche hatte ich von dort, ebenso wie die für das vegetarische Kochen.

Alles super, auch wenn es hier nicht immer alles zu kaufen gab. Aber es gab immer Wege zu variieren. Das ist auch hier der Fall und aus meiner Sicht dringend Notwendig. Denn Produkte wie Kochspray und fettarmen Käse habe ich nicht aus meiner Küche verbannt - die gab es dort nie!
Zudem habe ich ein anderes Problem - hier wird haufenweise blähendes Gemüse verwendet - wenn man während der Diät auf diese Rezepte angewiesen ist, ist das nicht nur ein Problem für Magenkranke - nein, auch der Magen kräftigerer Menschen wird in dieser Zeit empfindlicher.


Dennoch sicher für viele ein gefundenes Fressen - für mich eher nicht, denn die meisten Rezepte passen nicht so ganz zu mir.

Veröffentlicht am 28.12.2019

In freiem Fall

Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod
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befindet sich Ally nicht nur während ihres Absturzes, sondern auch danach. Ganz besonders danach! Doch dazu mehr.

Zunächst begegnen wir ihr, wie sie aus einem abgestürzten Flugzeug krabbelt: ...

befindet sich Ally nicht nur während ihres Absturzes, sondern auch danach. Ganz besonders danach! Doch dazu mehr.

Zunächst begegnen wir ihr, wie sie aus einem abgestürzten Flugzeug krabbelt: gerade noch mal davongekommen und ihres Liebsten verlustig. Der saß nämlich am Steuerknüppel des kleinen Fliegers. Ally muss sich nun in jeder Hinsicht komplett neu orientieren; zunächst jedoch aus der Wildnis herausfinden.

Dass es in den letzten Jahren ganz schön bunt hergegangen ist in ihrem Leben, erfahren wir nicht nur von ihr, sondern auch von ihrer Mutter Maggie. Die beiden berichten nämlich im Wechsel.

Dadurch entsteht ein vielschichtiger Thriller mit Emotionen, in dem die Entwicklungen der Hauptpersonen eindringlich geschildert werden. Leider aber wenig atmosphärisch, ebenso wie die Charaktere der Figuren für mich wenig greifbar sind.

Dadurch wird die Spannung, die sich durch immer wieder neu eingestreute Details aufbaut, leider stark eingeschränkt. Vieles ist unlogisch und schwer nachzuvollziehen - obwohl ich ausgesprochen neugierig war, habe ich die Lektüre immer wieder sinken lassen und mich gefragt: "Was sollte das jetzt eigentlich?"

Ich bin also hin- und hergerissen, sowohl in Bezug auf den Inhalt als auch auf die Leistung der Autorin: manches ist (fast) grandios, anderes wiederum sehr verwirrend, teilweise schon dilletantisch. Dass das nicht an der Übersetzung liegt, weiß ich, denn diese wurde von der von mir hochgeschätzten Susanne Goga angefertigt, was für mich ein Grund mehr war, um zu dieser Lektüre zu greifen. Was sich - wie geschildert - leider nur teilweise lohnte.

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Veröffentlicht am 13.12.2019

Feiern wie unsere Nachbarn im Westen

Weihnachten in Amsterdam
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Ein Kochbuch mit Weihnachtsrezepten aus Amsterdam: das klang verlockend. Ich wohne unweit der niederländischen Grenze und kenne somit unsere westlichen Nachbarn ganz gut. Sie sind mir als herzlich, pragmatisch ...

Ein Kochbuch mit Weihnachtsrezepten aus Amsterdam: das klang verlockend. Ich wohne unweit der niederländischen Grenze und kenne somit unsere westlichen Nachbarn ganz gut. Sie sind mir als herzlich, pragmatisch und unkompliziert bekannt. Und manchmal sind sie auch ein ganz kleines bisschen plump. Naja, einige wenige.

Genauso offenbaren sich diese Rezepte, wobei das Unkomplizierte leider ein bisschen kurz kommt.

Aber erst einmal zum optischen Eindruck: der ist ganz große Klasse, das Buch enthält nicht nur Rezeptfotos, sondern auch Eindrücke vom winterlichen, Verzeihung, weihnachtlichen Amsterdam. Und von dessen Umgebung und die sind wirklich sehr gelungen. Also ist schonmal das "Outfit" absolut top.

Da ich jedoch ebenfalls sehr dem Pragmatismus anhänge (wenn auch ein bisschen anders als die Niederländer), ging es mir vorrangig dann doch um die Rezepte und ich war sehr froh, dass es auch einen Teil mit festlichen Frühstücksrezepten gab, wo ich so etwas wie schnelle Hefeteilchen, Eierrezepte und aufgepeppte Müslis erwartet hätte. Fehlanzeige: Schokocrossis, Wurstrollen, Mincepies und überaus opulente und kompliziert anzufertigende Wurstschnecken riefen in mir eine leichte Enttäuschung hervor.

Einige Rezepte, die mich zumindest halbwegs überzeugten gab es schon wie eine herzhafte Variante der armen Ritter(die ist richtig gut) und Cranberry-Brötchen (für meinen GEschmack nur ein bisschen zu kompliziert).

Insgesamt gibt es wenig Rezepte, die für mich Assoziationen zu Weihnachten hervorrufen, was ja an und für sich nicht so schlimm ist. Aber es gibt kaum Vorschläge zu sinnvollen Alternativen, vieles ist sehr mächtig und auch nicht ganz preiswert, auch sind einige Zutaten schwer zu bekommen. Ich hatte den Eindruck, die Autorin orientiert sich an angelsächsischen Traditionen, wobei ich aber nicht weiß, ob das möglicherweise üblich ist in den Niederlanden.

Ein umfassendes, auch interessantes Buch, das mich selbst in meinen Weihnachtsvorbereitungen leider nur wenig voran brachte!

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